Kränzle-Tuning

Hallo!
Ich habe einen 12/150, wo der Vorgänger vermutlich die Taumelscheibe geändert hat (vom 9/170 denke ich). Der Motor machts ohne Probleme, ist nun aber vermutlich kein Dauerläufer mehr.
Mit der mitgelieferten Lanze macht er 170bar, mit meiner 160bar. Meine hat eine 045ér Düse, vermutlich ist die mitgelieferte eine 042...??
Meine Frage: Wäre es nicht sinnvoller eine 05ér Düse zu nehmen? Theoretisch hat er dann wieder "nur" 150bar, aber 15 Liter.

Hallo

Ich denke, dass eher die Taumelscheibe des verwandten Drehstromgerätes mit 13° verbaut wurde. Dieser hat mit 18mm den selben Plungerdurchmesser wie dein 150er.
Ich würde den nicht so im Dauerbetrieb betreiben wenn auch andere damit arbeiten. Wenn nur Du das Gerät benutzt kannst Du das so versuchen. Ich bin bekanntermaßen auch nicht unbedingt zimperlich und frisiere meinen 12/130 auch schon mal mittels Frequenzumrichter
Unter Umständen kann es sein, dass das angesprochene Drehstromgerät ein höher belastbareres Kegelrollenlager anstelle eines Schulterlagers eingesetzt hat.

PS

Frequenzumrichter sind auch nicht gerade günstig, oder? - und wie hast du den dazwischen geklemmt? - Wäre das nicht was für ein Standgerät?
Was ergibt sich aus meinen Kränzle? Der hat mehr Druck als original, aber Wasser (Literleistung) ist doch wichtiger?
Wäre eine 05ér Düse angebracht? Was wäre, wenn mein 799 eine 05ér Düse erhält, hat er dann mehr Wasser bei natürlich weniger bar? - Stört es den Geräten?
Es heißt ja, dass die Geräte länger halten, wenn an den Druck reduziert, aber in diesem Fall reduziere ich ja auch die Literleistung..??

Hallo

Ja, ein FU ist normalerweise nicht billig. Ich konnte aber vor vielen Jahren mal mehrere 11kW Umrichter zum Kilopreis beim Schrotter, der nicht wusste was er mir da überlässt, ergattern. Der lässt sich sehr weit parametrieren so dass ich den HD12/130 mit etwa 65Hz und 265V Spannung betrieben habe...

Die Fördermenge eines Hochdruckreinigers mit Kolbenpumpe ist proportional zur Drehzahl welche wiederum weitgehend proportional zur Fequenz ist. Demzufolge hatte mein HD12/130 eine Drehzahl von ca 1680U/min was eine Fördermenge von ca 13,2l/min brachte. Dabei hatte ich dann ungefähr 160Bar auf der Uhr. Man muss sich dabei im Klaren sein, dass der Motor überlastet wird wobei aber auch die Kühlung durch den etwas schneller laufenden Motorlüfter um mehr als 30% forciert wird.

Dein Gerät hat, wenn man annimmt, dass der Motor immer gleich schnell dreht, immer die selbe Fördermenge. Egal ob mit kleinem oder großem WInkel der Taumelscheibe.
Mit der Taumelscheibe mit zu großem Winkel hat das Gerät eine größere Förderleistung. Diese führt bei unveränderter Düse, in deinem Fall 0,45(GPM=Gallonen Pro Minute) nun zu einem Gegendruck von den von dir genannten 170Bar. Der 12/150 hatte ursprünglich nur 12l/min.
Mit einer 0,5er Düse solltest Du noch auf etwa 130Bar kommen.
Das kannst Du der Kränzle Düsentabelle entnehmen die ich mal in diesem Beitrag angehängt hatte.
Wenn Du den Druck an deinem Gerät mittels Unloader reduzierst wird immer ein wenig Wasser innerhalb der Pumpe durch einen Bypass in den Ansaugbereich der Pumpe zurückgeleitet da die Fördermenge und der Düsenquerschnitt unverändert bleiben. Schonen tust DU dabei kaum etwas. Sinnvoll helfen im Sinne geringerer Belastung würde meiner Meinung nach nur eine Taumelscheibe mit geringerem Winkel.

