Was geht mit kleinen Kompressoren?

Diskutiere Was geht mit kleinen Kompressoren? im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Servus, kennt ihr so was wie Anfänger-Tutorials oder gute Forums-Postings, die eher auf die Möglichkeiten als auf die Grenzen schwächlicher...
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Seymour

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Servus,

kennt ihr so was wie Anfänger-Tutorials oder gute Forums-Postings, die eher auf die Möglichkeiten als auf die Grenzen schwächlicher Kompressoren eingehen?

Es wird einigen so gehen, dass man zumindest eingangs eher nicht so viel Geld in die Druckluft-Technik stecken möchte und/oder wenig Platz hat. Zugleich will man aber möglichst viel rausholen. Mir selbst geht es nicht um ein konkretes Vorhaben, sondern ich will mit dem Kompressor halt meine Möglichkeiten generell etwas ausbauen, Druckluft kann man immer gebrauchen.

Also ein eher kleiner Kompressor, der gerade noch unter die Werkbank passt. Max so Aerotec 290-20, 20l Tank, 190l/min Förderleistung. Wegen Gewicht und Mobilität sogar eher noch schwächer, so bis 25 Kilo. (Ich hab auch schon mal darüber gesponnen, einen großen alten Drehstromkompressor in die Garage zu stellen, Funkschalter, und eine Druckluftleitung in die Werkstatt fest zu verlegen, wirkt aber bei ca. 35m Leitungslänge nicht so realistisch.)

Und auf dem Level, es mag Zufall sein, habe ich bisher mehr so Kommentare darüber gelesen, was damit alles *nicht* geht. "Auf Dauer zu wenig für eine Sata Minijet" - "Selbst mit der Minijet kann man keinen dicken Alkydharz-Klarlack spritzen" bis hin zu "Unter 400V sind's eh alles Luftpumpen" :wink:

Jetzt suche ich mehr einen Blick auf die "Haben"-Seite. Was *kann* man mit kleineren Pistolen denn alles so spritzen? Wann *will* man überhaupt Alkydharz-Klarlack, wo es doch dünne 2K-Lacke gibt? Was *gibt* es überhaupt für vernünftige Pistolen zwischen Airbrush und Minijet, womöglich etwas besser als die K-3 (http://www.conrad.de/ce/de/product/...8C9B200400F631EE71.ASTPCEN16?ref=searchDetail)? Schlagschrauber? Was bietet sich sonst noch so an auf dem Niveau? So Sachen halt.
 
Fangen wir erst mal mit den Grundsätzen an.

Die meisten Druckluftwerkzeuge wie Geradschleifer, Flex oder Schlagschrauber sind nicht für den Privatgebrauch gebaut, sondern aus einer Not heraus für die Industrie für Spezialanwendungen entwickelt worden.

Der Wirkungsgrad von Druckluftwerkzeugen ist grausam gering.

Je nach Motorgröße kann man von 1000 l/min für 600-1000 Watt Leistung am Werkzeug rechnen! Ein Verdichter mit 1000 l/min Lieferleistung hat aber einen 7,5kW Motor !!!

Druckluftwerkzeuge haben aber interessante Vorteile (sonst würde man sie nicht verwenden)

Druckluftwerkzeuge lassen sich ohne Schaden überlasten, Kompakte Bauweise im Vergleich zu regulären Motoren, Einfache Drehmoment und Drehzahl Steuerung über volumenstrom und Luftdruck, Arbeiten unter gefährlichen Umgebungen wie Explosionsschutz oder in metallischer Umgebung zum Personenschutz (lediglich Verwendung sogenannter Schutzkleinspannung ist erlaubt)

Einige dieser Werkzeuge sind auf Grund der heutigen Elektronik und Akkutechnologie kaum noch in Verwendung. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass es eine Zeit ohne Sanftanlauf, Frequenzumrichter und Lithium Akkus gab wird schnell klar warum man eine Flex oder einen Schleifer trotz des Wirkungsgrades mit Druckluft betrieben hat.



