SBN Schweißgerät --> Ventil vergessen, jetzt Flasche leer

[ArCane]

Hey,

bei meinem SBN Schweißgerät ist mir was doofes passiert.
Ich habe vergessen die Gasflasche zuzudrehen, was ja prinzipiell nicht so schlimm ist, aber als ich heute was schweißen wollte, musste ich ja leider feststellen, dass die nagel neue Flasche total leer ist.

Da scheint irgendwie was defekt bzw. undicht zu sein. Den Druckregler an der Flasche kann ich ausschließen. Der ist ebenfalls nagel neu und von Messer Griesheim. Also kein Schrott.

Wonach gucke ich da am effektivsten bevor ich mir ein Wolf suche

 

[Jungschweißer]

Hast du alle Anschlüsse richtig angezogen ? Meistens sind die Anschlüsse nicht richtig dicht, egal wie fest man sie anzieht. Es sollte zwar nicht so sein, aber es ist doch meistens so.
Was ist ein SBN Schweißgerät ? Ist damit ein MAG-Gerät gemeint ?
Es ist nicht gewährleistet, dass dein Magnetventil 100 % dicht schließt. Auch bei intaktem Gerät ist manchmal das Magnetventil undicht.
Bei dem Schwager meines Großvaters, der gelernter Schweißer war, ist in der Firma schon einer gestorben. Er hat das MAG-Schlauchpaket in den zu Schweißenden Behälter gehängt und das Absperrventil des Druckminderers nicht geschlossen. Nach der Mittagspause ist er dann in den Behälter gestiegen, der sich nun mit Schutzgas gefüllt hatte. Es dauerte nicht lange und der Schweißer erstickte.
Ich meine sowas wäre auch noch mal einem Bekannten eines Forummitgliedes passiert.

Versuche doch mal alle Schläuche so dicht anzuziehen wie möglich. Weiterhin kannst du nichts tun außer das Flaschenventil zu schließen.

 

[moto4631]

Also die Flasche schließe ich immer, egal wie lange ich nicht schweiße.
Nur bei wirklich kurzen Pausen bleibt die Flasche offen dann dreh ich aber am Druckminderer zu.

Daß die Anschlüße am Gerät oft schuld sind, da stimme ich JS zu.
Nimm mal Lecksuchspray und sprüh alle Verbindungen ein, Du wirst Dich wundern wo das Gas überall rauskann!

 

[Jungschweißer]

Ich drehe das Gas nicht sofort zu. Wenn ich z.B. mit dem Schneidbrenner zugange bin, schließe ich die Ventile am Handgriff und beim Schweißen den Absperrhahn am Acetylendruckminderer. Ansonsten lasse ich die Flasche während des Arbeitens immer aufgedreht. Nach Beendigung der Arbeit schließe ich alle Flaschen. Bei mir ist das eine nervige Angewohnheit, dass ich ca. 1-2 Stunden nach dem Arbeitsschluss immer noch mal rumgehe und alle Flaschen kontrolliere. Wenn ich MAG geschweißt habe bleibt die Flasche sowieso auf bis zum Arbeitsende. Weil was soll schon passieren. Die Tür ist immer auf oder ich schweiße in der Garage, sodass eventuelles Gas entweichen kann, das Gas brennt sowieso nicht.

Das muss nicht gelesen werden. Eigene Meinung zu Lecksuchspray:
Ich selber hasse Lecksuchspray. Ich finde das wirkt nicht so gut und versaut einem die Anschlüsse. Ich hab mal spaßhalber den Anschluss des Sauerstoffschlauches locker gedreht, bis ich es zischen gehört habe. Dann Spray drauf. Das Zeug hat keine Blasen gebildet. Auch bei dichten Anschlüssen ist das Zeug in die Anschlüsse eingedrungen und als ich den Schlauch mal gewechselt habe waren die Messingmuttern dreckig angelaufen im gegensatz zum Umfeld und war leicht grün.
Und keine Angst, ich habe nicht wie ein Auszubildender im BBZ bei Jugend schweißt anstatt Lecksuche ein Trennmittel genommen.
Aber das Zeug soll ja bei anderen Leuten funktionieren.

 

[Joschie]

Hallo,

ich verwende einfaches Wasser mit einem Schuß Spüli, das ganze in einem Pumpzerstäuber und fertig.

Als weiteres entlaste ich auch stets nach der Arbeit die Feder des Druckminderers, ich hatte schon zwei die Jahre lang angezogen rumlagen und hierdurch defekt waren.
Der eine ließ die 200 Bar fast ungemindert durch und der andere regelte was er wollte nur nicht das was ich wollte.

Evtl. ist auch deine Abdichtung Flasche-Druckminderer undicht.

Gruß

Josef

 

[Jungschweißer]

Als weiteres entlaste ich auch stets nach der Arbeit die Feder des Druckminderers...

Wer macht das denn nicht ? Ich mache das auch immer. Das ist einfach Pflicht für das sichere Arbeiten mit Druckminderern !

 

[Neat]

Hi,

Ich drehe die Flasche auch immer zu wenn ich die Arbeit beende, aber während der Arbeit bleibt die Flasche auch mal den ganzen Nachmittag über offen.

Jetzt habe ich noch eine Frage:
Wie entlastet man den Drumi richtig?
Ich habe bisher immer nur die Flasche abgedreht und das restliche Gas ausströmen lassen. Bisher dachte ich das reicht, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Ich habe Einstellhebel für die Durchflussmenge auf dem eingestellten Wert gelassen, und mir die Einstellerei erspart

MFG

Neat

 

[moto4631]

Das reicht auch so wie Du es machst.

