Kalk-Zement-Putz fertig kaufen oder selbst mischen?

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kar

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Hallo zusammen!

Ich hätte ca 120qm Bruchsteinmauerwerk zu verputzen. Laut Baustoffhändler soll ich mit einem speziellen Zeug vorspritzen und überall da, wo eventuell aufsteigende Feuchtigkeit sein könnte, sollte ich einen Sanierputz (14,20€ netto) verwenden, ansonsten ginge auch Kalk-Zement-Putz (6,20€ Netto). Bei 120qm wären das fast 1000€ alleine an Kalk-Zement-Putz. Spricht eigentlich etwas dagegen, den Kalk-Zement-Putz selbst zu mischen? Sand ist hier in der Gegend extrem billig zu bekommen und Zement ist ja auch nicht soooo teuer. Nur beim Kalk kenne ich den Preis nicht. Falls es günstiger ist, ihn selbst zu mischen: In welchem Mischungsverhälnis müsste er gemischt werden?

Viele Grüße
KAR
 
Hallo,
bei 120 m² lohnt sich das schon, bei einem Mischer mit 120-140 Ltr. ca. 3 Schaufeln Romankalk und eine Schaufel Zement so als ungefährer Anhaltspunkt. Es kommt jetzt darauf an was das für Steine sind, es empfiehlt sich einen Zementspritzer davor aufzubringen, schließt die Fugen und bringt Haftung auf den Steinen. Als klasischen 3 Lagen Putz wird der Halk-Zementputz die 2. und plastische Schicht, also damit die Oberfläche ausgeglichen wird und als 3. Schicht würde ich Sackware Kalkgipsputz 0-1 nehmen.
 
Danke Alfred.

bei 120 m² lohnt sich das schon, bei einem Mischer mit 120-140 Ltr. ca. 3 Schaufeln Romankalk und eine Schaufel Zement so als ungefährer Anhaltspunkt.

Kommt da echt kein Sand rein? :shock:

als 3. Schicht würde ich Sackware Kalkgipsputz 0-1 nehmen.

Von Gipsputz ließt man ja nicht viel gutes. Vor allem in Hinsicht auf Schimmel. Oder wird der Schimmel durch den basischen Anteil des Kalkes verhindert?
 
Wer irgendwas mit Gips auf KZM-Unterlage putzt, der gehört gesteinigt!

Bruchsteinmauerwerk ist schwer zu verputzen, erlaube mir die Frage, warum es überhaupt verputzt werden soll?! Fugen sauber füllen sieht doch toll aus!

Der Sanierputz saniert in erster Linie das Konto des Baustoffhändlers, es gibt imho nur sehr wenig wirklich sinnvolle Anwendungen.

Wo ist die Mauer? Innen (gehe ich von aus, da Innenausbau gewählt)? Außen? Kannst Du ein Foto einstellen?

Jetzt mal angenommen, Du würdest Sackware nehmen, wie willst du das mischen? Quirl? Da wäre es sinnvoll eine PFTG4 oder zumindest einen Zwangsmischer zu mieten!
Quizfrage: Hast Du schon mal verputzt?

Kannst Du zu den 6,20 (netto!) ein Produkt nennen? Modernen KZM-L bekomme ich zu 4,50 brutto.
 
Danke Hennie für deine Antwort!

Bruchsteinmauerwerk ist schwer zu verputzen, erlaube mir die Frage, warum es überhaupt verputzt werden soll?! Fugen sauber füllen sieht doch toll aus!

Ja, Bruchstein kann sehr schön aussehen, aber diese Mauern sind nicht sehr schön gemauert. Außerdem soll in der Küche eine Einbauküche installiert werden. Zumindest diese Mauer MUSS gerade sein.

Der Sanierputz saniert in erster Linie das Konto des Baustoffhändlers, es gibt imho nur sehr wenig wirklich sinnvolle Anwendungen.
Das Problem ist leider, dass ich das nicht wirklich beurteilen kann. Es würde mich ärgern, wenn ich in zehn Jahren feststellen würde, dass man die ganze Arbeit nochmal machen muss, nur weil ich heute 200€ sparen will. Andererseits will man natürlich auch kein Geld zum Fenster hinaus werfen. Kannst du deine Behauptung mit Beispielen untermauern?


