Multihammer "schwingt"

Diskutiere Multihammer "schwingt" im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, vielen Dank schon mal für das interessante Forum, in welchem ich bisher lediglich als passiver Leser beteiligt war ;-) Gestern...
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Shadowman

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Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für das interessante Forum, in welchem ich bisher lediglich als passiver Leser beteiligt war :wink:

Gestern habe ich mir endlich ein neues Werkzeug gekauft, da meine Freundin und ich in eine neue Wohnung gezogen sind und noch einiges zu bohren ist. Die geliehene Schlagbohrmaschine konnte in einigen Wänden kaum weiterhelfen und da hielt ich es für eine gute Idee, in einen Multifunktionshammer zu investieren, da ich weder Bohrmaschine noch Akkuschrauber besitze. Eigentlich hatte ich die Metabo UHE 2250 ins Auge gefasst, gestern aber spontan im Baumarkt die Bosch PBH 3000-2 FRE günstig erstanden. Dazu erstmal einen einfachen 6er SDS-Bohrer, da ich mir einen vernünftigen Bohrersatz noch im Internet bestellen wollte.

Bei den ersten Löchern hatte ich schon das Gefühl, der Bohrer würde irgendwie "eiern" - auch beim reinen Bohren ohne Schlag hatte ich immer das Gefühl, dass das Gerät in meinen Händen hin- und herschwingt und die spitze ein Spiel von ein paar Millimetern hatte (ich habe mich dummerweise für einen 110mm langen Bohrer entschieden). Daher habe ich heute den Bohrer getauscht, da ich dachte, dieser sei krumm gewesen. Das Spiel hat sich allerdings nicht merklich verändert, wird also wohl an der SDS-Aufnahme liegen... was mich allerdings etwas wundert, ist dieses leichte hin- und herschwingen des gesamten Geräts. Ich habe zum Testen dann nochmal einen Steinbohrer im Schnellspannfutter getestet und auch dort "schwingt" das Gerät etwa mit der Frequenz 2x pro Sekunde, sobald die Drehzahl erhöht wird, lässt sich also in der Hand nicht ganz ruhig halten.
Ist das ein "normales" Resonanzphänomen oder sollte das eigentlich nicht sein?

Ich bin leider noch ziemlich unerfahren, was die Benutzung solcher Werkzeuge angeht, ich wollte nur ein Gerät, mit dem ich alle anstehenden Arbeiten erledigen kann und welches mich viele Jahre begleitet.

Vielen Dank schon einmal!
 
Sollte so nicht sein und einen eventuellen Rundlauffehler sieht man mit freiem Auge bei drehender Maschine an der Bohrerspitze.

So nebenbei: In Stein soll nur mit der SDS-Aufnahme (mit Schlag) gebohrt werden, ohne Schlag verwendet man besser das Wechselfutter.
 
Hi Raubsau, vielen Dank für die schnelle Antwort! Ja, im SDS-Futter sieht man, dass der Bohrer nicht ganz rund läuft - die Leute im Bauhaus meinten, das sei aber durch das SDS-System bedingt.

Allerdings habe ich bei beiden Futtern und egal ob mit oder ohne eingesetzten Bohrer immer das Gefühl, dass das Gerät in meinen Händen hin- und herschwingt. Sieht man auch, wenn ich "in die Luft" bohre und auf das Gerät schaue. Das sollte nicht sein, meinst du? Was sollte ich da am besten tun?

Vielen Dank!!!
 
Ein nicht ganz runder Lauf im SDS-Futter ist normal, wenn man z.B. Bitbohrer nutzt hat man ja auch Spiel welches sich aber beim Ansetzen des Bohrers nicht mehr bemerkbar machen sollte. Im Wechselfutter sollte eigentlich gar kein mit freiem Auge gut erkennbarer Rundlauffehler sein, die Maschine darf auch nicht schwingen.

Entweder es liegt am Werkzeug oder an der Maschine. Ich würde mal einen guten, neuen Bohrer einspannen und dann nochmals probieren. Einen 6er oder 8er Holz- oder HSS-Bohrer braucht man immer wieder, wenn du da ein gutes Markenprodukt ausm Baumarkt zur Überprüfung holst ist kein großer Schaden passiert (am besten erkennt man Rundlauffehler am Holzbohrer). Wenns dann immer noch gleicht läuft ist das ein Fall für die Reparaturabteilung von Bosch. Du kannst ihn natürlich auch gleich einschicken, was du machst musst du selbst entscheiden.

