Kaufberatung: Kompressor + Lackierpistole

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ChristianR

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Liebe Freunde der Werkzeuge,

nachdem ich mich nun durch zig Threads (nicht nur in diesem Forum) gelesen habe, bin ich nicht viel schlauer als vorher.

Erstmal zu dem, was ich möchte:
Ich betreibe eine Firma, die Instrumente herstellt. Bisher habe ich die Gehäuse aus Holz hergestellt und anschließend mit Kunstleder bezogen. Teilweise verarbeite ich auch pulverbeschichtetes Aluminium, welches ich aber anfertigen lasse.
Nun möchte ich auch lackierte Gehäuse anbieten. Einerseits weiterhin mit Holz als Grundlage, da es für mich einfacher zu verarbeiten ist, andererseits aber natürlich auch aus Aluminium. Die Gehäuse sind maximal 130cm breit, 40cm tief und maximal 20cm hoch. Es handelt sich also nicht um riesige Werkstücke.

Ich habe einen abgeschlossenen Raum, den ich nur für das Lackieren verwenden kann.

Nun fand ich verschiedene Angaben, welche Leistung der Kompressor haben muss und nur selten eine Produktempfehlung. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir an Hand der obigen Beschreibung, einen konkreten Kompressor empfehlen könnt. Falls euch für einen Tipp noch Informationen fehlen, einfach fragen.

Drehstrom ist zwar vorhanden, möchte ich aber erstmal von absehen, da nicht klar ist, wie lange ich in diesen Räumen bleibe und ob in den nächsten Räumen Drehstrom gelegt ist.

Soweit ich richtig informiert bin, benötige ich neben dem Kompressor noch einen Wasserabscheider, der bei Profi-Kompressoren schon verbaut ist. Außerdem habe ich etwas über einen Kältetrockner gelesen, wo ich mir nicht 100%ig sicher bin, ob der in meinem Fall nötig ist.

Mein Budget für den Kompressor liegt bei 500€. Die Lackierpistole käme extra. Auch hier freue ich mich auf konkrete Empfehlungen.

Ich hoffe, euch genügend Informationen gegeben zu haben und freue mich auf eure Tipps.

Liebe Grüße,
Christian
 
dazu würde ich mir einen Kompressor kaufen der mit seiner Leistung gerade noch an Wechselstrom (16A] zu betreiben ist, also um die 2-2,5 kW, 50 L Kessel, 10 bar, die Lieferleistung ergibt sich dann.
Einfach mal im Baumarkt umsehen und eindrücke sammeln.
Die Qualität des Gerätes hängt vom Einsatz ab, ob gelegentlich oder viel verwendet.
Eine Wartungseinheit würde ich seperat verwenden, eine die an der Wand montiert wird, übersichtlich und bedienerfreundlich ist, evtl. als Druckregler/Wasserabscheider und nachgeschalteten Ausgang sowie weiteren Anbau eines Ölers für Geräte die geölte Luft brauchen.
Pistole geht von 25€ (Baumarkt) bis Satajet 3000 HVLP für~300.- aufwärts. Kommt darauf an welche Lacke und Füller verwendet werden. Den Ausbau des Raumes würde ich auch noch berücksichtigen (gewerblich, Nachbarn, Abluft)
 
Lieber Alfred,

vielen Dank für die fundierte Antwort.
Anwendungshäufigkeit: Gelegentlich. Das dürfte sich auf 1x pro Woche belaufen.

Der Raum ist gewerblich. Es ist eine Kellereinheit aufgeteilt in zwei Räume. Raum A hat ca. 40qm und Fenster (ca. 80cm über der Erde). Raum B, 30qm, ist komplett dicht weil ehemaliger Schutzbunker. Dort wollte ich all die Arbeiten erledigen, die Lärm verursachen. Fräsen, lackieren, etc. Dazu muss ich dort noch eine Wand einziehen, um beide Arbeiten räumlich zu trennen.

Wegen Nachbarn muss ich mir also keinen Kopf zerbrechen. Über Abluft wohl eher, weil dort keine Fenster vorhanden sind. Gibt es für diesen Fall schon Lösungsansätze? Eventuell wäre es sinnvoll, den Kompressor in den Bunker zu stellen, jedoch im anderen Raum, der mit Fenstern ausgestattet ist, zu lackieren.

Bzgl. Pistole: Ist es möglich, die Auswahl einzuschränken? Quasi für den Anfang eine gute Allround-Pistole? Oder ist es wirklich so stark abhängig von den genutzten Materialien?

