Bau eines (kleinen) Schweißgerätes

Diskutiere Bau eines (kleinen) Schweißgerätes im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo ,mein Name ist Martin bin 43 Jahre alt und komme aus Bayreuth/Oberfranken/Bayern. Von Beruf bin ich Elektriker und meine Hobbys sind...
@Trambahner
Lade die Bilder doch bitte, ggf. auf die erforderliche Größe bearbeitet, hier im Forum hoch und nicht auf so einem Pornobilderhoster.

@Stiffler
Da Du immer das Zünden anführst: Redest Du von einem Elektrodeschweißgerät oder von einem Schutzgasschweißgerät. Um letzteres handelt es sich hier.

PS
 
Hier ein Bild auf das Innenleben eines hochwertigen kleinen 170 oder 180A Ess Schweißgeräts, dass ich irgendwo mal gefunden habe.

21658123ai.jpg


Und siehe da Kondensatoren. Ich halte Kondensatoren für nahezu standard bei Lichtstromgeräten um die Restwelligkeit zu reduzieren...Allerdings habe ich gerade keine Kapazitätsgrößen parat, was andere Hersteller so verbauen.
 
Wow, das ESS sieht meinem Iskra vom Aufbau aber verdammt ähnlich. Alleine das Platinenlayout... :shock:

Ich kann über größere Kondensatoren nur positiv berichten - mehr Power, stabilerer Lichtbogen. Der Sprung von den ursprünglichen 15.000µF auf 155.000µF war gewaltig. Ich würde auf ca. 60.000µF als Startwert gehen. Das sind Werte, die z.B. bei Lincoln Mig/Mag Geräten verbaut werden.

Gruß,
Phil
 
powersupply schrieb:
@Stiffler
Da Du immer das Zünden anführst: Redest Du von einem Elektrodeschweißgerät oder von einem Schutzgasschweißgerät. Um letzteres handelt es sich hier.

Jaja, das habe ich schon mitbekommen :lol:
Da aber Trambahner_2013 keine HF-Zündung verbaut, mit welcher mittels Hochspannung ein Funke erzeugt wird, welcher wiederum dann den Lichtbogen aufbaut, wird der Lichtbogen so wie beim Elektrodenschweißen aufgebaut, nämlich durch Kontakt des Schweißdrahts mit dem Schweißobjekt. Sprich: man muss einen Kontakt herstellen, und diesen dann wieder lösen, damit der fließende Strom den Lichtbogen aufbauen kann. Die Spannung am Lichtbogen ist beim MIG/Mag allerdings eine Spur geringer.

Durch eine große Kapazität wird genau dieses Lösen erschwert, da der Kondensater seine Ladung bei diesem Kontakt abgibt. Die Energie wird dann am hochohmigsten Punkt, der Schweißstelle verbraten. Die Energie die in kürzerster Zeit an der Schweißstelle kann sich jeder mit W=0,5*C*U² ausrechnen. Schweißdraht und Objekt verschweißen sich und lassen sich nicht mehr lösen.

Verbessern kann man das mit einer Drossel, die verhindert, dass sich die Kondensatoren sprunghaft entladen (was für deren Lebensdauer sehr zu empfehlen ist...). Nur: ist diese zu klein, zu wenig Induktivität bzw. geht sie in Sättigung, passiert das oben Beschriebene. Ist sie zu groß, baut sich der Lichtbogen auch nur sehr schwer auf, da nur ungenügend Strom nachgeliefert wird.
Es müssen daher Kondensatoren und Drossel abgestimmt sein, was zuhause im stillen Kämmerchen mit einem Handmultimeter nicht gehen wird. Es sei denn man hat einen voll ausgestateten Laborplatz zuhause... ich hab das nicht.

Allerdings hab ich in der Firma sowas. Und da war ich zum Glück nicht der erste der sich ein Schweißgerät gebaut hat, konnte somit auf reichlich Erfahrung zugreifen. Viel hilft nicht immer viel :schlaubi:

Wo rohe Kräfte sinnlos walten :wife:
ist so ein Spruch von uns...

Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
 
Moin

Beim Schutzgasschweißgerät wäre Trambahner der erste wenn er eine HF-Zündung einbauen würde.
Schutzgasschweißgeräte haben Schweißstromquellen welche seih spannungssteif ausgeführt sind. Deshalb auch der streuarme Transformator und die nachgeschaltete Drossel. Für einen gleichmäßigeren STromfluß werden dann oftmals, wie schon mehrfach gezeigt, bei Wechselstromgeräten Kondensatoren zwischen Gleichrichter und Drossel geschaltet. Die Höhe des effektiv fliessenden Stromes wird letztendlich durch die Drahtvorschubgeschwindigkeit bestimmt.
Bei WIG sowie Elektrode hat das keinen Wert.

PS
 
Guten Morgen,wie schon gesagt,bin ich zur Zeit außer Gefecht und kann frühestens am Wochenende weiter bauen und vielleicht über erste Ergebnisse berichten.
Viele Grüße-Martin
 
Hallo an Alle,

bin wieder da.Ich war (und die Woche noch) Wochenlang krankgeschrieben.Da verbietet es sich seine Privatsachen zu machen.
Aber jetzt im der Endphase habe trotzdem weitergebaut.Es fehlen noch die Seitenteile und verschiedene andere Sachen.Aber heute erster Funktionstest.Hammer!Der Drahtvorschub geht ab wie die Post!Schon auf den kleinen Stufen mächtig Dampf!
Bisher ein Kondensator in Betrieb.Ja,Spritzer sind noch da aber so auf die Schnelle ein Paar Nähte,Geil.Ich freu mich auf jeden Fall.Ist ja auch kein High-End Gerät.
Werde in den nächten Wochen wieder ein Gestell schweißen und nochmal mit Bilder berichten.
 

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Respekt. Sauberer Aufbau Der steht einem professionellen Gerät auf den ersten Blick nichts nach! :top:

PS
 
Super ausdauernde Arbeit mit klarem Ziel vor Augen :respekt:

Irgendwann nochmal ein bisschen Schrott nach Hause schleppen und ein bisschen mehr Kupfer in das untere Stockwerk, so dass die Schnürsenkel zwangsweise zu Kabeln heranwachsen müssen, der Steuertrafo nicht mehr mit dem Schweißtrafo verwechselt wird, die Kondensatoren aufgrund der zweiten und dritten Phase überflüssig werden und es ist praktisch ein professionelles Gerät. Die Kombination aus verbauter EB Steuerung und dem 4 Rollen Getriebe ist einfach, funktional und erstklassig was die Schweißeigenschaften angeht. Ich bin mir sicher, dass du nun so tolle Nähte erzielen wirst, dass du dich Ärgerst das Schweißgerät nicht mit sich selbst fertiggeschweißt zu haben :weld: :mrgreen:
 
Gefällt mir auch sehr gut. Vielleicht sehe ich da schon ein Winterprojekt auf mich und das alte, kleine Einhell zukommen. 8)

Veröffentlichst du dann auch das Programm des Microcontrolers (der große Käfer ist doch einer?) den du verbaut hast?
Könntest du im Vorfeld auch einen Schaltplan zu der Platine veröffentlichen?


mfg JAU
 
Danke für die Anerkennung!

Aber wie schon gesagt,noch nicht ganz fertig.
@JAU-Microcontroller ist keiner verbaut-der große Käfer ist ein NE556-Dualtimer
Schaltplan ist der vom EB160/60
Platine mit Sprint-Layout gezeichnet.
Die Dateiendung .lay6 ist nicht erlaubt !Also dann per Private Nachricht !Wer will kann auch die Layout-Datei für die Frontplatte haben(FrontDesigner 3.0) und Für den E-Plan braucht man(Frau) sPlan 7.0.Alles von abacom(http://www.abacom-online.de).Gut und günstig.Für den Hobbybereich ausreichend(für mich).Klar,Eagle hab ich auch..........
In Zunkuft werde ich sowieso mehr mit Linux hantieren.Meist Kostenlos und fast keine Viren.Superstabil und und und............
Wer will kann ja die Platine noch verfeinenern(auf Euroformat 160x100mm) und gleich noch Brücken für die 24V-DC Hauptschütz-Steuerung reinmachen.Ich habe deshalb noch ein paar Klemmen im Bedienkasten gesetzt.Oder er macht es wie beim Original mit 230V- AC(Schütz+MV).Finde ich aber persönlich nicht schön.

