Woher nehm ich 6 - 7mm starken Federstahldraht

[MSG]

Im Urlaub wollte ich Häringe in den Boden klopfen und bin wegen Steinen Schier verzweifelt.

Aloha,

wenn das Gewicht keine Rolle spielt weil du mit Auto o.ä. unterwegs bist: Kauf ca. 20cm lange Zimmermannsnägel. Für je angefangene 4 Nägel kauf einen Extra.
Den Extranagel in 5 cm lange Teile zerlegen (am einfachsten mit der Flex).
Dann an jeden Nagel oben eins der Stücke anschweißen, so daß es ca. 2cm unter dem Nagelkopf quer ist. Das ganze sieht dann aus wie ein Kreuz. (bin grad zu Faul in die Garage zu laufen und ein Bild zu machen

   o     <- Nagelkopf
   |     <- ca. 2cm Abstand
  -+-    <- angeschweisstes 5cm langes Querstück
   |
   |     <- Rest vom Nagel
   |
   v     <- Nagelspitze

Hoffe das ASCII Bild funktioniert ))

Die Technik ist bei mir schon seit Jahren problemlos im Einsatz. Hilft bei steinigen oder festen Böden perfekt. Wenn natürlich ein Felsbrocken unter dem Hering liegt, hilft nur noch eine Hilti + Dübel + Schraubhaken...

 

[Frederico]

Tach

Die Bestellung ist doch wohl längst abgeschickt, und wir machen hier noch 'rum,
außerdem hätte man in der Diskussions-Zeit schon 50 Stück fertig haben können.

Wenn doch nicht, empfehle ich mal bei Schlosserein nach Reststücken von hartem oder härtbarem Stahl zu fragen. Normalerweise wird sowas ab einer bestimmten Länge aufgehoben. Dreherein sind auch eine mögliche Anlaufstelle für Reststücke von härtbarem Automatenstahl.

Falls Bastelwerkstatt übliches Werkzeug und eine geeignete Wärmequelle vorhanden ist (großer Propanbrenner, Autogenbrenner oder Feldschmiede), lassen sich solche Häringe auch selbst biegen.
Zur Vereinfachung und um gleichmäßigere Ergebnisse zu erzielen kann man sich eine Biegelehre anfertigen. Bolzen in ein Kantholz schlagen und das dann in den Schraubstock spannen, dann die rotwarme Stange da 'rum kloppen.

Als Beispiel habe ich 2 unterschiedliche Häringe gebogen, für Verwendung bei hartem Untergrund.
Unten vierkant zugespitzt wegen besserer Bohrwirkung mit oberer Schlagfläche und seitlichen Augen.



Sollte man sich für zu schweißende Häringe entscheiden, ist zu berücksichtigen, daß z.B. bei Federstahl wegen des hohen C-Gehaltes die Schweißeigenschaften und die Haltbarkeit nicht besonders gut sein können, deshalb meine Biegeempfehlung.


_________________________________________________________________________
Sind deine Glieder alle steif,
bist du vielleicht urlaubsreif.

 

[Raubsau]

Dreherein sind auch eine mögliche Anlaufstelle für Reststücke von härtbarem Automatenstahl.

Unbedingt nach der Legierung fragen, oft ist das nur Einsatzstahl! Außerdem muss berücksichtigt werden, dass sich das Zeug wegen Schwefel- und Bleigehalt nur bedingt fürs Warmformen eignet (Rotbruch).

Federstahl sollte auch vergütet werden, damit er die schön federnden Eigenschaften hat... allein mit Draht wird (wenn vergütet) das Formen sehr zäh

 

[Frederico]

Die gezeigten 2 Häringe sind aus:
Automatenstahl 45 S 20 (Alte Bezeichnung) hab, den "Stahlschlüssel" grad' nicht zur Hand.

Das Material ist durchhärtbar und wie erwähnt, mit Einschränkungen schmiedbar,
aber da ich davon noch über eine größere Menge verfüge, wird das Zeug wo immer möglich aufgebraucht.

_____________________________________________
Wegwerfen ist Frevel.

 

[Raubsau]

45S20 sollte durchhärtbar sein. Im Grunde ja egal, nur oft weis der Dreher selbst nicht, was er grad verwendet, wie ich bei einer Materialbeschaffung letztens merken musste... (Aus Silberstahl wird Grauguss!)