So nun noch mal zu deiner zweiten Frage zur Lackierpistole.

Wenn ich 150 l/min Liefermenge als Referenz annehme wären z.B. Möglich

Sata Minijet 4
JETSTREAM I
Schneider FSP-Mini-Vario 2
AIR GUNSA AZ40 HTE

Diese sollten alle ohne Pausen durchspritzbar sein.

Dein Problem mit dem Alkydharz Lack lässt sich leider nicht beseitigen. Dieser Lack hat eine relativ hohe Viskosität, dementsprechend brauchst du eine große Düse damit diese nicht verklebt.
Um so größer die Düse ist desto großflächiger ist die Vernebelung. Dies erfordert aber auch mehr Luft.

Ich möchte damit niemanden abschrecken. Aber auf Grund des geringen Wirkungsgrades von Druckluftwerkzeugen bzw. auch den physikalischen Eigenschaften mancher Lacke ist leider mehr Luft erforderlich als man mit einem kleinen Kompressor zur Verfügung hat.

Trotz alledem gibt es aber einige Werkzeuge die speziell auf kleinere Kompressoren ausgelegt sind oder auf Grund der Verwendung funktionieren.

Es gibt von jedem ordentlichen Hersteller einen Schlagschrauber mit ~400Nm und <150 l/min Luftverbrauch

Auch wenn man nicht alle Lacke in einer Pistole mit 0,8mm - 1,1mm Düse verwenden kann gibt es auf Grund der großen Auswahl an Lacken trotzdem kaum etwas dass nicht lackierbar ist.

Werkzeuge wie Druckluft Nagler, Bremskolben Rücksteller, Druckluftratsche, Fettpresse oder Pneumatisch betriebener Pressstempel werden nur Stoßweise betrieben und können dementsprechend trotz höherem Verbrauch an kleineren Kompressoren verwendet werden.
 
Begeisternd!

Allerdings :wink: ist mir inzwischen aufgefallen, dass ich das Teil nicht unbedingt in die Mini-Werkstatt unter die Werkbank stellen muss. Es gibt hier eine Außentreppe, da könnte ich kurz eben schnell einen Verschlag drunter zimmern.

Unter diesen Vorzeichen bin ich jetzt in Versuchung, für den Preis eines neuen Kleinen einen gebrauchtes mobiles Drehstromgerät der kleinsten Klasse zu suchen. Heute fangen die ja so bei knapp 60 Kilo an, wenn ich das recht sehe. Da wäre noch ein Rest Mobilität vorhanden und wenn ich ihn nicht in die Werkstatt wuppen muss... gute Idee?
 
Steht der Kompressor dann frostsicher?
Keine Ahnung, wie gut das Kondenswasser Minusgrade aushält. Nicht dass etwas kaputt geht.
 
Nein, aber das würde er auch in der Werkstatt und in der Garage nicht ohne Weiteres, das ist eine Holzhütte im Garten.

Kondenswasser soll man doch eh nach dem Arbeiten immer ablassen? Ich war mal davon ausgegangen, dass das wenn dann im Tank unten steht und dass da nix platzt, selbst wenn es gefrieren sollte. Ist ja genug Platz für so eine kleine Pfütze.
 
Mein 90l Kompressor steht ganzjährig in der ungeheizten Garage.... Kondsensat wird auch nicht so wirklich oft abgelassen (gut, daß ihr mich dran erinnert) .... aber bis jetzt war das die letzten 25 Jahre unproblematisch.
 
Jürgi schrieb:
Steht der Kompressor dann frostsicher?
Keine Ahnung, wie gut das Kondenswasser Minusgrade aushält. Nicht dass etwas kaputt geht.
Wenn in einem 90l Kessel 90l Wasser sind, jo, dann reißt der.
Ansonsten komprimiert wohl das "Eis" die Luft einen Hauch weiter.
Positiver Nebeneffekt: Mehr Druck auf dem Kessel :wink:
 
Thema: Was geht mit kleinen Kompressoren?

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