Leistungsstarkes Schweißgerät

Diskutiere Leistungsstarkes Schweißgerät im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo liebe Community! Ich habe eine etwas unorthodoxe Frage: Bin auf der Suche nach einem Schweißtrafo mit möglichst hoher Leistung bei ED100...
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leichti

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Hallo liebe Community!

Ich habe eine etwas unorthodoxe Frage:
Bin auf der Suche nach einem Schweißtrafo mit möglichst hoher Leistung bei ED100. Vielleicht etwas zum Hintergrund:

Ich bin im Bereich der Forschung und Entwicklung tätig und gerade damit beschäftigt einen kleinen Versuchselektrolichtbogenofen zu bauen. Hierfür würde ich Gleichstrom bei hohen (regelbaren) Stromstärken brauchen. Da es im experimentellen Maßstab eigentlich keine Anbieter solcher Transformatoren gibt dachte ich an ein Schweißgerät (Ich weis dass es Forschungseinrichtungen gibt die Schweißgeräte zur Stromversorgung nutzen).
Daher sind die Anforderungen wie folgt:
- 400V Anschluss
- Möglichst hohe Dauerleistung (hoher Strom bei ED100)
- Möglichst "hohe" Spannung. Der Hintergrund ist, dass der Widerstand an den Elektroden sehr variabel ist. Wenn dieser hoch ist benötige ich eine höhere Spannung um möglichst viel Energie einzubringen (P=U*I).
- Anschluss von zwei "Massezangen", da ich an diesen die (Graphit)elektroden anschließen werde.
Ich benötige daher keine sonstigen "Schweißfunktionen". Habt ihr irgendwelche Tipps, welche Geräte hier in Frage kommen?

Ein billiges Gerät das ich gefunden habe wäre dieses: http://lcdvision-schweisstechnik.de...sgeraet-DC-WIG-Pulse-E-Hand-20-315Amp-400V-HF
Was haltet ihr davon? Ist das für meinen Anwendungszweck "geeignet"?

Vielen Dank!
 
Hallo

In der Forschung und Entwicklung...

Ehe Du nur von möglicht hoher Dauerleistung(Strom bei 100%ED) redest solltest Du den genannten Strom mit mindestens zu erreichendem und maximal benötigtemWert sowie den angestrebten Spannungsbereich etwas eingrenzen.
Deine sind deine Angaben sind zwar reichlich vage aber der angesprochene Inverter ist, meiner spontanen Einschätzung nach, ungeeignet...
Ich denke übrigens, dass Du mit einem unmodifizierten Inverter probleme bekommen wirst da diese versuchen die Schweißspannung möglichst konstant zu halten. Daher würde ich, wenn es etwas aus dem Schweißtechnikbereich sein soll zu einem Eisenschwein raten da dort bei länger werdendem Lichtbogen der Trafo reichlich nachschiebt bzw aufgrund der weichen Kennlienie die Spannung in der Spitze an den Elektroden weiter ansteigt als mit dem Inverter.

PS
 
Das Kjellberg scheidet für mich, aufgrund Schutzgas mit geringerer Schweißspannung, aus.
Das Fronius ist da schon eher geeignet. Es kommt halt darauf an wie weit die Steuerung bei einem Anstieg der Lichtbogenspannung in den Prozess eingreift. Auf jeden Fall dürfte die bei MMA höhere Leerlaufspannung von Vorteil sein.

PS

Da fällt mir grad mein Kabinennachbar Joe vom Schweißkurs, damals in der Ausbildung, wieder ein. Wir hatte da zum Schweißen 200A Geräte von Nimak. So ganz ohne viel Elektronik so wie ds Fronius vermutlich auch. Ich denke mal das war mit Transduktorregelung. Mit dem konnte ich den Lichtbogen zwischen zwei dicken Kohleelektroden kurzzeitig bis fast 10cm aufziehen. :shock: Dann ging nebendran immer das Geschrei los weil er aufgrund der üblen Helligkeit sein Werkstück nicht mehr gefunden hat. :rotfl: :zunge:
 
Vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Grundsätzlich wär mir ein neues Gerät lieber, da die finanzielle Abwicklung sonst schwierig ist.
Habe noch folgende Geräte gefunden: http://www.jaeckle-sst.de/de/produkte/gleichrichter/g-250s-400s-550s-700s.php

Am besten wäre natürlich ein Gerät bei dem ich einfach die Spannung vorgebe, und sich dann ein Strom einstellt.

Bei einer Spannung von 40V hätte ich gerne 250A, daher eine Leistung von ~10kW. Mehr ist natürlich besser :wink:. Mit was muss ich hier preislich rechnen?
 
Ja, genau... Jäckle G700S... Einstellbereich 30-700 Ampere... 100% ED bei 600A... :crazy: :crazy:

Was darf denn die Anschaffung kosten?
 
