E-Hand mit Gleichstrom schwieriger als mit Wechselstrom ?

Diskutiere E-Hand mit Gleichstrom schwieriger als mit Wechselstrom ? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Schweißer, hab heute mal wieder ein bisschen mit meinem neuen Inverter geschweißt. Mit den Ergebnissen bin ich aber gar nicht zufrieden...
Tach

Die Schweißnahtbilder zeigen, daß mit zuwenig Strom oder zu schnell geschweißt wurde.
Mögliche Ursachen:
Schlechte Masseverbindung zum Werkstück.
Inverter liefert nicht den angezeigten Stromwert.( Habe mal einen Inverter gemessen, der statt angegebenen 200A nur gemessene 167A liefern konnte).

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Ein Soldat der denkt, ist kein Soldat.
 
@Frederico

Du meinst die Nähte, die mit dem Inverter geschweißt wurden? Oder auch die, die mit dem Trafo geschweißt wurden?

Das mit dem zu schnell geschweißt kann durchaus sein, da mich die Schlacke durch die Blaswirkung immer überholt hat und ich versucht habe, dies durch schnelleres Schweißen auszugleichen.

Es ist außerdem möglich, dass die Masseverbindung nicht Ideal war, da sie am Schweißtisch angebracht war.
Außerdem ist es möglich, dass der Inverter weniger Schweißstrom liefert als die Anzeige angibt :oops:

Ich werde die Punkte alle mal abarbeiten und berichten :top:
 
Also den Schweißstrom würde ich auch gerne mal
nachprüfen.
Geht das mit einem ganz normalen Zangen-Amperemeter ???
 
Jein es geht nicht mit jedem- es sollte ein TRMS Messgerät sein- sonst ist die Messung viel zu ungenau! So ein gerät ist in der Lage kurvenformunabhängig den echten Effektivwert an zu zeigen. Es wird sich nämlich sicher um irgendeine Form von pulsierendem Gleichstrom handeln.
Haben wir an der FH gerad an einem Schweissgerät mit unserem Prof durchexerziert....
 
Janik schrieb:
Die Nähte, die mit AC geschweißt wurden sind OK aber nicht perfekt. Für daheim kann man mit solchen Nähten gut leben aber in der Industrie muss es noch besser gehen.

Wie kann man der perfekt aussehenden Naht ansehen, dass sie nicht perfekt ist? Geht das nicht nur, indem man sie aufschneidet oder röntgt oder so? Oder kann man das an der Naht direkt erkennen?
 
Nein, die inneren Werte kann man von außen nicht sehen, dafür müsste man den Nahtquerschnitt freilegen um das Einbrandprofil zu sehen. Poren im inneren der Naht lassen sich nur durch Röntgen oder Ultraschall erkennen.
Bei der hier geschweißten Naht hätte man z.B. noch die Schweißstelle entzundern und säubern müssen.
Außerdem kann die Naht noch gleichmäßiger sein und die Endkrater sowie die Einbrandkerben am Nahtende bzw. Nahtanfang gehören eigentlich auch nicht dahin :wink:
 
Die Schweißnahtbilder zeigen, daß mit zuwenig Strom...

Hab ich mir ja auch gedacht. Das dass Gerät nicht genug Strom liefert, der Angezeigt wird liegt mir da Nahe. Also bei meinem Inverter macht der eher mehr Strom als zu wenig, Aber da dein Gerät ja relativ günstig war und kein großes Markengerät kann es schon sein, dass da der Strom nicht zum eingestelltem Wert passt.
 
Schweisse AC mit älteren Trafos und DC mit einem italienischen Inverter.
Elektroden: Phönix blau und grün sowie ähnliche Oerlikon.
Ich müsste nachsehen: plus am Werkstück und minus an Elektrode?

AC oder DC spielen da beim Ergebnis kaum eine Rolle. Die Eingewöhnungszeit benötige ich auch manchmal, wenn ich zu einem Gerät eines anderen Herstellers mit gleicher Technik wechsele.

