Hallo!
hw schrieb:
Ich überlege im Moment, ob ich beide in der VDE Version nehmen soll. Der Unterschied in der Isolierung ist mir klar. Was ich nicht weiss, hat der "normale" zwei-Komponenten Griff Vorzüge gegenüber dem VDE ? Ist er Öl und/oder Säurebeständiger o.ä. ?
Grundsätzlich dürfte nichts dagegen sprechen, mit der VDE-Zange normale Mechanikerarbeiten auszuführen. Da sich die Materialien der beiden Griffe vergleichsweise ähnlich anfühlen, glaube ich nicht, dass die Unterschiede vom Material her sehr groß sind.
Aus meiner Sicht sprechen jedoch 2 Gründe dagegen, VDE-isolierte Zangen auch für die groben Mechanikerarbeiten einzusetzen:
Bei Arbeiten an scharfen Blechkanten o.ä. könnten die Griffe derart beschädigt werden, dass Sie bei Arbeiten an spannungsführenden keine isolierende Wirkung mehr haben. In einem solchen Fall besteht direkte
Lebensgefahr für den Benutzer, obwohl die VDE-Ausführung gerade hiervor "Schutz" suggeriert.
Aus genau diesem Grund prüfen gewissenhafte und verantwortungsbewußte Elektriker regelmäßig ihr Werkzeug auf Beschädigungen, und tauschen es im Schadensfall aus, daran hängt schließlich ihr Leben.
Im übrigen hatte Alfred schon darauf hingewiesen, dass die VDE-Griffe am oberen Ende einen Abgleitschutz in Richtung des Zangenkopfes haben. Dieser soll zum einen das Abrutschen der Hand verhindern, zum anderen auch, dass es zu einem Funkenüberschlag vom Zangenkopf auf die Hand kommt. Manchmal ist dieser Abgleitschutz bei normalen Arbeiten aber eher hinderlich, weil man die Zange z.B. ziemlich nahe am Gelenk mit der Hand umgreifen möchte.
hw schrieb:
Dann noch eine Frage zur Kombizange:
Benutzt ihr die normale oder die Kraftkombizange ? Ich hatte die Kraftkombi mal in der Hand und finde sie etwas gewöhnungsbedürftig, wie kommt ihr damit zurecht ?
Ich denke, dass dies Geschmackssache ist. Ich habe hier zuhause sowohl das eine als auch das andere, beim Umgang damit aber eigentlich noch nie Probleme gehabt. Da meine Zangen unterschiedlich lang sind, habe ich den Kraftaufwand zum Schneiden zwischen normaler und Kraft-Kombizange noch nie verglichen.
Aber rein von der Theorie her (siehe dazu
Hebelgesetz bei
Wikipedia.de), ist die Kraft-Kombizange durch den näher an die Schneide gelegten Drehpunkt vom Kraftaufwand her günstiger, da der lastseitige Hebelarm kürzer ist:
Bei der Kraft-Kombizange liegt der Drehpunkt oberhalb des KNIPEX-Schriftzugs im folgenden Bild (bei genauem Hinsehen erkennt man einen etwas dunkleren, kreisförmigen Schatten dort, wo die Zange vernietet ist):
bei der normalen Kombizange hingegen genau mittig in dem kreisrund angeordnetem Schriftzug:
Im übrigen hatte Alfred richtigerweise auch auf die unterschiedliche Härte der Schneide hingewiesen. Aufgrund der härteren Schneide kann man mit der Kraft-Kombizange Pianodraht schneiden, mit der normalen Kombizange jedoch nicht.