@ W-und-F:
Zu den Techniken zur Reduzierung der Spülverluste werde ich mich mal schlau machen. Aber vermutlich bringt es nicht so aufregend viel und letztendlich bleibt es zum gemischgeschmierten Zweitakter, wobei eine Getrennschmierung auch noch nicht die große Heldentat ist - aber immerhin ein Anfang.
> Du weißt aber auch dass eine Kettenbremse trägheitsauslösend ist
Nein, das mußte ich nicht. Danke für den Hinweis. Über eine etwas umfangreichere Erklärung dazu oder einen informativen Link würde ich mich freuen. Etwa wie beim Sicherheitsgurt im Auto?
Ich habe schon ein paar Kettensägen repariert - z.T. auch im Bereich des Sicherheitsbügels - und mir ist nichts in der Richtung aufgefallen. Ist das eine eher neue Technik?
Eine elektronisch/elektrische Lösung wäre m.E. trotzdem leistungsfähiger.
@ Hannes280:
Zweitakt-Direkteinspritzung:
Das bringt richtig etwas bzgl. der Spülverluste und des Verbrennungsverhaltens. Wenn es gut sein soll, dürfte es nicht ohne Elektronik abgehen. Alles in allem ist es recht aufwendig. Ab da ist auch der Weg zum Zweitakt-Diesel nicht mehr weit.
Was bleibt sind die Schmierölverluste und die damit einhergehenden Emissionen.
@ Boesman:
Richtig, Spülverluste verbrennen nicht und stänkern 1:1 hinten raus. Theoretisch könnte ein Kat helfen - die Frage ist, wie lange er frei und aktiv bleibt.
Preßluft:
Damit kann man im Leistungsbereich kurzzeitig ganz tolle Sachen machen - z.B. riesige Motoren (Panzer, Schiffsdiesel...) anlassen oder Torpedos durchs Wasser sausen lassen...
Aber hierfür unterschätzt Du m.E. die erforderlichen Volumina, Drücke und daraus resultierenden Massen der Speicherflaschen und auch die erforderlichen Querschnitte der Preßluftschläuche.
Es gab hier mal einen ziemlich langen Thread "E-Kettensäge & Generator vs. Waldmoped", in dem das am Rande scherzhaft andiskutiert und ganz schnell (durch mich) zu den Akten gelegt wurde.
Abgesehen von Spezialanwendungen (Masse der Maschine, Explosionsschutz, Unterwassereinsatz etc.) sind Preßluftanwendungen hoher Leistung immer betriebswirtschaftlich kritisch, weil einfach die Verluste des Gesamtsystems sehr hoch sind. Der geringe Gesamtwirkungsgrad bewirkt natürlich hohe Kosten. Selbst im Bereich kleiner Leistungen versucht man Preßluftlösungen durch elektrische zu ersetzen, weil die meistens auf die Dauer wirtschaftlicher sind.
Der schlechte Gesamtwirkungsgrad ist thermodynamisch bedingt und real nicht wirklich verbesserbar (ein thermische Isolierung wäre illusorisch).
Ich hatte übrigens die Idee, einen Viertakt-Generator in den Wald zu schleppen und an diesem eine E-Kettensäge zu betreiben. Da konnte ich mir aber etwas anhören - und ich habe den Plan ziemlich schnell zu den Akten gelegt.
Dabei hätte schon einiges dafür gesprochen:
- E-Kettensäge vorhanden - sogar 2x (klein und groß)
- den Generator hätte ich prima dem FA aufs Auge gedrückt bekommen - bei der Kettensäge fehlt mir dafür immer noch eine plausible Erklärung...
- Kabel habe ich reichlich - wenn man die kaufen müßte, haut das richtig rein
- es wäre nicht wirklich im Wald gewesen - der Generator hätte auf dem Anhänger bleiben können
- unter Zeitdruck hätte ich auch nicht gestanden
Also alles in allem ziemlich weit weg von den üblichen Realitäten bei der Forstarbeit.
Aber unbezahlbar: kein Zweitaktgestank und fast kein Lärm
@ rt-andreas:
Zustimmung.
Ein Tip zur überschlägigen Bestimmung des Druckluftverbrauches bei Standard-Druckluftmotoren und dafür üblichen Druckverhältnissen: Leistung in kW = DL-Verbrauch in m³/min - natürlich nur so plusminus, meistens etwas mehr Verbrauch.
Gerade habe ich im Web noch mal nach dem französischen Druckluftauto gesucht und dieses hier gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Druckluftauto
Also ich halte das für Blödsinn:
Der Motor hat 22kW. Damit sollen 110km/h (Höchstgeschwindigkeit) für eine Stunde möglich sein.
Die gespeicherte Energie wird mit 20kWh angegeben - bis dahin paßt es mehr oder weniger.
Speicher: 90m³
Nach meiner Daumenregel hat das Ding nach allerspätestens 5min Volluftfahrt einen "Platten". Selbst bei einem deutlich besserem Wirkungsgrad des DL-Motors - wie auch immer das gehen soll - wird es nicht viel besser.
Wenn wir das Speichervolumen mal außer Acht lassen, wird man ca. die 3-fache Leistung zum aufpumpen des Tanks brauchen. Der Wirkungsgrad über alles - also von elektrischer zu mechanischer Energie wird kaum mehr als 20% betragen.
Auch so eine Sache: Wenn die Drucklufttanks bei einem Unfall platzen, braucht man kein Abendbrot mehr.
Gruß
Thomas