Wo ist die Mauer? Innen (gehe ich von aus, da Innenausbau gewählt)? Außen? Kannst Du ein Foto einstellen?

Ja, das kann ich machen. Werde das nachholen.

Jetzt mal angenommen, Du würdest Sackware nehmen, wie willst du das mischen? Quirl? Da wäre es sinnvoll eine PFTG4 oder zumindest einen Zwangsmischer zu mieten!

Ich habe einen handelsüblichen Zementmischer. So einen in der Art hier:

41654_Atika-Betonmischer-Mix-130-25077_xxl.jpeg


Quizfrage: Hast Du schon mal verputzt?

Ja schon oft, sogar schon Bruchstein außen (vor 15 Jahren), aber dort habe ich mit reinem Zement/Sand-Putz 1:4 verputzt und nachher angestrichen. Fazit: Putz hält aber die Farbe platzte an einigen Stellen ab.

Kannst Du zu den 6,20 (netto!) ein Produkt nennen? Modernen KZM-L bekomme ich zu 4,50 brutto.

Leider noch nicht. Werde aber am Montag mal nachfragen. Ist dein Preis ein Spezialpreis? Was ist das für eine Marke und Bezeichnung? Vielleicht kann ich mal danach fragen. Ist ja schon ein krasser Preisunterschied.
 
Ein Freifallmischer ist für Fertigputz ungeeignet.

Bitte Fotos mit erkennbarem Sockelbereich von innen und außen.

Schon mal gefluchtet und gelotet wieviel cm es braucht um einigermaßen im grünen Bereich zu landen, für die Küche?

Zum Thema Sanierputz:
http://www.konrad-fischer-info.de/2sanipuz.htm
:wink:
 
Hennie, ich kann mich fast nicht genug bedanken für deinen Link, der mir die Augen geöffnet hat. Habe nicht alles genau durchgelesen, aber schon das Überfliegen hat gezeigt, dass Sanierputz tatsächlich - wie du schon geschrieben hast - nur die Konten der Putzhersteller und der Händler saniert. :thx:

Ausgelotet habe ich die Mauern noch nicht. Bisher ist ja auch erst ein Raum vom alten Putz befreit. aber ich denke nach grobem überschauen der Mauer, dass ich an den dicksten Stellen nicht mehr als im Mittel 3-4cm Putz aufbringen müsste. Dann wäre an den dünnsten Stellen die Mauer geradeso bedeckt.

Noch mal kurz ein Frägelchen zum Freifallmischer: Warum ist der für Fertigputz ungeeignet? Gemischt ist doch gemischt, egal wie man das macht oder?
 
Die Mischung wird nicht homogen...
 
Habe es auch gerade bei http://de.wikipedia.org/wiki/Betonmischer gelesen, dass die Mischung auch bei längerer Mischzeit unzureichend homogen wäre.

Laut folgendem Link : http://www.filamos.de/baumaschinen/zwangsmischer/

wäre der Vorteil des Zwangsmischers die 4-5x schnellere Durchmischung. Ich glaube, damit könnte ich leben.

Weil ich mir jetzt nicht noch einen Zwangsmischer kaufen will, lasse ich den Trommelmischer halt länger laufen. Mein Vater wäre froh gewesen, wenn er früher schon nur einen Trommelmischer gehabt hätte.
 
kar schrieb:
Habe [...] gelesen, dass die Mischung auch bei längerer Mischzeit unzureichend homogen wäre.

Weil ich mir jetzt nicht noch einen Zwangsmischer kaufen will, lasse ich den Trommelmischer halt länger laufen.

Ich bin kein Profi in Sachen Putz aber widerspricht sich das nicht völlig? Eventuell widerspricht mit jemand aber ich würde da eher auf Nummer sicher gehen und einen Zwangsmischer leihen. Wenn du in weiterer Zukunft noch mehr solche Arbeiten hast wäre vielleicht die Anschaffung und Weiterverkauf eines Zwangsmischers überlegenswert.
 
