Plasmaschneiden: Öltank im Erdreich?

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Michael98

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Hallo,

Von meinem nur angelesenen Verständnis des Plasmaschneidens denke ich nein, aber zur Vorsicht hätte ich gerne eine Bestätigung von Praktikern.

2, hinter einer Rückhaltemauer vergrabene, einwandige Heizöltanks in Form querliegender Zylinder mit 2500 Liter Fassungsvermögen pro Stück sollen entfernt werden.
Die Tanks befinden sich übrigens im wallonischen Teil Belgiens.
Mir widerstrebt einfach der Gedanke sie mit PU-Schaum zu verfüllen und im Boden vergammeln zu lassen, wie das hier üblich ist.

Das obere Drittel des bedeckenden Erdreichs wurde abgetragen. Der Zugang mit einem Kran ist scheinbar zu riskant.
Daher der Gedanke die Tanks - nach vorheriger Leerung, Entgasung und Reinigung - vor Ort zu zerlegen.

Hierzu habe ich eigentlich 3 Fragen:

Müßte dazu das Erdreich hinter allen Schnitten entfernt werden oder kann der Plasmastrahl auch ohne Weiteres ins Erdreich eindringen? Ich sehe nicht wie die Druckluft den vorgesehenen Weg einschlagen kann, aber hoffe Ihr belehrt mich eines Besseren.

Die Außenhaut der Tanks ist mit einer dünnen Schicht Bitumenanstrich als Rostschutz versehen.
Kann man dort einfach hindurchschneiden oder birgt das besondere Gesundheits-, Brand- oder andere Gefahren?

Und letztlich: Falls das grundsätzlich möglich ist, welche Art Gerät benötigt man dafür? Reicht die Lidlklasse oder bedarf es Besserem ?

Ich danke Euch im Voraus für jeden konstruktiven Beitrag :)

Herzliche Grüße!
 
hast du da mal ein Foto von der Situation ums sich das vorstellen zu können?
 
Soweit mir bekannt sind 2 Arten der Zerlegung am verbreitetsten: Schneidbrenner oder Knabber.

Ich habe das vor nicht allzu langer Zeit ausführen lassen, jedoch nicht im Erdreich, sondern im Keller. Ich wollte das ursprünglich per Knabber machen lassen, aus Gründen der Gesamtorganisation stand dann aber der durch den Hauptauftragnehmer für den Rückbau beauftragte Tankbauer doch mit einem Schneidbrenner vor der Tür und ich habe ihn gewähren lassen. Fazit: Weniger "schlimm" als ursprünglich erwartet, aber dennoch, der Ruß/Staub geht überall hin, da hilft auch eine provisorische Absaugung der Dämpfe nicht viel.

Bei Erdtanks ist das etwas anders, der Rückbau birgt deutlich höhere Kosten. Deswegen werden die i.d.R. fachgerecht stillgelegt. Ob das in Belgien mittels PU-Schaum als Füllmaterial zulässig ist, vermutlich?!, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.

Hier wird das i.d.R. so gemacht: Tankschutz Schulz GmbH&Co.KG | Stilllegung und Verfüllung von Erdtanks (willkürlich gewähltes, lokales Unternehmen, nicht verwandt oder verschwägert!)

Konkret zur Verwendung eines Plasmaschneider kann ich nichts beitragen. Ich gebe nur folgendes zu bedenken, egal ob Plasma oder der eher übliche Schneidbrenner, das geht nur mit entsprechender PSA. Und durch einen Bitumenanstrich mit Hitze zu gehen, das wird wenig "lustig".

Ob man das als DIY Projekt angehen sollte, ich weiß es nicht.

Außerdem stellt sich generell noch die Frage wie man das letztlich, ohne sich selbst zu gefährden, macht. Es sind ja nicht nur die üblichen, eh vorhandenen Gefahren beim Umgang mit dem Werkzeug und die Dämpfe etc. - sondern auch die Tatsache das der Tank instabil wird, und rutschendes Erdreich diesen dann zusammendrücken und dich einschließen kann.

Ganz zu schweigen davon das der Tank wirklich komplett gereinigt werden muss. Das wurde nach dem Auspumpen & Ausgasen bei uns mit Bindemittel, Besen, Kehrblech gemacht. Auch das muss ja fachgerecht entsorgt werden.

Ausgraben, rausheben und dann reinigen + zerlegen wird der empfehlenswertere Weg sein, will man ihn komplett entsorgen.

Oder halt ringsum ausschachten, absichern, und dann zerlegen. Wobei man ihn dann auch gleich rausheben könnte ...

Gruß,
ratchetingwrench
 
Die Außenhaut der Tanks ist mit einer dünnen Schicht Bitumenanstrich als Rostschutz versehen.
Kann man dort einfach hindurchschneiden oder birgt das besondere Gesundheits-, Brand- oder andere Gefahren?
Zum Schneidverfahren kann ich nichts sagen, aber mit einer Maske mit Filterklasse A sollte das zumindest gesundheitlich kein Problem sein. Dazu noch der Partikelfilter gegen Rauche.

Und wenn man mit einem thermischen Trennverfahren irgendwo in einem Tank hockt, sollte man auch die gesamte Luftzusammensetzung im Auge haben (O2-, CO- und CO2-Anteile in diesem Fall). Eventuell läuft das auf eine umluft-unabhängige Versorgung hinaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antworten!

Es ist seit dem Photo noch mehr Erde entfernt worden.
Ein Zertifikat über die ordnungsgemäße Stilllegung mit Reinigung und Verfüllung bzw. Demontage benötige ich hier auch und PU Schaum ist hier die meistgewählte weil preiswerteste und zugelassene Option.
Laut Reinigungsfirma darf ich nach ihrer Intervention eine Demontage selbst vornehmen.