Vielen Dank!
 
Ich würde Dir zu diesem raten:

http://www.kompressoren-gieb.de/pro...--kompressor-420-90-11-w-fahrbar---230-v.html

(evtl. auch der 60l Kessel)

Ruf bei der Fa. Gieb an, und verhandle den Wasserabscheider und Luftfilter mit (alle die ich kenne, welche dort einen Kompressor gekauft haben, haben den dann mitbekommen)

Kältetrockner ist ein extremer Aufwand für "Dauerlackierer".

Als Pistole solltest du bei einer "kleinen" Pistole bleiben, die haben ca. 200l/min. Luftverbrauch. Hier würde ich zur SATA MiniJet 3000 RP raten. (Ca. 160 EUR gebraucht).

Du wirst aber aber 2 Pistolen benötigen, eine zum Grundieren/Füllern (>=1.8er Düse) und eine für Lack (1.3er Düse).

Des Weiteren sollte man sich noch einen IR-Strahler zum trocken zulegen.
 
ChristianR schrieb:
lass mal gut sein.... :oops:

die Abluft ist bei deinen Bedingungen das Wichtigste und sogleich die größte Gefahr von Gesundheit und Sicherheit (Explosionsgefahr).
Ein Todesfall ist mir bekannt wo 2 K Acryllack im Raum ohne Maske verarbeitet wurde, die Teilchen hängen sich an die Blutblättchen dran und führen zum Ersticken.
Mit deinem geplanten Budget ist wohl erst mal eine Erfahrungssammlung mit einfachen Mitteln notwendig um zu sehen wo es hapert, es ist schließlich ein Lehrberuf.
Was werden das für Instrumente?
 
Lieber Maiki,

Danke! Das ist super! Eventuell bekommt man den Kompressor gebraucht noch günstiger. Aber da ich die Mwst. sowieso wieder bekomme, lohnt ein Gebrauchtkauf meist nicht.

Und auch vielen Dank für die weiteren Tipps. Damit kann ich arbeiten :wink:



Lieber Alfred :wink:

Das klingt ungut...aber beachte, dass das Budget lediglich für den Kompressor angedacht ist. Dass noch mehr Kosten auf mich zukommen, ist mir bewusst. Die Lackierpistole gehört ebenfalls nicht zu den angesetzten 500€.
Ich hab kein Problem damit, Lehrgeld zu bezahlen, solange es nicht auf die Gesundheit geht. Ich hab den Beruf des Lackierers nicht gelernt und so ist es nur verständlich, dass am Anfang keine grandiosen Ergebnisse zu erwarten sind. Meiner bisherigen Erfahrung nach ist es jedoch so, dass gutes Werkzeug deutlich schneller (auch bei einem Anfänger) zu guten Ergebnissen führt als schlechtes :wink:

Was würdest du an Hand der Dinge, die du über die Raumsituation weißt, zum Thema Abluft empfehlen? Was hälst du davon, die Lackierung doch komplett in den Bunker zu legen. Dort würde ich aus einem Raum, zwei machen. Lackieren mit Maske. In die Rigipsplatte bohr ich ein Loch für einen Lüfter, der aus dem Raum hinausbläst. Davor würde ich einen Filter setzen. Eventuell würde ich einen Schlauch in Raum A legen.

Hast du einen anderen Vorschlag?


Ich baue Tasteninstrumente / Keyboards.


Noch eine Frage an alle:
Ich find es immer schwierig sich selbst im Internet zu erkunden, auch wenn es in diesem Thread gerade sehr informativ zu sich geht. Welches Fachgeschäft wäre denn für solch eine Angelegenheit Ansprechpartner? Wohl kaum der Baumarkt.... da hat mich letztens ein Mitarbeiter fragend angesehen, als ich mich erkundigen wollte, wo es Fräser für die Oberfräse gibt...
 
Als Info-Quelle jeglicher Art des Lackieren solltes du mal hier:

http://www.fahrzeuglackiererforum.de/lackieren.php


lesen. Dort wird wurde schon jedes Thema, welche Dich interessieren, diskutiert. Du must nur die SuFu benutzen und die Tutorials mal durchlesen.

Ausserdem ist dort auch ein "Forumshop" eingebunden mit Top-Konditionenen. Bei fachlichen Fragen kann man dort auch anrufen und wird ausführlich und vor allem kompetent beraten.
 
Lieber Maiki,

danke für den Link. Das Forum kannte ich noch nicht. Habe mir nun schon einige Sachen durchgelesen. Besonders das Thema Explosion hat mich noch einmal aufhorchen lassen. Die Gefahr hatte ich in der Tat unterschätzt. Hier muss man aufpassen!

