Informationssammlung für Einsteiger -> Unterschrank Aquarium

[RST Driver]

Hallo zusammen,

ich habe wieder ein Projekt im Kopf, bei dem ich mich zumindest teilweise auf Holz als Werkstoff eingeschossen habe. Gebaut werden soll ein Unterschrank für ein ca. 1000x400x400mm Aquarium.

Leider fehlt mir noch jegliche Idee der konkreten Umsetzung, was nicht zuletzt an völliger Unwissenheit im Bereich Holzbearbeitung liegt.

Habt ihr eine Empfehlung für eine Informationssammlung zum Thema Möbelbau für Einsteiger (z.B. Verbindungsarten, Oberflächenbehandlung mittels Beize etc.), Arbeiten mit händischen Werkzeugen und Elektrowerkzeugen und insbesondere zum Thema Massivholzarten und deren Eigenschaften? Ich würde mich gerne erst einmal in Eigenregie informieren, sodass ich gezielt bei den Experten nachfragen kann.

Hinsichtlich des Designs soll es schlicht bleiben und in etwa in diese Richtung gehen:
http://cague.de/TV-Tisch-MUMBAI-Sheesham-massiv-gewachst-120cm--1821.html
http://www.baur.de/tv-tisch-breite-121-cm/pref-AKL5524862@BaurDe-Shop/artikel/baur-de

Ggf. etwas moderner mit abgerundeten Kanten:
https://www.moebel-modern.de/lowboard-tjorven-116x44-cm-weiss-mit-glasboden/a-8146/

Leider ist die Belastung mit 40kg viel zu gering - 200kg soll die Konstruktion sicher tragen können. Wunschmaße ca. 1000x40x40(h)mm

Ein paar Schubladen sollen ebenfalls Platz finden.

Preisfragen: welches Holz wäre geeignet? Wie teuer wird das ca.? Welche Verbindungen sind geeignet?

Ich hatte auch schon einmal die Idee das Holz lediglich als Verkleidung zu nutzen und einen Stahlrahmen zu schweißen. Diese allerdings gänzlich unsichtbar zu verpacken wird auch nicht leicht...

Vorhandene, nennenswerte Holz-Werkzeuge:
- Festool PS300 inkl. Führungsschiene
- 2 größere 500x120mm Temperguss Schraubzwingen
- diverse Handsägen und ein paar unscharfe Stechbeitel, die ich aber wieder hinkriegen sollte. Schleifstein ist vorhanden!
- ...that's it.

Freue mich auf eure Anregungen und Hilfestellungen!

Gruß,
Phil

 

[onkel istvan]

Du sprichst den (meiner Meinung nach) kritischen Punkt schon selber an: Die Tragfähigkeit. 200kg sind für so ein Aquarium knapp bemessen. 1m x 0,4m x 0,4m = 0,16m³ also grob 160kg Wasser, wenn es randvoll ist. Da sind Deko-Sand/Steine, die Glasscheiben, Deckel, Pumpe usw. noch nicht mit drin! Geh also sicherheitshalber lieber noch von etwas mehr aus.

Ein Design mit offener Vorder- und Rückseite und ohne senkrechte Verstärkung in der Mitte muß schon aus verdammt massivem Material sein, um das sicher und zuverlässig auf Dauer auszuhalten, zumal ja evtl. noch erhöhte Feuchtigkeit mit im Spiel sein kann.

Die klassische Kommodenform mit durchgehender rückseitiger Platte (massiv!), rechts und links Schubladen/Fächer und einer senkrechten Platte in der Mitte wird wohl deutlich einfacher zu bauen sein, aber vom Design her eher kantig und unspektakulär (zumal ohne Oberfräse).

Kommt immer drauf an, was für Ansprüche daß du an die Ästhetik stellst. Nur mit einer HKS und Handwerkzeugen wird es für einen Holzeinsteiger auch nicht leicht, besondere Verbindungen (ich vermute, du denkst an Zinken o.Ä.) hinzuzaubern. Es geht schon, auch mit einfachen Handwerkzeugen, aber nicht ohne Übung.

Zugegebenermaßen bin ich kein Holzprofi, sondern auf Bastler-Niveau unterwegs. Alles, was ich kann oder weiß, hab ich mir selber beigebracht, in Büchern gelesen oder von diversen Youtube-Holzwerkern abgeschaut. Vielleicht kann dir jemand mit Ausbildung in einem Holzberuf oder mit größerer Heimwerkererfahrung besseren Rat geben als ich.

 

[chevyman]

http://www.kb-pulver.de/decoral-holzdekor.php
Du kannst Dir vermutlich denken, worauf ich hinaus will...

 

[Dietrich]

Hallo,

die Traglast ist das Problem, zu den 160 Ltr. Wasser kommen noch etwa 40kg Glas (bei 10mm Stärke), dann soll das Ding unter schwierigen Bedingungen auch stehen bleiben und nicht gerade so halten. Ein Rempler mit dem Stuhl und es bricht?

Ich würde auf Nummer sicher gehen und das 2,5 Fache veranschlagen und das bedeutet 500kg Tragfähigkeit, hierbei braucht es, bei der reinen Holzkonstruktion, schon die Qualität eines sehr ordendlichen Hobelbank-Untergestells.
Das heißt aber mind. Schlitz und Zapfverbindungen!

