Elektrodentyp ohne jegliche Beschriftung ermitteln ?

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Janik

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Hallo,

heute beim schweißen sind mir meine besten Elektroden, die ich je hatte zuende gegangen :cry:
Die Elektroden waren damals beim Schweißtrafo dabei, ohne Verpackung lagen sie lose in einer Holzkiste :(
Die Elektroden haben leider auch keine Beschriftung oder Kennzeichnung auf der Ummantelung.
Nur einen Grünen Punkt hinten auf dem blanken Kerndraht.
Die Elektroden liesen sich wirklich super verschweißen, habe noch keine andere Elektrode gehabt, die sich so schön verschweißen lies.
Die Nähte sind sehr flach und absolut feinschuppig.
Die Schlacke löste sich immer von alleine ab, egal ob Stumpf- oder Kehlnaht.
Die Schlacke war schon relativ dick und nicht glasartig.
Beim Schweißen haben sie immer ordentlich geraucht und der Schweißrauch hatte auch einen merkwürdigen Geruch.
Waren das vielleicht Basisch umhüllte Elektroden?
Sie liesen sich Problemlos an Wechselstrom verschweißen, haben sehr wenig gespritzt und wurden auch immer draußen in der Garage gelagert, beim schweißen gab es keine Probleme.
Das Geräusch beim Abbrand war immer mehr ein zischen mit nur leichtem knistern, also mehr zisch als knister :rotfl:
Der Einbrand war sehr tief, die Nähte immer schön flach bzw. Kehlnähte waren immer Hohlnähte :wink:
Der Grüne Punkt dürfte die Kennfarbe der Elektrode sein, ich finde nur gerade nicht, was Grün für eine Umhüllung ist :roll:
Weiß da von Euch jemand gerade die Lösung ? :oops:

Was könnten das für Elektroden gewesen sein?
Dick Rutil umhüllt oder doch Basisch umhüllt?

Danke
 
Phoenix SH Grün K 70 W (EN 499:E 46 4 B 32 H5) Elektrode für unlegierten Stahl

STYSE

Basisch umhüllte Stabelektrode mit sehr guten Schweißeigenschaften am Wechselstrom (70VLL); sehr reines kaltzähes Schweißgut bis -40 °C; 115 % Ausbringung. Einsetzbar an un- und niedriglegierten Stähl en im Maschinen-, Behälter- und Eisenbahnoberbau; rissfreies Schweißgut an Stählen mit hohem C-Gehalt; Rücktrocknung 2h 250-350 °C.

Schweißgutanalyse in %: C 0,07; Si 0,40; Mn 1,40
Mechanische Gütewerte: Zugfestigkeit 540 N/mm²; Dehnung 24%; Kerbschlagarbeit 120 J

Das meint Google, könnte doch zutreffen oder nicht?
 
Könnte sein aber es gibt einige Punkte, die gegen eine solche basische Elektrode sprechen.

-Sie lagen immer in einer Holzkiste in einer zum Teil sehr feuchten Garage.
Rückgetrocknet wurden sie nie und liesen sich trotzdem immer super verschweißen.
-Sie liesen sich in jedem Winkel einwandfrei verschweißen, nicht wie bei basischen Elektroden nur fast senkrecht.
-Auch bei 15mm Lichtbogenlänge riss dieser nicht ab, auch eher untypisch für basische Elektroden.
-Wiederzünden war schon fast mehr als einfach, auch sehr untypisch für basische.
-Schlacke löste sich immer und in jeder Position so gut wie von alleine (OK, kann vielleicht auch am Schweißer liegen :mrgreen: )

Ich denke nicht, dass es basische waren aber ich kann ja mal gucken, ob ich den von Dir verlinkten Elektrodentyp günstig bekomme und probiere es dann einfach mal aus :wink:

Auf welche Ummantelung könnte der Grüne Punkt noch weißen?
Könnten das vielleicht auch DDR Elektroden gewesen sein?
Weiß da einer vielleicht mehr?
Die DDR Elektroden werden noch heute von Kjellberg vertrieben, es könnte eventuell dieser Elektrodentyp sein :?

