Doofe Elektro Frage

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Jungschweißer

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Ich weiß, die folgende Frage ist dumm, aber vielleicht beantwortet mir die jemand: Was würde passieren, wenn man die Leitungen vom Stromversorger (vor dem Sicherungsschrank) kurzschleißen würde ?
Keine Angst, ich will das nicht ausprobieren, aber es es interessiert mich.
 
Ich vermute mal damit würdest du einen gewaltigen Lichtbogen erzeugen. Vermutlich brennt dann irgendwo die schwächste Stelle der Stromversorgung in der Straße durch.

Ich kann jetzt nicht sagen ob das EVU Häuserblocks nochmal absichert. Jedenfalls müssten das ja Sicherungen für einige 100A sein :shock:

Eine Umspannstation reicht ja schon für ein halbes Dorf, da kommt schon was zusammen :wink:

Ich habe schon Sicherungen mit 1KA (Kiloampere) bei 400V gesehen, das sind ganz schön dicke Brocken mit dicken Zuleitungen.
 
In jedem Fall dürftest Du arge Überlebensprobleme haben, wenn Du das ohne geeignete Schutzausrüstung austestet. Schlicht und ergreifend: es wäre dämlich, wer sowas nicht überlebt, überlebt das völlig zu Recht nicht.
 
Was würde passieren... gute Frage..
Ich würde sagen es ist abh. von dem verwendetem Kurzschlussobjekt.
Schraubendreher u.ä. ist da recht schnell Geschichte, so dass je nach Absicherung - z.B. in der Trafostation nicht viel passiert..
Also bis auf den, der den Schraubendreher hält :D
Wie kommt man auf eine solche Frage??????
Zur Sicherheit ergänze ich mal: Liebe Kinder, bitte NICHT machen :wink:
 
Im Physikunterricht haben wir vor ein par Wochen mit dem elektrischen Strom angefangen und bei einem Versuch hatten wir frei liegende Pole rumliegen bei einem "unschädlichen" Strom. Unserer Physik Lehrer meinte, dass das umgebaut werden soll, weil da jemand dranpacken könnte wenn mal höhere Ströme drauf sind. Außerdem produzierte die Gruppe neben uns nur Kurzschlüsse und da fliegt immer die Sicherung aus dem Gerät raus. Nun hat sich mein Freund gefragt, was dann bei "extrem" hohen Strömen passiert z.B. wie bei der oben genannten Frage. Also hat mich das auch interessiert und da kam ich auf die Idee: Stellste das ganze doch mal ins Werkzeug Forum !

Aber wie henniee schon gesagt hat: NICHT ausprobieren, ganz wichtig !
 
Unser Jungschweißer muss ja gar keine Dummheiten machen, es reicht ja schon wenn ein Baggerfahrer das für ihn erledigt :wink: :wink: :wink:

Von der Logik her muss es eine entsprechende Schutzeinrichtung am örtlichen Transformator oder sonstwo geben. Auf das Durchbrennen von irgendwas anderem (Kabel!??!) zu hoffen halt ich für fragwürdig :evil:
So Kabel werden sicherlich oft genug "erwischt".
 
Hallo Jungschweißer

Stell Dir einfach einen Schweißlichtbogen vor, der sich plötzlich zu einer Kugel von 50cm ausdehnt innerhalb der das Schweißgut einfach verdampft...

Bei uns hier ist eine Ringleitung verlegt die von zwei Seiten eingespeist wird welche mit jeweils 200A abgesichert sind. :shock:

PS
 
Hallo,
in den grauen Kästen am Straßenrand (oft steht der Versorger bzw. ehemalige drauf) sind die Straßenabschnitte zusammengefasst und abgesichert. Da sind i.d.R. NH-Sicherungen von mehreren Hundert A montiert. Diese werden auch regelmäßig gewechselt. Dazu hält der Monteur ein zu einem U-Haken gebogenen Abschnitt eines 70 mm² über die Sicherungsanschlüsse während der Kollege die Sicherung tauscht.
Die nächtshöhere Absicherung ist dann je nach örtlicher Lage die Trafostation oder weiterer Verteiler mit hebelbetätigten Lasttrennern. Daneben gibt es Versorgungen mit automatischen Sicherungen und Wiedereinschaltautomaten wie z.B. bei der Straßenbeleuchtung.
 
Oberhalb der Straßen- bzw. Häuserblockebene wird es dann noch eine Nummer größer:

In einem mittelgroßen Kraftwerk habe ich z.B. auf der 380 kV Schiene Leistungsschalter mit 2000 A gesehen. Auf den niedrigeren Spannungsebenen gab es auch noch "größere" Schalter (z.B. 10 kV mit 4000 A).

Das waren auf jeden Fall recht beachtliche Leitungsquerschnitte und bei einem wie auch immer verursachten Kurzschluss möchte ich nicht in der Nähe sein :wink:
 
In Karlsruhe sind vor ca. 20 Jahren einige Jugendliche in eine Verteilerstation eingebrochen und haben das ausprobiert. Die wurden durch den Lichtbogen und die "Explosion" übel verletzt. Dabei hatten sie noch Glück, Sie hätten auch tot sein können.
In Mannheim gibt es die Forschungsgemeinschaft Hochspannung. Die hatten mal nach einer Revision die zur Sicherheit während der Revision am Eingang angebrachten Erdungskabel vergessen abzumontieren. Die Anlage wurde von der Schaltwarte unter Spannung gesetzt und die daumendicken Cu-Erdungskabel sind unter lautem Knall verdampft. Der Leitungsschutzschalter der Zuleitung fiel rechtzeitig, die Leitung wurde nicht zerstört. Den Spannungseinbruch sahen die Netz-Experten in ganz Deutschland.
Es wäre mal interessant die Energieen bei einem Kurzschluss rechnerisch mit dem eines Sprengsatzes zu vergleichen. Was braucht man dazu? Spannung, KS-Strom bis zur Auslösung des Leitungsschutzes und die Dauer bis zur Auslösung. Vielleicht kennt jemand die Daten eines Leitungsschutzes? Ich denke beim Hausanschluß kommt man wohl in den Bereich von hundert kWs, Beim 400kV-Netz vielleicht in den GWs-Bereich. Welcher Sprengsatzgröße mag das entsprechen?
Wie gesagt, als rein rechnerisches Gedankenexperiment. Die Sache ist sehr gefährlich.

