Gutes Verlängerungskabel

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ratzfatzab

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Ich bin nicht sicher, ob ich das hier jetzt in der richtigen Rubrik poste, aber unter "Haustechnik passt es meiner Meinung nach auch nicht so richtig.
Ich benötige ein Verlängerungskabel, welches fürs Rasenmähen, Heckenschneiden, beim Umbauen/renovieren eingesetzt werden wird. Kabel mit PVC - Mantel scheiden schon mal aus, weil sie kalt sehr störrisch sind und zudem nach Ausdunstung der Weichmacher einfach Sche*sse sind. Also Gummikabel. In Frage kommt ein 25 Meter langes Kabel. Ich habe heute fast ein H07 (über 450Volt) R (Gummi) N (Chloropenkautschuck) -F (flexibel) 3(Anzahl Litzen) G (Schutzleiter) 1,5 (Kabeldurchschnitt²), also ein H07RN-F3G1,5.
Wie man schon erkennen kann, habe ich mich mit der Bedeutung der Kürzel schon mal befasst :wink:
Jetzt brauch ich "bloss mal" auf die schnelle jemanden, der mir erklärt, worauf man achten sollte. Was ist bei einem ordentlichen Kabel wichtig?
Gruß Joachim
 
Hallöchen,

im Prinzip bist Du schon bei "dem richtigen Typ" gelandet, auch wenn es korrekterweise "Verlängerungsleitung" ist.
H05 (mittlere) und H07 (schwere Gummischlauchleitung) unterscheiden sich auch in der Robustheit. Nur H07 ist auf Baustellen und zur (vorübergehenden) Verlegung im Freien zugelassen.
Ich würde jedoch überlegen, ob man nicht gleich ein 3x2,5² nimmt - es kostet nicht so viel mehr - und noch ein "handliches" 5 oder 10m 3x1,5² dazu.
Wenn Du etwas hochwertiges haben möchtest, nimm keine Gummischlauchleitung, sondern H07BQ-F, sog. PUR. Die sind noch ein paar mal flexibler und robuster - aber auch teurer. Wenn Du mich fragst, lohnt sich der Aufpreis, die sind wirklich fast nicht kaputt zu bekommen, machen auch keine Streifen auf Holz - etc.
Ansonsten achte auf Marken wie Titanex, Pirelli, Lapp usw. - dann machst Du nichts falsch.
PUR bei Reichelt
 
ratzfatzab schrieb:
Ich habe heute fast ein H07 (über 450Volt) R (Gummi) N (Chloropenkautschuck) -F (flexibel) 3(Anzahl Litzen) G (Schutzleiter) 1,5 (Kabeldurchschnitt²), also ein H07RN-F3G1,5.

ich habe was :?: :?: :?:
 
Höherer Querschnitt bewirkt einen geringeren Widerstand.
Bei längeren Leitungen wirkt sich das auf den Spannungsabfall und die Belastbarkeit der Leitung aus.
 
Das heißt das nicht mehr die volle Leistung bei meinen E-Gerät raus kommt wenn der Querschnitt zu klein ist , dann sollte man den Kabel bestimmt auch nicht länger wie nötig wählen ?
 
@ Pitstop! GENAU DAS! :D
 
lustiger Effekt bei 3x1,5 zum weit entfernten Gartenhaus: der Zapfkühler fürs Bier kühlt erst wenn man 2,5er Kabel nimmt! Da sind wir erst nach mehreren warmen Gläsern drauf gekommen!
 
Generell gilt: Je höher die Stromaufnahme, je länger das Kabel desto größer der Spannungsabfall.

Für ne 100W Glühlampe ist ne Verlängerungsleitung mit 100m 1,5qmm kein Problem, aber ein Hochdruckreiniger mit 2,5kw würd ich nicht mal an 20m 1,5qmm betreiben wollen. Wenn da z.B. nur noch 200V statt 240V ankommen, steigt die Stromaufnahme um ca. 20% bei gleicher Leistungsabgabe und das verkraftet nicht jeder Motor. Grüße, Mathias
 
MSG schrieb:
Wenn da z.B. nur noch 200V statt 240V ankommen, steigt die Stromaufnahme um ca. 20% bei gleicher Leistungsabgabe und das verkraftet nicht jeder Motor. Grüße, Mathias
Wenn der Motor das nicht verkraftet, hat er seinen Namen nicht verdient. Siehe z.B. hier. Was schlimmer wäre und eher passieren könnte, ist das die Leitung den erhöhten Strom nicht "verträgt".
 
