10J alter Conrad BS20 Akkuschrauber instand oder Neukauf ?

Diskutiere 10J alter Conrad BS20 Akkuschrauber instand oder Neukauf ? im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, Ich habe etwa 1999 für 189DM bei Conrad Elektronik einen Akkuschrauber gekauft. Conrad Elektronik Katalog war damals meine einzigste...
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Nun jetzt ist alles da und das erste Problem auch. Mit 400er Papier angeraut und mit Isopropanol gesäubert. Habe hier Elektroniklot von "Rothenberger" 60Sn.38Pb.2Cu mit Flüssmittel halogenfrei aktiviert. Aber das Lot hält nur teilweise oder gar nicht.





Schlechtes Flussmittel, schlecht gesäubert bzw. entfettet oder :?:

Ich habe hier noch Aceton aber das Zeug stinkt und frisst fast alles weg.
 
Hallo,
ich verwende die einfache Lötpaste von Felder, was wichtig ist dass man hier mit dem entsprechenden Dampf draufgeht, meine Weller Lötstation schiebt da bei einer Einstellung von 450° ordentlich nach, Ersatzweise ein 100 Watt Löter. Die Lötung muss in einer ganz kurzen Zeit funktionieren damit der Akku nicht heiß wird.
 
Einen 100W Kolben habe ich, der hat eine kurze aber ziemlich dicke Spitze. Lötfett oder Paste sollte man nicht benutzen, da der Elektroniklot bereits welches drin hat und die Menge die drin ist, ist dafür ausreichend. So habe ich das irgendwo im Inet gelesen.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht das z.B. ein Stück Kabel welches verzinnt werden müsste, man zuerst in das Lötfett eintaucht damit das Lot super am Drahtstückende verläuft. Wenn ich ohne Lötfett versuche dann funktioniert es gar nicht, das Lot haftet überhaupt nicht. Deshalb hat es mich stützig gemacht dass es bei mir immer nur mit Lötfett ging und hier plötztlich soll nur mit Lots eigenen funktionieren.
 
Viele Lötfette hinterlassen ätzende Reste, die entfernt werden müssen. Verwende ich nur im Notfall.
Mein Vorschlag: Erst man mit Drähten/ Litzen üben, bis das Löten dort ohne Lötfett klappt. Etwas Lot zur Wärmeleitung auf die Kolbenspitze, damit die Litze aufheizen und dann den Lotdraht von der anderen Seite gegen die Litze drücken. Das Zinn muß an der Litze fließen, nicht am Lötkolben.
Dann an alten (oder billigen) Trockenbatterien üben. Da kann man die Größe steigern und macht nicht viel kaputt. Wieder zuerst etwas Zinn auf die Spitze, aber nur, um den Wäremübergang zu verbessern. Die Schwierigkeit dabei: Das Zinn muß am Blech fließen, nicht an der Kolbenspitze. Erst dann hat das Blech die richtige Temp. Lieber heiß und kurz löten als lang rumbrutzeln. Heiß und kurz ist zwar für das Flußmittel nicht so gut, aber man bringt durch das "kurz" eben nicht so viel Wärme in die Batterie. Ein einfacher Lötkolben wird u.U. nicht heiß genug. Ein Weller ist da oft besser. Natürlich Spitze kurz und dick.
Verbinden der Zellen würde ich so versuchen: Die Verbindungslitzen / Drähte flach und breit ausformen und verzinnen. Dann die Batterie vorverzinnen und danach die vorverzinnte Litze/Drähte auf die vorverzinnte Stelle legen und auf die Litze den Lötkolben drücken bis die Vorverzinnung an der Batt wieder schmilzt. Dann Lötkolben weg. Batterie (aber erst mal nicht die Lötstelle) mit feuchtem Pinsel bepinseln, um rasch abzukühlen.
 
Wie meinst du das etwas auf die Spitze des Lötkolbens ? Es fliesst doch sofort weg, schmilzt und tropft auf den Boden.

Und wenn ich einen Kabelsende von der anderen Seite aufheize, so schmilzt doch die Isollierung am Kabel weg ?

Desweiteren, wie heize ich die Batteriepolplatte auf ohne die selbe zu schrotten ?