PS

Mit dem FU ist mir soweit klar. Mit der Taumelscheibe verstehe ich das aber nicht. Um auf 170bar zu kommen, brauche ich bei der 045ér Düse aber 0,8 Liter/Minute mehr als bei 150bar.
Der Unterschied vom 799 und 899 ist nur der Winkel der Taumelscheibe und die Düse (045 zu 06).
Der 899 macht aber 14,4 Liter bei 150 bar (lt. Tabelle müsste er aber 16 Liter machen), der 799 hat bei 150bar nur noch knappe 12 Liter (13 bei 180bar).
Also kommen doch mehr Liter durch bei größerem Winkel der Taumelscheibe?
Wenn die Fördermenge (der Hub) gleich ist, ist bei eine größeren Winkel der Taumelscheibe der "obere Totpunkt" nur eher erreicht, was zur Folge hat, dass durch den länger anhaltenden Druck mehr Wasser durch die Düsen fließt (drückt). Also mehr Liter/Minute. Bei dem 12/150 nun 12,6 anstatt 11,8.
Allerdings kommen bei einer 05ér Düse dann nur noch 130bar an, das ist vielleicht etwas wenig.
Vermutlich ist Druck und Liter aber nur beim mittleren Kränzle wichtig (wegen dem Bypass). Bei dem kleinen 12-150 wird es egal sein, ob er nun 150 oder 170bar macht. Der Motor wird nur mehr belastet, da er aber überdimensioniert ist, wird im privaten Bereich nichts passieren. Vielleicht muss er mal 2 Stunden am Stück laufen, allerdings ist er ja original für 24 Stunden ausgelegt. Oder irre ich mich?

Moin
Die Nennmotordrehzahl ist bei allen drei Geräten etwa gleich.
Der 799 und der 899 haben das selbe Pumpengehäuse und damit auch den selben Abstand der Kolben bzw den selben Kolbenkreis.
Die Taumelscheibe hat beim 799 10,8° Schiefstellung und beim 899 12,5°. Je schiefer die Scheibe steht desto höher der Hub der Plunger.
Alleine dieser Unterschied macht die Differenz der Förderleistung der beiden Geräte aus!
Für die Restauration des 135er meines Vaters hatte ich mir mal eine Tabelle gebaut mit der ich die verschiedenen Fördermengen anhand des Taumelwinkels berechnen konnte.
Hie ein Screeny dessen Ergebnisse für meinen HD12/130 und den K135 gelten.


Der resultierende Druck ergibt sich anschließend aus dem Rückstau an der Düse. Diese Werte sind aber nicht linear skalierbar so dass man nicht einfach vom einen auf den anderen Düsenwert schließen kann.
Ich habe dazu eine Formel gefundenQuelle Seite 4 und mal zum Test deine Zahlen eingesetzt:
12l/min +(Wurzel aus(180Bar/150Bar) = 13,1 l/min. Passt also ungefähr...
Ich muss allerdings zugeben, dass die Katalogangaben bei Kränzle nicht immer schlüssig sind. Ich kann beispielsweise meinen HD12/130 eeeigentlich mit einem K160 vergleichen. Nur haben die unterschiedliche elektrische Nennangaben, gleiche Fördermengen, aber unterschiedliche Drücke bei selber Düse...
Daher denke ich, dass hier einiges marketinggerecht gerundet wird.


PS

powersupply schrieb:

Dein Gerät hat, wenn man annimmt, dass der Motor immer gleich schnell dreht, immer die selbe Fördermenge. Egal ob mit kleinem oder großem WInkel der Taumelscheibe.

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powersupply schrieb:

Je schiefer die Scheibe steht desto höher der Hub der Plunger. Alleine dieser Unterschied macht die Differenz der Förderleistung der beiden Geräte aus!

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Irgendwie widersprichst du dir hier selbst. Das geförderte Volumen ist größer wenn
- Kolbendurchmesser größer wird
- Hub größer wird (=> Winkel der Taumelscheibe)
- Drehzahl größer wird.

Meiner unbedeutenden Ansicht nach gilt, dass der Druck steigt wenn:
- Mehr Volumen durchgeht
- die Düse kleiner ist

Hinweis: Mehr Wassermenge und/oder mehr Druck == Höherer Leistungsbedarf vom Motor

Ähh ja, Der zweite Satz im ersten zitierten Absatz ist sinngemäß Krampf.

MSG schrieb:

powersupply hat geschrieben: ↑
28. Okt 2018, 04:26
Dein Gerät hat, wenn man annimmt, dass der Motor immer gleich schnell dreht, immer die selbe Fördermenge. Egal ob mit kleinem oder großem WInkel der Taumelscheibe

Zum Vergrößern anklicken....

Das hätte eher heißen müssen: Egal ob man nun ein Gerät mit kleinem(799er) oder großem(899er) Winkel der Taumelscheibe betrachtet. Solange sich die Drehzahl nicht ändert bleibt die Fördermenge beim jeweiligen Gerät jeweils gleich.

Hinweis: Mehr Wassermenge und/oder mehr Druck == Höherer Leistungsbedarf vom Motor

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Dazu noch ein Hinweis: Die erforderliche Motoreistung steigt ungefähr im Quadrat zur zunahme der Fördermenge was bedeutet mit 10% mehr Fördermenge hat man 20% mehr Leistungsbedarf. Mit 20% mehr Fördermenge schon über 40 -50% mehr Motorleistungsbedarf.
Beim meinem Betrieb mit FU konnte ich zumindest durch die einhergehend höhere mögliche Motorspannung einiges der notwendigen Stromzunahme kompensieren. Über 14A dürften es aber dennoch gewesen sein.

PS