Stromverbrauch am Sicherungsautomaten messen?

Diskutiere Stromverbrauch am Sicherungsautomaten messen? im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Hallo, ich würde gerne mal herausfinden, welches Gerät bei uns wieviel Strom verbaucht. Solch einen Zwischenstecker habe ich, der hilft mir bei...
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raymund

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Hallo,
ich würde gerne mal herausfinden, welches Gerät bei uns wieviel Strom verbaucht.
Solch einen Zwischenstecker habe ich, der hilft mir bei fest installieren Geräten, wie Gerd, Heizung und Drainagepumpen wenig.

Besteht die Möglichkeit den Stromverbrauch sicherungsweise zu ermitteln?

Danke und Gruß
Raymund
 
Hallo,
es gibt Nebenzähler die pro Phase einen Einbauplatz in der Verteilung benötigen und fest installiert werden müssen.
klick
Möglich wäre auch mit einem Zangenamperemeter vorübergehend zu messen.
Eingriffe am Strom nur durch den Fachmann :!:
 
Alfred schrieb:
Möglich wäre auch mit einem Zangenamperemeter vorübergehend zu messen.
Eingriffe am Strom nur durch den Fachmann :!:

Die Messung mit dem Zangenamperemeter halte ich für Messungen an Motoren für untauglich, da damit alle Stromvektoren erfasst werden. Auch diese die der Haushaltsstromzähler nicht erfasst.
Beispielsweise zeigt das Zangenamperemeter an einem gering belasteten Motor mitunter nahezu den selben Strom an wie bei einem zu 100% belasteten. Grund ist der Scheinstrom welcher aber nicht vom Zähler gezählt wird.
Alternativ bliebe noch die Variante über das mitzählen der Umdrehungen der Scheibe des Zählers. Das setzt aber leider voraus, dass sich keine anderen Verbraucher während der "Messung" zu- und abschalten und ist somit für die Verbrauchsmessung über einen Zeitraum von mehr als einer halben STunde unpraktikabel.

PS
 
Danke für die Antworten.
Da bleibt mir nichts anderes übrig, als mit dem kleinen Strommesser von Steckdose zu Steckdose zu wandern und die Summe der Einzelmessungen vom Gesamverbrauch abzuziehen.

Danke und Gruß
Raymund
 
Vielleicht ist das OWL-Sytsem etwas für Dich?
Kenne es selbst zwar nicht, aber einige Kollegen im FHZ-Forum nutzen das zum Loggen des Energieverbrauchs. Auch die Amazon-Rezensionen sehen gut aus. 61 EUR ist nicht zu teuer.
Bei Drehstrom noch 2 Zusatzwandler dran (je 9 EUR), und mit einem Zusatzempfänger für USB 29 EUR bekommt man die Daten auch noch in den Rechner. Wahrscheinlich braucht man dafür einen 24/7 Rechner, dessen Verbrauch man aber auch gleich sehen kann.
Oder einen Netzwerkfähigen Empfänger, der den Verbrauch dann übers I-Net zu einem Server schafft, wo man die Daten dann später holen kann.
 
Schön und Gut das Gerät
Aber wie willst Du damit zum Beispiel den Verbrauch des Kühlschranks dabei "heraussehen"?
Zudem ist die Abbildung meiner Meinung nach scheiße!(Sorry für den Ausdruck)
Denn die lässt den unbedarften Käufer annehmen, dass er den Stromsensor nur um die Netzzuleitung des Verbrauchers legen muss.
Dem ist aber nicht so, da sich die darin zum Verbraucher hin- und wegfließenden Ströme aufheben.
Es muss immer die Zuleitung aufgetrennt werden!

PS
 
powersupply schrieb:
Aber wie willst Du damit zum Beispiel den Verbrauch des Kühlschranks dabei "heraussehen"?
Gute Frage, habe ich mir bei den Smart-Metern, die uns die EVUs immer aufschwatzen wollen, auch schon gefragt.
Vermute mal, daß man beobachtet oder gezielt lernt. Wenn man die Geräte einzeln betreibt, sieht man einen charakteristischen Verbrauch. Gerade Kühlschrank und Gefriertruhe dürften recht konstant in der Stromaufnahme sein.
Mixer, Bohrmaschine etc. sind wohl schwieriger zu identifizieren. E-Herd und Waschmaschine vielleicht nur an der großen Gesamtaufnahme zu erkennen.
Ruhestrom bei Nacht kann interessant sein.
Mit dieser Frage ist man also nicht allein. Schau mal da. Da gibt es noch weitere Verweise z.B. zum Volkszähler oder google powermeter, Swissnox.