Bitte nicht falsch verstehen, ist aber verwirrend :wink:
 
Hi,

Thomas.B hat doch geschrieben, es wäre ganz simpel :

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" Selbstverständlich kann man die auch löten. Dazu braucht man einen relativ starken Lötkolben bzw. eine Lötstation mit ausreichend Bums (50...60W sind ausreichend). Als Flußmittel muß man etwas aggressives verwenden. Ich nehme Lötwasser, wie man es zum löten von Heizungsrohren (Cu) und Dachrinnen (Zink) verwendet. Die Reste sollte man dann aber gut abwaschen, weil sie korrosiv sein können. Am besten damit nur verzinnen, waschen und danach mit Kolophonium löten. Manche Zellen haben an der Pluspolkappe die Entlüftungen für die Überdruckventile. Die darf man natürlich nicht zulöten."

Zusatzinformationen:
- der Lötkolben sollte eine auswechselbare Kupferspitze haben, die man selbst anfertigen kann
- das Lötwasser setzt der Lötspitze ziemlich zu - auch einer Dauerlötspitze; das wäre schade
- als Litze verwende ich Abschirmgeflecht von geschirmten Kabeln
- das wird zurechtgeschnitten, ggf. mit Lötstoplack versehen, so daß das Zinn nicht weiter hineingesaugt wird, als man möchte und dann verzinnt
- ausreichende Fläche auf den Polen der Akkus wird wie ober beschrieben verzinnt und die Flußmittelreste mit Wasser abgewaschen
- gelötet wird dann mit Elektroniklötzinn und ggf. zusätzlichem Kolophonium

Es ist natürlich auf kurze Lötzeiten zu achten - vor allem am Pluspol. Wenn die Überdruckventile oder die Versiegelung der Zelle durch zu hohe Temperaturen geschädigt werden, geht es mit der Zelle schnell bergab. Mir ist das aber noch nie passiert.
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Gruß, hs
 
meinezeit schrieb:
Bitte nicht falsch verstehen, ist aber verwirrend :wink:
Sorry, aber ich habe nicht gesagt, daß es ganz einfach ist. Habe bereits als Schüler zigtausend Lötstellen gelötet. Vor dem Akkulöten habe ich dennoch Respekt. Das Akkulöten ist nicht unbedingt der beste und schon gar nicht der leichteste Einstieg ins Löten.
meinezeit schrieb:
Wie meinst du das etwas auf die Spitze des Lötkolbens ? Es fliesst doch sofort weg, schmilzt und tropft auf den Boden.
Die Spitze sollte vorverzinnt sein. Dann haftet das Zinn auch etwas an. Um die Wärme an den zu lötenden Gegenstand zu bringen benötigt man etwas Zinn auf der Spitze, damit der Wärmeübrgang großflächiger und damit besser wird.
Mit der Zeit entsteht auf der Spitze eine dunkle Schlacke, die man mit einem feuchten Schwämmchen abwischen sollte.
meinezeit schrieb:
Und wenn ich einen Kabelsende von der anderen Seite aufheize, so schmilzt doch die Isollierung am Kabel weg ?
Ja, sie schmilzt u.U. vorne etwas an. Wenn Sie aber wegschmilzt oder seitlich ein Riß entsteht, wurde zu lange gebruzzelt. Bitte nicht falsch verstehen: Wenn das nicht funktioniert, dann gilt es so lange zu üben, bis es funktioniert. Erst wenn man die Grundlagen durch einige Üben beherrscht, solte man sich an Akkus wagen.

meinezeit schrieb:
Desweiteren, wie heize ich die Batteriepolplatte auf ohne die selbe zu schrotten ?
Auch das eine Übungssache. Und deshalb der Tip mit den billigen / alten Trockenbatterien, es wird nicht auf Anhieb klappen. Aber irgendwann hat man den Bogen raus. Mit dem verzinnten Lötkolben aufheizen, dann diesen an einer Seite leicht anheben und in den entstehenden Keil den Lötdraht schieben. Am Pol schmelzen lassen, nicht am Kolben.
Ich finde die Beschreibung von Thomas.B gut. Setzt aber etwas Übung und somit Geduld / Zeit voraus - wie die meisten handwerklichen Dinge. Nicht entmutigen lassen!
 
Endlich fertig. Die Akkus werden jetzt geladen.
Aber war das ein Gefummel, beim nächtsten mal zahle ich lieber :oops: Lötkolben war für die Tonne und das Elektroniklot von Rothenberger ebenso. Habe dann sehr wenig Lötfett und nur Zinn ohne Flussmittel verwendet. Die Lötstellen sehen fürchterlich aus, aber letztendlich bin ich froh es überhaupt geschafft zu haben. Meistens fehlt einfach eine 3te Hand, ist unbequem. Eine spezielle Haltevorrichtung für die Akkus wäre natürlich sinnvoll gewesen.

