Hi,
weil ja die Frage aufkam, was man damit machen könne :
Ich muß zugeben, daß ich mit meiner Presse noch nie ein Radlager ausgepresst habe
Der ursprüngliche Grund für den Bau war eine Autorestauration. Bei dem Fahrzeug muß man zum Zerlegen der Vorderachse verzahnte Wellen aus dem Achskörper drücken. Im Hersteller-Rep.-Handbuch wird erwähnt, daß dazu manchmal eine 80to.-Presse notwendig ist. Tja - ich habe es bei der örtlichen KFZ-Werkstatt probiert, aber die hatten nur was ähnliches wie das Teil von H.Gürth - allerdings 15to (oder so) - damit ging es jedenfalls
nicht. Ich habe es dann in der Fa. in der ich mal beschäftigt gewesen bin mit einer 100to.-Presse machen können.
Da kam die Idee der eigenen Presse auf, da ich ja auch alles wieder montieren mußte (einpressen benötigt in diesem Fall weniger Kraft).
So eine Presse stellt ja keinen besonderen Anspruch an die Konstruktion - d.h. sowas ist flugs gebaut.
Ich konnte dank der Presse z.B. auch prima die Einstellexzenter der Bremsankerplatten neu verpressen (bereits gepostetes Foto), aber auch Sicken in Rep.-Bleche drücken :
klick (gibt noch weitere selbst gepreßte Teile, von denen ich aber gerade keine Fotos parat habe).
Kürzlich habe ich mehrere Kanthölzer zum Verleimen unter die Presse gelegt - auch für sowas kann man das Gerät nutzen.
Ob man sowas haben
muß ist eine Frage, die man nur selber beantworten kann.
Bei mir steht das Ding überwiegend nur rum - andererseits nimmt es kaum Platz weg ... und ist im Zweifelsfall doch ganz praktisch.
Ein Manometer sehe ich für die meisten Zwecke als für überflüssig an : man beobachtet ja das Werkstück und arbeitet nach Sicht. Wozu sollte es interessieren wie hoch der Öldruck ist ? An der erwähnten 100to.-Presse habe ich seinerzeit auch öfter gearbeitet (richten, auspressen). Manometer war defekt - und hat auch niemand mehr gebraucht.
Wenn man mit sowas hantiert schaut man i.d.R. recht konzentriert was da an den Teilen passiert - und nicht auf ein Manometer.
Bzgl. China-Pressen.
Der Preis ist verlockend - aber so ein kleinwenig schlechtes Gefühl hätte ich da schon.
Irgendwann gab es hier eine Diskussion um hydr. Rangierwagenheber aus China - und das jmd. so einer gebrochen sei. Bei diesen sehe ich das etwas entspannter, da so ein Heber lediglich zum Heben ist : im Zweifelsfall fällt der Wagen wieder auf die Räder.
Bei einer Presse aber steht man direkt davor. Auch meine ursprüngliche Konstruktion hatte einen Fehler : wenn der Heber nicht
exakt unter der Rippe des oberen Trägers stand, dann drückte er auf einen der labilen Schenkel. Ist einem Bekannten passiert, der sich die Presse geliehen hatte und auf die exakte Position nicht geachtet hat. Hatte Glück, weil sein 20to-Heber (damals hatte ich noch keinen eigenen) nach hinten weggeflogen ist (seiner Beschreibung nach mehrere Meter).
Auf diesem Bild sieht man ein Teilstück des alten verformten Trägers, den ich natürlich ersetzt (und verbessert) habe
klick.
Was ich damit sagen will : wenn bei so hohen Kräften irgendwas nachgibt, passiert das ohne Vorwarnung und plötzlich - und dann fliegen die (schweren) Brocken auch ordentlich.
Keine Ahnung wie gut die Schweißqualität und Materialqualität, sowie die Reserven bei den Chinateilen ist - bei der einfachen Konstruktion und den überschaubaren Arbeiten ist so ein Eigenbau aber auch nicht sooo aufwendig.
In jedem Fall aber würde ich mir bei einem Kauf 'Made in China' alles gaaaanz genau anschauen und evtl. durch zus. Rippen an den höher belasteten Verbindungen stärken.
Um beim hydraulischen Pressen "was zu merken"... naja.. ist halt schwer, vor allem mit einem Wagenheber.
wer sagt den, daß Du bei gefühlvollen Arbeiten den fetten Heber nutzen mußt ?
Da geht auch ein kleiner Heber - oder sogar ein billiger, mechanischer Scherenwagenheber. Umbauzeit 5 Sekunden ?
Gruß, hs