Hatte da mal einen Trafo, der wollte unter 230V nur mit ganz wenigen Elektroden richtig schweissen. Bei dem war auch 400V-Betrieb möglich. Also probeweise auf 400V und die 2mm Elektroden, die vorher nur zickten, funktionierten wegen der höheren Spannung, auch an der Elektrode, problemlos. Strom etwa 60 bis 80A laut Skala.

Na dann noch viel Spass beim brutzeln
Hainbuche
 
Hallo Janik,

Bitte probier doch einfach mal mehr Strom aus - ich würde bei gleicher Elektrode mal 10, 20 und 30 A mehr einstellen. Das ist doch weniger Arbeit als erst ein passendes Messgerät zu suchen.

Ich hatte früher auch einen AC-Trafo, der zündete recht unwillig schweisste aber in so ziemlich allen Ecken ganz passabel; mein DC Monster (ca. 300kg-250 A-von ESS) zündet und schweißt zwar wunderschön, aber oft habe ich mich über die Blaswirkung geärgert, manchmal zum Verzweifeln wo da die Schlacke überall hingedrückt wurde.

Wenn du Zeit hast, probier doch mal mehr Strom und stell die Bilder ein.

Viel Erfolg
 
Hallo,

ja mehr Strom werde ich probieren und dann berichten. Ansonsten sind ja auch noch ein paar andere Tipps dabei, die helfen könnten.

Übrigens, wo wir gerade beim Thema Elektroden sind.
Heute war Berufsschule, ein Klassenkamerad, der im Kesselbau lernt, hat mir da so zwei ganz niedliche Elektroden mitgebracht.
Zum Größenvergleich hab ich mal eine 3,25x350mm Elektrode daneben gelegt :mrgreen:

P1020756.jpg


P1020759.jpg


Die schafft wohl weder der Trafo noch der Inverter :ducken:
 
Was ist denn das für eine Elektrode ? Umhüllung und dicke ?
 
Das ist eine Hochleistungselektrode mit 160% Ausbringung.
Umhüllung ist RA also Rutil-Sauer :wink:
Mit den Abmessungen 6x700mm 8)

Damit werden bei denen kleinere Kessel geschweißt, wo es nicht lohnt, die UP Schweißanlage einzurichten.
Diese Hochleistungselektroden werden verwendet um die Füll- und Decklagen zu schweißen.
Die Elektrode wird mit etwa 350A geschweißt, bei Kesselblechdicken bis 70mm :wink:
 
Janik schrieb:
Die Elektrode wird mit etwa 350A geschweißt...
Das würde ich ja noch hinbekommen, aber ich stelle mir gerade vor, wie ich verzweifelt versuche, das fast einen dreiviertel Meter entfernte Ende wenigstens ungefähr da zu halten, wo die Naht hin soll. :oops:

Davon abgesehen - frei nach Crocodile Dundee - "Das soll eine Elektrode sein? Das ist eine Elektrode!" :rotfl: big_el.jpg
19 mm Durchmesser, natürlich ohne die Umhüllung.
 
Aufm Schweißlehrgang hat uns der Ausbilder mal eine 1" Elektrode gezeigt.
Kerndrahtdurchmesser 25mm und länge knapp über einen Meter.
Gewicht schätze ich mal auf ca. 40 Kilo und die Teile werden wohl durch zwei Leute zusammen verschweißt.
Anwendung haben die Teile wohl im Schiffbau gefunden, wo die vorgefertigten Blöcke zum fertigen Schiff verschweißt wurden.
Ich denke aber mal, dass man das heute mit UP-Schweißen macht :roll:

Ist die Elektrode von Dir Steffen?

Ich glaube diese Hochleistungselektroden legt man einfach nur auf und lässt sie abbrennen, eine ausreichend große Schweißfuge hat man sowieso.
Da finde ich die 2,5x350mm Zahnstocher schon schwieriger, weil die immer so zittern vorne :mrgreen:

Edit: Hab gerade die Steckdosen auf dem Bild gesehen, scheint im Amiland zu sein, oder?
 
