Kombizange als Kraft/Normal/VDE Version ?

Diskutiere Kombizange als Kraft/Normal/VDE Version ? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich benötige einige neue Zangen, u.a. eine Kombizange und eine Flachrundzange von Knipex. Ich überlege im Moment, ob ich beide in der VDE...
H

hw

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Hallo,
ich benötige einige neue Zangen, u.a. eine Kombizange und eine Flachrundzange von Knipex.
Ich überlege im Moment, ob ich beide in der VDE Version nehmen soll. Der Unterschied in der Isolierung ist mir klar. Was ich nicht weiss, hat der "normale" zwei-Komponenten Griff Vorzüge gegenüber dem VDE ? Ist er Öl und/oder Säurebeständiger o.ä. ?
Dann noch eine Frage zur Kombizange:
Benutzt ihr die normale oder die Kraftkombizange ? Ich hatte die Kraftkombi mal in der Hand und finde sie etwas gewöhnungsbedürftig, wie kommt ihr damit zurecht ?

cu
 
Hallo,
es kommt auf deinen Einsatz an. Die VDE Zangen haben einen Abgleitschutz und sind einzeln in ihrer elektrischen Sicherheit getestet. Die nicht VDE Zangen sind vielleicht etwas handlicher.
Kraftkombizangen haben eine Schneidenhärte von 63 HCR, die Normal Kombizange ca. 60 HCR und ist nicht für Pianodraht geeignet.
 
Hallo!
hw schrieb:
Ich überlege im Moment, ob ich beide in der VDE Version nehmen soll. Der Unterschied in der Isolierung ist mir klar. Was ich nicht weiss, hat der "normale" zwei-Komponenten Griff Vorzüge gegenüber dem VDE ? Ist er Öl und/oder Säurebeständiger o.ä. ?
Grundsätzlich dürfte nichts dagegen sprechen, mit der VDE-Zange normale Mechanikerarbeiten auszuführen. Da sich die Materialien der beiden Griffe vergleichsweise ähnlich anfühlen, glaube ich nicht, dass die Unterschiede vom Material her sehr groß sind.

Aus meiner Sicht sprechen jedoch 2 Gründe dagegen, VDE-isolierte Zangen auch für die groben Mechanikerarbeiten einzusetzen:

Bei Arbeiten an scharfen Blechkanten o.ä. könnten die Griffe derart beschädigt werden, dass Sie bei Arbeiten an spannungsführenden keine isolierende Wirkung mehr haben. In einem solchen Fall besteht direkte Lebensgefahr für den Benutzer, obwohl die VDE-Ausführung gerade hiervor "Schutz" suggeriert.
Aus genau diesem Grund prüfen gewissenhafte und verantwortungsbewußte Elektriker regelmäßig ihr Werkzeug auf Beschädigungen, und tauschen es im Schadensfall aus, daran hängt schließlich ihr Leben.

Im übrigen hatte Alfred schon darauf hingewiesen, dass die VDE-Griffe am oberen Ende einen Abgleitschutz in Richtung des Zangenkopfes haben. Dieser soll zum einen das Abrutschen der Hand verhindern, zum anderen auch, dass es zu einem Funkenüberschlag vom Zangenkopf auf die Hand kommt. Manchmal ist dieser Abgleitschutz bei normalen Arbeiten aber eher hinderlich, weil man die Zange z.B. ziemlich nahe am Gelenk mit der Hand umgreifen möchte.

hw schrieb:
Dann noch eine Frage zur Kombizange:
Benutzt ihr die normale oder die Kraftkombizange ? Ich hatte die Kraftkombi mal in der Hand und finde sie etwas gewöhnungsbedürftig, wie kommt ihr damit zurecht ?

Ich denke, dass dies Geschmackssache ist. Ich habe hier zuhause sowohl das eine als auch das andere, beim Umgang damit aber eigentlich noch nie Probleme gehabt. Da meine Zangen unterschiedlich lang sind, habe ich den Kraftaufwand zum Schneiden zwischen normaler und Kraft-Kombizange noch nie verglichen.

