Metallteile/Werkzeuge mit Säure entrosten?

[schallundrauch]

Hi,

Ich wüsste mal ganz gerne ob jemand von euch schonmal mit Phosphorsäure zum entrosten von Werkzeugen oder Blechen genutzt hat.

Gruß Ansgar

 

[Dirk]

@home? Kann ich mir kaum vorstellen. Der Umgang mit Phosphorsäure ist nicht trivial, ebensowenig die Entsorgung. Die kann man nicht einfach über'm Gulli ablassen wie unsere Väter in den 60ern das Altöl vom Auto. In großem Stil würde ich sie eher als "heimwerkeruntauglich" betrachten, wie eigentlich alle Säuren.

 

[Guest]

@Schallundrauch


die einzigen, die meines Wissens nach mit Säuren entrosten, sind Feuerverzinkereien, die die Werstücke vor dem Verzinken gründlich "einweichen", damit der Zink auch hält.

Dort ist (hoffentlich) auch die sachgerechte Entsorgung sichergestellt.

Ich würde es wegen der Entsorgungsprobleme auf keinen Fall machen.

Gruss

Iru

 

[Frederico]

Moin,
Phosphorsäure ist eine relativ schwache Säure in ihrer Wirkung auf Stahl. Sie wird nur bei geringem Rostbefall angewendet und benötigt eine lange Einwirkzeit. Sinnvoller ist die Verwendung von 15%iger erhitzter Schwefelsäure die erheblich schneller wirkt und auch dicke Rostschichten auflöst.
Zu verwenden ist sie jedoch nur in Verbindung mit einem Inhibator, der dafür sorgt, dass das blanke Metall nicht weiter durch die Säure angegriffen wird. Bei Kleinteilen, wo sonst nicht anders hinzukommen ist ( z.b. Hohlräume), wird dieses Verfahren von mir bei der Restaurierung von Werkzeug und Waffen angewandt. Nach dem Beizen des Metalles ist die Oberfläche chemisch zu Neutralisieren und als vorläufiger Schutz vor sonst sofort erfolgender Neurostung zu Passivieren.
Der Umgang mit Säuren birgt bekanntermassen Gefahren und sollte nur mit Kenntnis und den erforderlichen Schutzmitteln erfolgen. Säuren sind vor der Entsorgung auf PH 7 zu neutralisieren.


__________________________
Das Glück ist denen zugetan,
die fröhlich sind und tugendsam.

 

[AKL]

Ja, ich verwende sie, allerdings nicht in reiner Form, da ich die nicht kurzfristig auftreiben konnte. Das Mittelchen nennt sich Pelox und funktioniert sehr gut, nur bei sehr dickem Rost muß man es lange einwirken lassen und teilweise neu auftragen.
Phosphorsäure ist unkritisch, ein Entsorgungsproblem gibt es nicht, einfach die behandelten Teile gründlich waschen.
Cola enthält auch einige Prozent, die kann man auch verwenden, allerdings dauert es dann schon recht lange.

 

[Frederico]

Die Story mit Cola zu entrosten, ist wohl nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Sie enthält nur schwache Orthophosphorsäure und wirkt nicht besser als das Rost einweichen mit Wasser.
Den möchte ich gern mal kennenlernen, der diese Mär von "Cola als Rostfresser " in die Welt gesetzt hat!


_____________________________
Soll's im Alter auch noch klappen,
musst du dir 'ne Junge schnappen.

 

[hs]

Hi,

Hi,
Ich wüsste mal ganz gerne ob jemand von euch schonmal mit Phosphorsäure zum entrosten von Werkzeugen oder Blechen genutzt hat.

ja, habe ich schon mal gemacht - z.B. bei Schrauben.
Allerdings ist die Säure nicht billig (Apotheke) und man hat später Sondermüll .... vom Umgang mit dem Zeug ganz zu schweigen.

