Fragen bzgl. der Festool OF 1010 &1400

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werkmuck

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Hallo Leute,

ich habe wohl ein Luxusproblem.... In den Anfangstagen meiner Holzwerkelei habe ich mir "zum Ausprobieren" eine gebrauchte Metabo 1229 geschossen, die ja leistungsmässig und featuremässig völlig ausreicht, aber weil ich mittlerweile die TS und den MFT aus dem Festo Programm besitze und mich immerwieder über die Präzision der Schnitte und die Kompatibilität der Geräte freue, schiele ich auch in Sachen OF immer öfter in das andere Lager.

Aber ich bin echt unentschlossen, die 1010 gefällt mir wegen ihres Gewichtes und des Handlings sehr gut, aber die ganzen Anbauteile sind wie schon oft geschrieben doch eher "spielzeugig".

Wenn ich einen Wunsch an Festool frei hätte, dann würde ich mir die 1010 mit allen Features der 1400 wünschen, also gegossener Parallelanschlag, alle Führungen mit integrierter Feineinstellung, die grosse Abzugshaube, werkzeugloses Wechseln der meisten Teile, vorzentrierte Kopierringe, Ratsche usw. Weil es das nicht gibt, würde ich auch die 1400er nehmen, obwohl die 4.5 Kilo echt heftig sind.

Andererseits bringt die Metabo so gute Ergebnisse und hat ausreichend Durchzugskraft, so dass ich nicht wirklich einen Grund sehe, sie zu verkaufen.

Was mir an der Metabo nicht so zusagt, ist die Führung mit den beiden Knäufen. Ich würde die Maschine lieber ähnlich wie bei einer Stichsäge führen (also linke Hand vorne um die Maschine gelegt, rechte Hand am Schaft). Ausserdem fehlt mir der Festo-kompatible FS-Adapter von Metabo. Ich habe mir zwar so ein Ding versucht selbst zu bauen, aber naja, ein wenig Spiel hat die ganze Sache noch....

Daher hier meine Fragen:

Was macht man mit den Leistungsreserven der 1400? Was ist der typische Einsatzbereich von 12er Fräsern (ich kenne mich da null aus) Wie ist das Handling im Einsatz mit ihr, kann man sie trotz ihres Gewichts präzise und feinfühlig führen?

Reichen die Leistungsreserven der 1010er z.b. für Kreisfräsungen (Lautsprecherdurchbrüche in mehrern Etappen) aus. Was ist mit Abrundfräsern mit r >= 9mm? Zieht die da noch durch? Die Metabo macht das lässig.

Verwendet Ihr tatsächlich den Abkippschutz, bringts der wirklich oder kann man alternativ auch gut mit dem Parallelanschlag arbeiten, ich meine wenn man eh schon so nah an der Kante arbeitet, dass die Fräses kaum aufliegt, dann sollte man wohl besser auf die FS verzichten, oder?

Ein hartes Argument für den Wechsel wäre die Kompatibilität mit der Zinkenfräseinheit. Da habe ich überhaupt keinen Überblick mit den Kopierringen. Hat da Festo ein spezielles Maß, das von Metabo nicht angeboten wird und man so indirekt auf die 1010 gezwungen wird (und ist die 1400 auch genauso zu allen Frässchablonen der VS500/600 kompatibel wie die 1010)?

Wie gut funktioniert denn dieser halbierte Jogurt-Becher unter der Laufsohle. Fängt der tatsächlich soviele Späne ab?

Ich würde mich über Eure Antworten freuen, vielen Dank und Grüsse, Hans-Joachim
 
Hallo Hans-Joachim,

zunächst einmal ist die neue, jetzt aktuelle Führungsschiene von Metabo kompatibel zur Festo-Schiene, dementsprechend muss der neue OF 1229 Adapter von Metabo auch auf die Festo Schiene passen, der Grund für eine neue OF entfällt damit :D

Die Metabo OF 1229 Signal hat eine Eingangsdrehzahl von 5000 U/min, und ist damit gerade noch für Beschlags-Einfräsungen mit dem 25 mm bzw. dem 35mm Bohr-Fräser geeignet.
Mit 10000 U/min Eingangsdrehzahl (OF 1010) sieht es schon schlechter aus, Löcher werden rabenschwarz.
Die Drehzahlen der OF 1400 kenne ich nicht.
Diese Maschine zählt rein von der Gerätemasse her in eine andere Maschinengattung.

