sumsi hat geschrieben: ↑Montag 1. Februar 2021, 22:07
Ich hab da schon länger bedenken dass die Maschinen schneller rosten oder die Holzwerkzeuge(Hobel etc.) von den schwankenden Temperaturen schneller kaputtgehen, aber konnte in dem Jahr seit dem die Werkstatt dort ist eigentlich nichts ungewöhnliches feststellen.
Je massiver eine Maschine ist, desto gravierender sind die Auswirkungen. Der Grund ist einfach:
Wenn es einige Tage kalt war und dann relativ schnell warm wird, ist die Maschine noch durchgekühlt. Ein kleiner Handhobel wärmt sich sehr schnell auf und hat praktisch immer Umgebungstemperatur. Ein Abrichthobel hat so viel thermische Masse, dass er dem Wetterwechsel viele Stunden hinterherhängt, d.h. die Luft ist schon warm, die Maschine aber noch kalt.
An kalten Stellen fällt aber Luftfeuchtigkeit aus, die dann zu Korrosion führt - auch im Inneren der Maschine, wo man es sonst nicht erwarten würde. Praktisch überall, wo die Luft ran kommt.
Der Abrichthobel muss also nicht nur die generell hohe Luftfeuchtigkeit zu einigen Jahreszeiten aushalten, sondern leidet vor allem bei Wetterwechseln.
Bei noch massiveren Maschinen merkt man es ganz extrem. Ich hatte in einem anderen Forum mal einen Bericht von einem Besitzer einer Fräsmaschine gelesen. Das war eine alte, konventionelle Industriemaschine mit - wenn ich mich richtig erinnere - ca. 2 Tonnen Gewicht. Die braucht Tage, um Temperatursprüngen zu folgen. Dort trat das Problem sogar in einem vollständig geschlossenen aber nicht isolierten und nicht beheizten Nebengebäude auf. Denn sogar in dem Gebäude änderte sich die Temperatur zu schnell. Er hatte laufend mit Rost zu kämpfen. Erst eine Dämmung des Gebäudes half. Das Gebäude wurde weiterhin nicht beheizt. Die Isolierung sollte nur dafür sorgen, dass Temperaturschwankungen nur langsam auftreten und nicht innerhalb von wenigen Stunden.