OK,Bis den-Martin
 

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:thx:

Trambahner_2013 schrieb:
Microcontroller ist keiner verbaut-der große Käfer ist ein NE556-Dualtimer
Prima. Warum kompliziert wenns auch einfach geht. :mrgreen:

Die Dateiendung .lay6 ist nicht erlaubt !Also dann per Private Nachricht !
Da ich kein Sprint verwende von meiner Seite kein Bedarf, die pdf genügen mir. Ein bissl Eigeninitiative darf schon sein...

Klar,Eagle hab ich auch...
Ich mach sowas zwar recht selten, dann aber stets mit Eagle. Hab mir schonmal ne Alternative rausgeguckt, bin aber zu Faul mich umzustellen. :roll:


mfg JAU
 
Hab mich gestern schon ein wenig damit auseinander gesetzt und jetzt ein paar Fragen dazu.
Final_Fragen.JPG
Von Rechts nach Links.
  • Der 220Ω Widerstand ist neu, liegt genau in der 12V Leitung. Soll der die Versorgung nochmal entstören?
  • Du hast die beiden Potis für die Endeinstellung des Vorschubs weggelassen. Funktioniert das wie gewünscht? Nicht das der Motor bei niedrigster Einstellung zu ungleichmäßig läuft.
  • Der 0,1/100 Kondensator ist neu, vermutlich zur Entstörung. Hat aber auch keine Einheit. Ich vermute 100nF. Sind alle Kondensatoren ohne Einhaut auf µF bezogen?
  • Die Bezeichnungen für die Potis Pausenzeit und Schweißzeit sind verdreht
  • Auch neu. Entstörung?
  • Da fehlt ein Widerstand. Und der Kondensator davor sieht im Schaltplan wesentlich größer aus. 4,7µF statt 470nF(?).
  • Der 2,7kΩ ist im Plan nicht enthalten. Zweck?

Danke schon mal.


mfg JAU
 
1. Der 220R Widestand verhindert im Falle eines Kurzschlusses in der Brennerleitung dass zum EInen die 12V nicht zusammenbrechen und zum anderen keine Schweißspannung zurück in die Platine kommt bzw. diese zerstört.
3. Wenn an einem Kondensator 0,1 oder 0,01 ohne Einheit steht ist immer µF gemeint, De durch das / abgetrennte Wert steht für die Nennspannung.

PS
 
J-A-U schrieb:
Hab mich gestern schon ein wenig damit auseinander gesetzt und jetzt ein paar Fragen dazu.

Von Rechts nach Links.
  • Der 220Ω Widerstand ist neu, liegt genau in der 12V Leitung. Soll der die Versorgung nochmal entstören?
    Antwort von Powersupply ist richtig
  • Du hast die beiden Potis für die Endeinstellung des Vorschubs weggelassen. Funktioniert das wie gewünscht? Nicht das der Motor bei niedrigster Einstellung zu ungleichmäßig läuft.
    Nein,der 10K Poti reicht zur Vorschub-Regelung
  • Der 0,1/100 Kondensator ist neu, vermutlich zur Entstörung. Hat aber auch keine Einheit. Ich vermute 100nF. Sind alle Kondensatoren ohne Einhaut auf µF bezogen?
    Alles Richtig gesagt,Powersupply der Beste hier:Wenn an einem Kondensator 0,1 oder 0,01 ohne Einheit steht ist immer µF gemeint, De durch das / abgetrennte Wert steht für die Nennspannung.
  • Die Bezeichnungen für die Potis Pausenzeit und Schweißzeit sind verdreht
    Stimmt-Grober Fehler von mir
  • Auch neu. Entstörung?
    Ja
  • Da fehlt ein Widerstand.
    Kann man weglassen
    Und der Kondensator davor sieht im Schaltplan wesentlich größer aus. 4,7µF statt 470nF(?).
    4,7µF sind schon richtig
  • Der 2,7kΩ ist im Plan nicht enthalten. Zweck?
Zur besseren Zeiteinstellung .....