Ansonsten : tja, was hattest Du vor ~ 1/2 Jahr geschrieben :

Wozu der ganze Aufriss, lagert das WZ in einer dunklen Kiste oder in der Vitrine Winken
Groben Rost kann und sollte man wie o.g. mit Öl und Drahtbürste, alternativ mit Stahlwolle oder Schleifvlies entfernen, gelegentlich mal mit etwas Sprühöl und einem weichen Lappen rüberwischen und gut iss.

wie Du siehst, manchmal ist es halt doch angebracht, sich über Alternativen zu bemühen.
Mach' es doch einfach beim Werkzeug wie im damaligem Thread : klick

Gruß, hs

 

[AKL]

Die Story mit Cola zu entrosten, ist wohl nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Sie enthält nur schwache Orthophosphorsäure und wirkt nicht besser als das Rost einweichen mit Wasser.
Den möchte ich gern mal kennenlernen, der diese Mär von "Cola als Rostfresser " in die Welt gesetzt hat!

Wer das "in die Welt gesetzt hat" weiß ich auch nicht, aber ich hab es erfolgreich probiert.

http://www.chemie-macht-zukunft.de/.../experimente/Seiten/MitColaRostentfernen.aspx
http://www.experimentalchemie.de/versuch-033.htm

 

[Frederico]

So ein Teufelszeug aber auch, merkwürdig nur, das da die Industrie noch nicht drauf gekommen ist

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Glaube macht seelig.

 

[Alfred]

Hallo,
wir hatten da auch schon mal einen Thread über "elektrisches Entrosten" in Natronlauge, mal die Suchfunktion bemühen.

 

[hs]

Hi,

Hallo,
wir hatten da auch schon mal einen Thread über "elektrisches Entrosten" in Natronlauge, mal die Suchfunktion bemühen.

drei Beiträge höher hatte ich diesen bereits verlinkt

Gruß, hs

 

[Frederico]

Hab auch mal nachgelesen, gut gemacht hs!
Im weiteren Verlauf des Threats taucht die Frage auf, heiss Brünierung oder kalt Brünierung. Dazu kann ich sagen da ich beides mache, die Kaltbrünierung, die auf den entfetteten blanken Stahl mehrfach aufgetragen wird, ist in der Abriebfestigkeit bei weitem nicht so haltbar wie eine konventionelle Heissbrünierung, von der dunkleren und gleichmässigeren Färbung mal ganz abgesehen. Die Kaltbrünierung ist auch nur für kleinere Teile oder zur Ausbesserung geeignet. Sie ist keine Brünierung im eigentlichen Sinne sondern eine Metallfauftragsfärbung, die Oberfläche des Grundmaterials wird also nicht chemisch umgewandelt, sondern es werden die Färbebestandteile darauf abgeschieden.

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Liegt der Bauer tot im Zimmer,
lebt er nimmer.

 

[schallundrauch]

Hi,

Hi,
Ich wüsste mal ganz gerne ob jemand von euch schonmal mit Phosphorsäure zum entrosten von Werkzeugen oder Blechen genutzt hat.

ja, habe ich schon mal gemacht - z.B. bei Schrauben.
Allerdings ist die Säure nicht billig (Apotheke) und man hat später Sondermüll .... vom Umgang mit dem Zeug ganz zu schweigen.

Ansonsten : tja, was hattest Du vor ~ 1/2 Jahr geschrieben :

Wozu der ganze Aufriss, lagert das WZ in einer dunklen Kiste oder in der Vitrine Winken
Groben Rost kann und sollte man wie o.g. mit Öl und Drahtbürste, alternativ mit Stahlwolle oder Schleifvlies entfernen, gelegentlich mal mit etwas Sprühöl und einem weichen Lappen rüberwischen und gut iss.

wie Du siehst, manchmal ist es halt doch angebracht, sich über Alternativen zu bemühen.
Mach' es doch einfach beim Werkzeug wie im damaligem Thread : klick

Gruß, hs

Wieso, geht ja nicht um mein aktuelles, regelmäßig genutztes Werkzeug sondern eher um angegammelte Flohmarktschätzchen und ein paar andere Blechteile und Metallteile (Auto) welche ich entrosten will.

Gruß Ansgar