E-Hand mit Gleichstrom schwieriger als mit Wechselstrom ?

Diskutiere E-Hand mit Gleichstrom schwieriger als mit Wechselstrom ? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Schweißer, hab heute mal wieder ein bisschen mit meinem neuen Inverter geschweißt. Mit den Ergebnissen bin ich aber gar nicht zufrieden...
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Janik

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Hallo Schweißer,

hab heute mal wieder ein bisschen mit meinem neuen Inverter geschweißt.
Mit den Ergebnissen bin ich aber gar nicht zufrieden :ducken:
Ich wollte eigentlich mal den Inverter mit meinem Trafo vergleichen, das ist aber leider ausgefallen.
Der Trafo steht ja in der Garage und da ist es derzeit so feucht drin, dass alles nass ist durch das Kondenswasser.
Da wollte ich lieber kein Strom auf das Gerät geben, erst wieder, wenn es abgetrocknet ist.
Jedenfalls habe ich dann nur mit dem Inverter geschweißt, was aber irgendwie nicht so recht funktionieren wollte. :roll:

Ich muss dazu sagen, dass ich die letzten Wochen nur noch MAG geschweißt habe und außerdem habe ich es mit RB Elektroden versucht, die ja sowieso nicht so meine Lieblinge sind. :|

Also Auftragsnähte einfach aufs Blech zu schweißen ging ohne Probleme.
Zünden geht irgendwie nicht ganz so toll, von der HotStart Funktion merke ich bei diesem Gerät jetzt nichts, kann aber auch an mir liegen. :oops:

Aber bei Kehlnähten wars dann irgendwie vorbei, ich hatte ständig Schlackeeinschlüsse in der Naht oder die Raupe lag nur auf dem einen Blech und hatte keine Verbindung zum anderen Blech.
Woran liegt das?
Mit dem Trafo habe ich Kehlnähte geschweißt, die sahen aus wie die Kehlnaht in diesem Video.
Beim schweißen mit Gleichstrom aus dem Inverter habe ich ständig Lunker drin :evil:

Mir fehlt da im Lichtbogen irgendwie die Power im gegensatz zum Schweißen mit Wechselstrom :crazy:

Ich denke mal es liegt an der Blaswirkung, dass mir keine Kehlnähte mehr gelingen aber wie umgehe ich diese?

Bin echt etwas deprimiert, hoffe Ihr könnt mir helfen :top:

:thx:
 
Janik schrieb:
Aber bei Kehlnähten wars dann irgendwie vorbei, ich hatte ständig Schlackeeinschlüsse in der Naht oder die Raupe lag nur auf dem einen Blech und hatte keine Verbindung zum anderen Blech.

Hallo Janik !
Gleiches Problem bei mir, das Schweißgut zieht oft nach links/rechts
bildet quasie 2 Raupen die mittig nicht verbunden sind.
Denke aber nicht das es am Gleichstrom liegt:
Habe neulich mal mit einem gut 25 Jahre altem Dalex Gerät
eine Kehlnaht geschweißt und die wurde perfekt. - Das Dalex
läuft auch auf Gleichstrom und die Elektroden waren aus der selben
Packung....

:?:
 
Hey Männer,

was los, keiner eine Idee dazu?
Mir brennt die Frage echt unter den Nägeln, warum das mit Gleichstrom nicht funzt :glaskugel:
Hab schon einige Dinge gelesen wie z.B. zweite Masseklemme, Elektrode gegen die Blasrichtung neigen usw.
Gibts noch mehr Tipps und Erfahrungen?

:thx:
 
Unabhängig von dem, was auf der Packung der Elektroden steht: versuch es einfach mal mit umpolen. Ist ja schnell probiert.
 
Ich habe mit Gleichstrom bei meinem Gys-Inverter keine Probleme, besonders das Zünden geht sehr schön.
Könnte bei dir wirklich sein, dass du nur die Polung umdrehen musst.

Gruß
Felix
 
OK, das werde ich mal versuchen :wink:

Danke für den Tipp :D

Ich werde berichten, Elektroden zum testen habe ich ja jetzt genug :oops:
 
In dem Video sind es ja auch VA-Elektroden- die laufen sowieso viel besser als die RB! Außerdem kannst du im Video sehen, dass der Schweißer die Elektrode richtig aufsetzt. Das mache ich bei Wurzellagen in Kehlnähten auch immer so. Da man beim Inverter ja Anti Stick hat, klebt die Elektrode ja nicht. So umgeht man aber die Blaswirkung zu den Seiten. Strom kannst auch noch etwas höher stellen...
 