Hallo Mathias,

MSG schrieb:
...Wenn da z.B. nur noch 200V statt 240V ankommen, steigt die Stromaufnahme um ca. 20% bei gleicher Leistungsabgabe und das verkraftet nicht jeder Motor. Grüße, Mathias
Kannst du mal erklären wie dieses Perpetuum Mobile funktionieren soll ?

vgv Cliff
 
tesuji schrieb:
Hallo Mathias,

MSG schrieb:
...Wenn da z.B. nur noch 200V statt 240V ankommen, steigt die Stromaufnahme um ca. 20% bei gleicher Leistungsabgabe und das verkraftet nicht jeder Motor. Grüße, Mathias
Kannst du mal erklären wie dieses Perpetuum Mobile funktionieren soll ?

vgv Cliff

Nur mal ganz nebenbei: bei mir ist es beim eingangs erwähnten, 25 Meter langen Kabel geblieben; für die beschriebenen Einsatzzwecke reicht es dicke aus und ich kann (rein subjektiv) beim Betrieb der Heckenschere ect. keinen Unterschied zwischen dem 5 und dem 25 Meter langen Verlängerungskabel feststellen.
Es ist aufgrund der Materialbeschaffenheit auch bei niedrigen Temperaturen gut zu "händeln" (PVC zum Bleistift ist knochenhart, wenn´s kalt ist).


Auf die weitere Diskussion bin ich dennoch gespannt.
Gruß Joachim
 
tesuji schrieb:
Kannst du mal erklären wie dieses Perpetuum Mobile funktionieren soll ?
Kannst Du mal erklären, was es mit einem Perpetuum Mobile zu tun hat?
Als "Ing" sollte man doch so viel Verständnis haben, dass bei gleicher abgegebener Leistung sich ein Parameter entsprechend ändern muss, oder?!
Nuhr...

Generell berechnet man den (max. zulässigen) Spannungsabfall anhand der Absicherung. Z.B. 16A bei Schuko (ungeachtet der Charakteristik des LS).
So ist eine Verlängerungsleitung eigentlich stets so zu bemessen, dass der zulässige (DIN/VDE) Spannungsabfall sich in der Toleranz bewegt.

Wenn man sich die Leitung als eine Art Röhre vorstellt, in der Sandkörner (Strom) fließen, dass wird bei "hohem" Strom eine Menge Sandkörner durch das Rohr gedrückt zu einer Zeit x. Durch diese Reibung entsteht schließlich Wärme. Je größer das Rohr, desto weniger Reibung entsteht zwischen den Sandkörnern, bzw. desto mehr Sandkörner passen durch das Rohr in einer definierten Zeit...
Stromfluss ist nichts anderes als Ladungsträger (also Sandkörner).

Daher ist es generell "vernünftig" eine "große Röhre" zu wählen.
Ob man dann die (Menge) Sandkörner überhaupt auf die Reise schickt, sei es drum.

Gerade bei (Drehstrom)Motoren werden die Karten noch einmal neu gemischt und man sollte über einen ordentlichen Motorschutz nachdenken.

Daher gilt, wie bei Motoren (je mehr Hubraum, desto wums), je größer der Querschnitt, desto weniger Verluste.
Das sollten einem die paar Euros für das Kupfer (immer) wert sein.

Und PUR ist immer eine (sehr) gute Alternative zu Gummileitung.
Nehme ich nur noch..

@Dirk: In der Praxis (jedenfalls was ich so beobachte) ist die Spannug eher höher, als zu niedrig..
 
@tesuji @hennie,
Ich habe den Eindruck, Ihr redet haarscharf aneinander vorbei.

