Statisch unbestimmte Lagerung - Toleranzen für Lager

[Raubsau]

Ich habe durch eine glückliche (göttliche) Fügung einen alten Maschinenhammer zum Ziehen von Blechen fast geschenkt bekommen. Ich wollte mir schon fast selbst einen bauen, Problem ist aber immer wieder das sehr massive, C-förmige Maschinengestell aus Gusseisen, welches man von wegen Vibration einfach braucht.

Aber zum Thema:
Die ist-Situation sieht so aus, dass der Hammer mittels vorgelege in Sachen Dreh- bzw. Hubzahl geregelt wurde und mit einer Art verstellbarem Exzenter in der Hublänge.

Ich würde den Hammer gern auf Betrieb mittels FU und Drehstromer umbauen, dazu muss ich mir allerdings einen neuen Exzenter inkl. Welle fertigen und hier kommt der Knackpunkt an der ganzen Sache.

Die Welle ist dreifach in radialer Richtung gelagert, außen jeweils ein Loslager und mittig ein Festlager (Gleitlagerbuchsen). Welche Toleranzen muss ich für die Lagersitze an der Welle vorsehen? Ändern sich die im Bezug auf eine normale Lagerung mit zwei Buchsen?
Die alten Lagersitze auf der Welle sind komplett fertig, nachmessen kann man vergessen. Und auch die Lagerhersteller glänzen nicht gerade mit einer Flut an Informationen...

Die Welle hab ich nachgerechnet, die dreifache Lagerung ist aus Festigkeitsgründen ein muss.

Kann mir zufällig jemand weiterhelfen oder muss ich pfuschen?

 

[Alfred]

http://www.hexagon.de/lg2_d.htm
vielleicht hilft das?

 

[hs]

Hi,

Die Welle ist dreifach in radialer Richtung gelagert, außen jeweils ein Loslager und mittig ein Festlager (Gleitlagerbuchsen). Welche Toleranzen muss ich für die Lagersitze an der Welle vorsehen? Ändern sich die im Bezug auf eine normale Lagerung mit zwei Buchsen?

habe nur kurz Alfred's Link aufgerufen, vermutlich dürften dort die notwendigen Infos zu finden sein.
In Kürze : die Toleranz richtet sich nach Drehzahl, Belastung, Genauigkeit (Winkel) und Schmierstoff.
Ob Los- oder Festlager macht keinen Unterschied, da das Festlager ja eh' nur durch Bundbuchsen oder Anlaufscheiben realisiert wird (Bsp. Kurbelwellen in Motoren). Mit den radialen Toleranzen hat das nichts zu tun.
Vielleicht kannst Du ja auch was von Glyco einsetzen klick - unter 'Lieferprogramm' sowie 'Infos' findet man notwendige Daten.

Gruß, hs

 

[Raubsau]

die Toleranz richtet sich nach Drehzahl, Belastung, Genauigkeit (Winkel) und Schmierstoff.

Ist mir bekannt, der Winkel macht mir ja kopfzerbrechen. Im mittleren Lager erhalte ich zwei Dreieckslasten (theoretisch eine positiv, die andere gleich groß und negativ), da dieses ja auch ein Moment aufnehmen muss. Das berücksichtigt leider keine Lagerberechnung...

 

[hs]

Hi,

Winkel in Bezug auf Rechtwingligkeit.
Ich weiß ja nicht wie das Ding gebaut ist (großes mittleres Lager, geteiltes Lager ?), aber ich würde mir da nicht so einen Kopf machen - wenn Du das Teil nacharbeitest, dann achte halt darauf, das die drei Lagerflächen zueinander laufen.
Sieh' zu, daß Du die Lagerstellen immer gut schmierst (irgendwas mit Molykote) und dann wird das auch lange halten.

Gruß, hs

 

[Raubsau]

Das ist sowieso klar, ich kann die Einheit, in der die Lager eingebracht sind, abschrauben und auf einen Zug aufbohren bzw. ausschleifen.

Ich werd wohl einfach mal probieren wies mir mit Toleranzen nach Tabellenbuch geht und dann sehen wir weiter...

 

[Alfred]

Hallo,
wenn es sich um Lager wie in der Größe von Pkw Motoren handelt dann 2-5/1000.
Ob du das so genau schleifen kannst?

 

[Raubsau]

Wie spricht die Werbung (mit Alice Cooper)? "Alles eine Frage der Technik!"

Maschinenpark ist ja bekanntlich an der Uni vorhanden, darüber brauch ich mir Gott sei Dank keine Sorgen zu machen. Die Welle werde ich daheim zwischen Spitzen spannen, mit Aufmaß vordrehen und an der Uni rundschleifen. Ganz so genau muss ich es aber nicht machen, bei mir sprechen wir von Toleranzen in der Gegend -0.005/-0.015mm bei der Welle (Durchmesser 30), genaueres kommt erst bei der Lagerauswahl.

 

[Alfred]

Maschinenpark ist ja bekanntlich an der Uni vorhanden,

was studierst du denn, Besorgungstechnik?

 

[Raubsau]

Das heißt an der Uni technische Logistik

Nein Scherz beiseite, ich mache viel in Sachen Werkstoff- und Fertigungstechnik, weshalb ich zu den meisten Werkstätten (mache die meisten Versuchsaufbauten und Prototypen) Zugang habe. Ich habe einen recht kulanten Vorgesetzten, sofern also nichts zu Bruch geht bei meinen Privatsachen ist es kein Problem außerhalb der Arbeitszeit was zu basteln.