Bohrer schärfen

Diskutiere Bohrer schärfen im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Ich weiß nicht, ihr kennt doch sicher alle diese Bohrerschärfgeräte die man vorne auf eine Bohrmaschine klemmt. Kann das sein das sowas absoluter...
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Ich weiß nicht, ihr kennt doch sicher alle diese Bohrerschärfgeräte die man vorne auf eine Bohrmaschine klemmt. Kann das sein das sowas absoluter Kernschrott ist? Mir kommt vor als ob die Schneiden verkehrt herum geschliffen werden! Ausserdem wird bei dünneren Bohrern der Winkel zu spitz. Nachdem ich einen 3,5er geschliffen hatte, ging nämlich gar nichts mehr.

Dann habe ich mal Videos angeschaut wie das von Hand auf dem Schleifbock geht und der 3,5er ging dann wieder (nur Alu getestet).
Bei dem Winkel habe ich mich halt an dem 10er Bohrer orientiert und mit dem Auge gemacht.

Bis zu welcher Größe lässt sich das anwenden? Beim 3,5er fand ich das schon etwas klein. Extra eine teure Maschine zum schleifen lohnt sich nicht also kann man 1-3mm einfach neu kaufen wenn sie stumpf sind?

Hier ein Video:
Da wird ja der Freiwinkel erklärt. Funktioniert da auch eine sog. Anschleifvorrichtung (z.B. von BGS) die man vor den Schleifbock spannt? Bringt das Teil was?

Würde mir Bohrer von Holex holen, nur wie groß sind da die Unterschiede? Ich weiß das man rollgewalzt eher für handgeführt nimmt. Aber wie siehts aus wenn man mit Standbohrmaschine in (Edel)Stahl bohrt, gibts da große Unterschiede? Bei billigen Bohrern hat man das Gefühl das die Bohrer viel zu weich sind für sowas. Mein Opa sagte immer mit Stahl in Stahl bohren geht halt nicht.

Zur Auswahl gibts:
rollgewalzt
präzisionsrollgewalzt (welch Wort)
HSS geschliffen
HSS mit Tin
HSS/E
Ab geschliffen wirds teuer, wie groß sind die Unterschiede? Und zwar interessiert mich wie gut diese schneiden.
Ich brauche auch hauptsächlich kleine Bohrer bis 5mm und generell bohre ich auch eher wenig, muss also kein Profizeugs sein.
 
für einfache Anwendungen ist es am Besten man übt sich das am Schleifbock freihand schleifen ein. Die Vorsatzgeräte sind den Erfahrungen nach nicht so besonders gut.
Rollgewalzte Bohrer sind elastischer und brechen nicht so leicht ab wenn man freihand durch dünne Materialien bohrt, Geschliffene sind härter und präziser und für den stationären Einsatz gedacht.
 
Dann werd ich mir für Spezialfälle wohl noch HSS/E holen.

Wie siehts eigentlich mit Rundlauf aus, wieviel Unterschied ist da von den normalen rollgewalzten zu den präzisionsgeschliffenen?
Beispiel, ich brauch einen 2.9mm Bohrer um eine 3mm Welle einzupressen. Oder ist das bei einer billigen Standbohrmaschine egal?
 
das geringste Problem beim Rundlauf sind die Bohrer (Markenbohrer),
Passungen sind kaum mit dem Bohrer herzustellen da hier im 1/100 mm Bereich geschliffen oder gefräst wird.
 
Alfred schrieb:
das geringste Problem beim Rundlauf sind die Bohrer (Markenbohrer),
Passungen sind kaum mit dem Bohrer herzustellen da hier im 1/100 mm Bereich geschliffen oder gefräst wird.

Für Passungen nutzt man in der Regel ja auch Reibahlen bei kleineren Durchmessern bis kA... 15mm oder so. Mit Bohrern kann man nur durch Zufall Oberflächen erreichen welche die entsprechende/geforderte/nötige Rauhtiefe haben.
 