Aber rein von der Theorie her (siehe dazu Hebelgesetz bei Wikipedia.de), ist die Kraft-Kombizange durch den näher an die Schneide gelegten Drehpunkt vom Kraftaufwand her günstiger, da der lastseitige Hebelarm kürzer ist:

Bei der Kraft-Kombizange liegt der Drehpunkt oberhalb des KNIPEX-Schriftzugs im folgenden Bild (bei genauem Hinsehen erkennt man einen etwas dunkleren, kreisförmigen Schatten dort, wo die Zange vernietet ist):

02011804.jpg


bei der normalen Kombizange hingegen genau mittig in dem kreisrund angeordnetem Schriftzug:

03011804.jpg


Im übrigen hatte Alfred richtigerweise auch auf die unterschiedliche Härte der Schneide hingewiesen. Aufgrund der härteren Schneide kann man mit der Kraft-Kombizange Pianodraht schneiden, mit der normalen Kombizange jedoch nicht.
 
Die verlinkten Zangen mit den getauchten Griffen finde ich persönlich absolut ekelhaft - wenn irgendein Schmiermittel (Feuchtigkeit, Fett, Öl) ins Spiel kommt werden die sowas von glitschig ...

Da sind die Varianten mit den 2K-Griffen IMO besser.

Die 2K-Griffe sind nach meiner Erfahrung sehr robust, die bei sachgemässem Einsatz kaputt zu kriegen ist schwer.

Die Isolierung der getauchten Griffe in der VDE-Ausführung ist mehrlagig, nur die äussere Lage ist rot. Wenn die beschädigt ist leuchtet die untere Lage schön hellgelb durch als Zeichen dass das Werkzeug nicht mehr sicher isoliert ist

Gruss
Markus
 
Hallo!
MarkusS schrieb:
Die verlinkten Zangen mit den getauchten Griffen finde ich persönlich absolut ekelhaft - wenn irgendein Schmiermittel (Feuchtigkeit, Fett, Öl) ins Spiel kommt werden die sowas von glitschig ...
Da sind die Varianten mit den 2K-Griffen IMO besser.

Die Bilder sollten nur die unterschiedliche Gelenkausführung zwischen Kraft- und normaler Kombizange verdeutlichen, das hätte ich vielleicht besser dazuschreiben sollen.

MarkusS schrieb:
Die Isolierung der getauchten Griffe in der VDE-Ausführung ist mehrlagig, nur die äussere Lage ist rot. Wenn die beschädigt ist leuchtet die untere Lage schön hellgelb durch als Zeichen dass das Werkzeug nicht mehr sicher isoliert ist

Bei Knipex-Zangen ist dies wohl nicht der Fall. Ich habe hier eine etwas ältere Flachrundzange
26272004.jpg

in der tauchisolierten Ausführung, bei der die Isolation stark beschädigt ist, tw. ist sogar schon das Metall sichtbar. Eine gelbe Schicht habe ich jedoch nicht entdecken können. Dies kenne ich nur von NWS oder Cimco.
 
matthias.h schrieb:
MarkusS schrieb:
Die Isolierung der getauchten Griffe in der VDE-Ausführung ist mehrlagig, nur die äussere Lage ist rot. Wenn die beschädigt ist leuchtet die untere Lage schön hellgelb durch als Zeichen dass das Werkzeug nicht mehr sicher isoliert ist
Bei Knipex-Zangen ist dies wohl nicht der Fall. Ich habe hier eine etwas ältere Flachrundzange in der tauchisolierten Ausführung, bei der die Isolation stark beschädigt ist, tw. ist sogar schon das Metall sichtbar. Eine gelbe Schicht habe ich jedoch nicht entdecken können.
Die aktuellen Zangen von Knipex haben auch einen Zweikomponentengriff in rot/gelb. Das hat aber mit Sicherheit nichts mit der Tauglichkeit oder "Noch-Benutzbarkeit" der Griffe zu tun, eher mit "Design" (sonst würde man die Farbe Gelb auch an keiner Stelle sichtbar als Produktmerkmal in der Farbgebung darstellen). Denn schlimmer als äußerlich sichtbare Abschabungen oder Abbrechungen sind immer Haarrisse, weshalb VDE-Werkzeug einzeln im Tauchbad geprüft wird. Spätere Beschädigungen dieser Art können vom Anwender nicht festgestellt werden.

Dirk
 
Hallo!