Ob das Sinn macht bzw. welche Optionen ich noch habe, versuche ich herauszufinden.
In Ermangelung der Option Kran und einer Höhe der Rückhaltemauer am Hang von 3m drängen sich die Unternehmen nicht um den Job.

Die Statik des Hangs ist nicht problematisch und ein weiteres freilegen auch nicht, von daher reden wir hier deutlich über 'Tagebau'.
Die Sache mit dem Knabber hatte ich nicht auf dem Schirm. Danke Ratchetingwrench.
 

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In der Tat, kein großes Gerät.
Ich kann aber alternativ auch mit Sand oder Kies verfüllen lassen.
Eine Umweltfolgen-Abschätzung zwischen drin lassen und entfernen fällt mir zunehmend schwerer.

Gruß,
Michael
 
Also, abseits des Plasmaschneider, sind die eigentlichen Fragen:

Tank nach Reinigung belassen & verfüllen: Ja/Nein
Welche DIY Optionen gibt es den Tank nach Reinigung - ohne schweres Gerät - zu entfernen.

Da die Gesetzgebung ja den Verbleib der Tanks im Boden zulässt, würde ich hier ganz klar für den Verbleib stimmen. Ich würde nur nicht mit Schaum, sondern tatsächlich mit Sand oder Kies verfüllen. Auch wenn da keine große Auflasten zu erwarten sind. (Das nehme ich wegen dem ausgeschlossenen, schweren Gerät einfach mal an.)

Berücksichtigen dabei muss man eigentlich nur die Frage ob für die weitere Verwendung des Garten?/ zukünftige Projekte die verbliebenen Tanks ein Störfaktor/ Problem werden können.

Das sieht aus als wären die etwa 1,5 bis 2 "Spaten" tief unter der Oberfläche aktuell?

Wenn ich die Größe richtig einschätze, sind die Tanks letztlich nichtmal "mannshoch", so wie sie jetzt liegen.

Dann würde ich als DIY Lösung für eine Entfernung auf thermische Trennverfahren verzichten und stattdessen zur Säbelsäge mit Carbide-Blättern greifen. Nicht unbedingt günstig, aber letztlich preiswert. Einen ersten Zugang für die Säbelsäge kannst du auch jeweils mit einem Winkelschleifer oder durch Bohren herstellen, dann braucht man mit der Säge nicht eintauchen.

Auf einen Knabber würde ich bei so erdnahen Arbeiten dann doch eher verzichten. Das wäre eher was wenn der Tank im ganzen aus dem Loch herausgehoben und von Erdreich befreit ist.

Um weitere, überschaubare, Erdbewegung wirst du jedoch auch so nicht herumkommen, was aber bei der von mir vermuteten Größe/Tiefe erstmal kein weiteres Problem ist. Es wäre sinnvoll die Tanks dann bei der weiteren Bearbeitung mit Keilen zu sichern.

Man könnte auch, je nach Platz Verhältnissen, von hinten an die Tanks heran graben, wie eine Rampe. Dann ein paar Rundhölzer, Kettenzüge oder Ratschen-Gurte anschlagen und die Tanks damit auf Oberflächen-Niveau ziehen. Setzt natürlich voraus dass man ein passendes Gegenlager/Anschlagspunkt(e) hinter den Tanks hat. Dann könnte man sie wieder mit Keilen sichern und recht bequem zerlegen mit den genannten Werkzeugen.


Viele Grüße,
ratchetingwrench
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube Du hast meinen Fragenkomplex umfassend erschlagen ratchetingwrench. :wink:
Herzlichen Dank.

Danke auch an Ein_Gast für Deinen Beitrag.

Die ursprüngliche Frage nach dem Plasmaschneiden bleibt nur der Neugierde halber von Interesse.

Ich danke dem Forum und insbesondere ratchetingwrench für die umfassende Entscheidungshilfe.

Herzliche Grüße,
Michael
 
Wir hatten vor vielen Jahren auch das Problem. Der Öltank wurde schon lange vorher mit ner Kunststoffblase ausgestattet und irgendwie mit Vakuum damit man einen Riss feststellen kann. Da kam mal ne Fa mit Atemschutz, hat das ganze Teil innen sauber abgewaschen und seither nutzen wirs als Zisterne zum Blumen giessen. Da kam lediglich noch ein Hauswasserwerk und einige Schläuche dazu.
 
Was mich beim Gedanken "Erdtank umtreibt ist die Frage ob die Tanks nicht sogar doppelwandig sind!
Dann würde das Zerlegen, egal ob mit Knabber oder Plasma, eher nicht funktionieren. Schon gar nicht in eingebautem Zustand.
Ich würde daher auch über eine Lösung wie von Uli vorgeschlagen nachdenken.

PS
 
TE schrieb einwandig im Eingangsbeitrag.

Aber klar, umfunktionieren kann man die natürlich auch wenn man das will.

Viele Grüße,
ratchetingwrench
 
final Fantasie: Mit dem Hochdruckreiniger und Schlammsauger die Tanks freispülen.
 
Also ich würde die auch entfernen, somit würde ich die auch erstmals grob freilegen und wenn die Tanks dicht sind, ggf. durch eine FFW-Übung mal fluten lassen, damit die Tanks aufschwemmen, evtl. kannst die dann schon gut auf die Oberfläche ziehen (Nachteil, wenn das nicht klappt, stehst längere Zeit im Matsch)!?
 
Thema: Plasmaschneiden: Öltank im Erdreich?

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