Mein Tipp: In den mir bekannten Märkten ist es mit Reparaturen so eine Sache, die reden eher viel bevor sie was einschicken. Ich sende meine Werkzeuge immer direkt mit Kopie der Rechnung an den Hersteller.
 
Danke dir. Die "Schwingung" geht eher in Bohrrichtung, also die Maschine schwingt vor und zurück. Da dies auch ganz ohne Bohrer, also z.B. nur mit aufgesetztem Wechselfutter der Fall ist, wird es wohl leider an der Maschine liegen oder? Diese "Schwingung" ist auch bei SDS- und Schnellspannfutter gleich. Anfangs hatte ich das Gefühl, das Gerät würde noch schlagen und ich hätte den Schlagstop vergessen - ist aber quatsch, da die Frequenz viel zu gering ist. Aber es fühlt sich eben nach einem gewissen "Schlag" an.

Die Bohrer im Schnellspannfutter laufen - bis auf die Schwingung des ganzen Geräts - einwandfrei rund.

Sollte ich vorher nochmal die Bosch-Hotline kontaktieren?
 
Ah, ich dachte die Maschine eiert :lichtauf:

Nun bin ich aber mit meinem Latein am Ende, eigentlich sollte sowas nicht spürbar sein. Ich würde da direkt mal bei Bosch anrufen, wenn die Maschine "schlägt" ohne dass der Schlag eingeschalten ist passt etwas nicht. Zeigt sich dieses Verhalten in allen Materialien?
 
Wie gesagt, ich habe noch nicht viel getestet, wegen des "Fehlers" auch eher im Leerlauf, also nur "in die Luft bohren". Da spürt man schon deutlich, dass die Maschine diese Schwingungen ausführt und man sie eigentlich nicht richtig ruhig halten kann - auch ohne eingesetztes Werkzeug. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich ein "Schlag" ist, da dieser ja eine viel höhere Frequenz als 2-5 pro Sekunde haben müsste?!
 
Schon mal an den beiden Umschalthebeln die richtige Einstellung gewählt ?
Schlag sollte nur auf der niedrigen Drehzahl eingestellt werden.
Hohe Drehzahl ist nur für reinen Bohrbetrieb vorgesehen.
 
Also normal sollte man wenn man, wenn kein Werkzeug drinnen ist wenig, bis gar nichts von der Schlagenergie merken.
Ich merke erst was, wenn ich leicht andrücke und den Bohrhammer arbeiten lasse. (Kress Bohrhammer)
Dass man schlecht mit Schlag(Bohrhammer) anbohren kann stimmt aber. Wenn man dann mal ein bisschen gebohrt hat geht jeder Bohrer wie Butter in Beton...(außer man bohrt auf Stahl)


Würde vorschlagen gibt das Teil zurück und kauf dir was ordentliches, wie z.b. die Metabo......
 
Also auch wenn ich eher Anfänger bin, lese ich doch aufmerksam die Bedienungsanleitung etc. :wink: Natürlich habe ich es auf der Bohrstellung im 1. Gang probiert, auch da merkt man das "Schwingen".. Daran liegts also leider nicht :cry:

Ist die Metabo tatsächlich besser? Ich meine gelesen zu haben, dass erst die 2650 einen elektronischen Sanftanlauf besitzt und einige Leute mit der kleinen 2250 Probleme beim vorsichtigen Anbohren haben.. Das wäre hier aufgrund einiger sehr poröser Wände doch eher schlecht.. Ansonsten käme sie mich sogar ein paar Euro günstiger. Eigentlich wird der Bosch im allgemeinen doch auch ganz gut bewertet?
 
ja wenn du poröse Wände hast, dann ist der Schlag das Falsche. Hier bohrt man ohne Schlag, mit SDS Bohrern.
Genauso Mauerwerke(Ziegel o.ä.) werden ganz normal, ohne Schlag gebohrt.

Wo du einen Schlag brauchst ist Beton......
 
Für mich hört sich das so an als ob irgendwo in der Maschine eine Unwucht oÄ liegt, den Schlag müsste man auch am Geräusch der Maschine beim Bohren erkennen.

Über die Bosch möchte ich hier nicht schimpfen, Fehler können jedem Hersteller passieren. In Sachen Qualität bin ich aber überzeugter Metabonutzer.
 
schrauberman schrieb:
Also normal sollte man wenn man, wenn kein Werkzeug drinnen ist wenig, bis gar nichts von der Schlagenergie merken.
Wenig ja, "gar nichts" nein, denn die Technik arbeitet ja sehr wohl - egal ob die Maschine aufgesetzt ist oder nicht.
 
