CAS - das neue Akkusystem

Diskutiere CAS - das neue Akkusystem im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - CAS lautet der Name des neuen, herstellerübergreifenden Akkusystems, das Metabo zusammeln mit acht Partnern heute in Rottweil vorstellte.
Krass. Materialwert unter 50,-€, UN-Zertifikation = 412€ draufschlagen.
Ich bin ein wenig neidisch, dass mir das nicht eingefallen ist. :crazy:
 
Dass man mit Handyklingeltönen Geld verdienen konnte, macht mich neidisch. Dass es mit diesem Ding geht, bezweifele ich dagegen - dafür müsste es Kunden geben...

Ich stelle mir gerade vor, wie der Klempner bei mir zu Hause anrückt. In der einen Hand die
blaue Werkzeugkiste und in der anderen Hand diese Box. Dann wird der unbestücke Makitaschrauber aus der blauen Kiste geholt, die Akkubox geöffnet und vor Arbeitsaufnahme der Akku in den Schrauber geschoben... eine wahrlich lebensnahe Vorstellung.

Netter Nebeneffekt: Sollte der Akku darin explodieren, fliegen einem noch mehr scharfe Plastikteile um die Ohren...
 
Och na ja. Wie wir hier im Forum aus einigen sehr lebensnahen Berichten von Mit-Foristen wissen, gibt es durchaus Firmen, die so einen lebensfernen Unfug ganz toll finden. Das sind meist die, wo die "Sicherheitsbeauftragten" ihr Leben lang Klettverschlußschuhe tragen...
 
Da werden einfach die Entwicklungs- und Zertifizierungskosten auf die erwartete Stückzahl umgelegt.
Wenn du 10.000 von den Boxen bestellst, bekommst du die sicher für unter 100 € pro Stück. :wink:

Das Hauptproblem bei diesen Boxen ist übrigens, dass die Füllung im Brandfall massiv aufquellt bzw. -schäumt und dabei so viel Druck ausübt, dass der Deckel aufplatzt.

Wir haben tatsächlich zwei solche Boxen - allerdings von einem anderen Hersteller. Wofür brauchen wir die?
Die Boxen habe wir für den Versand von Entwicklungsmustern, oder mit anderen Worten: Akkus, die noch keine Zulassung haben. Ohne sichere Verpackung transportiert die sonst kein einziges Versandunternehmen zu akzeptablen Konditionen.

Und unsere Boxen müssen zusätzlich von außen mit einem Spanngurt gesichert werden, weil die Verschlüsse die Box im Brandfall nicht geschlossen halten können.
Da fliegen aber keine Kunststoffteile weg. Dazu sind die Boxen nicht ausreichend luftdicht. Wenn irgendwo von "explodierenden Akkus" geschrieben wird, ist meist nicht der Akku explodiert, sondern irgendein Konstrukteur hat den Akku in ein luftdichtes Gehäuse gepackt und keine Sollbruchstelle vorgesehen, über die Überdruck notfalls gefahrlos entweichen kann. Dann macht es natürlich irgendwann Bumm!
 
Das Geschäft mit dem Risiko läuft wohl nicht schlecht.
Die gezeigte Box ist ja lediglich die mobile Variante dieser Schränke. :crazy:
Damit das dann auch wirklich Sicher ist gibt es dann auch noch Heerscharen von "Sachverständigen" die den Krempel mindesrens einmal Jährlich prüfen.

PS
 
Ahh, da isser ja, mein "Mit-Forist" 8)
Was "prüfen" die denn dann? Obwohl, antworte besser nicht, ich kann es mir gut vorstellen, weil ich auch die Dummen unter den Anwendern kenne... :rotfl: :ducken:
 
Dirk schrieb:
Ahh, da isser ja, mein "Mit-Forist" 8)
War ja wohl unschwer zu erraten :mrgreen:
Dirk schrieb:
Was "prüfen" die denn dann?
Das volle Programm. Nach Checkliste eben.
Vorhanden sein, Vollständigkeit der Gefahrenhinweise, Erdung, Leichtgängigkeit der Türen, selbstständiges Schließen der Türen, funktionsfähigkeit der Absaugung, so vorhanden.
Die Mitarbeiter zusätzlich noch: Maximalmenge des zu lagernden Gefahrgutes nicht überschritten?

PS
 
powersupply schrieb:
Das Geschäft mit dem Risiko läuft wohl nicht schlecht [...]
"Bellum se ipsum alet" um mal Titus Livius zu zitieren.
Denn wenn ständig neue Risiken herbeifabuliert werden, damit die Gefahrensituationsthaumaturgen und Vorschriftenerstellungsvereinsschreiberlinge nicht arbeitslos werden, muss halt ständig das Angebot erweitert werden, damit betriebliche Sicherheitsgeschreihälse in kostenpflichtigen Seminaren sensibilisiert werden können und das Zeug dann ranschaffen lassen. Und ja, wenn das Zeug dann da ist, muss es auch von Fachexperten periodisch kontrolliert und aussortiert werden.
 
Und wenn trotzdem noch der eine oder andere Mitarbeiter in Flammen steht, ist das Geheule wieder groß, weil nicht genug getan wird...
 
Genau so läuft's. Bei uns gibt es auch schon seit Jahren eine jährliche "Sicherheits-Unterweisung", in welcher einem Banalitäten vor-salbadert werden.
Vor den Augen der "Sicherheitsgeschreihälse" sind alle Menschen im Vorschul-Alter.
 