powersupply schrieb:
Zudem ist die Abbildung meiner Meinung nach ....(Sorry für den Ausdruck)
Ja, das Bild entspricht nicht der typisch Deutschen Installation. Der Text paßt dann aber wieder.
Nicht direkt geeignet für die Messung einzelner Geräte. Die Sensoren müssen über einzelne stromführende Leiter im Elektroverteiler geklipst werden.
Wenn man weiterliest, klingt es auch ganz gut:
Über den USB-Anschluss können sie die bis zu zwei Jahre lang aufgezeichneten Daten auslesen und mit der beiliegenden Software auswerten. Für die letzten 30 Tage sind minütliche Daten gespeichert,
 
powersupply schrieb:
Schön und Gut das Gerät
Aber wie willst Du damit zum Beispiel den Verbrauch des Kühlschranks dabei "heraussehen"?
Zudem ist die Abbildung meiner Meinung nach scheiße!(Sorry für den Ausdruck)
Denn die lässt den unbedarften Käufer annehmen, dass er den Stromsensor nur um die Netzzuleitung des Verbrauchers legen muss.
Dem ist aber nicht so, da sich die darin zum Verbraucher hin- und wegfließenden Ströme aufheben.
Es muss immer die Zuleitung aufgetrennt werden!

PS

Prinzipiell wäre das Gerät das richtige, wenn ich den Sensor (Strommesszange) um eine Einzelader legen kann.
Das könnte ich nämlich im Sicherungskasten direkt am Sicherungsautomaten.
So könnte ich dann einzelnen Verbrauchern bzw. Räumen einen Stromverbrauch zuordnen.
Mit 3 Sensoren wäre ich innerhalb weniger Wochen durch die etwas über 50 Automaten.

Inzwischen haben meine Mesungen folgendes ergeben:
1. Der Rechner im "aus"-Zustand an der Master-Slave Steckdosenleiste zieht 20W (= ca. 35€/a)
2.Die Netzteile für die Mobilteile der Telefone ziehen überhaupt keinen Strom (?)
3. Mein Fernseher zieht bei ausgeschalteten Schalter 18W
4. Digitalreceiver und Home Cinema Verstärker ziehen zusammen 4W
5. die Tiefkühltruhe braucht ca. 0.5 kWh/Tag

Gruß
Raymund
 
raymund schrieb:
Inzwischen haben meine Mesungen folgendes ergeben:
1. Der Rechner im "aus"-Zustand an der Master-Slave Steckdosenleiste zieht 20W (= ca. 35€/a)
2.Die Netzteile für die Mobilteile der Telefone ziehen überhaupt keinen Strom (?)
3. Mein Fernseher zieht bei ausgeschalteten Schalter 18W
4. Digitalreceiver und Home Cinema Verstärker ziehen zusammen 4W
5. die Tiefkühltruhe braucht ca. 0.5 kWh/Tag

Gruß
Raymund

Also diese Werte scheinen mir nicht plausibel und deuten nach meinem Dafürtun darauf hin, dass dein Messgerät nicht mit nichtsinusförmigen Strömen umgehen kann!

PS
 
"Günstige" Energiemessgeräte sind gerade bei kleinen Leistungen auch oft ziemlich ungenau...
 
Schau Dir mal die Master-Slave-Steckdose genauer an. Da gab es mal Stromfresser mit Ruheleistungen > 10W. Ich halte von den MS Steckern eigentlich nicht viel. Habe mir zwar eine gebrauchte gekauft, um den Staubsauger beim Betrieb von Elektrowerkzeugen zuzuschalten. Der Staubsauger kann das nicht von Haus aus und dafür ist die MS-Dose gut. Ansonsten das EDV-Zeug an eine schaltbare Steckdose. Und Tintendrucker durchlaufen lassen.
Gute Netzteile können heute Ruheleistungen <0,5W haben, was zusammen mit dem rippelförmigen Stromverlauf vor einem Gleichrichter zu der Falschaussage Deiner einfachen Energiezähler führen kann.
Ob das mit einer Stromzange genauer geht? Bei der Einzelmessung wahrscheinlich nicht. In der Sammelmessung schon eher.
Aber die gezeigten Stromzangen sind nicht für Einzelsicherungen gedacht, sondern für den Einsatz an der Hauptsicherung bzw. der ganzen Unterverteilung.
Wichtig ist, daß man die Daten aufzeichnen kann und dann den zeitlichen Verlauf aufzeichnen und auswerten.
Dann schaut man sich den Ruheverbrauch nachts an, ggf. Kühlschrank + Gefriertruhe für 2 Stunden ausschalten. Das ist dann die Summe der Ruhestromsünder. Die größeren hast Du schon (zumindest teilweise) gefunden, die kleineren würde ich mit den Augen orten und dann die Datenblätter sichten. Vielleicht noch versuchsweise Einige der kleinen bündeln, damit man wieder in den Meßbereich des Meßgerätes kommt.
Dann versucht man aus dem zeitlichen Verlauf gerätetypische Signaturen zu finden.
Die Folien und das Video vom Volkszaehler zeigen das.
Genauer kann man mit einem S0-fähigen Stromzähler messen. Wobei man auf Wirkleistungsmessung und geringen Eigenverbrauch achten muß.
Dann eben mit den Messungen und den Datenblattangaben rechnen.
Da sieht man, daß etliche Maßnahmen zwar den Komfort erhöhen, aber nicht unbedingt den Energieverbrauch senken. Treppenhausautomaten, Lampen mit Bewegungsmelder etc. haben Ruheleistungen 24h * 7 Tage. Und je mehr LEDs eingesetzt werden, umso geringer die Einsparung. Aber der Komfortgewinn bleibt.
 