Die Kompressor-Frage ist soweit geklärt. Deine ausgesprochene Empfehlung habe ich schon mehrfach in anderen Beiträgen wieder gefunden und scheint ein guter Kandidat zu sein. Wasserabscheider und Filter gibts dann auch bei Güde. Dann wäre das auch abgehakt.
Eine Spritzpistole hast du auch bereits empfohlen. Check!

Nur das Thema Ab- und Zuluft habe ich für mich noch nicht klar kriegen können. Mir fehlen allerdings momentan auch konkrete Raumgrößen, um exakter an die Sache ranzugehen.
Aber ohne das geht es einfach nicht, wie ich festgestellt habe. Zum Glück muss ich mir keine Gedanken zum Thema Stromverbrauch machen... Strom ist in der Miete des Raumes inbegriffen :wink:
 
die Räumlichkeiten und Vorgaben kenne ich jetzt nicht, es ist aber sicher dass die Raumluft mehrmals pro Minute durchgewechselt werden muss damit die Luft sauber bleibt. Der Nebel würde sich auch auf das Objekt niederschlagen und der Kompressor den Nebel ansaugen.
 
Vielen Dank für die Antworten,

Alfred, ich habe bisher selber noch keine exakten Abmessungen. Sobald ich die Zusage des Vermieters habe, werde ich den Raum ausmessen und euch eine Skizze erstellen.

Wo kann ich mich denn nach Zu- und Abluft-Systemen informieren? Ich bin mir sicher, dass industrielle Maschinen zu kostenintensiv sind. Daher wäre mir eine DIY-Lösung (unter Berücksichtigung aller Sicherheitsparameter) lieber. Ich habe nun schon öfters von Ventilatoren in Kartons gelesen. Was ist davon zu halten? Hast du einen Lösungsansatz?
 
der DIY Lösung sind natürlich keine Grenzen gesetzt aber wenn man damit Erfahrung sammeln muss dann kommt man übers Probieren nicht hinweg.
D.h. einen Kompressor für die angedachte Leistung wirst du auf alle fälle mal anschaffen müssen, ebenso eine Lackierpistole, Druckminderer, Schläuche, Kupplungen etc.
Dann kommt Erfahrung sammeln, eine Zu- und Entlüftung schaffen und ein Gebläse einbauen, wenn es nicht reicht dann vergrößern.
Es wird sich am Ergebnis zeigen ob das Vorhaben funktioniert oder ob die Vergabe der Arbeiten sinnvoller ist.
Unsere Tipps haben jedenfalls mal Anregungen gegeben, planen und ausführen liegt bei dir.
 
Ich betreibe eine Firma, die Instrumente herstellt
Bei der Aussage steht aber zu erwarten, dass eines Tages die BG oder auch Gewerbeaufsicht auf der Matte steht.
Die werden sich mit "Bastellösungen" sicherlich nicht zufrieden geben.
 
Lieber Alfred,

in der Tat. Du hast Recht. Ihr habt mir reichlich Informationen geliefert.
Eine Frage habe ich noch:
Du erwähntest den Druckminderer. Ist dieser denn nicht in Wasserabscheidern integriert? Ich ging von folgender Kette aus:

Kompressor --> Luftfilter --> Wasserabscheider --> Pistole.

Habe ich etwas ausgelassen?

@H. Gürth:
Siehe bitte weiter oben. Ich rede nicht von "Bastellösungen", sondern von gut gemachter Arbeit, die funktioniert und alle sicherheitsrelevanten Faktoren erfüllt.
 
die funktioniert und alle sicherheitsrelevanten Faktoren erfüllt.
Bei einer selbst gestrickten Lackiereinrichtung nebst Absaugung ?
Da hätte ich so meine Zweifel.
Aber gut. Der Mensch ist ja lernfähig. Wie geschrieben, die BG oder Gewerbeaufsicht betreibt dann etwas Nachhilfe.
 
der Kompressor saugt Luft über einen Filter an, oft nur ein ölbenetzter "Topfkratzer" in einem Gehäuse.
Die abgehende Luft kann über einen kombinierten Druckminderer/Wasserabscheider gehen, je nach Anforderung kann aber noch ein besserer Abscheider notwenig sein. Dumm ist es wenn einem beim Lackieren Wassertropfen aus der Pistole auf die lackierte Fläche tropfen :shock: , man kann natürlich auch einen Lappen rumwickeln :lol:
 
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