@ imker:
Oft ist es so, daß bei so einem Trafo die Primärwicklung nicht wirklich defekt ist, sondern nur deren Thermosicherung. Diese Thermosicherungen haben üblicherweise 130°C Auslösetemperatur. Manche Bauformen sind nicht besonders zuverlässig und lösen schon bei weit geringeren Temperaturen aus - oft in Verbindung mit Vibrationen oder starken Stößen. Besser sind die größeren runden Ausführungen, bei denen allerdings ein Pol am Metallgehäuse ist (aka "Kaffeemaschinensicherung").
Die Thermosicherung ist meistens nach vorsichtigem Aufschneiden der Deckisolierung der Primärwicklung zugänglich. Selbst bei vergossenen Trafos kann man sich oft vorsichtig zu deren Anschlüssen durchfräsen, ohne anderweitigen Schaden anzurichten.
Wegen des meistens sehr dünnen Drahtes der Primärwicklung ist es meistens nicht sinnvoll, die Thermosicherung zu tauschen. Wenn man den nach innen gehenden Draht abgerissen hat, kann man die Sache normalerweise vergessen. Leichter und sicherer ist es, die defekte Thermosicherung mit einer neuen zu überbrücken. Wenn das platzmäßig nicht machbar ist, kann man die Sicherung auch überbrücken und an geeigneter Stelle eine zusätzliche Thermosicherung verbauen, damit dem Brandschutz Genüge getan ist.
Ferner gibt es sicher elektrisch passende Trafos für wenig Geld, die nur sinnvoll mechanisch verbaut werden müssen. Die üblichen Verdächtigen sind Pollin und Reichelt. Überdimensioniert darf so ein Trafo sein, wenn die Spannungen stimmen und sich dafür ein Plätzchen im Gerät finden läßt.
Zum Thema Gleichrichter hat Dich Thomas18TE gut versorgt. Extra etwas bestellen muß man da nicht unbedingt. Ein Gleichrichter ist aus 4 Dioden schnell zusammengelötet. Einen passenden (bzw. weit überdimensionierten) Brückengleichrichter findest Du in fast jedem PC-Netzteil. Selbst wenn das defekt ist - an diesem Gleichrichter liegt es selten. Er befindet sich meistens neben den großen Primärelkos.
Für die Industrieautomation gibt es Standardschaltnetzteile mit 24V, 12V und 5V mit verschiedenen Belastbarkeiten. So etwas sind Massenprodukte und oft günstig zu bekommen. Schon eine ziemlich kompakte Ausführung wird weit mehr Leistung haben, als Du brauchst.
Es spricht rein technisch auch nichts dagegen, die Spannungen aus zwei getrennten SNT zu beziehen.
12V-SNT gibt es wie Sand am Mehr. Z.B. im EDV-Bereich werden viele Scanner mit einem SNT 12V/1,5A o.ä. versorgt.
24V sind im EDV-Bereich nicht so gängig - aber z.B. 19V oder 20V. Viele Notebook-SNT haben diese Spannung und können mit einigen Ampere belastet werden. Solange es nur um ein Magnetventil geht, sind ein paar Volt weniger sicher kein Problem.
Pollin hat so etwas immer mal wieder für wenige Euro im Angebot. Ansonsten beehrst Du mal den Wertstoffhof Deines Vertrauens.
SNT's kann man ausgangsseitig auch in Reihe schalten: 2x 12V = 24V Wenn die gleiche Masse verwendet wird, was wahrscheinlich ist, genügen 2 Stück 12V SNT.
Die in der EDV häufigen 5V/12V-SNT - z.B. für externe Laufwerke - brauchen oft eine kleine Vorlast am nicht benutzten 5V Ausgang, damit die 12V stimmen. Ausprobieren. 100mA reichen oft schon.
Bei Verwendung von SNT's können die originalen Gleichrichter entfallen bzw. danach angeschlossen werden. Wenn die Spannungsverluste nicht stören, kann man auch davor anschließen. Dann muß man ggf. bei der Belastbarkeit der originalen Gleichrichter aufpassen. Die SNT liefern natürlich Gleichstrom und der fließt nur über einen Zweig des Brückengleichrichters, anstatt sich wie bei AC auf beide aufzuteilen. Bei sparsamer Dimensionierung könnte das zu Ausfällen führen.
Es gibt also wieder einmal viele Wege nach Rom...
Gruß
Thomas