Amboss Gesenkloch komisches Maß ?

Diskutiere Amboss Gesenkloch komisches Maß ? im Forum Werkstattausstattung im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich habe einen Schmiedeamboss bei dem das Vierkantloch 28x28mm misst statt den üblichen 25x25. Oder ist das 28er auch "üblich"...
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malocher

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Hallo zusammen,

ich habe einen Schmiedeamboss bei dem das Vierkantloch 28x28mm
misst statt den üblichen 25x25.
Oder ist das 28er auch "üblich" ?

Das Problem ist dass ich mir Gesenke anschaffen möchte
aber für dieses Maß habe ich bisher noch nichts gesehen.

Gibt es denn einen empfehlenswerten Laden für Schmiedezubehör
im Netz wenn ich auf dem Gebrauchtmarkt nichts finden würde?

Grüße
 
Tach

Im Bereich Schmiedewerkzeug ist alles üblich (gewesen), was irgend wie Nutzen verspricht (versprach).
So waren auch 28er Viereck-Einstecklöcher beim Amboß üblich. Es war das zugehörige Maß für einen Amboß mit etwa 190-200Kg Gewicht. Üblich war es auch sich seine Einsteckwerkzeuge nebst Hämmern und Zangen aus C45 selbst zu schmieden.
Reichen die Fähigkeiten hierfür nicht aus, kann man auch einen 25er Einsteckzapfen warm auf 28mm stauchen.
Händler für Schmiedewerkzeuge gibt es mittlerweile wieder reichlich, aber da ich aus ideologischen und damit logischen Gründen keinen Wucher unterstütze, verkneife ich mir diesbezügliche Empfehlungen und überlasse das anderen. 8)

_____________________________________________________________________________
Wer lachen will muß lustig sein.
 
Hallo,
da geb ich Frederico vollkommen recht, wollte mir auch schon seid längerem einen Ambos zulegen, aber einen guten, und nicht so ein billig teil, bei dem die Hammerbahn nicht richtig gehärtet ist - denn da kann ich mir auch einen Ambos selber aus Wachs gießen :crazy:

Und die Preise sind für was gutes schon heftig, selbst einen gebrauchten Ambos oder Schmiede- oder Gesenk Werkzeug wollen die Leute mittlerweile vergoldet haben, oder sind die vielleicht auch aus Gold-dann wären die Preise ok. :wink:

Mein Tip: Öfters mal auf einem Trödelmarkt schauen, oder in der Zeitung schauen, wie hier in der rheinpfalz beim "Pfälzer Räumungsmarkt" da findet man hin und wieder ein Schnäppchen.
Gruß
 
Hallo,

also den Amboss habe ich aus einer ehemaligen Hütte
und das ist eigentlich ein echt gutes Teil, die Bahn ist
echt ok für das Alter. Ist tatsächlich ein großes Teil,
eingeprägt sind 320kg was evtl. hinkommen könnte.

Ich könnte 25er Gesenke schon stauchen nur
frag ich mich ob man das so punktuell erhitzt bekommt
mit der Esse. (Hab leider kein Gasschweisszeug mehr.)
Und wie stauchen wenn die Werkzeugseite z.B. eine Spitze
ist oder Bockshorn oder so? Kann ja nicht oben draufkloppen.

Sind die Gesenke eigentlich gehärtet am Schaft oder nur
"oben" wenns Schneiden sind oder so?

Ich schau dann mal aufm Trödl nach solchen Dingen.

Grüße
 
Tach

Einfacher wäre es größere Zapfen auf 28 herunter zu schmieden oder herunter zu schleifen.
Auch ist es nicht verboten 25er Zapfen durch Auftragsschweißung auf 28 zu bringen. 8)

Soll ein 25er Zapfen jedoch auf 28 gestaucht werden, kann man folgendermaßen vorgehen:

Das Einsteckwerkzeug z. B. Abschrot, Hörnchen, Profil-Gesenk oder Biegegabel wird mit dem Zapfen mittig ins Feuer gelegt und auf helle Rotglut erwärmt. Unmittelbar bevor man den Zapfen staucht, wird der Teil, der nicht gestaucht werden soll in Wasser soweit abgekühlt bis keine Glühfarbe mehr sichtbar ist. Dann wird das Werkstück mit der Haltezange und mit der Schneide voran auf ein auf der Amboßbahn aufliegendes Stück Flacheisen (Baustahl) aufgesetzt.
Fehlt der 2te Mann (Zuschläger) fixiert man das Werkstück besser mit einer auf den Flachstahl aufgeschweißten Haltevorrichtung, z.B. einem nach oben offenen Rohrstück in das das Werkstück eingesetzt werden kann. Nun braucht man nur noch zielgenau mit einem möglichst großem Vorschlaghammer von mind. 6 Kg beherzt zuschlagen. Bei Bedarf den Vorgang so oft wiederholen, bis auf ganzer Länge ein Übermaß erreicht ist. Dieses Übermaß das leicht ballig ist auf Sollmaß mit Zugabe von etwa 0,2mm dann herunterschmieden. Nach erneutem Erwärmen auf kirschrot das Werkstück in das Gesenkloch des Ambosses einschlagen. Nachdem das W. etwas abgekühlt ist, läßt es sich leicht entnehmen, der gebildete Grat wird entfernt und die Prozedur wenn nötig wiederholt, bis das W. mit breiter Fläche satt aufliegt. Mit einer Markierung z.B. Körnerschlag oder Bohransatz kann dann noch die Vorderseite gekennzeichnet werden.
Dann folgt evtl. der Härtevorgang mit anschließendem hellhelbem Anlassen des W. im Bereich der Schneide, den Schaft dunkelblau anlassen.
Jetzt wird sofern vorhanden die Schneide geschliffen und entgratet.
Nun kann das W. noch mittels Stahldrahtbürste saubergebürtet werden und mit einem Öl oder Wachs gegen alsbaldigen Rostbefall geschützt werden.

Als vorerst letzte Handlung kann man sich noch selbst auf die Schulter klopfen, oder sich zur Belohnung und Kontemplation ein kühles Bier gönnen, in der Gewissheit ein wackelfreies, optimal passendes Gesenk geschaffen zu haben. :allesgut:

Wenn möglich, stell' mal ein Bild von deinem Amboß ein.

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Ich brems' auch für Hartz IV ler.
 
Merci mal für die Info. Werd es mit nem 25er Gesenk
dann mal testen.
Bilder mach ich mal dann.

grüße
 
Thema: Amboss Gesenkloch komisches Maß ?

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