Stimmt, das Bild ist aus Amiland. Ich hätte zwar mal so ein Teil dort kaufen können (schönes Dekostück), aber die Versandkosten wären nicht lustig gewesen. Vor allem aber war ich mir nicht sicher, wie gut die Ummantelung den Versand überstanden hätte.

Wenn Du 2,5er schon als Zahnstocher bezeichnest...
... ich könnte da noch 1,6er anbieten. :roll:
 
Hallo,
beim letzten Schweißen, ein Stück Flacheisen an einen Winkel anschweißen, innen Kehlnaht war schrecklich, außen I-Naht war so wunderbar dass die Schlacke von selbst abgesprungen ist. Also liegt es zumindest bei mir nur an der Nahtform.
 
Kurzes Update von heute :wink:

Heute hatte ich die ersten Erfolge, dennoch bin ich noch nicht wirklich vom Schweißen mit Gleichstrom überzeugt.

Mehr Strom und kürzerer Lichtbogen brachte auf jeden Fall schon mal etwas Besserung und so wurden die Kehlnähte zumindest in der Mitte der Naht richtig gut.
Dennoch wird die Schlacke beim schweißen an den äußeren Werkstückkanten durch die Blaswirkung zur Mitte hin gedrückt.
Außerdem brachte es eine Verbesserung, die Masseklemme direkt am Werkstück und nicht am Schweißtisch anzubringen.
So habe ich es doch tatsächlich geschafft, die ein oder andere Kehlnaht ohne Einschlüsse zu schweißen :mrgreen:
Dennoch, beim Heften ist es mit Gleichstrom einfach nur zum :brech: weil der Hefter immer nur auf einem Blech pappt. :evil:
Und was auch gewaltig nervt, beim Kehlnahtschweißen brennt der Lichtbogen nicht genau in die Kehle sondern zieht immer zu einer Seite weg :evil:
Habs mit Elektrode neigen, Winkel verändern, usw. versucht aber das bringt alles nicht den gewünschten Erfolg :kp:

Das einzigst positive vom Gleichstrom, die Schlacke geht leichter runter als mit Wechselstrom, das wars aber auch schon :(

Noch ein paar Bilder

Trafo 8)

Kehlnaht an 4mm Blech mit 3,25mm RR Elektrode
Gut6.jpg


Kehlnaht 15mm Flachstahl an 10mm Flachstahl mit 4mm RR Elektrode
Gut3.jpg


Gut4.jpg


Inverter :?

Kehlnaht 3mm Edelstahlblech mit VA-Elektrode
Wenigstens keine Einschlüsse drin :crazy:
GutVA.jpg


Weitere Bilder folgen in den nächsten Tagen :wink:
 
Beim Heften drücke ich die Elelktrode immer regelrecht ins Werkstück- ich hab da keine Probleme beim Inverter. Allerdings ist meiner auch von Metabo/EB - vielleicht gibt es da ja doch 'nen Unterschied.
Hab mir jetzt auch noch 'nen schönen Trafo von Knurz/Kirsch aus der Bucht gefischt. Werde auch mal testen, ob das beim Schweissen einen Unterschied macht- wenn das Teil endlich da ist :mrgreen:
 
Ich hab jetzt mal probiert, ob ich einen Unterschied zwischen einem Trafo und meinem Gysmi 161-Inverter feststellen kann.
Bei mir als Hobbyschweißer sind die Nähte natürlich nicht so schön wie bei Janik geworden, aber ich konnte keinen Unterschied zwischen Wechsel- und Gleichstrom feststellen.
Bitte entschuldigt die unscharfen Bilder, das Licht war nicht gerade besonders gut. In Wirklichkeit sehen die Nähte besser aus.

Gruß
Felix
 

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