Dirk schrieb:
Genau so läuft's. Bei uns gibt es auch schon seit Jahren eine jährliche "Sicherheits-Unterweisung", in welcher einem Banalitäten vor-salbadert werden.
Das liegt vermutlich nicht an dir, dass die Unterweisung notwendig ist, sondern an einem geringen Prozent-Satz der einfach sein Hirn nicht benutzen kann oder zu faul ist einen Handschlag mehr zu tun.
Ich darf jährlich diesen Kram präsentieren und bei manchen Themen fragt man sich schon, ob das nicht Allgemeinwissen ist. Ein Vorfall vor längerer Zeit belehrte uns: Statt die daneben liegende Handpumpe zum Aussaugen eines Fasses zu nutzen, dachte sich der Kollege: Ich saug einfach selbst. Ja blöd, wenn man zusätzlich die Gefahrenpriktogramme ignoriert.

Quick & Dirty ist leider noch viel zu weit verbreitet.
Grüße, Martin
 
moggafogga schrieb:
Das liegt vermutlich nicht an dir, dass die Unterweisung notwendig ist, sondern an einem geringen Prozent-Satz der einfach sein Hirn nicht benutzen kann oder zu faul ist einen Handschlag mehr zu tun.
Nein. Unfälle kommen bei uns so gut wie gar nicht vor. Das liegt an Gesetzesvorgaben, wie z.B. der Erstellung und Dokumentation(!) von Gefährdungsbeurteilungen.

Ein Vorfall vor längerer Zeit belehrte uns:
Du schreibst es ja selbst: das "belehrte" euch. Solche Menschen vergessen die Belehrungen nach kürzester Zeit und würden jederzeit wieder so handeln, wäre dieser Unfall nicht bekannt.
Kein noch so toller Vortrag schützt Idioten vor sich selbst.
 
moggafogga schrieb:
[...]Statt die daneben liegende Handpumpe zum Aussaugen eines Fasses zu nutzen, dachte sich der Kollege: Ich saug einfach selbst. Ja blöd, wenn man zusätzlich die Gefahrenpriktogramme ignoriert.[...]
Da sage ich nur "Darwin, übernehmen Sie!"

Dirk schrieb:
moggafogga schrieb:
Das liegt vermutlich nicht an dir, dass die Unterweisung notwendig ist, sondern an einem geringen Prozent-Satz der einfach sein Hirn nicht benutzen kann oder zu faul ist einen Handschlag mehr zu tun.
Nein. Unfälle kommen bei uns so gut wie gar nicht vor. Das liegt an Gesetzesvorgaben, wie z.B. der Erstellung und Dokumentation(!) von Gefährdungsbeurteilungen.
"Ich will Ihnen ja gar nichts über die technischen Details erzählen, ich will Sie ja nur für die potentiellen Gefährdungen, denen Sie sich aussetzen könnten, sensibilisieren..."
Zitat eines Sicherheitsreferenten vom DVGW. Und die Sensibilisierung dauerte jedesmal mindestens 5 Stunden. Jedes Jahr; zumindest, wenn dieser Herr wieder gebucht war. Immer mit der gleichen Präsentation. Immer mit der gleichen ausgehändigten Mappe. Immer mit den gleichen dummen Witzchen an der gleichen Stelle.
 
Wir haben auch seit ungefähr 1-2 Jahren Sicherheitsschränke für Gefahrenstoffe, rein Theoretisch müsste ich da sogar jeden Abend meine Loctite Flaschen rein tun und am Morgen wieder hohlen (macht natürlich keiner).
Und zur jährlichen Sicherheitsunterweisung kann ich nur sagen, die ist bei uns größtenteils für`n Arsch. Kleines Beispiel, bis jetzt ist jeder der so was abgehalten hat auch schon bei mir unter den Kran (mit Last) durchgelaufen, der eine sogar keine 5 Minuten nach seiner Unterweißung, als ich was sagte, winkte er nur ab...
Fahr seit über 30 Jahren ohne Krahnschein, interessiert auch keiner, ist vielleicht wie auf dem Bau, da gibt es auch einen "Altmeister", wenn er genügend Jahre hinter sich hat. :ducken:
Und ja wir haben auch einen Sicherheitsbeauftragter :crazy:
 
Tja, ich mache jährliche Wartung und Prüfung von Bühnentechnik in Theatern und da sieht es ganz anders aus. Gibt eben solche und solche. Oder verbaue mal auf der Messe München eine einzige Schuko Leitung ohne Prüfzertifikat, dann ist der Stand dicht. Und das ist nur richtig so.
 
Zum Ursprungsthema CAS gibt es auch mal wieder was neues zu vermelden.

Neue "Einhand".Winkelschleifer mit variabler Drehzahl.
Erfreulich auch, dass der um 270° drehbare Akkusockel jetzt in der jeweiligen Position arretiert werden kann.
-Fand ich bei den alten Geräten immer etwas wackelig.

Die Bilder auf der russischen Insta-Seite sind leider nicht mehr online, deshalb habe ich mal die Bedienungsanleitungen kopiert.

https://portal.metabo-service.com/f...u_ W WPB 18 LT BL 11-125 Akku-WS NLO UKCA.pdf

Zwei neue BL Trockenbauschrauber mit 3000 1/min und 5000 1/min sind auch in der Pipeline.

https://portal.metabo-service.com/f..._el_hu_ru_ TBS 5000 HSB 3000 NLO EN 62841.pdf

Für die Gartenfreunde gibt es einen 18V Rasentrimmer und neue 18V Heckenscheren.

https://portal.metabo-service.com/f...i_no_da_pl_el_hu_ru_ RTD 18 LTX BL 30 NLO.pdf

https://portal.metabo-service.com/f..._da_pl_el_hu_ru_ HS 18 LTX 45-65 NLO UKCA.pdf
 
Kommt auch Alles (und noch etwas mehr) erst nächstes Jahr auf den Markt :wink:
 
Mist. Dabei habe ich eigentlich genug Winkelschleifer :mrgreen:
 
Thema: CAS - das neue Akkusystem

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