Hallo,
der Titel des threads lautet "Gute Arbeitsschuhe" und nicht "welche Schühchen für Soldatenspieler". Insofern ist Deine Ausführung etwas unpassend. Sicherheits-Arbeitsschuhe haben nunmal (zumindest in D, in Ö darf man sicher mit allem, was am Fuß hängen bleibt, auf den Bau
) bestimmte Anforderungen zu erfüllen. Wer die genau wissen will, kann sich bei Wikipedia oder den Herstellern einlesen, die haben alle mehr oder weniger ausführliche Informationen dazu. Ich möchte das im folgenden mal so zusammenfassen, wie ich es für mich entschieden habe:
Sicherheitsschuhe, die den genannten Anspruch (nämlich ein
Sicherheitsschuh zu sein) erfüllen, sollten mindestens
S1P oder
S3 (oder besser) sein. Das bedeutet, sie sollen eine
Zehenschutzkappe und eine
durchtrittsichere Sohle besitzen (S1P und S3 erfüllen diese Anforderungen, S3 ist zusätzlich zu S1P noch wasserdicht; S2 hat Zehenschutzkappe und ist wasserdicht, hat aber
keine durchtrittsichere Sohle).
Alles andere, z.B.: Sandalen, Halbschuhe, hohe Schuhe oder Stiefel, Farbe, Hersteller, Material, ist dem persönlichen Geschmack und den eigenen Vorlieben unterstellt. Eines ist aber sicher: die Größen fallen bei jedem Hersteller, der sie nicht auch in Mondopoint angibt, unterschiedlich aus. Anprobe ist eigentlich Pflicht, keinen einzigen Schuh würde ich ohne Anprobe kaufen, dazu sind die Hersteller viel zu unterschiedlich. Ist halt so wie bei Modeschuhen. Hersteller gibt es sehr viele, hier mal eine Auswahl derer, die ich in den letzten Tagen (wg. Eigenbedarf und -interesse) gefunden habe. Wer mag, kann diese Auswahl gerne vervollständigen:
Elten, Lowa
Wortec
Atlas
U-Power
Jallatte, Lupos, Aimont, Almar, Auda
Le Maitre
Cofra
Otter
Baak
Steitz Secura
Haix
Lavoro
Baltes
Mascot
Elysee
Maxguard
Wohlfarth
FHB (speziell für Dachdecker)
Diese Liste ist, wie gesagt, sicherlich nicht vollständig, hinzu kommen noch Anbieter wie Goodyear, Abeba, DeWalt, Uvex uswusf., wobei ich bei denen nicht so sicher bin, ob die wirklich selbst herstellen oder nur Auftragsprodukte im Programm führen - was aber letztlich egal sein dürfte.
Unter extrem-Skeptikern gibt es tatsächlich Diskussionen, aus welchem Material die Zehenschutzkappe sein soll, da gibt es von Metall über Alu und Titan bis hin zu Kunststoff alles mögliche.
In der Theorie hat sicherlich jede Technologie in Spezialfällen Vor- und auch Nachteile, eines haben aber alle Varianten gemeinsam: sie erfüllen die Norm, und sie sind allesamt besser als gar keine Zehenschutzkappe.
Bei der durchtrittsicheren Sohle gibt es für mich überhaupt keinen Zweifel, daß es heutzutage nur noch eine "gewebte" sein darf, also keramiküberzogene Faser oder Kevlar oder wasauchimmer die Hersteller sich da ausdenken. Das ist die einzige Technologie, die mit der Brandsohle vernäht werden kann und den Fuß zu 100% abdeckt. Stahlsohlen decken ihn weniger ab und sind zudem unflexibel und schwerer. Das einzige theoretisch nachteilige Argument, welches ich bisher gefunden habe: tritt man schräg in einen Nagel, gleitet er bei einer Stahsohle im besten Fall ab, während er bei einer Fasersohle im ungünstigsten Fall u.U. steckenbleibt und sich bei jedem Tritt weiter in die Sohle bohrt. Nur: wer läuft schon mit Brett am Fuß den ganzen Tag weiter...
Ich selbst habe schon Schuhe von Elten, Atlas, U-Power, Jallatte, Cofra und Lemaitre am Fuß gehabt. Am bequemsten waren U-Power, Elten, Atlas und Jallatte, am unbequemsten Lemaitre und Cofra (beide wegen mangelhafter Paßform an meinem Fuß).
Ich kann nur nochmal betonen: anprobieren
Dirk
P.S.: zum Glück sind die Hersteller mittlerweile "wach" geworden und bieten
sehr ansehnliche Schuhe zu wirklich guten Preisen an, die man problemlos auch täglich tragen kann. Keiner muß heutzutage mehr mit den früher üblichen, häßlichen Kartons an den Füßen herumlaufen, auch wenn fast alle Hersteller dieses Schuhwerk noch unter Titeln wie "Bau" oder "Bau-Spezial" im Programm haben.
Wer einen Schuh aus deutscher Fertigung tragen möchte, der modisch ist und zusätzlich noch Sicherheit bietet, der darf sich getrost bei vielen der o.g. Herstellern umschauen. Mir bekannt ist z.Zt., daß Elten, Atlas, LeMaitre, Steitz, Otter (Baak, Haix, Baltes=?) in D herstellen.
Ein Sicherheitsschuh ist im Vergleich zu einem "Turnschuh" in jedem Fall die bessere Wahl!
Und noch ein Nachtrag: wer die Schuhe nicht nur auf dem Bau trägt, sondern z.B. in Montage tätig ist und z.B. auch mal in Sicherheits-Bereichen wie auf Flughäfen arbeitet, für den ist das Kriterium "metallfrei" (=Alu-, Titan- oder Kunststoff-Zehenschutzkappe, verwobene durchtrittsichere Sohle) sicherlich nicht uninteressant