Qualität von Peddinghaus Werkstattfeilen?

Diskutiere Qualität von Peddinghaus Werkstattfeilen? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, wer kennt die Werkstattfeilen von Peddinghaus und kann was zur Qualität sagen? Vielleicht sogar im Vergleich zu Pferd? Danke schonmal!
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anntobo

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Hallo,

wer kennt die Werkstattfeilen von Peddinghaus und kann was zur Qualität sagen? Vielleicht sogar im Vergleich zu Pferd?

Danke schonmal!
 
Hi,

die Zeitschrift 'Selbst' hat 2008 mal Feilen testen lassen - das Ergebnis : Qualität insgesamt ernüchternd, auch bei den teuren Markenprodukten wie Pferd.

Zitat :
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Wirklich gute Feilen sind derzeit in Deutschland nicht zu bekommen oder waren uns jedenfalls nicht zugänglich – diese Erfahrung ist ziemlich ernüchternd.
Feilen sind von einem Produkt deutscher Wertarbeit zu einem Wegwerfartikel verkommen.

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Da gibt es wohl einen erstmals 1961 entwickelten Prüfstandard, mit Mitte der 80er zuletzt definierten Werten bei der VPA-Remscheid : ab 7500 Feilstrichen gilt eine Feile als brauchbar.
Die höchste Anzahl erreichte eine €6 Dick-Flachstumpffeile mit 3900 Feilstrichen (eine €21 teure von Dick hingegen nur 520 (!) )
Bei den Halbrundfeilen war bei etwa dem gleichen Preis eine Feile vom Bauhaus-Baumarkt viel besser als die von Pferd (3460 Feilstriche gegenüber 620)

http://www.selbst.de/pdf/feile.pdf

Hilft Dir jetzt zwar nicht bei Deiner Frage weiter, aber dennoch möglicherweise interessant.

Gruß, Glatisant
 
Hallo,

in der Tat ein interessanter Artikel, danke.
 
Dem ist nichts hinzuzufügen, soviel also zur Lebensdauer... gut. Danke für den interessanten Link!

Aber: Die Feilen von Pferd sind in der Formtoleranz sehr gut. Ich hatte die in der Ausbildung und konnte damit ganz gut arbeiten (da musste ich im 1. Jahr mal Passungen feilen - macht keinen Spaß wenn eine Fräse danebensteht aber gehört dazu). Als ich dann was ähnliches mal daheim machen musste (Fräse war damals noch nicht vorhanden) hab ich mich lange gefragt warum denn die 8€ B&D-Feile keine Passungen hinbekommt bzw. warum die Ebenheit denn so schlecht ist bis ich mal ein Lineal draufgelegt hab - das Ding hatte einen Buckel der war bemerkenswert.

Außer "probierst du sie halt mal" kann ich dir zu Peddinghaus nicht viel raten, leider. Mittlerweile nutze ich Feilen von Bahco und Bludan, letztere sind leider nicht mehr Made in Austria, für alles mögliche. 2 gute Feilen welche ich von einem alten Feilenhauer (Museum) geschenkt bekommen habe nutze ich als Schlicht- und Feinschlichtfeilen für Präzisionsarbeiten.

Dass die Feile mittlerweile ein Wegwerfartikel ist bemerke ich besonders an den Skikantenfeilen. Nach wenigen Paar Skiern (so ca. 10) mit richtig stumpfer Kante kann die Feile weggeworfen werden, mittlere Qualität kostet um die 15-20€ pro Stück, je nach Geschäft. Richtig hochwertige Feilen kann ich mir nicht leisten, die kosten schonmal 60€ wenn sie in meinen Feilwinkel passen sollen.
 
"warum die Ebenheit denn so schlecht ist bis ich mal ein Lineal draufgelegt hab - das Ding hatte einen Buckel der war bemerkenswert."

wo war den der buckel ?
in der länge oder quer ?

Ich bin Gelernter Werkzeugmechaniker.
Durfte also auch gute 3 monate Feilen :saegen:

Mein tipp,
Kauf dir die Feilenhefte von Pferd.
kosten ca 3 € das stück.

Dazu kaufst du dir dann einen satz billige Feilen ohne Heft.
die Feilen die du öfters brauchst kaufst du doppeln & legst se dir gut geölt aufs lager.

Wenn eine Feile stumpf oder vergammelt ist einfach wegschmeißen und ne neue ins Heft geklopft.

Diamandfeilen kann ich aber von Pferd absolut empfehlen.
Habe davon einen großen satz auf arbeit.
die haben jetzt schon einige jahre auf dem buckel und sind noch tiptop !
 