So, ich habe schon mal ein paar Steckdosenleisten mit externem Schalter bestellt.
Dann fliegt die MS-Leiste raus, die hat in letzter Zeit sowieso schon Macken gehabt.
Bei Ruheleistungen von unter 0.5W will ich ja nicht meckern.
0.5W wären 1,- Euro Stromkosten pro Jahr

Ob der OWL Energiemonitor auch für Einzelsicherungen taugt, habe ich gerade mal angefragt.

Danke und Gruß
Raymund
 
Hallo,
nachdem du ja hauptsächlich die "Kleinverbraucher" messen willst, würde ich mir bei den bekannten Versendern wie ELV, Reichelt, Conrad und Co. mal die Verbrauchsmessgeräte ansehen. Bei Mehrfachverlängerungen nur gute Qualität kaufen, keine Billigangebote da die neben den Trocknern zu den häufigsten Brandursachen zählen. Wie am Anfang angeführt hast, Herd, Heizung usw. braucht man eigentlich nicht zu messen, die Werte sind ja bekannt, ein 2 kw Lüfter braucht eben soviel.
 
So, dem Energiemonior soll es egal sein, ob die Messzangen an der Hauptleitung oder vor den Sicherungsautomaten gesetzt werden.
Das Teil wird also bestellt.

Ich will hauptsächlich die Stand-by Fresser herausfinden.
Da kann man mit Hilfe eines entsprechenden Zwischensteckers mit Schalter eine Menge sparen.

Gruß,
Raymund
 
Ja, klar ist es der Stromzange egal wo sie sitzt. Aber sie ist mit 71A angegeben. Das wäre mehr als das dreifache Deiner Sicherung.
1,15W entsprechen 5 mA, also etwa einem 14200 stel von 71 A. Wenn die 71A wirklich der Meßbereich und nicht die Stoßstrombelastbarkeit sind, dann wirst Du mit einem 71A Gerät keinen Ruhestromverbraucher im W-Bereich messen können. Ähnlich wie Du einen einzelnen tropfenden Wasserhahn mit einer Hauswasseruhr nicht messen kannst.
Leider finde ich keine detaillierteren Daten des Stromsensors. Aber immerhin gibt es Bedienungsanleitung + Sw zum Runterladen.
 
Hier mal ein kleiner Zwischenbericht.
Minimaler Stromverbauch bei Abgriff vor dem FI sind 145W - das aber nur kurzzeitig.
Beim Abgriff der Einzelsicherungen fällt auf, dass der Energiemonitor scheinbar nicht weniger als 16W (0.07A) messen kann.

Heizung und Solaranlage sind entgegen den ersten Vermutungen nicht die großen Verbaucher. Das Gerät zeigt zwischen 0 und besagten 16W an.

Dann ist mir aufgefallen, dass der Stromverbauch beim Einschalten einer 120cm Leuchtstoffröhre um deutlich mehr ansteigt, als die angegebenen 36W, tendenziel eher ca. fast das Doppelte.