Die Akkus sind zwar fast leer, machen aber trotzdem mächtig "Damf". Gefühlsmässig ist der Schrauber jetzt deutlich schneller geworden. Das er jetzt schneller ist überascht mich.
 
Herzlichen Glückwunsch zum ersten selbstgelöteten Akkupack und der gewonnen Übung und Erfahrung!
 
Hi,

meinezeit schrieb:
Endlich fertig. Die Akkus werden jetzt geladen.
.
Die Akkus sind zwar fast leer, machen aber trotzdem mächtig "Damf". Gefühlsmässig ist der Schrauber jetzt deutlich schneller geworden.

obwohl ich die Sache schon kritisch gesehen habe, freut' es mich, daß Du doch noch glücklich geworden bist.

Aber war das ein Gefummel, beim nächtsten mal zahle ich lieber ..... Die Lötstellen sehen fürchterlich aus, aber letztendlich bin ich froh es überhaupt geschafft zu haben.

... vielleicht verstehst Du jetzt, im Nachhinein, meinen Standpunkt (an einem Pack hatte ich ja hier auch mal gelötet - allerdings waren glücklicherweise die Zellen bereits miteinander verschweißt, so daß ich nur wenig löten mußte) bzgl. Markengerät und fertige Nachkaufakkus.
Je nach pers. Einstellung kommt man bei solchen Dingen irgendwann mal an den Punkt (auch wegen der Erfahrung), an dem man sagt : lieber ärgere ich mich kurz über die höhere Ausgabe (in diesem Fall fertiger Akku oder neue Maschine+Akku), gewinne dadurch aber Zeit und Nerven. Ich kann sofort loslegen, muß nicht pfriemeln und im Zweifelsfall bekomme ich nach längerer Zeit noch Ersatzteile und Zubehör.

Gruß, hs
 
Na sofort loslegen kann ich doch auch und frimmeln muss ich auch nichts. Beim laden wirds zwar nicht so einfach wie beim Original, da für die Schnelladung man beim Ladegerät die Daten selbst eingeben muss, aber da ich es nicht wöchentlich machen muss ist es auch kein wirkliches Nachteil.
Nach längerer Zeit kommt ein Markengerät, da ist der Ersatzteil-Nachschub sicher.

Aber gelohnt hat es sich dennoch, denn ich habe gerade mal knap 40€ ausgegeben.

Die Akkus sind jetzt voll und habe gleich ausprobiert. Handschuh auf die Hand, Bohrstufe und Festhalten. Im 2 Gang kein Problem, aber im 1ten habe ich es nicht geschafft ihn zu stopen :shock:

Wäre jetzt spasseshalber interessant den Drehmoment zu testen.

ps: jetzt wiegt er 200gr mehr, ca. 2300gr.
 
Wie meinst du das mit "nö" ?
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wollte auf die Schnelle die Leistung testen. In ein Hartholz-Balken aus Buche ein 5mm Loch gebohrt und 10X150mm metrische Schraube reingejagt. Gleich im 2ten Gang gings nur bis zu Hläfte der Schraube, dann vorsorglich im 1ten weiter. Unglaublich, aber selbst mit dieser Gewalt hat er die Schraube mühelos bis zum Anschlag reingewürgt.

Und dann kamm der Rauch :shock:
 
Hi,

meinezeit schrieb:
Und dann kamm der Rauch :shock:

... jetzt schrotte das Teil nicht, nach der Lötaktion und den Kosten für die neuen Zellen.

Gruß, hs
P.S. hmm, .... 5mm vorbohren und dann metrische Schraube M10 (d.h. Kern ~ 8,5mm) reinschrauben ?
 
Ausgemessen habe ich nicht, einfach auf die schnelle gegriffen. Aber ich glaub so um den Dreh muss es gewesen sein, 4-5mm Bohrer und 10-12mm Schraube mit 6mm Innensechskantschaft.

Aber scheint so als wäre der Motor überlastet gewesen, jedenfalls glaube ich dass es der Motor gewesen ist. Ich schätze mal dass die alten Akkus bei Belastung in der Spannung stark eingebrochen waren. Kann mir diesen abartigen Leistungsunterschied nicht anders erklären.

edit: hört sich nach nicht viel an, aber Buche und Eiche sind ja richtige Werkzeug-Killer.
***

Wie testet man am besten damit Jeder die Leistung nachvollziehen könnte ?
 