Ich dreh die Flasche zu und drücke dann beim Brenner nochmal drauf bis kein Gas mehr kommt.

Mehr ist das m.M. auch nicht.

 

[Neat]

Danke moto, das beruhigt mich

Ich mach immer die Anpressrollen vom Drahtvorschub auf und drück den Brennerknopf bis kein Gas mehr kommt. Das dauert keine 10 sec. Wenn ich aber vom Schweißgerät den Stecker schon gezogen habe,stecke ich auch manchmal den Gasschlauch vom Zwischenschlauchpaket ab und lasse das Gas da raus. Das muss ich aber 2-3 mal machen, da ja nur das Zwischenschlauchpaket leer wird, aber nicht der Schlauch von der Flasche zur Kupplung vom Zwischenschlauchpaket..

Gruß

Neat

 

[Jungschweißer]

sry., moto, aber hier hast du nicht Recht !

Ist es doch ! Ich habe das sogar mal richtig im BBz gelernt. Auch wenn die Einstellerei nervig sein kann ist es nötig ! Nach der Arbeit schließt du das Flaschenventil und lässt das Gas aus der Leitung ausströmen. Danach drehst du die Einstellschraube / den Einstellknebel links herum zurück, bis es deutlich leichter geht. Dann ist der Membran entlastet. Dann kann man noch ein paar Umdrehungen weiter drehen. Wenn noch der Durchfluss vom letzten Schweißen eingestellt ist, knallt beim öffnen des Ventils der volle Druck kurzzeitig auf den Membran. Dadurch reißt er auf längere Hinsicht. Auch wenn es nach dem 20 oder 30ten mal nicht passiert ist, kann das immer passieren. Bei Sauerstooff kann der sogar ausbrennen innerhalb von wenigen Sekunden verbrennt das Metall unter hoher Temperatur.
Zur Inbetriebnahme wird erst das Ventil geöfnnt, sodass der Inhaltsmanometer den Flaschendruck anzeigt. Dann dreht man den Knebel, bis sich der Zeiger von 0 abhebt und stellt den Durchfluss bzw. den Druck ein. Wenn man vorher noch den Absperrhahn geschlossen hat, muss man den dann noch öffnen.

Falls der Membran nicht reißen sollte, funktioniert der Druckminderer nach ca. 2-3 Jahren nicht mehr.

... ich hatte schon zwei die Jahre lang angezogen rumlagen und hierdurch defekt waren.
Der eine ließ die 200 Bar fast ungemindert durch und der andere regelte was er wollte nur nicht das was ich wollte.

 

[Alfred]

Hallo,
ich habe bei meinen Autogenflaschen nie den Druckminderer entlastet, wenn nach einer Woche noch die Zeiger oben waren war das ein Zeichen dass alles dicht ist.

 

[Jungschweißer]

100 mal geht es gut.

 

[moto4631]

Ich rede von Argon, nicht von Autogen.

Bei Autogen hab ich keinen blassen Schimmer.

 

[Jungschweißer]

Die Druckminderer müssen bei allen Gasen so behandelt werden. Egal ob Argon, Acetylen, Sauerstoff, Mischgas, Propan, Stickstoff, Sauerstoff, Helium, Ozon, Wasserstoff, Kohlendioxid, Formiergas usw.
Oder hat deine volle Argon Buddel etwa keine 200 bar ?

 

[moto4631]

Du solltest Dir mal angewöhnen beim Thema zu bleiben das für den TE interessant ist.
Und das ist NICHT Autogen, oder sonstwas sondern ganz einfach Argon oder Schutzgas.

Wenn ich meinen Druckminderer wie beschrieben entspanne hab ich auf beiden Manometern genau 0 bar Druck.
Egal ob Vordruck oder Hinterdruck, alles leer.

Wo genau willst Du mir jetzt erzählen daß sich dazwischen noch 200bar tummeln die auf mich warten?

 

[henniee]

nun ... Deine Druckmindererfeder ist ja noch gespannt.
Siehe Wiki
Nun drehst Du die Flasche auf und die 200 bar sagen der Membrane guten Tag. Bei inerten Gasen ist das zwar nicht so gefährlich (bei Sauerstoff kann Dir die Membrane abfackeln), aber eine platzende Membrane sorgt für einen Tag gratis Piepen in der Hörmuschel.

Daher gilt generell (und da hat unser JS ausnahmsweise mal recht) beim Umgang mit Druckgasen: Die Membrane ist nach der Arbeit zu entspannen.
Quizfrage: Bei DM mit Flowmeter ist der Hinterdruck nicht einstellbar bzw. mechanisch begrenzt. Was sagt die BG dazu?

 

[moto4631]

Ich lerne gerne dazu und hab auch kein Problem damit wenn JS "mal" recht hat

Aber wenn ich die Wiki-Skizze betrachte würd ich gerne noch erklärt haben warum die Membran noch auf Spannung ist wenn das Vordruck-Manometer auf 0 steht.

 

[henniee]

Durch Entleeren des Restdruckes ist das Ventil zur Zwischenkammer noch geöffnet. Sonst könnte der Vordruck ja auch nicht entweichen.
Und beim nächsten Aufdrehen "knallen" die 200 Bar auf die Membrane in der Zwischenkammer - der eingestellte Hinterdruck ist ja sofort "verfügbar"..

 

[moto4631]

Aha, ich sollte also auch die Einstellschraube immer zudrehen?

Lästig, lästig...

 

[Jungschweißer]

Lästig, aber wichtig für die sichere Arbeit. Ich dachte auch erst, da muss ich ja mehr Arbeit machen. Aber mittlerweile ist das so wie Atmen selbsverständlich für mich.