Wie lange hält ein Kompressor

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Nervensaeger

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Fund auf Youtube:

Eine von den "klassischen" V2-Baumarkt- und Discounterkompressoren mit deutlichen Verschleiß nach 200 Betriebsstunden.

Sehr deutlich sind ihm Video die Verschleissspuren in den Pleuelaugen und ihren Gegenstücken: Kolben und Kolbenbolzen werden vom Autor getauscht, beim Hubzapfen der Kurbelwelle geht das nicht. Ein Kommentator hat drunter geschrieben, die Zylinder wären letztlich auch hinüber.

Ist das ein typisches Bild für diese Laufleistung?
 
Ich würde sagen ja, leider ist typisch das diese Kompressoren überlastet werden und das Öl weder gewechselt noch nachgefüllt wird.

Hatte aber auch schon welche die ca 1000h gehalten haben.
 
Leider haben die günstigen Kompressoren ja generell keine Betriebsstundenzähler. Bei meinem Aldi-Kompressor bin ich mit dem Versuch der Nachrüstung (elektronisches Teil das auf Vibrationen reagiert) leider gescheitert. Und da er insgesamt geschätzt keine 10 Betriebsstunden seit dem Kauf 2019 hat ist auch noch das erste Öl drinnen...
 
Ähnliches Modell der selben Marke hat keine halbe Stunde Volllast überlebt. Gerät lief bei um die 0°C vor der Halle um die CNC Fräse einzurichten, weil der große Kompressor noch nicht lief.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir nicht so ganz klar ist: Wofür sind diese Stifte/Dorne unten an den Pleuel? Sollen die Öl zum Spritzen bringen?
 
So genannte Schöpfernadeln. Die schleudern Öl nach oben in die Laufbahn.
 
Also ich habe mit den günstigeren Variationen eher schlechte Erfahrung gemacht. Das trotz Pflege. In diesem Bereich ist es meistens tatsächlich besser etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen.
 
Was willst Du da "pflegen"?
Außen sauberreiben? Oder gar Ölwechsel jedes halbe Jahr?

PS
 
Ölwechsel alle 50-100 Betriebsstunden, Einschaltdauer beachten...

GÜDE Kompressor 400/10/50 N_50015

Güde schreibt zum Beispiel etwas von Betriebsart S3 / 50%... also pro Stunde sollte er maximal 30 Minuten laufen und das am besten nicht am Stück... so 10 Min laufen/10 Min abkühlen...

Laut Beschreibung kurze einsätze Schlagschrauber oder kleinigkeiten lackieren...

Für Sandstrahlarbeiten wo der Kompressor gerne mal 2 Stunden durch läuft ungeeignet da zu wenig Kühlung. Dafür bräuchte man zb einen Schraubenkompressor der genau das Gegenteil mag, also gerne Wochenlang ohne Pause durchlaufen aber wenn er auf Dauer nur mal 5 Minuten läuft und danach steht rostet der fest...

Haltbarkeit - klar mit einem guten Kolbenaggregat kann man auf ein paar tausend Betriebsstunden hoffen aber das kostet auch entsprechend....
 
Aldi/Workzone schreibt für mein vergleichbares Gerät auch Ölwechsel alle 100 h oder 6 Monate vor sowie alle 50 h die Luftfilter reinigen. Mein Kompressor ist bis auf das Kaufjahr, wo ich ein Garagentor lackiert habe, bisher jedes Jahr maximal 2h gelaufen, weil ich noch einen kleineren Einhell habe, der einfach praktischer ist wenn man mal kurz ein bisschen Luft braucht. Das Öl im Schauglas sieht fast so klar wie Wasser aus - wie oft sollte man bei so selten benutzten Kompressoren wirklich wechseln?
Den V2 hab ich angeschafft, weil der Einhell mit einem Schlagschrauber überfordert war. Doch nun sind Ganzjahresreifen auf dem Auto...
Denke sinnvoller wäre es, im über 20 Jahre alten Einhell mal das Öl zu wechseln. Geht das auch normales Mehrbereichsöl? Sollte man Kompressoren vor dem Ölwechsel warmlaufen lassen wie Verbrennungsmotoren oder ist das sinnlos?
 
Wenn das Öl kälter ist, dauert es halt länger bes es rausgelaufen ist.

Ich mach bei meinem alle paar Jahre mal Ölwechsel und werf da 15W40 rein.
Ist sicher nicht perfekt. Die modernen Öle halten den Dreck ja in der Schwebe damit er ausgefiltert wird.
Eigentlich gehört da ein Kompressorenöl rein, damit sich der Dreck am Boden ansetzt.

Aber die letzten 25 Jahre hat er es überlebt.
 
Auch die Ansaugfilter sollte man je nach Umgebung mehr oder weniger oft reinigen/ersetzen
 
Puh, habe meinen Kompressor noch nie "gepflegt", also der steht seit über 40 Jahren in der Ecke und läuft ... hat aber auch noch einen Riemenantrieb, sind die Wartungsärmer?
 
Eigentlich gehört da ein Kompressorenöl rein, damit sich der Dreck am Boden ansetzt.
Vorgabe von Workzone für den V2 ist 10W40 vollsynthetisch. Allerdings ist das nach meiner Beobachtung nicht marktgängig. Vorhanden sind 10W40 HC-Synthese (Motorrad), 5W40 HC-Synthese (Auto), 10W30 teilsynth. (kriegen die Rasenmäher). Bin mir relativ sicher, dass jedes dieser Öl reicht. Nachrichtlich: Öl für Motorräder hat manche Additive nicht die zum durchrutschen der Nasskupplung führen könnten.
 