Hi,

meinezeit schrieb:
Ausgemessen habe ich nicht, einfach auf die schnelle gegriffen. Aber ich glaub so um den Dreh muss es gewesen sein, 4-5mm Bohrer und 10-12mm Schraube mit 6mm Innensechskantschaft.

6mm Innensechskant bei DIN912 = M8

Wie testet man am besten damit Jeder die Leistung nachvollziehen könnte ?

schwer zu machen.

Gruß, hs
 
Hallo,
das Elend hier habe ich gerade erst gesehen. Ich dachte der Thread wäre "austherapiert".

@ meinezeit:
Ich hatte es doch erklärt, wie man es macht. Wie kann man nur so unvernünftig sein. Tut mir leid, aber das ist selbstverschuldetes Elend durch Beratungsresitenz

aufrauhen: unnötig, im Hinblick auf den Korrosionsschutz sogar schädlich

Aceton: entfettet stark, löst viele Kunststoffe an - zumindest im Bereich des Pluspols (Dichtungen) lieber nicht nehmen

meinezeit schrieb:
Lötkolben war für die Tonne und das Elektroniklot von Rothenberger ebenso

Sicher nicht. Nur falsche Handhabung.

@ klassisch:
Zustimmung, wenn auch in einigen Punkten zu übervorsichtig; aber schaden kanns ja nicht.

Noch ein paar Erklärungen:
Zunächst einmal braucht man ein geeignetes Flußmittel, welche sich für vernickeltes Stahlblech eignet. Das ganz grobe Zeug (Zink und Salzsäure auflösen) geht zwar, ist aber sehr korrosiv. Ich verwende seit Jahren folgendes Lötwasser:

BL-82 "Patentlötwasser"
von
BL-Chemie GmbH & Co. KG
Hönnestr. 31
58809 Neuenrade

Tel.: (0 23 94) 18-1 30
Fax: (0 23 94) 18-1 70
eMail: **********
Ein Unternehmen der BÜLTMANN-Gruppe.
http://www.bueltmann.com/

Ein kleines gelbes Kunststoffläschchen habe ich mal für ca. 5 DM gekauft, als die PLZ noch 4-stellig waren. Das ist immer noch ¾ voll - also äußerst sparsam im Verbrauch. Damit habe ich hunderte Akkus und manchen anderen Problemfall gelötet. Das Zeug ist für Trinkwasserinstallationen geeignet bzw. zugelassen - das war damals der Grund, es zu kaufen.

Aber leider muß man sich wohl eine Alternative dazu suchen, die es sicher gibt. Ich habe da angerufen. Das Zeug wird noch hergestellt. Einzelhandel gibt es angeblich nicht. Mindestbestellmenge: 5 Fläschchen a 125g - 37,50 Euro + MWSt. + VK ca. 8,00 Euro
Die spinnen... bzw. das ist Deutschland. So ungefähr kann ich mir vorstellen, was da drin ist - das mit Abstand teuerste ist die Flasche. Das ist allerdings eine schöne - mit Glasfaserpinsel im Deckel, so etwas kostet schon ein paar Cent. Na ja - es gibt sicher etwas gleichwertiges für einen vertretbaren Preis. Einfach mal in der Installationsabteilung eines Baumarktes stöbern oder GWS-Fachhandel besuchen.

Lötkolben:
Übermäßig heiß darf der nicht werden. Etwas mehr Wärmekapazität oder eine leistungsstarke Lötstation, die schnell nachregelt ist hingegen hilfreich. Ich verwende wie gesagt oft einen 25W-Elektroniklötkolben aus DDR-Zeiten - oder eben eine billige no name-Lötstation mit 80W.

Die Lötspitze sollte meißelförmig sein - so nennt man das wohl - also einfach flach wie ein Schraubenzieher (pardon: Schraubendreher - extra für hs...). Die muß sauber verzinnt und mit einem feuchtem Viskoseschwamm sauber gehalten werden. Dann kann sie einen ausreichend großen Tropfen Lötzinn aufnehmen und man benötigt zum löten nur eine Hand.
Normales (bleihaltiges) Elektroniklötzinn ist richtig. Wenn es eine Kolophoniumader hat, läßt man das Flußmittel kurz abrauchen. Man kann aber auch gebrauchtes Zinn ohne Kolophonium verwenden - ist sogar besser für die Luftqualität in der Werkstatt.