Martin
 
Trambahner_2013 schrieb:
Wenn an einem Kondensator 0,1 oder 0,01 ohne Einheit steht ist immer µF gemeint, De durch das / abgetrennte Wert steht für die Nennspannung.
Mit der Betriebspannung der Kondensatoren ist klar. Bei den Farad stand aber mal µ dabei und mal nicht, daher die Frage.

powersupply schrieb:
1. Der 220R Widestand verhindert im Falle eines Kurzschlusses in der Brennerleitung dass zum Einen die 12V nicht zusammenbrechen und zum anderen keine Schweißspannung zurück in die Platine kommt bzw. diese zerstört.
Der sollte dann etwas mehr als 1/4W abkönnen?

Trambahner_2013 schrieb:
Und der Kondensator davor sieht im Schaltplan wesentlich größer aus. 4,7µF statt 470nF(?).
4,7µF sind schon richtig
Also Elko, nicht den den Folienkondensator den du eingezeichnet hast.

Trambahner_2013 schrieb:
Wer will kann ja die Platine noch verfeinenern(auf Euroformat 160x100mm)
So in etwas?
Anhang anzeigen MAG_Vorschub_2_PCB_oben.pdf
Anhang anzeigen MAG_Vorschub_2_PCB_unten.pdf
Anhang anzeigen MAG_Vorschub_2_ Schaltplan.pdf

Massefläche hab ich noch keine gemacht, Leitbahnen dürfen auch noch breiter werden.
Über die Brücken für 24V DC hab ich schon gegrübelt und vielleicht ne Lösung. Die Klemmen für den Schweißschütz sind für 230V noch zu eng. Muss ich die Bibliothek nochmal durchforsten, hab nix gefunden. Deswegen auch keine Sicherung verbaut. Und selber machen ist noch etwas früh, war jetzt mein erster Entwurf mit DipTrace.


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
powersupply schrieb:
1. Der 220R Widestand verhindert im Falle eines Kurzschlusses in der Brennerleitung dass zum Einen die 12V nicht zusammenbrechen und zum anderen keine Schweißspannung zurück in die Platine kommt bzw. diese zerstört.
Der sollte dann etwas mehr als 1/4W abkönnen?

Du hast ja Recht! :top:
Ich hab gestern einen Knick in der Optik gehabt :crazy:
Der R hat doch gar nix mit dem Brennertaster am Hut da dieser gegen GND geschaltet wird. Die einzige schnelle Erklärung die ich nun habe ist die einhergehende Filterfunktion gegen verbleibende Induktionsspitzen der Relaisspulen.

PS
 
Ist immer das Selbe: wenn ich mit einem Layout mal angefangen hab lässt es mir keine Ruhe... :roll:
MAG_Vorschub_3.jpg

Musste leider feststellen das stehende 1MΩ-Potis nicht zu bekommen sind. Hab zwar ein Lösung gefunden, bin mir aber nicht sicher ob die taugt. Piher bietet für seine Trimmer auch Steckachsen mit bis zu 50mm Länge an. Dazu eine Achsdurchführung in der Frontplatte für die Stabilität.

Ohne die Option, über die Relais auch 230V schalten zu wollen, konnte das Layout deutlich kompakter gestaltet werden. Die 24V-Versorgung wird auf der Platine verteilt. Nur Sicherung hab ich keine gesetzt, da würde ich was Gehäusemontiertes bevorzugen.

Dann hab ich die Relais noch durch was kleineres ersetzt. Z.B. Finder 36.11 (10A wird ja wohl reichen).

Kontakt zur Außenwelt über Wago 2081.

So war dann genug Platz für einen weiteren Poti und nen NE555. Gasnachströmzeit on Board :mrgreen: (ungetestet).


mfg JAU
 

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Immer diese Perfektionisten :top:
An der Spule von K2 fehlt im Schaltplan noch die Freilaufdiode.

PS
 
Thema: Bau eines (kleinen) Schweißgerätes

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