Hallo,

ich habe heute mal die beiden Geräte miteinander verglichen und auch ein paar Bilder gemacht.

Vergleich: Schweißtrafo AC gegen Schweißinverter DC
Schweißstrom: Jeweils ca. 135A (+/- 10A)
Elektrode: Böhler FOX SUS RR 3,25mm Durchmesser
Schweißposition: Kehlnaht in Position PB
Werkstück: S235JR, verzundert, t=6mm

Hier mal die Nähte, die ich mit dem Trafo an AC erziele (ok, ich kanns noch schöner, wenn ich schön bequem am Schweißtisch sitze :wink: )

P1020746.jpg


P1020747.jpg


Und hier die Nähte mit dem Inverter an DC geschweißt. Masse +, Elektrode -, bitte nicht auslachen :oops:

P1020754.jpg


P1020751-1.jpg


Ihr seht, mit Gleichstrom habe ich einige Schwierigkeiten.
Ich habe immer das Gefühl beim Schweißen, dass mich die Schlacke überholt und es daher zu den Einschlüssen kommt.
Bei Auftragsnähten in Position PA sowie bei Fall- und Steignähten habe ich mit Gleichstrom keine Probleme.

Liegt es an mir oder liegt es am Gerät?
Liegt es vielleicht am Schweißtisch, die Masse war immer am Schweißtisch angebracht, nie direkt am Werlstück :wink:

Bin echt ratlos, solche Nähte kann man ja nicht abliefern bei Freunden und Bekannten :oops:

Hoffe Ihr habt ein paar gute Tipps für mich :top:

:thx:
 
Hallo,
das Problem mit den Einschlüssen und links/rechts Versatz kenne ich auch speziell bei Kehlnähten mit dem Inverter, evtl. mal mit mehr Leistung probieren, die Elektrode mehr in den Grund reindrücken.
 
Also den Lichtbogen möglichst kurz halten und mit mehr Strom schweißen?

Gibts auch einen Grundsatz, an welchem Punkt die Masse sein sollte?
Bzw. sollte man eher zum Massepunkt hin schweißen oder vom Massepunkt weg schweißen oder vielleicht 90° Grad versetzt dazu?

:thx:
 
Janik schrieb:
Liegt es an mir oder liegt es am Gerät?
Natürlich liegt's am Gerät, nimm mal das Röwac. :rotfl:

Ansonsten kann ich aus meiner (mit Elektroden jedoch eher geringeren Erfahrung) Alfred beipflichten. Bei Kehlnähten kenne ich dieses Ergebnis besser, als mir lieb ist. Gottseidank bin ich nicht allein! :allesgut: Sofern das Material dick genug ist, bekomme ich hier mit Elektrode aufsetzen die besten Ergebnisse.

Ich muß mich jedoch vor Allem auch dazu zwingen, mit viel weniger "Vorschub" zu arbeiten, als ich instinktiv will. Ich rede mir also immer ein: "Die Hälfte ist bloß Schlacke, die Hälfte ist bloß Schlacke, die Hälfte ist bloß Schlacke..."
Bisweilen hilft's; so wie Deine AC-Version sieht bei mir eine Kehlnaht mit Elektrode jedoch nur aus, wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. Oder vielleicht wenn ich VA-Elektroden für Schwarz/Weiß verwende. :oops:

Die Positionierung der Masse dürfte hier eher nichts bewirken
 
Es beruhigt mich ungemein, dass dieser Effekt nicht nur bei mir auftritt :mrgreen:
Als ich die erste Kehlnaht mit dem Inverter geschweißt habe und das Ergebniss sehen musste, habe ich mir so gedacht, "komisch, bis zuletzt konntest du doch noch schweißen" :roll:

Ich werde mal die Tipps mit mehr Strom und kürzerem Lichtbogen ausprobieren.
Was mich bei Gleichstrom außerdem tierisch nervt ist, wenn man versucht die Teile an den Kanten zu heften.
An den Außenkanten ist die Blaswirkung ja am stärksten und da ist es sehr schwer einen Hefter zu machen, der auch hält :evil:

Aber ich bin ja nicht der einzigste *freu* :mrgreen:

:thx:
 
Hing das nicht irgendwie mit der Blaswirkung zusammen?
Versuch mal mit der Neigung der Elektrode zu spielen bzw. die Massepossition zu verändern.