Am Rande gefragt, hast du vielleicht noch eine Idee wie man 2 Alurundstäbe mit 3.00mm Durchmesser miteinander verbinden kann? Das ist von einem Einsteller an einer Federgabel der von Hand verdreht wird. Und eiern sollte der Stab auch nicht.

Ich dachte einfach ein Alurohr mit 2.5mm Innendurchmesser auf 2.9mm aufbohren aber wenn die Bohrer so genau sind dann sind 0.1mm doch recht viel.

Hier im Bild das schwarze Teil (abgebrochen) welches die Schraube in der Hohlschraube dreht:
https://public.bl3302.livefilestore...MwTyL8z0ce2X3y7cOtwWR2Vw0/P3311117.jpg?psid=1
 
xrated schrieb:
Zur Auswahl gibts:
rollgewalzt
präzisionsrollgewalzt (welch Wort)
HSS geschliffen
HSS mit Tin
HSS/E
Bei Edelstahl werden die HSSE (ab und zu auch als HSS Co bezeichnet) deutlich länger halten. Deswegen hab ich mir einen Satz davon gegönnt :)
 
Lassen sich damit auch härtere Sachen wie z.B. ein Werkzeugbit durchbohren?
 
wenn in der Hülse genug Platz ist und nicht sehr viel Kraft übertragen wird dann würde ich das mit einer Metallhülse (z.B. 5mm außen) und Bohrung 3 mm mit Komponentenkleber verbinden.
Gibt es da kein Ersatzteil?
 
Ok also gleiche Idee wie ich hatte.
Gibts neu nur als Baugruppe für 170€.
 
xrated schrieb:
Lassen sich damit auch härtere Sachen wie z.B. ein Werkzeugbit durchbohren?
Bei gehärteten Dingen seh ich da schwarz, der Bohrer wird ziemlich leiden.

Zur Verwendung sagt mein Werkzeugdealer:
HSS: legierte und unlegierte Stähle (bis 900 N/mm²) Zugfestigkeit,
HSS-E mit 5% Co: legierte und unlegierte Stähle (bis 1.100 N/mm²) Zugfestigkeit,
HSS-E mit 8% Co: legierte und unlegierte Stähle (bis 1.300 N/mm²) Zugfestigkeit,

Titannitrierungen u.ä. machen nur bis zum ersten Nachschliff sinn, dann ist die Beschichtung weg...
 
Wie ist denn die Welle in der Betätigung befestigt? Kann man die gebrochene durch eine Sechskantwelle ersetzen? Je nach geforderter Länge könnte man dafür einen langen Inbus opfern oder man besorgt sich eine Sechskantwelle aus dem Drehzubehör.

Dirk
 
Das lange, gebrochene Teil schaut doch nach Inbuswerkzeug aus.
Welche Gesamtlänge hat das Teil bis zum eigentlichen Halter und welches Material ist der Halter ?
Inbus welche SW ?
 
Das schwarze Ding ist komplett aus Alu mit 3mm Innnensechskant vorne dran und ist im Prinzip nichts anderes als ein Werkzeug zum verstellen.

Sicherlich könnte man da die Welle eines 3mm T-Griff Inbus verwenden (es sind 63mm die der 3mm Stab lang ist) aber wie bekommt man das dann an das Aluteil dran und so das es nicht eiert. Das schwarze Teil sitzt nämlich spielfrei und drehbar in dem blauen Teil was man hier sieht:
http://fstatic0.mtb-news.de/f/mm/rc/mmrcp8fthres/large_Unbenannt.jpg?0
 
Ich habe jetzt eine Messinghülse die ziemlich gut sitzt aber noch nicht verdrehsicher genug auf dem kurzen 1cm Stück der Aluwelle.

Gibt es da eigentlich keine besseren Kleber als die üblichen 2k Epoxy? Im Industriebereich solls da Kleber geben mit extrem hoher Festigkeit aber nicht im Einzelhandel?
 
du kannst die Inbusstange beidseitig abflachen und die Messinghülse an der Stelle pressen.
 
M3 Aussengewinde draufschneiden müsste doch eigentlich auch recht gut halten. Falls die Stange das schneiden noch überlebt.
 
Siehe Bild:
Werkzeuug.jpg
 
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