Metabo BSZ 14.4 Impuls NiCd oder Li-Ion?

Diskutiere Metabo BSZ 14.4 Impuls NiCd oder Li-Ion? im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, Wo liegen die Unterschiede der beiden Akkuformen bei einem Akkuschrauber? Der Schrauber mit Li-Ion kostet mal mind locker 100 EUR mehr als...
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pulsum

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Hallo,

Wo liegen die Unterschiede der beiden Akkuformen bei einem Akkuschrauber? Der Schrauber mit Li-Ion kostet mal mind locker 100 EUR mehr als mit NiCd Akku.
Gibt es da gravierende Nachteile bie NiCd? Denn 100 EUR oder mehr nur für Li-Ion Variante finde ich viel. Oder übersehe ich einen gravierenden Vorteil, der mich die Mehrkosten "vergessen" lässt?

Gruß, Sven
 
Hallo Sven,

Li-Ionen Akkus haben keinen Memory-Effekt im Gegensatz zu den "alten" NiCd-Akkus. Außerdem sind sie wesentlich leichter und halten die Spannung länger. D.h. wenn der Akku mal voll geladen wurde, dann hat er nach nem halben Jahr nach Nichtbenutzung noch nahezu die volle Ladung. Ein NiCd Akku wär bis dahin leer und müßte vor dem Arbeiten geladen werden.

Fazit: Es kommt ganz darauf an, wie professionell Du mit dem Schrauber arbeitest. Ich hab selbst noch einen BSZ 12 Impuls mit NiCd. Dieser Schrauber tut es mir voll und ganz. Allerdings wird NiCd in Zukunft aussterben...
 
NiCd wird nicht aussterben. Aber es wird ausgestorben, weil die EU es so will. Oder, anders gesagt: das Inverkehrbringen von NiCd wird schrittweise verboten. Wann die Werkzeugakkus dran sind, weiss ich grad nicht genau. Langfristig betrachtet ist momentan Lithium-Ionen sicherlich die Alternative. Allerdings sollte man auch deren allgemeine Nachteile nicht verschweigen: Lithium-Ionen hat zwar keine nennenswerte Selbstentladung, aber dafür den Nachteil, daß sie ganz von alleine duchr chemische Vorgänge nach ca. 5 Jahren nur noch knapp über 50% ihrer ursprünglichen Nennkapazität haben. Außerdem ist der Umgang damit theoretisch risikoreicher, weil sie bei Nutzung eines defekten oder für den chemischen Akkutyp (es gibt bei LiIo kleine, aber feine Unterschiede) nicht geeigneten Laders anfangen können zu brennen. Entlädt man sie zu viel (was normalerweise durch eine Schutzschaltung verhindert werden muss), sind sie unwiderruflich defekt.
 
Hallo und guten Tag

Sicherlich hängt Lebensdauer, Memory-Effekt, Hochstromfestigkeit, etc. nicht immer nur von der Akkutechnik ab. Primär mag das stimmen, aber ein grosses Stück weit ist auch das verwendete Ladegerät für o. g. Kriterien verantwortlich. Ein gutes Ladegerät kann, dauerhaft gesehen, aus einem NiCd mehr herausholen als aus einem Li-Ion Akku und umgekehrt. "Intelligente" Ladegeräte können durch ausgefeilte Ladetechnik einen Memory Effekt, der eh immer sehr hoch aufgehängt wird, bei NiCd z. B. fast gänzlich unterbinden. Ausserdem sind NiCd Akkus bei niedrigen Temperaturen erheblich hochstromfester.

Na ja, dafür ist die Selbstentladung bei Li-Ion fast zu vernachlässigen, was allerdings auch wieder stark Temp. abhängig ist. Trotzdem soll man Li-Ion Akkus ca. alle 6 Monate "nachladen" und die Lagerung sollte nicht vollgeladen, sondern mit ca. 50 % der Ladung erfolgen, dann halten sie auch länger. Lagerung übrigens möglichst kühl! Ein einmal tiefentladener Li-Ion Akku ist meistens unwiederbringlich Schrott.

NiCd Akkus sind nach einigen Wochen / Monaten leer, aber dafür lassen sie sich auch bei erfolgter Tiefentladung mit einem vernünftigen Ladegerät einfach widerbeleben. NiCd können eine immens hohe Lebensdauer haben! Man sieht, es gibt viel für und wider, für die eine oder andere Technik.

