Strom und Wärme direkt aus dem Wald

Diskutiere Strom und Wärme direkt aus dem Wald im Forum GaLaBau, Land und Forst im Bereich Anwendungsforen - Ist das die Zukunft für den Wald? http://www.vdbiol.de/content/e5/e224/index_ger.html?news_id=2818
Hallo W-und-F,

meine Berechnung zur Größe eines privaten Pelletlagers hat den Alfred offensichtlich sprachlos gemacht. Aus meiner Jugend kenne ich noch die typischen Berliner Kohlenkeller, deren Böden zentimeterdick mit Kohlenstaub bedeckt waren, die allerdings sehr selten explodierten und abbrannten, weil die Menschen die Gefahren kannten. Sobald aber das erste Pelletlager abgefackelt worden ist, dürfte der Gesetzgeber mit harten Auflagen uns den Spaß an solcher Pseudo-Holzheizung verderben.

Was nun den Feinstaubausstoß betrifft, achten schon wütende Autofahrer darauf, daß den Holzheizern in den Städten das Handwerk gelegt wird, denn inzwischen werden dort die ersten Fahrverbotszonen zur Erfüllung der EU-Abgas-Richtlinien eingerichtet.

Kurz: Auf dem Lande haben Pelletheizungen vielleicht eine Chance, in den Städten nicht.

MfG H.
 
Papental schrieb:
Hallo W-und-F,

meine Berechnung zur Größe eines privaten Pelletlagers hat den Alfred offensichtlich sprachlos gemacht.
keineswegs, den Platz habe ich und ich verfolge die Idee weiter.
Wenn die Dieselfahrzeuge Feinstaub verursachen, dann sicherlich auch die Ölheizungen - nur glaube ich kann man bei den Heizanlagen eher eine Filterung vornehmen als bei den Fahrzeugen.
Interessant wäre ob es Heizanlagen gibt die Pellets und Gas als Brennstoff verarbeiten können.
 
Hallo Alfred,

ich habe mal ein wenig gegoogelt und allerlei interessante Texte gelesen, z.B.:

Für Deinen Jahresbedarf würdest Du etwa 100 m3 Sägespäne benötigen, dazu eine ziemlich teure Presse und ein zugelassenes Bindemittel. Und wie willst Du verhindern, daß Sägespäne und Pellets im Winterhalbjahr feucht werden und die Pellets wieder zerfallen? Von der Brand- und Explosionsgefahr ganz zu schweigen. Warum solche Umwege? W-und-F und andere haben mit Recht eine Hackschnitzelheizung vorgeschlagen, die allerdings mit Förderbandtechnik beschickt werden muß.

Es soll übrigens schon die ersten Versuche gegeben haben, "nicht zugelassene" Bindemittel über die Pelletfabrikation zu "entsorgen".

Mit freundlichen Grüßen

H.
 
Ich sehe das Pellets-System nicht ganz so negativ, im Gegenteil eher positiv und für Privathaushalte mit eine von den besten Alternativen zu Öl oder Gas!

Papental schrieb:
Aus meiner Jugend kenne ich noch die typischen Berliner Kohlenkeller, deren Böden zentimeterdick mit Kohlenstaub bedeckt waren, die allerdings sehr selten explodierten und abbrannten, weil die Menschen die Gefahren kannten. Sobald aber das erste Pelletlager abgefackelt worden ist, dürfte der Gesetzgeber mit harten Auflagen uns den Spaß an solcher Pseudo-Holzheizung verderben.
Äh, also von explodierenden Pelletlagern würde ich nicht reden, es gibt verschieden Lagersystem (Kellerraumlager / "Big-Bags-Lager") allen gemein ist, dass sie gegen Luftverwirbelungen geschützt sind. Wo kein Staub aufsteigt, da auch keine Explosion und wenn keine Zündquelle vorhanden ist, dann erst recht nicht.

Warum Pseudo-Holzheizung? Ich bin da etwas anderen Meinung. Steinzeit ist nunmal ein Stückholzkessel. Habe ja schon geschrieben, nicht jeder hat die Zeit/Ausrüstung/Fähigkeit oder sonstigen Vorraussetzungen dazu.

Papental schrieb:
dazu eine ziemlich teure Presse und ein zugelassenes Bindemittel. Und wie willst Du verhindern, daß Sägespäne und Pellets im Winterhalbjahr feucht werden und die Pellets wieder zerfallen? Von der Brand- und Explosionsgefahr ganz zu schweigen.
Mit dem geeigneten Lagerraum! Vorbilder in Sachen Pelletheizung sind die Österreicher, wenn es bei denen Funktioniert, warum sollte es in D auch nicht funktionieren? Für Ein- bzw. Zweifam.häuser ist das die Alternative zu Öl/Gas.

