Dann ist ja wohl noch einiges an Wissen vorhanden. Viel kann man ergoogeln, auch auf youtube (z.B. im Kanal von tubalcain) gibts viele Infos. Foren wie die Zerspanungsbude sind ebenfalls ganz gut, allein mit der Forensuche kommst du da oft schon ans Ziel.
Zusätzlich auf jeden Fall ein Tabellenbuch Metall, das brauchste immer. Ich hab hier auch das Zerspanungshandbuch von Garant am Rechner, brauchste nicht oft aber es kann schonmal nützlich sein. Wenn du es gern hättest --> E-Mail Adresse per PN, dann lad ichs dir auf einen Server hoch.
Zu den Schnittdaten:
Als Hobbyist versucht man Werkzeugkosten zu sparen und dennoch gute Fortschritte zu machen. Deswegen ist ein Kompromiss zu den Herstellerangaben erforderlich, die rechnen bei ihren Schnittdaten eigentlich immer mit 15 Minuten Standzeit.
Ich machs immer so:
Bearbeitung mit HSS:
-20-25m/min in Baustahl, Automatenstahl, C45 usw. (alles gut spanbare)
-15m/min in schwerer spanbaren Stählen (42CrMo4)
-12m/min in Niro wobei ich da HSS nur zum Bohren nehme
-40-45m/min in Alu
-30-35m/min in Messing
Bearbeitung mit HM:
-100-120m/min in Baustahl und Co
-80m/min in 42CrMo4, Niro usw.
-Bei Alu 150-180m/min, je nach Legierung (gut verdoppeln)
-Messing mit gut 150m/min
Bei HM wird trocken gearbeitet, HSS gekühlt. HM sollte man entweder gut kühlen (Werkstatt muss fast geflutet werden) weil man sonst Probleme mitm Thermoschock kriegt oder gar nicht, das verträgt blaue Späne ohne weiteres.
Als Werkzeuge hab ich mich von China verabschiedet und nehm nur mehr Qualitätszeug. Fräser von Fette, PWZ Prototyp usw., Bohrer von Alpen, Gewindebohrer von Dormer, Emuge, Bührung, Bass... da hat man weit mehr Freude damit. Schau mal in die Bucht, da gibts viele hübsche Sachen. Ich fräse übrigens nicht mit HM, da ist die Maschine zu schwach, auf den dicken Maschinen ist Sandvik ein heißer Tipp weil die Wendeplatten leicht zu bekommen sind. Gibts nichts Blöderes als einen billigen Messerkopf, gebraucht für 40€, und dann zahlste für ne Packung Platten 120€.
Beim Drehen kauf ich in ebay was mir unter die Finger kommt, meist angebrochene Platten von Kennametal, Sandvik, Walter, Iscar usw.
Achte beim Kauf deiner Wendeplatten auf den Einsatzzweck. Ich möchte ohnehin einen Leitfaden dafür zusammenschreiben, vielleicht hab ich ihn bis dahin ja beisammen