Ich selbst habe 2 Zinkeinheiten, eine Festo VS 500 aus 1992, auf der ich bis vor gut 2 Jahren alle meine Zinkungen per OF 1229 gemacht habe.
Hierzu sind allerdings, bei Vorhandensein aller 3 Schablonen 2 verschiedene Kopierringe notwendig, die Metabo nicht im Programm hat, Festo Kopierringe passen nicht, die man sich anfertigen lassen muß. Aus Aluwelle kann die ein Dreher in 20 min anfertigen und man hat sie ein für alle mal.
Selbst auf einer Drechselbank mit Support liessen sich die Kopierringe machen.
Außerdem habe ich die Zinkeinheit von Porter-Cable im Einsatz die bis 2007 gebaut wurde, sie entspricht bis auf die mögliche Werkstückbreite der ehem. Metabo Verbindungseinheit aus den 90igern. Hierzu gab es passende Kopierringe aus dem Metabo Ersatzteilservice, ebenfalls dort habe ich passende Spannzangen bekommen.
 
Hallo,

An die kleine Mafell paßt auch der FS-Adapter der Festool, da der Stangenabstand gleich ist. Ich arbeite seit einigen Jahren mit der Mafell LO50E und bin sehr zufrieden damit.

Gruß

xt-schrauber
 
Hallo Dietrich un xl-schrauber,

vor einem Jahr sagte man mir bei Metabo, dass es keinen Festo-kompatiblen FS Adapter für die 1229 geben wird. Hat sich das evtl. geändert? Wäre ja zu schön...

Gestern war ich in dem Kurswerkstatt-Oberfräsen-Festo-Demo-Workshop, da haben wir den ganzen Tag die kleine 1010 sausen lassen. Ich muss mein (Vor-)Urteil ändern. Sie hat immer durchgezogen, selbst Zirkel fräsen und Abrunden (12mm) hat ihr nicht wirklich was ausgemacht. Sie ist zwar gut warm geworden, das war es aber auch, selbst im Tisch hatte sie ausreichend Reserven.

Handlingsmässig muss ich sagen, dass sich sowohl die Metabo als auch die Pistolenform gleich gut führen lassen. Meine ursprüngliche Idee, die Maschine ähnlich wie eine Stichsäge führen zu wollen, war eindeutig ungünstiger.

Die Maschinen in der Kurswerkstatt werden augenscheinlich ausgesprochen stark beansprucht, da an ihnen alle möglichen (Um-)Schüler ausgebildet werden (so sahen die MFT Platten und Profile auch aus). Daher kann man Maschinen zu Gute halten, dass sie diesen Belastungen gut gewachsen sind. Aufgefallen ist mir, dass sich an allen Führungssäulen Flugrost angesetzt hat und sich deshalb die Motoren nicht gleichmässig und ruckelfrei absenken liessen (ok, einmal mit Teflonspray drüber und die Sache ist gegessen).

Gefährlicher war da schon, dass sich alle Maschinen nicht immer sofort aus dem Dauerbetrieb ausschalten liessen. Beim Abheben vom Werkstück macht man ja automatisch mit der linken Hand den Arretierknauf auf und versucht mit der rechten Hand den Taster zu drücken, aber die Dauerarretierung sprang nicht raus. Da hat es mehrere Versuche gebraucht. Wenn man dann noch automatisch die linke Hand loslässt, hält man auf einmal die laufende Fräse in nur einer Hand - nicht gut. Wobei auch dies seine Ursache in der starken Beanspruchung haben wird.

Wirklich beeindruckt hat mich aber der Jogurtbecher. Bei einem Testlauf mit dem12er Abrundungsfräser gingen tatsächlich fast keine Späne mehr vorbei. Irgendwie widerstrebt es mir aber für dieses Feature die geforderten Euros locker zu machen.

Summa summarum kann ich bis auf die Kompatibilität zur Zinkenfräseinheit nicht erkennen, warum ich die Metabo weggeben sollte.
@Dietrich: Danke für Deine Hinweise mit dem Drehen der Kopierringe, ich denke ich werde das bei Bedarf so machen lassen (und den Zentrierdorn gleich mit). Ich wäre froh, ich hätte so eine Werkstatt wie Du, Kompliment zu Deiner Webseite :)

Inspiriert von gestern habe mir heute einen einfachen FS Adapter aus einem Küchenschneidbrett und zwei Rundstählen gemacht, das sieht zwar nicht so professionell aus funktioniert aber genauso gut.

Fazit des gestrigen Samstags: Auf das Ergebnis kommt es an und mit beiden Maschinen lässt es sich hervorragend arbeiten. Es muss also nicht immer grau-grün sein. Und trotzdem muss man sich bei Festo bedanken, dass die Firma solche Workshops verantstaltet, denn dort kann man als Wochenendtäter eine Menge lernen und sich von erfahrenen Schreinermeistern erklären lassen (um so bedauerlicher ist es, dass die beiden Schreiner nach 20 Jahren beschlossen haben, nicht mehr als Dozenten zur Verfügung zu stehen. Somit wird es 2010 leider keine Kurse mehr im Rhein-Neckar-Dreieck geben, aber das ist ein anderes Thema).

Vielen Dank für die Beratung und fürs Lesen, schönen Abend noch, Hans-Joachim
 
Thema: Fragen bzgl. der Festool OF 1010 &1400

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