Warum bist du gegenüber Pellets so abgeneigt? :)
 
wenn ich auf eines dieser System umsteige, ob Hackschnitzel oder Pellets, es muss automatisch funktionieren, also mit Förderschnecke aus einem Tank. Der Rest ist mir eigentlich schizkajetno, dafür haben wir ja die Tausende von Beschäftigten die nichts anderes tun als dafür zu sorgen dass die richtigen Vorschriften eingehalten und erstellt werden. Soll ich mir deren Kopf auch noch zerbrechen. Andere machen sich nicht mal diese Gedanken sondern biegen gleich an den Tresen ein und diskutieren welche Startposition Schuhmacher hat und ob die Bundesliga dies und jenes macht.
 
http://www.claas.com/countries/generator/cl-pw/de/products/fh/haecksel/start,lang=de_DE.html

http://www.poettinger-installation.at/he_pellets.asp

Die Industrie ist auf jeden Fall vorbereitet.

Wann kommt dann die Steuer auf Pelletsheizungen?

Und wann ist der Punkt gekommen, wo die Ölmultis Ihre Finger im Spiel haben?

Im bergischen Land, nicht weit von Köln, gibt´s eine Genossenschaft die ein Holzkraftwerk mit Hackschnitzeln betreibt und damit eine Dorf mit Wärme versorgt.

In Skandinavien werden Kraftwerke mit Stroh betrieben. Dies nur zur Information.

Nochwas zum Lesen: http://www.holz-pellet.com/images/1016/files/111.pdf#search="pellettankwagen"
 
MAC 624 hat die richtigen Stichworte hinsichtlich der Pelletheizungen gegeben: Industrie und Steuer.

Pellets sind ein technisch und wirtschaftlich mehrstufiges Industrieprodukt. Auf allen Stufen erwarten die beteiligten Firmen einen Gewinn. Im Gegensatz dazu kann jeder die Hackschnitzel selbst herstellen und transportieren, so daß sich schon aus diesem Grunde ein finanzieller Vorteil einstellt.

Sobald die Produktion von Pellets durch die Bücher der beteiligten Firmen geht, ist auch eine steuerliche Erfassung und eine Versteuerung möglich. Bei der privaten Hackschnitzelherstellung verhält es sich wie bei der privaten Scheitholzgewinnung, steuerlich ist das ganze unerheblich.

In Zukunft werden Heizungen vermutlich auch mit schadstoffabhängigen Abgaben belastet. Bei jeder Verbrennung entsteht nicht nur "Feinstaub (PM 10, PM 2,5)" sondern auch Staub im Nanometerbereich. Ein Nanometer ist ein 50.000stel eines Haares, bzw. die Dicke von 4-5 Atomen. Unsere Holzheizungen sondern reichlich von diesen Partikeln ab. Zu spüren kommen gerade die Turbodieselfahrer diese Diskussion, denn der hohe Wirkungsgrad dieser Motoren wird mit einem hohen Ausstoß von "Nanos" erkauft.

Um nun auf die Hackschnitzel zurückzukommen: Wenn der Staat die Menge der privat erzeugten und verfeuerten Hackschnitzel oder der Holzscheite nicht kennt, wird die steuerliche und abgabenmäßige Erfassung schwierig bis aussichtslos.

Gruß H.
 
Papental schrieb:
MAC 624 hat die richtigen Stichworte hinsichtlich der Pelletheizungen gegeben: Industrie und Steuer.

Pellets sind ein technisch und wirtschaftlich mehrstufiges Industrieprodukt. .

ich wusste nicht dass Pellets ein High-Tech Industrieprodukt ist, ich dachte immer jeder Landwirt kann diese mit einer Hecksel- Trocknungs- und Pressanlage relativ einfach herstellen.
Wodurch unterscheiden sie sich in der Steuer von Gas, Öl, Kohle? Ich dachte alle sind mit Mehrwertsteuer belegt?
 
Hallo Alfred,

ich habe nicht die Absicht, auf mein Brennholz Mehrwertsteuer zu zahlen. Auch habe ich nicht behauptet, daß Pellets ein High-tech-Produkt sind.

Allerdings wird an einem "Reinheitsgebot" für Pellets gearbeitet, denn die Versuchung ist sicher sehr groß, bei der Herstellung derselben allerlei unerwünschte Stoffe und Materialien verschwinden zu lassen, um den Profit zu verbessern.

Du solltest mal in Loschs Beitrag über das Pelletforum schauen und Dich eventuell als Teilnehmer anmelden. Für mich ist Pforzheim etwas weit, außerdem habe ich mir schon längst mein Vorurteil über Pellets gefällt.

Gruß H.
 
Wer sagt dass Feinstaub nicht auch beim Verbrennen von Stückholz entsteht ???
Steuern auf Pellets zu erheben wird sicher schwieriger als auf Heizöl. Außerdem ises sicher besser Holz statt Öl zu verbrennen. Ein Stückholzkessel ist halt nicht jedermanns Sache. (nicht automatisch).
Für große Gebäude stimm ich dir zu is ne Hackschnitzelanlage eine geeignete Alternative, aber in kleinen Häußern mit z.B. 15kW Heizbedarf deshalb auch Holz zu verzichten ??

Warum so kritisch gegenüber sinnvollen neuen Alternativen??
 
Thema: Strom und Wärme direkt aus dem Wald
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