Aber die bewegten Massen sind da erstmals sehr klein, außerdem müsste die Frequenz weitaus höher sein bei einer Leerlaufschlagzahl von 4000 Schlägen pro Minute, das kommt einem eher wie ein Vibrieren vor.
 
Hier mal etwas zur Aufklärung:
Das Ankerritzel treibt die Zahnradwelle an. Der Kurbelschwinger sitzt freilaufend zwischen dem Kupplungssegment und dem Zahnrad, sehr genau eingepasst.
Mit dem Wählhebel am Gehäuse wird das Kupplungstück verschoben und verbindet den Schwinger mit der Welle. Das Schlagwerk schlägt.
Im ausgekuppelten Zustand wird der Schwinger durch die genaue Passung und Schmierfett leicht mitgenommen, was diese Vibrationen erzeugt. Mit zunehmender Laufdauer und flüssiger werdendem Schmierfett lässt dieser Umstand nach.
Der Vorgang tritt auch bei neu gefetteten(Wartung) Maschinen auf. Nicht nur bei Bosch Maschinen. PBH3000-2.JPG
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten :) Die Erklärung von H. Gürth scheint sehr nachvollziehbar - das "leichte Mitnehmen" würde auch die geringe Frequenz und die Tatsache erklären, dass sich die "Schwingung" wie ein leichter Schlag anfühlt. Ich werde das mal überprüfen, indem ich nochmal im Bohr+Hammermodus einschalte - dann müsste die "langsame Schwingung" ja eigentlich verschwinden, da die Schlagfrequenz so hoch sein sollte, dass sich kein fühlbares hin- und herschwingen ergibt (eher eine Vibration).

Wenn dem so ist: Ist also mit dem Gerät alles in Ordnung und ich muss nur ein paar mehr Löcher bohren, damit auch im reinen Bohrmodus alles richtig "rund" läuft? Oder wird dieses "Problem" nie richtig behoben? Handelt es sich da um eine schlechte Konstruktion, da man den Schwinger im Bohrmodus ja auch zusätzlich blockieren könnte, anstatt ihn nur abzukuppeln? Machen das andere Hersteller besser?

Danke dir jedenfalls für so detaillierte Antworten zu solch später Stunde :top: Ein klasse Forum! :)
 
Machen das andere Hersteller besser?
Das hängt von der Konstruktion des Schlagwerkes ab.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen, zum Bsp. DUSS P16,18; Baier
arbeiten aller Hersteller mit Kurbelschwingern.
Diese sitzen auch immer auf der Hauptantriebswelle, gemeinsam mit dem Bohrantrieb und werden zu/ab geschaltet.
Bei Hämmern mit "richtiger" Kurbelwelle mit Pleuel, ist der Kurbelantrieb von Bohrantrieb getrennt.
 
Shadowman schrieb:
Die Erklärung von H. Gürth scheint sehr nachvollziehbar - das "leichte Mitnehmen" würde auch die geringe Frequenz und die Tatsache erklären, dass sich die "Schwingung" wie ein leichter Schlag anfühlt.
[...]Machen das andere Hersteller besser?

Ich habe die gleiche Erfahrung auch schon mit einem AEG Bohrhammer gemacht (und konnte es mir bisher auch nicht erklären).
 
Solche Foren sind ja dafür da, dass sich auch andere Leute mit dem gleichen Problem informieren können :)

Ich frage mich trotzdem, weshalb man in den Schalter keinen "Stift" o.ä. einbaut, der in der Bohrstellung eine Drehung des Schwingers verhindert.. Das müsste doch konstruktionstechnisch einfach möglich sein.

Jedenfalls bin ich beruhigt, dass es sich offenbar doch nicht einfach um "minderwertiges" Werkzeug handelt.
 
Das müsste doch konstruktionstechnisch einfach möglich sein.
Nein, einfach wäre das nicht, weil............
Es müsste zusätzlich ein Zwangssteuerung erfolgen, dass die Blockade des Schwingers beim Umschaltvorgang auf Schlagwerk aufgehoben wird, da es sonst etwas Bruch im Getriebe gibt.
Zumal sich das eigentliche Problem mit zunehmendem Einsatz von selbst löst.
Beim PBH 200 hat Bosch das Problem umschifft. Hier wird der Kurbelschwinger über eine Friktionskupplung mit dem Antrieb verbunden. Diese wird durch den Anpressdruck auf den Bohrantrieb ausgelöst. Für Maschinen mit höherer Schlagleistung oder Meisseleinsatz ungeeignet.
 
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