Rs hat recht, ein Ffm geht einfach nicht...
 
Stimmt, man könnte so einen Zwangsmischer natürlich auch leihen. Werde morgen nach dem Preis fragen.
 
Hallo,
aus welchen Steinen besteht die Bruchsteinmauer, saugend wie z.B. Kalkstein oder nicht saugend wie z.B. Granit?
Ich würde die Mauer mit einem Zementspritzer vorbehandeln und dann mit Kalkzementputz (12 Schaufeln Sand, 3 Kalk 1 Zement) verputzen, die 3. Lage mit Kalkgipsputz 0-1 bis 0-3 verreiben, klassisch kannst du auch Fertigschweiß verwenden.
Ich habe seinerzeit um die 35 m³ Putzsand und geschätzte 1000 Sack Zement, Kalk und Ferigware verarbeitet, alles mit einem Lescha 140 Mischer gemischt und ist alles noch dran.
Sackware enthält Kunststoffanteile damit sie Maschinenputz geeignet ist, in der Handverarbeitung rutscht sie nicht so gut von der Kelle, ist nicht so kurz und die Werkzeuge sind auch nach abwaschen immer noch mit einem Film überzogen der schwer zu entfernen ist.
 
Gebetsmühlenartige Wiederholung macht hausgemachte Baumängel auch nicht besser... warum sollte man gipshaltige Materialien auf zementärem Untergrund einsetzen?
 
35m³ Sand und 1000 Säcke Zement ist schon eine Hausnummer! :respekt:

Hier ein Bild, auf dem man links einen Teil der Mauer erkennen kann:
WandLaufeld.jpg



Die Wände sind aber nicht wirklich so schief, sondern eine Folge des Aufnahmewinkels.

Das ist Schieferbruchstein, so wie er überall hier 'wächst'. Wie saugfähig der ist, weiß ich nicht genau. Müsste ich mal testen. Der Fugenmörtel hat eine eher sandige Konsistenz. Werde den runterkehren, so gut es geht, jedoch ohne die Wand unnötig leer zu entfugen. Nicht, dass dann die Steine zu locker werden.
Man sieht, die Wand ist trocken. Nur in einer Ecke unten, die man auf dem Bild allerdings nicht sehen kann, könnte die Wand etwas feucht sein. Ist aber trotzdem kein Schimmel und auch keine Ausblühungen vorhanden.

Und Gips mache ich nicht rein, obwohl der Raum trocken ist und obwohl ich es für möglich halte, dass die negativen Eigenschaften von Gips durch den Kalkanteil wahrscheinlich ausgeschaltet werden. Dann doch eher dieses Fertigschweiß. (habe ich eben zum ersten mal von gehört. )
 
Natürlich kein Schimmel- dem fehlt die Grundlage (z.B. Gips :) ) - tolle Wand eigentlich... Ordentlich ausfugen und polieren wäre eine einzigartige Optik.

Schreibe später ausführlich, vom Handy so mühsam ...
 
henniee schrieb:
Gebetsmühlenartige Wiederholung macht hausgemachte Baumängel auch nicht besser... warum sollte man gipshaltige Materialien auf zementärem Untergrund einsetzen?
Ich frage hier mal aus reiner Unwissenheit... warum nicht?
 
So...
Freifallmischer...Ist hier ungeeignet, weil die Konsistenz der Fertigmörtel, zusammen mit den Haftvermittlern, nicht fallen.
Der Mischer transportiert das Mischgut mit den "Gabeln" nach oben, es fällt herunter´in die Restmasse, dadurch wird es gemischt. Die Fertigmörtel kleben an der Mischertrommel, des bilden sich Nester, es fällt kaum. Vor allem bei Leichtputzen. Der Zeitvorteil eines Zwangsmischers ist ein postitiver Nebeneffekt, es geht vor allem um die homogene Mischung.

Eine dauerhafte Mörtelqualität ist durch baustellenseitig hergestelltem Putz nicht/ selten/ nie gegeben. Entweder Fermitgmörtel mit Zwangsmischer (Putzmaschine) oder Quirl mischen. Bei 120m² fällt der Quirl raus, es sei denn Du hast genug Leute und Kübel.