Die komplette Feile war gebogen, zwar nicht viel aber es ist schwer damit eine Fläche wirklich eben zu bekommen. Die von Pferd haben das zwar auch aber noch in einem Maß wo man es sich zu nutze machen kann wenn man weiß wie. Ist die zu feilende Oberfläche Konkav nimmt man die "buckelige" Seite der Feile, ist sie konvex nimmt man die andere - das wird dann schon irgendwann mal was.
 
Ah okay.

So muss es ja auch sein.
mit einer Schnur geraden Feile kann man keine Winklige / Plane Fläche Feilen.
 
Hallo,
es gibt Feilen die parallel sind und andere die konisch sind, ich habe hier einige die vorne 5,2 mm und am Ende 6,6 mm dick sind.
Die konischen sollen den Strich verstärken, ähnlich wie bei einem Fuchsschwanz zum sägen, da ist das Blatt auch konisch. Parallel sind oft die groben Feilen bzw. Drehbankfeilen.
Es gibt auch gefräste Feilen die sehr teuer sind.
 
Hallo nochmal,

weis zufällig jemand, ob Pferd und Dick irgendwie zusammen hängen? Ich habe mir den Katalog beider Firmen angesehen...zumindest bei den Werkstattfeilen sind die 1:1 identisch, was das Produktportfolio und die verfügbaren Längen, Hiebe etc. angeht.
 
Angesichts des Unterschiedes im verlinkten Testbericht kann ich mir das nur schwer vorstellen :?

PS
 
Hi,

Vectradamos schrieb:
Ah okay.
So muss es ja auch sein.

richtig - sie muß ballig sein.
(allerdings nicht durchgebogen ... außer es ist eine spezielle Feile. Dagegen sind Maschinenfeilen nicht ballig)
Wobei viele auf einer Seite eher gerade sind und auf der anderen nach außen gewölbt.

mal Zitat Fachbuch :
Der Feilenkörper verjüngt sich nach vorn und ist ballig


Das Ergebnis des Tests ist, wie ich finde, erschreckend.
Ich mußte während meiner Ausbildung sehr viel feilen, habe eben nochmal nachgemessen (schande - das Ding hat schon ziemlich Rost angesetzt :wink: ) : Schraubstock-Anfertigung (d.h. nicht nur den klassischen Ausbildungs-U-Stahl): feste Backe Fertigmaß 160x60x20mm (dazu noch die lose Backe). Da mußten überall mehrere Millimeter weg, auch von der großen Fläche - erinnere mich noch, als mein Ausbilder sagte : hmm, - wir könnten das ja auch grob vorstoßen ... aber, ach - feilt das mal ruhig weg
Somit war mein Mit-Auszubildener und ich tagelang damit beschäftigt von den 'Blöcken' erstmal mehrere Millimeter abzutragen, damit man sie später eben, winklig und auf Maß feilen konnte.
Ich weiß garnicht, wie sowas mit den Feilen im Test funktionieren soll. Gleich mehrere Dutzend kaufen ? :wink: Müssen Auszubildende heute nicht mehr feilen ?

Gruß, Glatisant
 
Glatisant schrieb:
Müssen Auszubildende heute nicht mehr feilen ?

Äh doch aber das ist eine interessante Frage die du da stellst... bei der Menge die ich auch gefeilt habe frag ich mich dann doch wie das funktioniert hat wobei die Feilen noch von 3 anderen genutzt wurden und damit im Dauereinsatz waren...

Aber wie gesagt: Die Feile ist heutzutage beinahe ausschließlich ein billiges Wegwerfprodukt. Am Beispiel der Skikantenfeile sieht man deutlich was taugt aber was das auch kostet, zumindest als Endverbraucher. Wenn ich eine gute Feile für 60€ kaufen kann und eine mittelmäßige für 18€...
 
Das schlechte Testergebnis von "Markenfeilen" verwundert mich etwas.

Ich habe in der Ausbildung zum Werkzeugmacher das erste halbe Jahr praktisch nur gefeilt. Und die restlichen 3 Jahre auch immer wieder viel.
Mit Feilen von Pferd und Dick.

Passungen scheiterten nie ...














... an der Qualität der Feile. :wink:

Ach ja, was die Lebensdauer angeht.

Die Feilen haben bei uns für "mehrere Generationen" von Auszubildenden herhalten müssen. Neue gab's dann zur Abschlußprüfung. (nur für diese)
 
Thema: Qualität von Peddinghaus Werkstattfeilen?

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