Also ich habe heute die Fuxtec CS 3.0 bekommen und bin recht zufrieden damit. Ich muss allerdings sagen, das ich bisher nur Erfahrung mit Elektrokettensägen hatte und Motorsägen bisher nur vom zusehen kannte. Ich hatte bis vor ein paar Jahren aber ca. 800 Stück 40 jährige Fichten beim Haus stehen die ich allesamt mit der 2 KW Einhell und Hobbykette ins Nirwana befördert habe.
So jetzt aber zur Fuxtec:
ersteigert bei Ebay für 63 Euro + Versand, Lieferung nach 4 Werktagen.
Erster Eindruck: das Gehäuse scheint nicht sehr stabil zu sein, sonst aber besser als manche Berichte hier im Forum vermuten lassen, die mitgelieferte Kette fühlt sich stumpf an, ich hatte zusätzlich eine 2. Oregon Kette mit geordert, die ich dann montiert habe.
Die zweisprachige Bedienungsanleitung ist das letzte, in deutsch nur ein verkleinertes Übersichtsbild, sonst nichts. Im Englischen viele Miniaturskizzen die nicht lesbar sind. Auch wird auf Bedienelemente verwiesen die gar nicht an der Säge verfügbar sind. Z.B. gibt es keine Einstellmöglichkeit für die Ölpumpe (wird aber beschrieben) oder es wird für den Warmstart ein Gummiballon am Vergaser beschrieben mit dem manuell Kraftstoff zugeführt werden kann (finde ich nur nicht an der Säge).
Also erst mal Sprit und Kettenöl aufgefüllt und versucht die Säge an zu werfen. Die ersten 2 Züge waren recht brutal, danach drehte der Anlasser wie mit einem Schnellstarter.
Leider sprang die Säge nicht an. - Zündkerze raus (hui war die fest) Motor war versoffen, also Kerze getrocknet und mal genauer betrachtet: die ist schon mal ein wenig gelaufen! - ??? Zündfunken geprüft - ist gut also alles wieder zusammengebaut.
Ich habe eine Umweltsau: mittlerweile ist ein Drittel des Benzins ausgelaufen und ein anständiger Ölfleck auf meiner Werkbank!
Des Rätsels Lösung: die beiden Tankverschlüsse sind abenteuerlich (riesige Gewindesteigung in dünnen Plastik abgedichtet mit einen Gummiring). Ich hatte beide Verschlüsse gut handfest angezogen. Beim Öltank hat dies nicht gereicht, während es für den Benzintank zu fest war. Also Benzin mit Gefühl noch mal zugeschraubt und beim Öltank alles gegeben. Dann war’s dicht.
Jetzt aber noch ein Versuch die Säge zu starten:
ich wollte schon aufgeben, da sprang das Biest an.
Mein bis jetzt eher negativer Eindruck wurde eines besseren belehrt. Hatte ich doch nach der Betriebsanleitung und den Berichten hier im Forum jetzt mit Einstellarbeiten am Vergaser gerechnet.
Aber nein ich hatte eine gut abgestimmte Motorsäge in der Hand, die auch kalt exzellent am Gas hing. Die Säge dreht nicht so hoch (Soll/MAX 7200 /Min) und hat einen angenehmen bulligen Sound. Ist jedenfalls deutlich leiser als alle Motorsägen die ich in letzter Zeit in Aktion sah. Die Säge liegt angenehm in der Hand, keine Spur von Vibrationen.
So Motor läuft, also wieder ausgestellt und einen Schnittest vorbereitet. Ich hatte da gerade noch den Stamm einer alten Kirsche (ca. 30 cm Durchmesser) und ein paar alte Eichenbalken aus einem abgerissenen Fachwerkhaus liegen (20 auf 20).
Säge springt jetzt willig an, obwohl nur 2 bis 3 Minuten gelaufen und dann 30 Minuten Pause gehabt (eben hats noch mal geschneit).
Schnittest bei der Kirsche: wie Butter ist nicht zutreffend, die Kette geht ohne Druck durch dem Stamm als wäre es Wackelpudding, ich muss aufpassen nicht mit dem Schwert in den Rasen zu fahren. Den Stamm in komplett in handliche Stücke zerlegt, ich bin begeistert.
Schnittest Eichenbalken:
ich bin jetzt vorsichtig, da sind stellenweise Nägel drin, aber das daß Eiche ist, davon merke ich ---- nichts!
Fazit:
Das Gehäuse und die Bedienungsanleitung sind Murks. Sägenweitwurf auf den Pickup würde ich mit dem billigem Plastik nicht machen und in den Wald gehe ich ja Gott sei Dank nicht, meine 5 Meter Buche im Jahr für den Kaminofen kaufe ich von einem Bekannten.
Aber allen Unkenrufen zum Trotz:
ich behaupte jetzt einfach mal die Chinesen haben mittlerweile eine Qualitätskontrolle eingebaut (zumindest bei meiner Säge) denn der Zustand der Zündkerze sowie der Umstand, dass vorher sicher kein Gemisch im Tank war sowie die guten Laufeigenschaften lassen mich auf einen Motorprüfstand schließen.
Für einen Gelegenheitssäger wie mich reicht die Säge mit Sicherheit aus sofern man etwas sorgsam mit den Plastikteilen umgeht. Wenn die Chinesen aber einen Euro mehr in den das Zweckdesign und Material des Kunststoffs gesteckt hätten wäre das ein echtes Schnäppchen. So halt ein Gelegenheitswerkzeug.