Gruß
Raymund
 
Vielen Dank für den Zwischenbericht.
raymund schrieb:
Dann ist mir aufgefallen, dass der Stromverbauch beim Einschalten einer 120cm Leuchtstoffröhre um deutlich mehr ansteigt, als die angegebenen 36W, tendenziel eher ca. fast das Doppelte.
Vermute mal, das ist eine alte Leuchtstoffröhre mit konventionellem Vorschaltgerät. Die haben eine merkliche Verlustleistung. Bei 58W werden 11W genannt, was bei der 36W etwa zu 8W führen dürfte.
Und dann kommt das größte Manko der Erfassung mit Stromwandler hinzu: Der Stromwandler sieht nur den Strom und kennt den Spannungsverlauf nicht. Er weiß deshalb nicht, daß ein KVG eine ziemlich große Phasenverschiebung produziert und daß ein Teil der Scheinleistung nicht zu berechnende Blindleistung ist. Das Gerät nimmt eben einen ohmschen Verbraucher an, 0° Phasenverschiebung und interpretiert die Scheinleistung als Wirkleistung. Deshalb kommt er zu den hohen Werten. Das geht mit einem "richtigen" Energiezähler besser. Die Stromwandler sind brauchbar, um minimalinvasiv und "mobil" den Strom im jewiligen Kreis zu erfassen. Bei Verbrauchern mit großem Blindanteil kommt die Sache an ihre Grenzen.
 
Möchte nochmals auf das Thema Messung der Standby Leistung eingehen.

Problem
Standby-Messungen sind mit normalen Energiemonitoren eher schwierig da:
- Manche Kleinverbraucher oft einen Kondensator als eine Art "verlustfreien Vorwiderstand" eingebaut haben, s. Kondensatornetzteil. Dadurch kommt es zu einer großen Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung und mithin zu einem Auseinaderklaffen zwischen Wirkleistung (W) und Scheinleistung (VA). Mißt man Spannung und Strom unabhängig voneinander, dann erhält man nur die Scheinleistung. Verrechnet wird aber Wirkleistung.

- Andere Kleinverbraucher setzen ein Schaltnetzteil ein. Hier kommt hinzu, daß der Stromverlauf meist nicht mehr sinusförmig ist, weil der eingebaute Speicherkondensator im Standby nur noch in den Spitzen des Spannungssinus geladen wird. Hierfür wird ein Meßgerät, welches höherfrequent messen kann und damit den gesamten Stromverlauf (und SPannungsverlauf) abtasten kann, benötigt.

Lösung
Es gibt mittlerweile passende und erschwingliche Geräte am Markt.
- Voltcraft SBC-500. ca. 25 EUR. Sieht aus wie ein Energiekostenmeßgerät, ist als solches aber wohl weniger geeignet. Habe ein solches Gerät gebraucht erstanden und nutze es als Meßgerät für Standby-Verbrauch. Für diesen Einsatzzweck wird es auch beworben: "Deckt jeden StandBy-Verbrauch auf; Sehr hohe Auflösung von 0,05 W; Ideal zur Kontrolle der ErP-Angaben bei Steckernetzteilen". Etwas umständlich in der Bedienung aber es geht. Benötigt pro Messung ca. 3 Sekunden Meßzeit.

Beispielmessungen
Einige Praxisbeispiele für Standy-Verbrauch von durchaus zeitgemäßem Installationsmaterial:
- Eltako ESR61M-8..230V UC:
...- Ruhe: 0,45W; 0,45VA
...- Betrieb: 0,45W; 0,45VA
- Finder 80.11.0.240.0000:
...- Ruhe: 0,55W; 0,66VA
...- Betrieb: 1,54W; 2,61VA
- Eltako Stromzähler WSZ12DE-32A
...-0,45W; 7,02VA
- Personenschutzadapter (DI):
...-1,5W

Weitere Geräte
Standby-Messungen sind wohl auch mit den ELV-Geräten der ELV Energy Master Serie (Basic, Profi; ab 30 EUR) möglich. Zumindest werden die Geräte entsprechend beworben und die Rezensionen bei ELV und amazon lassen dies auch erwarten. Die ELV-Geräte haben eine etwas schlechtere Auflösung, scheinen aber auch als Energiemonitore brauchbar zu sein.

Wer es noch genauer braucht, kann für 190 EUR den ELV Energy Analyzer EA 8000) kaufen. Damit sollen EuP-konforma Messungen möglich sein.
 
Hallo,
ich habe jetzt zu Care Energy gewechselt, 19,9 Cent/kwh, 6 Euro/Monat Grundgebühr, alle Kosten inbegriffen. Die bauen auch einen neuen digitalen Zähler ein (nicht gleich) weil sich zeigte dass die alten schwarzen Zähler zu viel Verbrauch anzeigen.
Viel Erfahrung habe ich damit noch nicht, statt Abbuchung werden hier die monatlichen Raten per Dauerauftrag überwiesen, keine Vorauszahlung und Kaution.
CE sitzt im Hamburger Freihafen und ist nicht am Vergleichsportal der Multis Verifox angeschlossen.
Da CE auch noch andere Leistungen anbietet wie Energieberatung ist der Zugang zu einem Wechsel derzeit nur über deren Energieberater möglich die die Vertragsdaten eingeben.
Ein Bekannter macht diesen Job, hier seine Seite:
http://www.1.ccx.de/
 
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