Danke :thx:
 
Grüne Markierung und gut an AC-Trafogeräten? :lichtauf: Reines Wolfram! Ach nee, da war noch was mit Schlacke... :ducken:

Spaß beiseite. Ich habe auch mal gegooglet, ohne wirklich verwertbare Ergebnisse. Thyssen hat z. B. alleine 9 Elektroden mit "Grün" im Namen, da sind sowohl rutile 6012/6013, wie auch basische bei 7016/7018/8018. Alle sind auch für AC geeignet. Wie Du schon schriebst, passt basisch nicht so recht zu den Eigenschaften Deiner Elektroden. 6013er sind allerdings auch nicht für tiefen Einbrand bekannt. Weder Thyssen, noch Böhler oder UTP geben in ihren Unterlagen einen Farbcode an. Da wäre ein Chiquita-Aufkleber auf der Elektrode genauso hilfreich wie der grüne Klecks.
Scheinbar ist der Farbcode nur bei Wig-Elektroden einigermaßen einheitlich und aussagekräftig. Sorry.
 
Vielleicht sind das wirklich DDR Elektroden bzw. welche von Kjellberg.
Obwohl meine Elektroden von Messer Lincoln, die Gricon 33 Omnia (RC) auch einen Grünen Punkt hinten hat :roll:
Ich Frage mal den Dirk Man, ich meine er hatte mal was von dem Farbcode geschrieben :wink:

:thx:
 
Janik schrieb:
Obwohl meine Elektroden von Messer Lincoln, die Gricon 33 Omnia (RC) auch einen Grünen Punkt hinten hat :roll:
6013RC habe ich auch; mit weißem und rotem Punkt, dafür zum Ausgleich keine mit grünem... :?
 
Sehr mysteriös :roll: :crazy:
 
Kjellberg Lloyd Grün ist ne 6012, die gibt's bei Thyssen als Phoenix Grün.
Schön?
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Bei Kestra heißt das dann Kestra Gelb. Also doch Chiquita. :rotfl:
 
Hallo,

ich habe hier zahlreiche Elektroden von Messer Griesheim liegen. Unter anderem auch welche mit grünem Punkt am Ende der Elektrode. Die von dir beschriebenen Eigenschaften treffen am meisten auf die Gricon 39 zu (rutilbasisch Umhüllt). Allerdings sind bei mir die Zündeigenschaften nicht so gut. Ich habe aber auch rein basische Elektroden die einen grünen Punkt haben. Es wird also sehr schwer werden, alleine von der Farbmakierung auf die entsprechende Elektrode zu schließen.

Mfg
 
Hatte auch mal Elektroden mit den beschriebenen, sehr guten Schweisseigenschaften und einem merkwürdigen, irgendwie erdigem Geruch beim Schweissen. Jedenfall roch es ganz anders als bei mir bekannten RR, RB, B, RC oder sonstwas für Elektroden. Meine waren aber von Klöckner und ich glaube ich habe den Karton noch irgendwo liegen....
Werde heut Nachmittag mal nachschauen
 
Hab mal ein Bild gemacht...
Ist noch eine alte Bezeichnung
 
Hallo,

ich will mal eine kurze Rückmeldung geben.
Die Schweißeigenschaften der unbeschrifteten Elektroden trafen am meisten auf die Kjellberg Titan Rot zu. Davon habe ich mir dann auf verdacht ein Paket bestellt.
Und was soll ich sagen, volltreffer :respekt:
Super Zündeigenschaften, Schlacke hebt sich meistens von selbst ab oder fällt nach einem kräftigen Hammerschlag neben die Naht von selbst ab. Die Nähte werden sehr gleichmäßig, feinschuppig und flach. Der Schweißrauch riecht wie bei den alten Elektroden und die Schlacke sieht genau so aus.
Am Wechselstrom spritzen sie etwas mehr, die Spritzer lassen sich aber leicht entfernen :wink:
Wer also eine wirklich gute RR Elektrode sucht, der ist mit der Titan Rot von Kjellberg bestens bedient :top:
 
Thema: Elektrodentyp ohne jegliche Beschriftung ermitteln ?

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