Unterschied zwischen Inverter- und Travoschweißgerät ?

Diskutiere Unterschied zwischen Inverter- und Travoschweißgerät ? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo an alle :D Ich habe mal wieder eine Farge bezüglich dem Unterschied zwischen einem Inverter und Travoschweißgerät. :oops: Dabei bezieht...
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Janik

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Hallo an alle :D

Ich habe mal wieder eine Farge bezüglich dem Unterschied zwischen einem Inverter und Travoschweißgerät. :oops:
Dabei bezieht sich die Frage nicht auf die Funktionsweiße oder die Schweißstrom erzeugung, eher auf die Ergebnisse und gerüchte die ich über Inverter gehört habe. :?

Nun zu den Fragen:

Ist das Elektrodenschweißen mit einem Inverter einfacher als mit einem kleinen Baumarkt Trafogerät?

Zünden die Elektroden bei einem Inverterschweißgerät besser als bei einem konventionellen Schweißgerät bzw. wird das Kleben der Elektrode durch spezielle extras am Inverter veringert?

Braucht man bei einem Inverter dunklere Schutzgläser als bei einem normalen Schweißgerät, um die Augen zu schützen?

Kann man mit einem Inverter bessere Schweißergebnisse erziehlen, als mit einem billigen Baumarktschweißgerät?

So ihr seht, dass ich eventuell beabsichtige mein billiges Baumarkt Schweißgerät durch einen Markeninverter zu ersetzen.
Letztes Jahr hätte ich gelegenheit gehabt, einen gebrauchten Lorch Inverter zu kaufen, dieses Angebot hat sich jedoch zerschlagen.

So ich hoffe ihr könnt mir meine Fragen beantworten und Danke euch schonmal im Vorraus.

Gruß Janik :D
 
Janik schrieb:
Nun zu den Fragen:

Ist das Elektrodenschweißen mit einem Inverter einfacher als mit einem kleinen Baumarkt Trafogerät?
Ja
Zünden die Elektroden bei einem Inverterschweißgerät besser als bei einem konventionellen Schweißgerät bzw. wird das Kleben der Elektrode durch spezielle extras am Inverter veringert?
Ja
Braucht man bei einem Inverter dunklere Schutzgläser als bei einem normalen Schweißgerät, um die Augen zu schützen?
Nein
Kann man mit einem Inverter bessere Schweißergebnisse erziehlen, als mit einem billigen Baumarktschweißgerät?
Ja

Die Frage ist allerdings, ob nicht ein Schutzgasgerät anstelle des Inverters interessanter wäre. Das hängt aber von Deinem Bedarf ab...
 
meiner Erfahrung nach braucht man bei den Schutzgläsern mindestens eine DIN Stufe mehr da der Schweißstrom ja Gleichstrom und somit intensiver ist.
 
Die mir bekannten Tabellen unterscheiden hier nicht zwischen AC und DC, allerdings wird wohl auch das persönliche Empfinden eine Rolle spielen. So kenne ich einige Berufsschweißer, die beim Elektrodenschweißen grundsätzlich mit helleren Gläsern (bzw Einstellung bei Automatikhelmen) schweißen, als die Tabellen empfehlen.
Ich hab's allgemein auch lieber etwas heller, schweiße aber nicht Stunden am Stück.
 
Servus
Alfred schrieb:
meiner Erfahrung nach braucht man bei den Schutzgläsern mindestens eine DIN Stufe mehr da der Schweißstrom ja Gleichstrom und somit intensiver ist.

Hä? Der Schweißstrom wird doch nach dem Transformieren gleichgerichtet (bei beiden Prinzipien).

Meiner Erfahrung nach (beruflich Schweißer) ist ein Wechselstromlichtbogen bedeutend heller als Gleichstrom (bei gleicher Stromstärke natürlich), siehe Aluminium-Wig-Schweißen.

Mit freundlichem Gruß

Richard[/b]
 
schlosserrichi schrieb:
Der Schweißstrom wird doch nach dem Transformieren gleichgerichtet (bei beiden Prinzipien).
Die ganz billigen Baumarktdinger sind teilweise nur Trafos ohne Gleichrichter, also Wechselstrom. Manche haben auch schon mal Probleme damit, immer genügend Spannung zu schieben. Das würde dann natürlich auf weniger energiereiche Lichtbögen schließen lassen, welche auch wohl dunkler sein könnten. In dem Fall wäre das mit der unterschiedlichen Glastärke möglich.
 
Servus

@chevyman: das mit den Baumarktgeräten wusste ich nicht, hatte noch nie so ein Billigteil in Verwendung gehabt (wünsche ich mir auch nicht, will ja schweißen und nicht "kleben" und/oder stundenlang rumfluchen).

Mit freundlichem Gruß

Richard
 
Da soll mal einer sagen, daß man von den Baumarktdingern nichts lernen könne. :wink:
 
also lt. Schaltbild geht der Strom erst mal über 2 Gleichrichter zu 2 Leistungstransistoren und dann zu einem Transformator, Übertrager ?, die Anordnung ist mir etwas suspekt, jedenfalls ist das Gerät sehr leicht gegenüber einem Trafogerät und lt. Hersteller wird hier alles elektronisch gemacht.
 
Servus

@Alfred: die Anordnung ist mir auch etwas suspekt, vor allem weil sich Gleichspannung meines Wissens nicht transformieren lässt.