Fazit ist, Akku und Ladegerät müssen möglichst perfekt zusammenspielen sonst können Vor- und Nachteile ziemlich schrumpfen.

Ich persönlich würde einfach aus dem Bauch heraus entscheiden und in diesem Fall den 100 Euro Preisvorteil der "alten" aber nicht unbedingt schlechteren Technik sehen.

Grüsse an alle
 
Moin Moin

meine Firma hat ein Mobilgerät mit NiCd Akkus im Portfolio gehabt, dass 2004 abgekündigt wurde. Für diese Geräte halten wir noch Akkus vor. Unser Akkuassemblierer hat uns mitgeteilt, dass wir in diesem Monat das letzte Mal NiCd Akkus bestellen können, da die Produktion Ende dieses Jahres ausläuft.
Die Zellen werden also bald richtig teuer werden, da der Markt kleiner wird....

Wir setzen bei unseren mobilen Geräten übrigens auf LiIon und intelligente Ladetechnik.
 
Hallo,
Zur Lebensdauer von Ni-Cd Akkus kann ich nur sagen, Bosch GUS 7,2, (Akkuschere) gekauft 1987 (!) Ein Originalakku tut´s immer noch, wenn auch nicht so gut wie die neuen (2003) Ersatzakkus. Wenn auch nicht mehr tagtäglich im Gebrauch, liegt eigentlich mehr rum. Lade dann periodisch Akkus nach.
Welche Li-Ion sollen wohl 2030 noch leben ?
Tom.
 
Bastelmaxe61 schrieb:
Sicherlich hängt Lebensdauer, Memory-Effekt, Hochstromfestigkeit, etc. nicht immer nur von der Akkutechnik ab. Primär mag das stimmen, aber ein grosses Stück weit ist auch das verwendete Ladegerät für o. g. Kriterien verantwortlich.
Die Hochstromfähigkeit hängt ausschliesslich vom Innenwiderstand der Zelle ab.

"Intelligente" Ladegeräte können durch ausgefeilte Ladetechnik einen Memory Effekt, der eh immer sehr hoch aufgehängt wird, bei NiCd z. B. fast gänzlich unterbinden.
Einen Memory-Effekt wirst Du im "real-life" nicht finden, es sei denn, Du machst Laborversuche mit immer exakt derselben Entladegrenze.

Trotzdem soll man Li-Ion Akkus ca. alle 6 Monate "nachladen"
Soll man nicht. Bei LiIo ist jeder Ladevorgang als ein kompletter Zyklus zu zählen.

und die Lagerung sollte nicht vollgeladen, sondern mit ca. 50 % der Ladung erfolgen,
70%. Da man das in der Praxis kaum hinbekommt, dürfte das vernachlässigbar sein.
Lagerung übrigens möglichst kühl!
Das gilt für alle Typen. Kühl, aber nicht unter dem Gefrierpunkt. Warum? Ganz einfach, je kühler, desto langsamer die chemischen Abläufe.

NiCd Akkus sind nach einigen Wochen / Monaten leer, aber dafür lassen sie sich auch bei erfolgter Tiefentladung mit einem vernünftigen Ladegerät einfach widerbeleben.
Ein "liegengelassener" NiCd-Akku ohne Last kann niemals "tiefentladen" werden. An der "chemischen" Spannung von ca. 1,2V ist (lastfrei) Schluss. Eine Zelle, die durch "Herumliegen" weniger als 1,2V am Messgerät anzeigt, ist defekt.

Fazit ist, Akku und Ladegerät müssen möglichst perfekt zusammenspielen sonst können Vor- und Nachteile ziemlich schrumpfen.
Stimmt.