Dirk schrieb:
Die aktuellen Zangen von Knipex haben auch einen Zweikomponentengriff in rot/gelb. Das hat aber mit Sicherheit nichts mit der Tauglichkeit oder "Noch-Benutzbarkeit" der Griffe zu tun, eher mit "Design" (sonst würde man die Farbe Gelb auch an keiner Stelle sichtbar als Produktmerkmal in der Farbgebung darstellen).

Knipex bietet bis zum heutigen Tag VDE-isolierte Zangen sowohl mit 2-Komponentenhülle (Ausführung "6") als auch mit dickwandiger Tauchisolierung (Ausführung "7") an, siehe folgende Auflistung

Dirk schrieb:
Denn schlimmer als äußerlich sichtbare Abschabungen oder Abbrechungen sind immer Haarrisse, weshalb VDE-Werkzeug einzeln im Tauchbad geprüft wird. Spätere Beschädigungen dieser Art können vom Anwender nicht festgestellt werden.

Die Gefahr, dass sich bei sachgerechtem Umgang Haarrisse bilden, halte ich für eher gering, da die Isolation nach IEC 60900 auch auf Kälteschlagzähigkeit getestet werden muss, siehe hier.

Und da nach selbiger Norm alle Werkzeuge mit dem Herstelljahr gekennzeichnet werden müssen, kann man leicht erkennen, wie alt die Zange ist, die man in den Händen hält. Eine Vorschrift, nach welcher Dauer ein isoliertes Werkzeug nicht mehr benutzt werden darf, gibt es meines Wissens nicht, aber mit einer über 10 Jahre alten, täglich eingesetzten, Zange würde ich, wenn es um meine eigene Sicherheit geht, ohnehin nicht mehr arbeiten wollen.
 
matthias.h schrieb:
Hallo!

Dirk schrieb:
Die aktuellen Zangen von Knipex haben auch einen Zweikomponentengriff in rot/gelb. Das hat aber mit Sicherheit nichts mit der Tauglichkeit oder "Noch-Benutzbarkeit" der Griffe zu tun, eher mit "Design" (sonst würde man die Farbe Gelb auch an keiner Stelle sichtbar als Produktmerkmal in der Farbgebung darstellen).

Knipex bietet bis zum heutigen Tag VDE-isolierte Zangen sowohl mit 2-Komponentenhülle (Ausführung "6") als auch mit dickwandiger Tauchisolierung (Ausführung "7") an
Ja. Ich wollte ja auch nur ausdrücken, daß die Farbe gelb nicht eingebracht wurde, um defekte Griffe zu kennzeichnen. BTW: könnte ich mir gut vorstellen, daß die Komponenten der Griffe 2, 5 und 6 nahezu identisch sind und sich die VDE-Ausführung nur im Test von der Nicht-VDE-Ausführung unterscheidet.

Dirk
 
hi,

also sorry, wie kann man nur solange über eine poblige zange schreiben???
so ein ding kauft man notfalls auch zwei dann hat es sich, das sind doch keine wahnsinns anschaffungen.

MfG

Alu-Edelstahl-Konstruktionen
 
Es ist Dir völlig unbenommen, einen solchen thread nicht zu lesen und auch nicht zwanghaft kommentieren zu müssen...
 
Die VDE Ausführung der Knipex-Zangen ist unwesentlich Teurer als die ohne. Wegen dem Abgleitschutz und weil es immer mal vorkommen kann, das man an gefährlichen Dingen rumpult habe ich dann nicht an dem Euro sparen wollen.

Die Kraftkombizange in VDE von Knipex habe ich auch und ist super. Würde ich immer wieder nehmen!
 
Ich kram jetzt glatt dieses alte Thema nochmals hoch, weil ich gerade nach dem Unterschied zwischen Kraft- und normaler Kombizange bei Knipex gegoogelt habe und dann dieses Thema hier gefunden habe.

Ich brauche einfach für den normalen Heimwerkerbedarf eine neue Kombizange.

Ich würde jetzt einfach mal zur Kraftkombizange tendieren.

Hat die denn irgendeinen Nachteil gegen über der normalen Kombizange, den man noch wissen sollte?
 
Ich konnte Kombizangen noch nie allzuviel abgewinnen.
Heutzutage würde ich der Komination aus Zangenschlüssel und Wasserpumpenzange immer den Vorzug geben. Ein optionaler Seitenschneider ist eh mehrfach im Haus.