Ist nicht kürzlich ein Kraftwerkstrafo irgendwo explodiert?
Und dunkel erinnere ich mich, etwas von einer Explosion einer undichten SF6-isolierten Anlage gehört zu haben. Wenn das SF6 unbemerkt entweicht, reicht die Isolation nicht mehr aus und es entsteht ein Lichtbogen - letztlich eine Explosion.
 
"Kürzlich" nicht, gibts schon lange bei youtube. Selbst bei der dürftigen Qualität des Materials dürfte man sich vorstellen können, wie sich das "anfühlt", wenn man in der Realität in der Nähe von sowas ist...
 
oder so:
in USA werden die Leitungen einseitig erneuert während die andere Seite noch unter Strom steht, dabei ist immer noch eine induktive Spannung von ca. 8000 V vorhanden.
 
Da möchte ich nicht in der Nähe stehen !

Die Amerikaner waren eigentlich noch nie so Sicherheitsbewusst ! Die Verwenden ja fast nur die Gelichdruckbrenner zu Autogenschweißen und steigen nicht um auf die viel sichereren Injektorbrenner, wie sie die Deutschen hauptsächlich verwenden.
 
Moin
Hab bei Youtube was zum Thema gefunden:


PS
 
Alfred schrieb:
oder so:
in USA werden die Leitungen einseitig erneuert während die andere Seite noch unter Strom steht, dabei ist immer noch eine induktive Spannung von ca. 8000 V vorhanden.

Das Video zeigt keine unkontrollierten Kurzschlüsse oder gar Explosionen! Vielmehr handelt es sich hier um Explosiv-Schweissen von Leitungen an den Verbindungsstellen zur Verringerung des Kontaktwiderstandes. This is safe! Die Amerikaner haben den Schweißvorgang bestimmt auch sehr sicherheitsbewusst durchgeführt, was das Video dokumentieren soll.

Das Video bei 0:22-0:24 anhalten und genauer hinsehen.

vgv Cliff
 
Jungschweißer schrieb:
Da möchte ich nicht in der Nähe stehen !

Die Amerikaner waren eigentlich noch nie so Sicherheitsbewusst ! Die Verwenden ja fast nur die Gelichdruckbrenner zu Autogenschweißen und steigen nicht um auf die viel sichereren Injektorbrenner, wie sie die Deutschen hauptsächlich verwenden.
Gleichdruckbrenner haben nichts mit mangelnder Sicherheit zu tun, es ist ein Verfahren welches erheblich Gas spart und dafür spezielle Armaturen mit 1/10 Bereichen und Feineinstellung benötigt. Ich habe auch schon damit geschweißt und war für meine Zwecke damit nicht so zufrieden, es fehlt manchmal der "Dampf" den man beim Injektorbrenner einstellen kann.
 
... ich fand es ganz interessant, während meines Studiums ( Mitte der 80er Jahre :) ) bei einer Firma für Hochspannungsschaltanlagen einen Semesterferienjob zu haben. Da lernt man mal ganz neue Probleme kennen.
Um z.B. eine 10KV Versorgung einzuschalten kann man ja nicht einfach einen Schalter umlegen und Kontakte schließen.
Ich habe damals Schalter montiert, bei denen Kontakte in Messerform in gabelförmige Gegenstücke eingriffen. Für den Schaltvorgang mussten enorme Zugfedern mit einem großen Knebel wie mit einer Ratsche vorgespannt werden. Wenn die Mimik dann ausgelöst wurde, wurden die Kontakte dann mit unglaublicher Geschwindigkeit zusammengedonnert. Wir Ferienjobber haben bei einem nicht richtig funktionierenden ( und damit ausgesonderten ) Teil mal einen Besenstiel dazwischengehalten. Der wurde durchgehauen wie ein Blatt Papier.
Mit diesem Verfahren hat man verhindert, daß beim Schaltvorgang ein Lichtbogen entsteht, der den Schalter einfach abgefackelt hätte.

Weiss jemand, wie man so was heute macht ?

Gruß,
Wolfgang
 
Jungschweißer schrieb:
Ich weiß, die folgende Frage ist dumm, aber vielleicht beantwortet mir die jemand: Was würde passieren, wenn man die Leitungen vom Stromversorger (vor dem Sicherungsschrank) kurzschleißen würde ?

Moin

Mir lief gerade dieses Video über den Weg welches auch verdeutlicht, warum Schutzkleidungbei solchen Arbeiten unerlässlich ist.!

PS
 
wmueller schrieb:
... Weiss jemand, wie man so was heute macht ?

wie man das immer bei den Kraftwerken sieht wenn die Bügel mit Goldkugeln daran funken, da wird teilweise mit Pressluft der Trennblitz weggeblasen.
 
... wirklich Pressluft oder Stickstoff ?

Ich hätte Bedenken, in den Lichtbogen auch noch Sauerstoff hineinzublasen. Ich würde annehmen, daß dann die Belastung für die Bauteile eher noch erhöht würde.

Gruß,
Wolfgang
 
Thema: Doofe Elektro Frage

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