Dirk
 
Zitat aus Wikipedia:

"Der Ladezustand soll 40–60 % betragen, kühle Lagerung ist vorteilhaft. Die Elektrolyte in der Zelle dürfen nicht gefrieren, was einer Mindesttemperatur um −25 °C entspricht. Hersteller empfehlen eine Lagerung bei 15 °C bei einem Ladestand von 60 % – ein Kompromiss zwischen beschleunigter Alterung und Selbstentladung. Andere Quellen empfehlen dagegen 40 % Ladestand und möglichst niedrige Temperatur, also z. B. Kühl- oder Gefrierschrank. Ein Akku sollte etwa alle sechs Monate auf 40–60 % nachgeladen werden. Zur Zeit gilt die Faustregel, dass ein Li-Ionen-Akku nach ca. drei Jahren mehr als 50 % seiner Kapazität eingebüßt hat. Lithium-Ionen-Akkumulatoren dürfen sich auch bei Lagerung nicht unter 2,5 V pro Zelle entladen."

Grüsse an alle
 
Bastelmaxe61 schrieb:
Ein Akku sollte etwa alle sechs Monate auf 40–60 % nachgeladen werden.
Es wäre hilfreich, die Quelle auch zu verlinken. Es gibt in Wikipedia mehr als einen Artikel zu Akkumulatoren.
Außerdem hätte ich dann doch gerne den Praxiswert einer solch merkwürdigen Aussage gewusst, sprich: wie soll Otto-Normalanwender herausfinden, auf was für einem Ladeniveau sich sein in der Ecke liegender Akku befindet, und wie er es schafft, bei 40-60% Ladung zu stoppen...

Lithium-Ionen-Akkumulatoren dürfen sich auch bei Lagerung nicht unter 2,5 V pro Zelle entladen."
Was sie auch kaum tun, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist.
 
Hi

Im Prinzip hat er mit den 40 - 60% Recht.
Aber
Es gibt mittlerweile LiIon-Akkus mitunterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen welche wiederum etwas unterschiedliche Ruhespannungen der Zellen aufweisen.
Wenn es sich um einen echten LiIon-Akku, egal welche Chemie, handelt ist er in Ruhe bei 3,7 - 3,8V auf 40 - 60% entladen.
Handelt es sich um einen LiFeSo Akku liegt dieser Wert bei ca 3,2 - 3,3V....

Die Selbstentladung ist bei noch guten LiIOn wirklich äusserst gering so dass bei einem auf 3,7V entladenen Akku selbst nach einem halben Jahr noch keine Tiefentladung zu befürchten ist.

Für alle die es nicht wissen:
Die Nennspannung ist in der Regel 3,7V pro Zelle, also immer ein vielfaches davon. Bei LiIon.
Bei LiFe- und Derivaten davon (Dewalt verwendet die A123-Zellen) beträgt die Nennspannung 3,2 - 3,3V pro Zelle.

Am Beispiel der im Nachbarthread diskutierten Bosch- und Makitaschraubern(heben beide je 3 Zellen in Serie) mit 10,8V betrachtet beträgt die "Lagerspannung" etwa 10,8 - 11V. Vollgeladen haben diese 12,6V

PS
 
Soweit alles richtig, zumindest meines Wissen nach.

powersupply schrieb:
Wenn es sich um einen echten LiIon-Akku, egal welche Chemie, handelt ist er in Ruhe bei 3,7 - 3,8V auf 40 - 60% entladen.
Haben vorher voll geladene LiIo bei mir (18650, 16340) auch nach einem halben Jahr "Herumliegen" noch nicht erreicht.

Die Nennspannung ist in der Regel 3,7V pro Zelle, also immer ein vielfaches davon. Bei LiIon.
Bei LiFe- und Derivaten davon (Dewalt verwendet die A123-Zellen) beträgt die Nennspannung 3,2 - 3,3V pro Zelle.
Es gibt IMO auch noch welche mit Nennspannung von 3,6V, und ich meine auch mal von 3,4V gelesen zu haben. Wohlgemerkt, chemische Nennspannung, keine"Endspannung nach Diodenverlust", wie sie bei den 3V-CR123 angeboten wird.


Dirk
 
Hallo,

ich habe ja letztlich doch nicht den Metabo Schrauber genommen, sondern einen von Makita, der Li-ion Akkus nutzt.
Dabei war auch ein Ladegerät und ich gehe mal davon aus, das Makita da das richtige Gerät eingepackt hat. Davon würde ich übrigend immer ausgehen, selbst wenn ich einen Metabo oder Bosch Li-ion Schrauber gekauft hätte.

Gruß, Sven
 
Thema: Metabo BSZ 14.4 Impuls NiCd oder Li-Ion?

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