Gruß Richard
 
Also ,dass häte ich nicht erwartet, dass ich soviele Antworten bekomme.

Vielen Dank schon mal dafür :D

Ich bilde mir ein das Elektroschweißen mitlerweile schon ganz gut zu beherschen aber trotzdem ist das schweißen mit dem Güde Teil ein Horror.

Welche geräte sind denn zu Empfehlen und bis wieviel Ampere sollte das Gerät leisten, wenn ich Material Stärken zwischen 2 und 10 mm schweißen will.

Verfügen alle Inverter über eine Anti Stick funktion oder gibts das nur bei den Teuren Maschinen?

Was ist denn mit dem Hier?

Link

Kann man sowas empfehlen oder doch lieber einen Markenhersteller nehmen?

Danke:

Janik :D
 
Hier erst mal der funktionierende Link.

Die Geräte waren mir auch schon aufgefallen, weil sie nicht so konservendosenmäßig aussehen, wie andere, preiswerte Inverter.

Die genannten Funktionen hat heutzutage die Mehrheit der Inverter. Trotzdem kann man davon ausgehen, daß wenn die Features nicht erwähnt werden, sie auch nicht vorhanden sind.

10mm? Da dürfte es gerne etwas mehr Leistung sein, allerdings wird's dann schnell teuer, nicht mehr so handlich und nur mit Kraftstrom möglich. Ich habe mal dieses Kaliber mit einem geliehenen 200A-Inverter geschweißt, mit 4mm Elektroden. Ich hätte gerne mehr Power und 5er oder 6er Elektroden gehabt. Also habe ich mir dann selber was passendes für die Zukunft besorgt. :oops:

Die Frage ist natürlich, wie oft 10mm bei Dir vorkommen. Wenn das nur eine Angabe im Sinne von "vielleicht mal irgendwann" ist, sollten die 200A allemal reichen.
 
Hallo

Also beim mir funktioniert der Link aber so ist es ja auch gut.
Mit den 10mm ist des ventuell ein bisschen übertreiben, war nur mal so ein Richtwehrt.
Denke das 200A schon reichen da mein Jetziges nur 110A hat und die Nähte alle gehalten haben.
Wenn das ein Guter Inverter währe, dann hätte man ja ein richtiges Schnäppchen gemacht aber wenn man sich mal die Preise von Markenherstellern ansieht, dann bezahlt man schon für ein Metabo gerät mit 130A etwa 400 Euro.
Wo liegt der Haken bei dem Gerät und könnt ihr mir noch andere Empfehlen?

Gruß Janik
 
@alfred und @ schlosserrichi:

Inverter funktionieren so:
die sinusförmige netzspannug von 230V/50Hz wird gleichgerichtet und danach durch eine elektronik in hochfrequente rechteckspannung (=wechselspannung) umgewandelt. durch die hohe frequenz (bis zu 100kHz) wird die energieübertragung viel effizienter (=hoher wirkungsgrad) und man kann ganz "kleine" transformatoren verwenden. danach wird wieder gleichgerichtet und elektronisch (analog oder digital) geregelt (konstantstrom, leerlaufspannung, taktung, arc-force, hotstart,..). Bei AC/DC invertern ist der wechselstrom (AC) ausgang immer ein rechtecksignal, da dieses einfacher zu regeln ist und auch die besten schweißeigenschaften für aluminium bringt (aufbrechen der oxydschicht!!).

ich hoffe einfache worte für koplexe vorgänge gewählt zu haben, denn in wirklichkeit ist das ganze eine eigene wissenschaft!

grüße
mike
 
Servus

@mikey: Das mit dem Umwandeln in "Rechteckspannung" weiß ich, nur: wieso wird vorher die Wechselspannung gleichgerichtet?
Mir wurde das damals im Kurs nämlich so erklärt, dass die Wechselspannung aus dem Netz "zerhackt" wird, sprich jede Periode des Wechsels wird in, rein rechnerisch, 2000 Perioden (bei 100kHz),aufgespalten.Das Ganze wird dann transformiert und erst danach gleichgerichtet.

Mit freundlichem Gruß

Richard
 
es ist einfacher und präziser eine gleichspannung zu "zerhacken", als eine sinusförmige wechselspannung zu vervielfachen und dazu noch in ein rechtecksignal umzuwandeln.
ich bezweifle dabei aber gar nicht, dass es hersteller gibt, die trotzdem diese methode wählen. elektronik macht alles möglich. in den einschlägigen beschreibungen findet man aber meist die gleichspannungsvariante (siehe zb. ewm e-hand fibel).

gruß

mike
 
die Transformierung von hochfreqeuentem Strom funktioniert mit kleineren Bauteilen, also leichteren Trafos usw.
 
Hallo

also ein Lichtbogen mit beispielsweise 90 Ampere ist nunmal so hell wie er hell ist, egal ob Baumarktgerät oder Inverter.
ein Inverter basiert auf zerhacktem Gleichstrom, der sich dann doch transformieren läßt, je höher die Frequenz der Zerhackung, desto kleiner kann im Endeffekt der Trafo ausfallen, moderne Inverter arbeiten mit einer Frequenz von 100Khz und da wiegt ein E-Handinverter zB von Fronius nur noch 4 kg.

Gruß Uli
 
Thema: Unterschied zwischen Inverter- und Travoschweißgerät ?

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