Dann geht es los:
- kleines Tröpfchen Lötwasser auf die Lötfläche auftragen - es hat eine sehr hohe Oberflächenspannung - eine Kugel von ca. 3mm Durchmesser reicht
- ausreichende Zinnmenge mit der Lötkolbenspitze aufnehmen
- mit leicht kreisenden Bewegungen löten bzw. verzinnen - dauert ca. 2...3 Sekunden
- ist man mit der Verzinnung nicht zufrieden, neues Flußmittel auftragen und noch mal - mit etwas Übung passiert das kaum
- Zellen waschen (Wasser, Spülmittel, Bürste) und trocknen lassen
- dann hat man eine verzinnte Fläche, auf der man ganz normal mit Kolophonium löten kann, was natürlich auch schnell gehen muß
- Kolophonium ist in kaltem Zustand nicht mehr ätzend und muß bei solchen Sachen nicht zwingend entfernt werden - wenn man es machen will: Spiritus, Isopropanol

Drehmoment messen:
hs schrieb:
Zitat:
Wie testet man am besten damit Jeder die Leistung nachvollziehen könnte ?

schwer zu machen.

Leicht zu machen: Rolle, Seil, Gewicht, Stoppuhr, Taschenrechner.
Wer mit Physik nichts am Hut hat, kann sich gerne die Details erklären lassen.

Gruß
Thomas
 
Hi,

Thomas.B schrieb:
Leicht zu machen: Rolle, Seil, Gewicht, Stoppuhr, Taschenrechner.

... also doch nicht leicht. Es ging ja um das Drehmoment - sinnigerweise über das weiche Moment.
Man müßte somit erstmal festlegen, bei welcher Drehzahl man dieses bestimmen will - und dazu braucht man während der Messung einen Drehzahlmesser.

Natürlich kann man auch das maximale Moment bis zum Stillstand messen - dazu würde sich ein billiger Drehmomentschlüssel mit Zeiger anbieten - aber solche Sachen belasten die Maschinen, bzw. die Motoren, sehr stark.

Gruß, hs
 
@ hs:
Doch leicht. Den Durchmesser der Rolle sollte man wissen (vielleicht braucht man dazu noch einen Meßschieber, ein Bandmaß o.ä.). Den Rest kann man in Verbindung mit der bekannten Masse ausrechnen. Eine Rolle ist ggf. entbehrlich, indem man einfach auf das Bohrbutter wickeln läßt. Das geht aber nur, wenn es eine einigermaßen zylindrische Außenform hat.

Schätzen wir mal ab, wo welche Werte ca. zu erwarten sind:
Ein AS-BF hat ca. einen Außendurchmesser von 45mm, woraus sich ein Umfang von ca. 14cm ergibt. Bei einer Drehzahl von 300 U/min (1.Gang, Last) resultiert eine Hubgeschwindigkeit von ca. 0,7m/s - eine handhabbare Größe. Um sich die Sache zu erleichtern, kann man in das BF eine Schraube einspannen und ein passendes Kugellager montieren. Das kann man dann irgendwo auflegen.

Wenn man sich die Datenblätter so anschaut, ist bei kräftigen AS mit einem Drehmoment in der Größenordnung von 10Nm rechnen. Bei einem Hebelarm von 22,5mm (halber Durchmesser des BF) sollten mit der fraglichen Geschwindigkeit ca. 44kg gehoben werden können.
Die Kreisfrequenz omega = 2 * Pi / T = 2 * Pi / 0,2s = 31,4 /s

P = M * omega = 10 Nm * 31,4 /s = 314W

Das ist ein bißchen viel. Wenn 10Nm erreicht werden, dann wohl bei deutlich mehr eingeknickter Drehzahl oder der AS ist wirklich ein Monster. Die Abgabeleistungen üblicher Akkuschraubermotoren der kräftigeren Art (18V) liegen im optimalem Lastpunkt bei 200W mit einem Wirkungsgrad um die 70%, was zu einer Leistungsaufnahme von ca. 280...290W führt. Die Stromaufnahme liegt bei 18V um die 15A. Das ist für Akku und Regelschalter auch so langsam die Grenze.

Man stoppt für einige verschiedene Testmassen die Zeit, in welcher diese eine jeweils gleiche Höhe hochgekurbelt werden. Daraus läßt sich das Drehmoment und die mechanische Leistung berechnen.
Mit einem realen Akkuschrauber wird man wohl deutlich unter der oben abgeschätzten Richtwerten bleiben.

Gruß
Thomas
 
Thema: 10J alter Conrad BS20 Akkuschrauber instand oder Neukauf ?

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