hs schrieb:
Hi,
ob hart oder nicht hart - aus welchem Grund sollte die Nut dadurch entlastet werden ?
Querschnitt ist eine Sache - verwendetes Material eine andere.
Sofern Du 8.8er Material verwendet hast, erreichst Du 72500N bei korrekt angezogener Schraube. Da kannst Du mit ausrechnen, wie groß Dein St37-Querschnitt sein muß (wobei o.a. Wert die Dehngrenze angibt - eigentlich muß man mit den Zugfestigkeiten rechnen - aber keine Lust, sind ja Deine Spannvorrichtungen
so rein optisch schaut es aber o.k. aus)
klar, schrägziehen hat Schrauben schon immer gefallen ...
Macht auch alles Sinn - man zieht schräg, dadurch wird eine Seite Deiner Nutensteinkonstruktion stärker belastet und zudem kippt vielleicht auch noch der ganze Nutenstein, so das dieser an einer Seite mehr von unten zieht, als auf der anderen.
aha -
erst die Auflage vergrößern, damit die Nuten nicht so stark belastet werden.
Anschließend die Sache so umbasteln, damit man mittels größeren Gewinden, größeren Kräfte aufbringt.
Mal ernsthaft - was hat die ganze Sache techn. gebracht ?
Bzgl. Sicherheit der Nuten doch garnichts - Du ziehst jetzt u.U. mit einer höheren Kraft und ein wenig schräge zum Tisch.
Warum nimmst Du nicht einfach das, was für den Tisch passend ? - und wenn Du wirklich Angst um die Nuten hast (verstehe ich zwar nicht, aber gut), dann kauf' doch einfach einen preisgünstigen Drehmomentschlüssel.
Gruß, hs
Mein lieber HS,
irgendwie bist du erfrischend, weil du immer das Haar in der Suppe suchen mußt. Das spornt mich zu größeren Denkleistungen an.
ALso mal ernsthaft: ist es dir unklar, warum ungehärteter Stahl in 50 mm Breite für die Nut besser ist als kleine dünne gehärtete Schuhe? Das kann doch nicht dein Ernst sein, so eine Frage.
Das Zugmaterial soll möglichst weich sein, damit es die Kräfte notfalls durch Verformung auffängt, damit die Nut keine Spannungsspitzen verkraften muß, welche dann möglicherweise zu Verformung und Nutbrüchen führen. Ist doch konstruktiv klar, oder? Wir machen es so, daß die Nut IMMER gewinnt. Denn die Nut ist das teuerste am ganzen Spiel.
Wenn es nun um das verwendete Material geht, nun es ist 37er Stahl. Ich könnte den Kram ja auch aus 42 oder 52 machen oder 42CrMo4, z. B. Dann hätten wir die Zugfestigkeit vervierfacht, allerdings, z.B. 42CrMo4 ist auch nicht so ganz "weich", hohe Zugfestigkeit hat ja auch hohe Härte zur Folge, was im Zug deutlich oberhalb 1100 N_mm2 liegt, das unterscheidet sich in der Härte kaum noch von gehärteten Nutschuhen.
Schräg ziehen? Wie man sieht, hier hat der Schuh keine Wahl als sich zu verformen, genauso ist es gedacht. Bei größeren Schräglagen unterlege ich den Fuß von der Pratze, so einfach ist das. Das ist kein Systemzubehör, Parallelunterlagen sind dazu eigentlich auch zu schade, da packt man in die Altmetallkiste und legt irgendwas drunter. Ein bißchen Schräge ist aber immer. Und wenn schon schräg, dann besser mit WEICHEN UNGEHÄRTETEN SCHUHEN!
Was der Sinn ist:
Maximale Spannkraft, ohne die Nut zu gefährden.
Jetzt mal speziell für dich ein kleines Rätsel, ob du Maschinen-Verstand hast.
Wie ich im Anfang schrieb, der Kopf von der Fräse ließ sich nicht kippen. Wie bei allen diesen Großseriengeräten üblich, egal von welchem Hersteller, sitzt im Getriebekopf seitlich unterhalb des Getriebes eine Schnecke, welche in ein Zahnrad eingreift, das mittig in der Drehachse des Kopfes am Maschinenkörper sitzt. Diese Schnecke hat erstens die Funktion, den Kopf kontrtolliert zu kippen. Und zweitens die sehr sehr wichtige Funktion, daß der beim Lösen der Schrauben nicht unkontrolliert abkippen kann. Zusammengefaßt: Man dreht man die Schnecke zu dem Zwecke, den Kopf zu kippen, und dreht man die nicht, kann der über das Totspiel hinaus nicht kippen, ist also sicher gefaßt.
So sollte es sein.
So war es aber nicht. Die Maschine wurde defekt angeliefert.
Die Schnecke läßt sich nur mit größter Kraft innerhalb von ca. 15 Grad verstellen, ist darüber hinaus überhaupt nicht mehr zu bewegen, außer wieder ein Stück zurück. Mit anderen Worten: Kopf läßt sich mit Schnecke nicht kippen, und ohne Schnecke schon gar nicht, weil die ja arretiert. Außer man löst die Schrauben sehr großzügig und schrappt sozusagen über die Verzahnung hinweg. Das kann natürlich nicht so bleiben, ist ja eine Neumaschine.
Nun hab ich, in Absprache mit dem Lieferanten, welcher ja Garantie zu geben hat, einen Werkstattkran gekauft und den heutigen Tag damit verbracht, den Kopf abzunehmen. Den Kopf schätze ich auf deutlich mehr als 150 kg, so ein Kran ist da schon eine gute Sache, bevor man das ohne versucht und einen Ausflug ins Krankenhaus macht oder die Maschine ruiniert. Wenn das Ding abrutscht, keine Chance das zu halten. Jedenfalls Ergebnis: die Schnecke ist erstens verbogen, zweitens sind Gewindeteile am Schneckengang beschädigt. Täterprofil: Irgendein Depp hat nach Lösen der Schrauben den Kopf mit Gewalt zur Seite gedrückt und dabei die Schnecke ruiniert. Wahrscheinlich, weil die China-like, so leicht angerostet drin saß und der Junge keine Muckis hatte oder keinen Plan, oder keines von beiden. Und garantiert nicht mein Geheimrezept für alles, was mit Maschinen zu tun hat: Ballistol.
Sie wurde ja mit geneigtem Kopf angeliefert, zu Transportzwecken.
Frage an Leute mit Maschinenverstand:
Was macht man da?
Wie kriegt man das hin?
MfG Drehnudel