Das VDL 100 bzw VDL 150 das normaler weise verwendet wird ähnelt ziehmlich standart 10w40 bzw 15w40....

Aufgaben vom Öl:
Schmieren
Schmutz soll sich absetzen
Wasser binden


Es kommt sehr auf den Standort des Kompressors an,

sauberer kühler Raum im Keller mit kaum Staub - da sehen Luftfilter und Öl auch nach einigen Jahren noch gut aus

In der Tischlerei direckt neben einer Säge, alle 50 Betriebsstunden Luftfilter komplett zu (gab zeitnah einen Standortwechsel)

In ner Metallbaubude/ Schweißerei nach 1000 Stunden (Schraubenkompressor wartungsintervall 4000bh) Luftfilter implodiert unf Verdichter hin

Empfehlen ist daher schwer wenn es darum geht was wirklich nötig ist.
 
Ich habe auch einen Workzone Kompressor. Aber zum Sandstrahlen reicht der bei mir nicht.

Es lohnt auch immer mal ein Blick in den Kessel. Bei mir ist da schon ordentlich Rost vorhanden.
 
Entgegen meiner früheren Einstellung würde ich heutzutage einen guten gebrauchten kleineren guten (z.B. Kaeser) Schraubenkompressor wählen, solche Kompressoren sind sehr robust gebaut und überleben erstaunlich gut kürzere Einschaltzyklen, auch wenn sie eigentlich für längere Laufzyklen vorgesehen sind.
Dabei muss man jedoch auf die Nachlaufzeit achten, da auch im Leerlauf (ist kein richtiger Leerlauf, da stets ein interner Minimaldruck aufrechterhalten wird) Energie verbraucht wird. Ebenfalls wichtig ist die minimale Raumtemperatur (ca. +5 °C mit üblichem Öl), bei niedrigen Temperaturen kann eine kurze drucklose Aufwärmzeit vorteilhaft sein, damit sich das Öl etwas verflüssigt.

Problematisch ist für mich, dass immer weniger gute kleinere neue erschwingliche Kolbenkompressoren angeboten werden, so dass m.E. in zahlreichen Fällem ein älterer Schraubenkompressor eines sehr bekannten Herstellers (Ersatzteile!) die bessere Lösung ist, da solche Kompressoren nicht für Hobbymarktkunden entwickelt wurden (mit El Condor Pasa leistungsschaltendem Druckschalter, Billigstmotoren, rostanfällige Druckbehälter und schlechte längerfristige Ersatzteilverfügbarkeit).

Ideal ein Druckbehälter (oder mehrere parallel geschaltet), deren "Volumen x Druck"-Wert unterhalb der Grenze liegt, ab deren eine Anmeldung obligatorisch ist, und zudem periodische entgeltliche Prüfungen vorgeschrieben sind.

Kompressoren bis mittlerer Grösse (egal welcher Bauart) mit Riemenatrieb sind insofern Vorteilhaft, da man fast immer den Motor gegen einen IEC Motor austauschen kann. Bei Direktantriebe werden oft spezielle Motoren (inkl. spezielle Wellenmasse) eingesetzt, die dann entweder sehr teuer oder gar nicht mehr lieferbar sind (Neuwickeln ist recht teuer, benötigt je nach Grösse so von 1.5 bis 5 Tage Arbeit so das sich sowas erst ab einer gewissen Baugrösse bei IEC Normmotoren lohnt).

Bei den aktuellen Kolbenkompressoren bieten zahlreiche (auch bekanntere) Hersteller heutzutage Produkte an, die durch spezialisierte Dritthersteller produziert werden. Gute Kolbenkompressoren mit seriösen Drehstromasynchronmotoren kann man gar nicht dreckbillig herstellen, deshalb sind m.E. oft ältere gute grössere Kolbenkpressoren oder eben auch Schraubenkompressoren die bessere Wahl als irgendwas vom Hobbymarkt, zudem verfügen ältere Motoren über eine bessere Kühlung, da bei den aktuell vorgeschriebenen hocheffizienten Elektromotoren ein Teil der Wirkungsgradsteigerung mittels Verkleinerung des Lüfterrads erreicht wird (da entsprechend eine reduzierte Lüfterleistung den Wirkungsgrad steigert). Wicklungen werden weniger gut gekühlt und steigen dann früher aus, was zu entsprechend mehr Müll führt und am Ende ist das Ganze sowohl weniger umweltfreundlich wie auch teurer. Was die effektiven Energieverbrauchsunterschiede betrifft sollte man fallspezifische Messungen durchführen und sich nicht durch allgemeine Aussagen irreführen lassen. Habe das selbst einiges nachgemessen.

Wichtig ist zudem der Zustand des Druckbehälters (insbes. Rost, ohne Inspektionsöffnung kann man eigentlich nur mit einem Endoskop oder einer Endoskopiekamera reinsehen).

Bei Schraubenkompressoren gibt es vergleichsmässig nur wenige führende Hersteller, somit ist es auch einfach abzuklären, ob kritische Ersatzteile noch verfügbar sind. Falls man sich ausreichend auskennt kann man zudem eine SPS anstelle der Originalsteuerung einsetzen.
 
Habe meinen Aerotec 400-50 schon seit einigen Jahren, und min. einmal täglich befüllt der 160 Liter Gesamtvolumen.
Der hat schon einige Betriebsstunden auf dem Buckel aber so abgeranzt wie der im Video ist der sicher nicht...
Einmal im Jahr bekommt der einen Ölwechsel und gut ist.
Hab den letztes Jahr mal geöffnet und der sah fast wie neu aus. Klar hat der Spuren vom Betrieb aber nix eingelaufen!
Wenn der irgendwann mal fertig ist gibt's einen Gieb mit rotem Stecker.
 
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