Der Vorteil von Fertigmörteln, guter Qualität, ist vor allem ein gleichmäßiges Anzugsverhalten. Man kann auf der einen Seite 15mm (oft min. Schichtdicke @kar) und auf der anderen 30mm putzen - und die kpl. Fläche ist, bei korrekter Mischung und vorgegebener Wassermenge, zum gleichen Zeitpunkt filzbar.
Hinzu kommen die Vorteile verbesserter Haftung.

Vorspritzmörtel, die baustellenseitig hergestellt werden, haben oft einen zu hohen Wassergehalt, die Sinterhaut (Anreicherung der Bindemittel an der Oberfläche) - der sog. "Vorspritzer" verliert seinen Effekt als Haftvermittler.

Ist die genannte Fläche ein Raum?
Ich würde dringend zu 3 Mann und einer PFT-G4, selten zu mieten zu finden, aber es gibt sie, raten.

Gips+Zement -> es kann Ettringit entstehen. Ein Grund, warum auf oder unter zementären Untergründen (hier außen UND innen) so was zu vermeiden ist.
Daher auch nie Schienen in Gips setzten, auch nicht innen. Profilansetzmörtel verwenden.
Gips ist eine Angriffsfläche für Schimmel, bei Kalk- KZM-Untergründen kein Schimmel. Es nicht ratsam, die schimmelhemmenden Eigenschaften, von hydraulischen Mörteln zu nichte zu machen.

Einen Film kann ich auf meinen Werkzeugen nicht sehen, wüsste auch nicht was das für ein Film sein soll...
Maschinenmörtel zeichnen sich vor allem durch die Pumpbarkeit aus, das hat mit dem Mischvorgang an sich nichts zu tun, je nach Schnecke geht das auch mit Estrichmörteln.
Estriche werden ja nunmal auch nicht selten baustellenseitig hergestellt, maschinengemischt und gepumpt, ganz ohne Zusatzstoffe. Von dubiosen Kunststoffen mal zu schweigen.

Schiefer halte ich für einen recht kritischen Untergrund. Ich würde an Deiner Stelle mal bei Weber anrufen und mich beraten lassen, den Sanierputz-Link aber im Hinterkopf behalten.
Wo Du schon mal keine Panik haben brauchst: Die Fugen. Wenn Du es wirklich dauerhaft sanieren willst, kratz die Fugen sauber, Schritt für Schritt, aus und erneuere mit Fugenmörtel.
 
Kalk-Gips Putz enthält 75-82% Kalk (wenn er nicht gerade von Knauf ist) und dient dazu den Putz weicher zu machen, als letzte Lage glättet man damit die Oberfläche und hat eine Schichtdicke von 1-2 mm. Fertigschweiß ist gelöschter gebrannter Kalk (Weißkalkhydrat) mit Schweißsand, ebenso könnte man ferigen Zementschweiß verwenden, z.B. wenn Fliesen draukommen.

Feuchtigkeit kann man kaum mit Putz erledigen, hier muss man die Ursachen beseitigen. eine Möglichkeit wäre noch die belasteten Stellen mit Hydroment zu verputzen, dieser bleibt Porenoffen und lüftet die Feuchtigkeit raumseits ab.

Schimmel entsteht nicht durch Putz sondern durch Feuchtigkeit, egal welcher Putz, Kunststoffanteile wie z.B. in Putz und Dispersionsfarben sind gute Nährböden für Schimmel.
 
Alfred schrieb:
Schimmel entsteht nicht durch Putz sondern durch Feuchtigkeit, egal welcher Putz, Kunststoffanteile wie z.B. in Putz und Dispersionsfarben sind gute Nährböden für Schimmel.

Komisch, ich hab noch in keinem Betontunnel, möge er noch so tropfen vor Feuchtigkeit, Schimmel gesehen. Dafür schon mehr als mir lieb war, bei Gips.
Kunststoffanteile im Putz, das zeige doch mal an einem konkreten Beispiel.
 
Thema: Kalk-Zement-Putz fertig kaufen oder selbst mischen?

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