PS
 
Kraft-Kombizange hat keinen Nachteil gegenüber der "normalen" Kombizange.

So lieb mir Zangenschlüssel und WaPuZa sind, auf eine Kombizange verzichten? Never. Auf das schneiden mit der Kombizange verzichten? Fast immer.

(Ich habe einmal aus der Not heraus mit einer WaPuZa Nägel aus einer Holzkonstruktion herausholen müssen, das möchte ich nie wieder machen müssen ...)


Gruß,
ratchetingwrench
 
Für mich sind Kombizangen sowas wie Weder-Noch-Zangen, also weder gut zu schneiden noch gut zum Klemmen/Greifen.

Zugegebenerweise habe ich ein paar davon, waren jedoch in Sets/Restposten, usw. Habe nie eine einzelne gezielt gekauft.

Dann lieber noch getrennte Werkzeuge sowas wie eine Knipex TwinForce Schneidezange und eine Wasserpumpenzange (mag die zwar nicht besonders, relativ brauchbar ist bei mir eine uralte damals noch von Belzer Dowidat).

Praktisch sind ebenfalls Zangen, die ähnlich wie Miniatur-Bolzenschneider aufgebaut sind, allerdings sind gute schwer zu finden, da die allermeisten der Chinaschrottgattung zuzuordnen sind. Auch hier habe ich eine alte No-Name. Geht so bis 4 mm weich, darüber setze ich divers grosse Bolzenschneider ein.
 
Ranttanplan schrieb:
[...]Ich brauche einfach für den normalen Heimwerkerbedarf eine neue Kombizange[...]
Oder ganz anders gefragt: Wieso meinst Du, eine neue Kombizange macht Sinn für dich und an welches Einsatzprofil denkst Du bei der Kombizange.
 
Ich verstehe nicht, was ihr gegen Kombizangen habt? Ok, die Schneide-Funktion ist auch für mich recht überflüssig, aber wenn es darum geht, einfach irgendwas kaputt zu machen, sind die Zangen toll - und im Gegensatz zu den ganzen Zangen aus dem Sanitärbereich vorne Gerade.
Mein letzer Einsatz dafür war, Unterputzdosen aus der Wand zu reißen. Da braucht es halt nichts Filigranes.

Einzig der Name "Kombizange" ist völlig daneben. Das lässt ja darauf schließen, dass diese Zange vielseitig einsetzbar ist. Die abgewinkelte Spitzzange habe zumindest ich deutlich häufiger in der Hand...
 
Ich schließe mich dem Rest an. Es gibt kaum ein Werkzeug, welches ich seltener in der Hand halte. Mag auch an dem liegen, was man macht, so mache ich z.B. öfter Dinge neu, als das ich sie wie in Deinem Beispiel kaputtmache, und da kann ich die Fälle, wo ich eine Kombizange brauchte, in den letzten 15 Jahren an einer Hand abzählen. Die einzige Zange, die ich noch seltener brauche, ist eine Vornschneider-Kneifzange, wie man sie auch oft benutzt, um Draht zu verzwirbeln. Mag daran liegen, dass ich keine Weideflächen mein Eigen nenne😂
 
Ein_Gast schrieb:
Ich verstehe nicht, was ihr gegen Kombizangen habt?[...]
Nix...sonst würde ich es ja einsetzen.

Ein_Gast schrieb:
[...]Mein letzer Einsatz dafür war, Unterputzdosen aus der Wand zu reißen. Da braucht es halt nichts Filigranes.[...]
Da ergeben sich immer wieder Einsatzmöglichkeiten, auch konstruktiver Natur. Nicht allzu lange her, da habe ich die Kombizange hergenommen, zwei Streifen abgeschnittene Gummischrotmatte mittels Draht zu einem längeren Streifen zu verbinden. Mit ein paar eingeklebten Magneten dichtet der seitdem eine Kellertür nach unten gegen Zugluft ab.
 
Ironie des Schicksals. Gestern musste die 160 mm Kombizange als Schraubenschlüsselersatz für vier Muttern irgendeiner imperialen Ringweite ähnlich M4 herhalten.
 
Thema: Kombizange als Kraft/Normal/VDE Version ?

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