Also das mit dem Inverter kann ich nicht bestätigen.
Alle meine Inverter zünden wie verrückt ob in AC oder DC.
Meine Lorch Inverter Mig-Kiste schweißt in meinen Augen echt mustergültig was die benutzung von Elektroden angeht hab selten was besseres in den Händen gehabt.

Was ich von meinem Trafo nicht gerade behaupten konnte.
 
Die vier gängisten Möglichkeiten der Blaswirkung entgegen zu wirken bzw. diese zu beeinflußen sind

-Wechselstrom benutzen
-Masseklemmen-Position verändern
-Neigung der Elektrode verändern(meist gegen die Richtung der Blaswirkung)
-durch auflegen eines Stahlklotzes die Blaswirkung ortsabhängig verändern oder beeinflussen.
Letzteres setzt aber Kenntnis der Blaswirkungsverhältnisse im Werkstück voraus also wohl eher nur was für Experten
 
Es ist immer wieder faszinierend, was mit Elektroden machbar ist, wenn man es kann und das richtige Material hat. 8)

Wenn ich da an meine Schweißnähte von vor 20 Jahren denke - ein einziges Gebrutzel. Und die Schweißnähte meines Vaters, die ich früher etwas bewundert hatte, sind dagegen auch nichts.

Ich glaube, ich muss es auch noch mal probieren. :roll:
 
Hallo kar,

wenn Du Dich auf die Schweißnähte von den Bildern auf Seite 1 beziehst, will ich dazu noch kurz was sagen.
Die Nähte, die mit AC geschweißt wurden sind OK aber nicht perfekt. Für daheim kann man mit solchen Nähten gut leben aber in der Industrie muss es noch besser gehen.
Bei hoch belasteten oder sicherheitsrelevanten Nähten gelten ganz andere Vorgaben, die wir als Privatleute nicht erfüllen können :!:
Die Nähte, die mit DC geschweißt wurden sind dagegen absolut unakzeptabel und sollten nicht als Vorbild dienen :crazy:
Aber ich arbeite an der Problematik :wink:
 
Hallo !
Hätte ich meine Versuche "Inverter vs. Dalex Trafo" ebenfalls
fotografiert, sähen die Bilder exakt genau so aus wie die von
Janik - schon verblüffend ...
Aber wie ich schon geschrieben habe, am Prinzip Gleichspannung
wird es wohl nicht liegen da das Dalex auch DC liefert.

Kann es vielleicht an der Spannung liegen ??? Mein Inverter
liefert 56V Leerlaufspannung, viele weitaus teuerere Geräte
hingehen meist gut 30 Volt mehr

:lichtauf:
 
Hallo,

mein Inverter liefert eine Leerlaufspannung von ca. 70-75 Volt.
Die Kehlnaht wurde geschweißt, als das Werkstück bzw. die Naht 90° Grad versetzt zum Massepunkt lag.
Ich werde aber dennoch mal testen, wie es sich verhält, wenn ich zur Masseklemme hin schweiße.
Oder diese mal direkt am Werkstück und nicht am Schweißtisch festklemme.
Außerdem werde ich es mal mit mehr Strom und kürzerem Lichtbogen versuchen. Ich hoffe, dass damit alle Probleme gelöst werden können :roll:

:thx:
 
ArneP schrieb:
Auch noch wichtig: Immer zur Masseklemme hin schweissen! So hält dir die Blaswirkung die Schlacke zurück.
Ich weiß nicht, in der Praxis habe ich da bisher noch nicht die weltbewegenden Unterschiede feststellen können. Habe letztlich innerhalb weniger Minuten am selben Teil gleiche Nähte zur Masseklemme hin und davon weg geschweißt. Wirklich aufgefallen ist mir dabei nichts.
Es bringt mir jedoch mehr, wenn ich das Werkstück so positionieren kann, daß die Naht leicht aufwärts verläuft.
 
Thema: E-Hand mit Gleichstrom schwieriger als mit Wechselstrom ?

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