Uraltes Elektra-Bekum Elektrodenschweißgerät reaktivieren

Diskutiere Uraltes Elektra-Bekum Elektrodenschweißgerät reaktivieren im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich habe hier ein uraltes Schweißgerät meines Vaters, das leider ohne Kabel hier herumsteht: Von innen sieht es so aus: Hier...
Janik schrieb:
Hier ist noch ein schönes Video dazu :wink:
Sehr interessant ist die Raupe, die da erst mal auf's Blech gelegt wird, bevor das zweite Werkstück darüber positioniert wird!
 
Krasse Schweißtechnik. Habe ich noch nie gesehen oder gelesen. Aber es macht Sinn.

Dass 130A nicht reichen zum Durchschweißen von 8 mm Stahl, habe ich nicht bedacht. Wenn man MAG mit zu wenig Strom schweißt, sieht man das ja sofort an den Nahtflanken. Also dass die Naht wie eine Wurst auf dem Blech aufliegt. Bei der abgebildeten Elektrodennaht sehen die Nahtflanken aber sehr schön aus, deshalb hatte ich angenommen, der Einbrand wäre OK. Außerdem habe ich an mehren Stellen gelesen, dass man beim Elektrodenschweißen für gleiche Materialstärken generell weniger Leistung bräuchte, als bei MAG. Ich frage mich gerade, ob die nicht vielleicht alle den gleichen Irrtum erliegen, wie ich.
Und ich frage mich, wie stabil meine Naht oben wäre. Ob die Schweißnaht oder das Metall neben der Schweißnaht brechen würde? Oder ob die Schweißnaht sich an einem der Bleche ablöst?
 
Es ist ja eigentlich auch nicht der Sinn einer Kehlnaht, ganz durchzuschweißen bei solchen Blechstärken. Deshalb soll man ja auch ein der Werkstückdicke entsprechendes a-Maß einhalten (normalerweise rechnerische ermittlung)!
Wenn das a-Maß circa der Werkstückdicke entspricht, fährt man aber im normalfall ganz gut damit.
Wichtig ist nur, dass die Wurzel gut aufgeschmolzen wird.
 
ArneP schrieb:
Wenn das a-Maß circa der Werkstückdicke entspricht, fährt man aber im normalfall ganz gut damit.
Das ist nicht korrekt :!:
Das kleinste a Maß ist 2, unter a=2 gibt es nichts.
Und bei Schweißteilen mir verschiedenen Materialstärken multipliziert man die kleinste Materialstärke mit 0,7 und erhält dann das benötigte maximale a-Maß.
Beispiel: Kehlnaht am T-Stoß, Grundmaterial t=20mm, das andere Blech ist t=10mm.
10mm x 0,7 = maximales a Maß 7.
Die Formel dazu lautet: t min. x 0,7 = a max.

Es ist richtig, dass man beim E-Handschweißen weniger Strom benötigt als bei MAG, die Wärmeleistung ist höher als beim Standard MAG schweißen. Ich würde das E-Handeschweißen mit dem MAG Sprühlichtbogenschweißen vergleichen :wink:

Um Deine Schweißnaht zu testen, würde ich das Teil einfach mal in einen stabilen Schraubstock einspannen und mal richtig mit dem Hammer dagegen schlagen.
Wenn Du schlecht geschweißt hast, wirst Du das Ergebniss relativ schnell sehen :mrgreen:
 
chevyman schrieb:
Janik schrieb:
Hier ist noch ein schönes Video dazu :wink:
Sehr interessant ist die Raupe, die da erst mal auf's Blech gelegt wird, bevor das zweite Werkstück darüber positioniert wird!
Das ist eine Möglichkeit, man kann es auch ohne diese Raupe schweißen. Der Vorteil liegt darin, dass diese erste Raupe nach unten hin tiefen Einbrand hat, weil der Lichtbogen direkt auf den Grund gerichtet wird. Wenn ich nun die Wurzel schweiße, brennt diese in die Raupe und das obere Werkstück ein, somit sind die Teile verbunden mit dem tiefen Einbrand in den Grund.
Wenn ich gleich die Wurzelnaht auf den Grund schweiße, kann es passieren, dass ich nicht genug Einbrand in der Grundplatte habe. Das liegt zum einen daran, dass der Lichtbogen nicht vollständig auf die Grundplatte gerichtet werden kann. Außerdem wird die Wurzellage mit weniger Power geschweißt als die Füll- und Decklagen.

So hat man es und zumindest beigebracht :wink:
 
Das Verfahren mit dieser ersten Raupe ist dermaßen logisch und einleuchtend, daß ich mich wundere, nicht schon vorher darüber gestolpert zu sein.
 
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