Ich unterstelle mal tesuji kennt das ohmsche Gesetz sehr gut, ist aber vielleicht nicht so intensiv mit den verschlungenen Eigenschaften des Drehstrommotors vertraut. Und darauf käme es hier an.
henniee schrieb:
Gerade bei (Drehstrom)Motoren werden die Karten noch einmal neu gemischt und man sollte über einen ordentlichen Motorschutz nachdenken.
Leider ist auch mein Wissen über Asynchronmotoren eher oberflächlich. Aber ich erkläre mir das so:
Das konstanteste am Drehstrommotor ist die Netzfrequenz. Ströme und Spannungen mögen variieren, aber die Netzfrequenz steht. Und der Asynchronmotor verhält sich eben nicht wie ein einfacher ohmscher Widerstand, sondern ist ein kompliziertes Gebilde, das versucht, seine Drehzahl an der Netzfrequenz zu orientieren, quasi zu regeln.
Der Läufer eilt den 50 Hz des Statorfeldes mit einem gewissen Versatz, dem Schlupf, nach. Beispielsweise dreht der Rotor nur mit 2800 U/min, obwohl das Statorfeld mit 50/s, also 3000 U/min dreht.
Angenommen die Last sei konstant und die implizite Drehzahlregelung sei stationär genau (was sie nicht ist), dann würde der Motor immer gleich schnell drehen, egal wie groß die Spannung ist. Er müßte auch immer die gleiche Leistung an die Last abgeben.
Bei kleinerer Spannung (das dünne Kabel produziert ja Spannungsabfall) muß also ein größerer Strom aufgenommen werden, um Drehzahl und Leistung konstant zu halten. Was ja auch möglich ist, da das Netz ja nachliefert. Deshalb ist der Vergleich mit dem Perpetuum mobile nicht so passend, es sind ja noch die Netzkabel dran und es wird nichts zurückgespeist :wink: .
In der Realität ist der Schlupf doch etwas von der Spannung abhängig, was den Drehzahlregler nicht stationär genau werden läßt. Durch die Nichtlinearitäten wird die Sache dann leider etwas unübersichtlich und ich übergebe den Stab gerne an jemanden, der sich damit besser auskennt und mehr Erfahrung hat :wink: Ich lerne gerne dazu und der Themenstarter hat die konstruktive Diskussion ja freigegeben.
 
Danke den Vorrednern wg. des Perpetuum Mobiles :)

henniee schrieb:
Gerade bei (Drehstrom)Motoren werden die Karten noch einmal neu gemischt und man sollte über einen ordentlichen Motorschutz nachdenken.

Rein Interessehalber: Könntest du das etwas ausführlicher erläutern?

henniee schrieb:
Und PUR ist immer eine (sehr) gute Alternative zu Gummileitung.
Nehme ich nur noch..

Ich habe bei mir "nur" Gummileitungen ... wo liegen denn die Vorteile von PUR Leitungen?
 
ratzfatzab schrieb:
Nur mal ganz nebenbei: bei mir ist es beim eingangs erwähnten, 25 Meter langen Kabel geblieben; für die beschriebenen Einsatzzwecke reicht es dicke aus und ich kann (rein subjektiv) beim Betrieb der Heckenschere ect. keinen Unterschied zwischen dem 5 und dem 25 Meter langen Verlängerungskabel feststellen.

Das dünnere Kabel (sorry: Leitung) kann manchmal auch Vorteile haben. Bei handgehaltenen Geräte wie Heckenscheren und Rasentrimmern ist es angenehm, wenn das Stromkalbel leichter ist. Außerdem sind die meisten Kabelklemmen an den Geräten so konstruiert, dass gerade mal ein 3x1,5er Kabel hineinpasst.
 
henniee schrieb:
@Dirk: In der Praxis (jedenfalls was ich so beobachte) ist die Spannug eher höher, als zu niedrig..
Ähm, ja. Und? Das ändert nichts an meiner Aussage, daß ein höherer Strom bei niedrigem Querschnitt schlimmer wäre. Das der Strom bei höherer Spannung sinkt (immer unter der Voraussetzung der gleichen Leistungsaufnahme), ist eine andere Seite des Blattes.
 
Thema: Gutes Verlängerungskabel

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