noidem schrieb:
Ob es die Kondensatoren sind?
Das ist möglich. Der Motor brummt, weil er nicht anläuft. Entweder ist mechanisch etwas fest oder ihm fehlt die Hilfsphase, die von den Kondensatoren bereitgetellt wird.
Warum sind da eigentlich 2 und denn auch noch solche riesen Dinger ?
Es handelt sich um einen Anlaufkondensator und einen Betriebskondensator - was auch so auf dem Typenschild vermerkt ist: CA 100 µF (Anlauf) und CB 30 µF (Betrieb).
Die beiden Kondensatoren sind parallel geschaltet.
Ein separater Anlaufkondensator wird bei schweren Anlaufverhältnissen verbaut. Er sorgt für einen höheren Strom durch die Hilfswicklung während der Anlaufphase. Anschließend wird er nach dem Hochlaufen des Motors (z.B. über einen Fliehkraftschalter) wieder getrennt. Der Betriebskondensator bleibt dauerhaft verbunden und versorgt die Hilfswicklung.
Anlaufkondensatoren sind nicht für 100 % Einschaltdauer geeignet. Falls sich also herausstellt, dass es die Kondensatoren sind, achte beim Nachkauf darauf. Steht auf Deinen Kondensatoren übrigens auch drauf: DB: Dauerbetrieb, AB: Aussetzbetrieb mit max. 1,7% Einschaltdauer.
Also prüfen:
1) Lässt der Motor sich mechanisch drehen? Dazu den Luftabgang drucklos machen und den Netzstecker ziehen und dann z.B. am Lüfterrad vorsichtig drehen. Bei nicht direkt gekoppelten Kompressoren kannst Du auch den Keilriemen entfernen und Kompressor und Motor einzeln prüfen.
2) Ist ein Druckentlastungsventil vorhanden? Dann prüfen, dass es auch öffnet, wenn der Motor abgeschaltet ist.
3) Den Fliehkraftschalter für den Anlaufkondensator kann man natürlich nur schwer prüfen, wenn der Motor nicht dreht. Der könnte es aber natürlich auch sein. Du kannst zumindest mit einem Multimeter prüfen, dass er (bei gezogenem Netzstecker) Durchgang hat, also der Kondensator im Stillstand dazu geschaltet wird. Ob er auch abschaltet, merkst Du so natürlich nicht. Aber das wäre ein anderes Fehlerbild: Der Anlaufkondensator platzt dann vermutlich.
4) Die Kondensatoren. Optische Schäden? Auf den Fotos sehe ich keine. Man kann solche Kondensatoren auch messen. Ich baue sie dazu aus und hänge sie in Reihe mit einem Multimeter zur Strommessung an einen Stelltrafo und prüfe, ob der korrekte Strom fließt. Das erfordert aber etwas Erfahrung und eine entsprechende Ausrüstung. Man kann das auch direkt mit den 230 V aus der Steckdose machen, aber das ist nicht ungefährlich und ich empfehle es nicht.
5) Hilfswicklung auf Durchgang prüfen.
Was ist denn an Messtechnik und Erfahrung vorhanden?