Buchenholz ist wegen der Feuchte ungeeignet, ebenso typische Ausstattungshölzer wie Nuß oder Kirsch. Eiche, Robinie oder Edelkastanie wäre hier die Wahl und das wird, gemessen an den verlinkten Fertigmöbeln, schon vom Material hier um Welten teurer.

Preiswert wäre eine Konstruktion aus zu Doppel-T-Trägern verleimter Seekiefer-Sperrholzplatte, sehr sauber gearbeitet kann das sogar gut aussehen, Querträger mit Berliner-Bettkaken würde ein Haufen Arbeit sparen ohne an Stabilität ein zu büßen.
Saubere Nuten sollten aber möglich sein, evtl. Flachdübelfräse.

 

[RST Driver]

Hallo zusammen,

danke schon einmal für eure Beiträge.

200kg sind realistisch für das Becken, evtl. auch 220kg, mehr nicht. Die verwendete Glasstärke liegt bei nur 6mm (fertiges Becken, wird aber noch ausgesteift) und das Leergewicht beläuft sich damit auf ca. 25kg.

400kg Tragfähigkeit sollten als Sicherheit eigentlich reichen, dennoch scheine ich damit sämtliche bezahlbaren Hölzer bei Weitem zu überfordern...

Es sieht aber wohl so aus, als sei ein stabiler Stahlrahmen und eine schöne Holzverkleidung die wirtschaftlichste Variante. Dennoch bedanke ich mich insbesondere bei dir, Dietrich, für ein paar Schlagworte, mit denen ich vorerst schon einmal beschäftigt bin.

Wäre für den Einbau von Berliner Betthaken eine Oberfräse das Mittel der Wahl oder ist hier eine Flachdübelfräse immer vorzuziehen? Ersteres könnte ich mir ausleihen, eine Flachdübelfräse müsste ich vermutlich anschaffen.

Gruß,
Phil

 

[chevyman]

...sehr sauber gearbeitet kann das sogar gut aussehen...

Diese Formulierung aus Dietrichs Mund würde mich als auf dem Gebiet der Holzverarbeitung eher wenig Erfahrenen sofort über andere Lösungen nachdenlen lassen.

stabiler Stahlrahmen und eine schöne Holzverkleidung

Ich würde nicht mal so sehr verkleiden. Stahlrahmen - ggf. mit Holzeinsätzen - außen, Schubladenelemente aus Holz innen kann auch sehr gut aussehen und erweckt nicht den Eindruck, als wolle man etwas kaschieren.

 

[RST Driver]

Das alte Becken gibt schon Knackgeräusche von sich...hier muss dringend eine Lösung her!

Welches Holz empfiehlt sich als Verkleidung? Wichtig ist die obere Platte, die auf dem Stahlgestell verschraubt wird - da kommt beim Wasserwechsel schon mal ein Tropfen auf das Holz.

Ich bitte euch um Hilfe!

Fixe Skizze des Aufbaus:


Die vordere Seite bleibt erst einmal offen - ich möchte dort gerne zwei Schubladen einpassen. Die Stabilität wird ein Stahlrahmen übernehmen. 40x40x3mm S235 sollte das Gewicht ohne Probleme tragen können. Maße ca. 1000x400x400mm, ggf. pro Seite 50-100mm Überstand, um die Quatratische Form etwas zu unterbrechen.

Füßchen sind optional, ich werde aber wohl eher auf eine vollflächige Auflage zielen; 3mm Schaumstoffmatte > Holzplatte > Stahlrahmen > Holzplatte > 3mm Schaumstoffmatte > Glasbecken

Gruß,
Phil

 

[Dietrich]

Hallo RST-Driver,

Birke MPX fein geschliffen und 2 mal mit Klarlack versiegelt.
Oder jedes andere Bootsbausperrholz, aber in diesem Fall lackieren.

 

[RST Driver]

Danke, Dietrich! Welche Hölzer kämen für die Rück- und Seitenwände in Frage?Das Multiplex-Holz gewinnt ja keinen Schönheitspreis - zumindest so wie ich es kenne.

Welche Stärke schlägst du vor? 19mm müssten locker reichen, oder?

Gruß,
Phil

 

[MSG]

@Multiplex Holz: Die Oberfläche ist doch ganz gut, wenn die Qualität stimmt?Den Rand sollte man dann allerdings furnieren o.ä.

 

[RST Driver]

Hallo zusammen,

ich bin noch immer auf der Suche nach dem richtigen Holz und dabei zufällig auf Hornbach gestoßen. Dort findet sich Fichte und auch Kiefernholz. Aufgrund des günstigen Preises würde ich die 28mm Ausführung bevorzugen - der Stahlrahmen übernimmt dennoch die tragende Funktion.

https://www.hornbach.de/shop/Leimho...tikel.html?sourceCat=S4187&WT.svl=artikel_img
https://www.hornbach.de/shop/Leimho...tikel.html?sourceCat=S4187&WT.svl=artikel_img

Was sagt ihr zu der Holzqualität und der Eignung für mein Vorhaben? Ich kenne leider nicht den Unterschied zwischen Seekiefer und normalem Kiefernholz.

Lackieren möchte ich eigentlich ungerne. Besteht nicht die Möglichkeit ein schwarzes Dekorwachs oder Hartöl zu verwenden? Soll ich das Holz beizen? Die Oberfläche sollte idealerweise noch eine gut sichtbare Holzstruktur offenbaren. Ein sattes schwarz wäre dennoch wünschenswert.

Freue mich auf eure Vorschläge.

Gruß,
Phil