Schlorg schrieb:
Ja, genau... Jäckle G700S... Einstellbereich 30-700 Ampere... 100% ED bei 600A... :crazy: :crazy:

Was darf denn die Anschaffung kosten?
Wobei die 600A auf Dauer kaum durch ein normales Kupferkabel gehen.
Kann ich leider wirklich nicht genau sagen, aber ich denke bis 5.000 € ist auf jeden Fall drinnen.
 
Mathias K. schrieb:
Das ist wie bei vielem oft eher eine Frage des Budgets... es gibt viele Firmen, die auch spezielle Trafos auf Anfrage bauen.
Beispielsweise:
http://www.tauscher-transformatoren.de
Genau so ist es. Wenn hier auch die üblichen Schutzschaltungen verbaut werden sollen dürfte dass doch deutlich in den 4-stelligen Bereich gehen. Ich denke hier ist dann ein "massengefertigter" Schweißgleichreichter vielleicht die "bessere" Wahl.
 
leichti schrieb:
Kann ich leider wirklich nicht genau sagen, aber ich denke bis 5.000 € ist auf jeden Fall drinnen.

Wo ist das Problem?
In Kohlebogenöfen werden Grafitelektroden mit über 80000A verbrannt!
Du benötigt dann eben, wie beim Lichtbogenofen oder Punktschweißen üblich, wassergekühlte Leitungen.
Kann leider am IPAD den Link nicht sinnvoll einfügen.

Allerdings sollten 400 - 600A noch mit Schweißleitungen mit 120 - 240qmm Querschnitt händelbar sein. Schließlich ist in der Transformatoren auch nur Kupfer verbaut.

PS
 
Noch ein Gedanke von mir:
Vielleicht kannst Du die mal an die Fa. Paul Witte wenden. Einer deren Mitarbeiter war mal mit großer Kompetenz hier im Forum aktiv... Vielleicht können die dir beim Anpassen eines entsprechenden Schweißgerätes weiterhelfen.

PS
 
Elektrolichtbogenöfen im Industriemaßstab haben auch eine Leistung im zweistelligen MW-Bereich :) Soviel Power brauche ich dann doch nicht.

Danke für den Link!

Was ich jetzt noch gefunden habe sind so genannte "Hochleistungs-Labornetzgeräte". Allerdings bin ich mir da fast sicher, dass die preislich deutlich zu hoch liegen werden.
 
leichti schrieb:
Was ich jetzt noch gefunden habe sind so genannte "Hochleistungs-Labornetzgeräte". Allerdings bin ich mir da fast sicher, dass die preislich deutlich zu hoch liegen werden.

Ein paar kW gibt es für deine angepeilten 5.000€ schon... allerdings ist die Frage, wie gut die Geräte mit den ständigen Kurzschlüssen beim zünden des Lichtbogens klar kommen.
Ein "gutes" Labornetzteil ist für deine Anforderungen wohl etwas übertrieben, ich denke, dass die Regelgenauigkeit nicht nötig ist...
 
Das Problem bei den Labornetzgeräten wird sein, dass diese nur einen ganz schmalen Bereich zwischen Strom- und Spannungsregelung haben, also sehr steilflankig regeln. Schweißgeräte , insbesondere die für MMA, hingegen haben einen sehr weichen Übergang. Die für WIG geeigneten Geräte im Prinzip zwar auch aber deren Spannungslage ist zu gering für deine angepeilten 40V.

PS
 
Könnte so etwas zur Anwendung kommen ?
Ausreichend Leistung wäre vorhanden.
KEMPPI-Kempgouge ARC 800
inkl. Fahrwagen 400V -15..+20% bis 800A
 
Warum kaufst dir nicht ein paar Sitops mit 48Volt (6EP1457-3BA00) und hängst, je nach Strom den du brauchst, mehr oder oder weniger parallel?
Da hast du perfektesten Gleichstrom bei einer ED von 100% :top:
 
H. Gürth schrieb:
Könnte so etwas zur Anwendung kommen ?
Ausreichend Leistung wäre vorhanden.
KEMPPI-Kempgouge ARC 800
inkl. Fahrwagen 400V -15..+20% bis 800A
Das ist preislich schon etwas teuer :)

@stiffler2244:
Was passiert wenn ich so einen Sitops kurzschließe?
 
Das Kurzschlussverhalten kannst du dir aussuchen (mittels DIP-Schalter): Entweder schaltet das Sitop ab oder es liefert einfach weiter den Kurzschlussstrom als Konstatstromquelle. Bei der 20A Version sind das etwa 23A.


:schlaubi:
 
Hallo,

möglicherweise könnte man eine CV-Stromquelle wie die Lincoln Idealarc DC-1000 einsetzen. Über die Kennlinie passt die den Schweißstrom an die Spannung an.
Die Leerlaufspannung beträgt 75 VDC, die Schweißspannung etwa 44V, 100% ED liegen bei 1000A.

Bei Interesse freue ich mich über eine PN.
 
Thema: Leistungsstarkes Schweißgerät

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