Benq-Aus: Müssen wir bald wieder trommeln?

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H.-A. Losch

H.-A. Losch

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Das hat die Siemens-Geschäftsleitung ja sauber hingedreht: Erst die Handyproduktion an den taiwanesischen Konzern Benq verschenk und noch eine Mitgift von über 300 Millionen dazugegeben. Jetzt, nachdem die einjährige Arbeitsplatzgarantie abgelaufen ist, macht Benq den Drecksjob und schleißt den Laden. 3000 Menschen stehen auf der Straße. Siehe auch: BenQ macht für Siemens den Drecksjob. Dafür haben die Siemens-Manager eigentlich noch eine weitere Gehalterhöhung verdient. :twisted:

Die Schließung des Benq-Siemens Werkes ist zugleich das Ende der Handy-Produktion und Entwicklung in Deutschland. Diese Technik wird künftig nur noch aus Fernost kommen. Das kennen wir schon von der Fotoindustrie. Vermutlich wird es auch im Werkzeugbereich nicht mehr lange dauern. Mal sehen, welcher Hersteller als erster den Siemens-Coup nachmacht.
 
Ist echt ne riesen Sauerei!

Schlimm, bzw. traurig, dass die Verantwortlichen bei solch offensichtlich im Voraus genau geplanten Aktionen in Deutschland nicht zur Rechenschaft gezogen werden können oder sich wie im Falle Siemens anschließend sogar noch selbst ihr Gehalt erhöhen dürfen :twisted:
 
Das war aber abzusehen. Im vor Jahren schwelenden Tarifstreit (in Kamp-Lintfort), im dem die Siemensianer bzw. die Gewerkschaften dann doch nachgegeben haben (klar, sie sind alle erpressbar: Eigentum angeschafft, neues Auto angeschafft, Kredite bis zum Sankt-Nimmerleinstag und die Aussicht auf einen Jobwechsel in Ortsnähe tendiert ja immer gegen minus unendlich), hätte ich eine andere Strategie eingeschlagen: gar nicht um Stunden Mehrarbeit feilschen, sondern beim ersten Anzeichen von "wir machen sonst den Laden dicht" einfach sagen: "is' in Ordnung, kommt Jungs, wir 4000 melden uns alle morgen beim Arbeitsamt". Ich denke, dann wird die Politik nicht mehr ganz so untätig sein, wie sie es sonst immer ist. Und wie man sieht, nutzen Arbeitnehmerzugeständnisse sowieso nix.

Meine Meinung ist: Siemens und Benq haben das von Anfang an so geplant.
 
Hätte Siemens vor einem Jahr den Laden geschlossen und jedem der 3000 Mitarbeiter 100.000 Euro bezahlt, so wären die 300 Mio wenigstens im eigenen Land geblieben.
Es zeigt aber auch wieder dass die Chinesen sich mit eigener Entwicklung noch verdammt schwer tun. Heute wurde die letzte D0 228 in Oberpaffenhofen ausgeliefert, die Technologie wurde auch an die Chinesen verkauft, die Firma ging pleite.
Jetzt warte ich blos noch bis der Transrapid verkauft wird :evil:
 
Thema: Benq-Aus: Müssen wir bald wieder trommeln?

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