L-TEC MIGPULSE 350i Inverter mit Problemen

Diskutiere L-TEC MIGPULSE 350i Inverter mit Problemen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hi Leute, mir ist (mal wieder) ein interessantes Schweißgerät zugelaufen... richtig brutale Elektronikkiste, Inverter Multiprozessanlage die...
Schlorg

Schlorg

Registriert
12.01.2013
Beiträge
1.233
Ort
Lk. Erding
Ort
Erding
Beruf
IT-Administrator
Hi Leute,

mir ist (mal wieder) ein interessantes Schweißgerät zugelaufen... richtig brutale Elektronikkiste, Inverter Multiprozessanlage die neben MIG/MAG und Pulsen auch E-Hand und WIG könnte... wenig Kupfer, viele Platinen.... Im Gegensatz zu den ganzen echten, fetten Trafomaschinen, die bei mir die letzte Zeit so ein- und ausgegangen sind habe ich mir habe ich mir damit wahrscheinlich (mal wieder) keinen Gefallen getan... aber mal sehen... Die Ausgangslage, bzw. der Zustand ist auf jeden Fall glaube ich bedeutend besser als damals mit dem Hermann HER-MAG 420. Das Teil ist zumindest mal halbwegs ansehnlich und noch nicht verbastelt.

Leider findet man zu dem Gerät im Internet quasi überhaupt nichts, außer diesem einen einzigen Beitrag im Schweißerforum:

Fragen zu L-Tec Migpulse 350i... Bedienungsanleitung? - DAS SCHWEISSERFORUM

Ich habe leider auch keinerlei Unterlagen zu der Maschine, keinen Schaltplan, noch nicht mal die Bedienungsanleitung....

Problembeschreibung des Verkäufers:

Habe damit jetzt ein paar Jahre ohne Probleme geschweißt, irgendwann ging es los, dass es Anfangs gut geschweißt hat, dann aber plötzlich aufgehört hat, der Draht noch vorgeschoben wurde aber nur noch geglüht hat, bisschen als wenns eine schlechte Masse hätte. Habe dann erst das Schlauchpaket gewechselt, das wars aber nicht und mir jetzt ein neues, einfacheres Gerät gekauft.

Hab das Gerät dann ungetestet abgeholt und hatte heute mal nur ein paar Minuten Zeit des Teil mal einzuschalten und zu begutachten.
1. Feststellung: Ist das Gerät eingeschaltet, verteilt das Gehäuse ganz leichte Stromschläge.... Schutzleiter ist unterbrochen... paar mal durchgemessen, kein Durchgang... Stecker okay, muss tatsächlich direkt im Kabel liegen, Kabel testweise gegen ein anderes ausgetauscht, Schutzleiter durchgemessen, leichte Stromschläge beim berühren des Gehäuses verschwunden.

2. Maschine startet, keine der Warn- und Fehler LEDS leuchtet. Brenner montiert, Draht mit der Einfädelfunktion am Drahtvorschubkoffer ins Schlauchpaket eingefädelt, lief für mein Dafürhalten relativ gemächlich, könnte aber auch normal sein.

3. Alle Drehregler am Gerät sowie am Vorschubkoffer in eine Neutrale Position gebracht, Schweißprogramm für normalen Stahl verwendet, Brenner an Probeblech gehalten und feuer frei... Draht berührt Werkstück, funkt, Lichtbogen zündet nicht, Draht wird auf Werkstück geschoben, funkt und knallt wieder ab... nach ein paar Sekunden Chaos kommt dann tatsächlich auch ein stabiler, wenn auch nicht schön eingestellter Lichtbogen zustande mit dem man durchgehend eine "Naht" ziehen könnte... Nahtform, Geräusch vom Lichtbogen usw... alles nicht schön... Halt wie nicht richtig eingestellt.... Beim loslassen des Brennertasters schweißt das Gerät gefühlte 2 Sekunden weiter, könnte vom Endkraterfüllprogramm kommen... Eingelegt ist 1.2mm Draht... Fühlt sich etwas so an, als wenn man auf viel zu kleiner Stufe schweißen würde.... Die Anzeige für Spannung und Strom springt dabei irgendwo zwische 13 und 26V und 100 bis 180A... Werde das ggf. nochmal auf Video aufnehmen, war jetzt nur so aus dem Augenwinkel beobachtet.

Beobachtung: Beim betätigen des Brennertasters läuft der Drahtvorschub los... allerdings in Zeitlupentempo... wird dann nach ein paar Sekunden etwas schneller... Könnte evtl ein automatischer Zündvorschub sein... Mir kam der Drahtvorschub bei der Einfädelfunktion schon relativ langsam vor... Aber bei weitem noch viel schneller als während des "schweißens"

Das verstellen der einzigen beiden für mich in Frage kommenden Drehreglern, dem "12 Stufen Schalter an der Stromquelle mit dem "Hand Symbol" darüber als auch das Drehen des "Energy" Reglers ändern nichts. Der Drahtvorschub läuft immer gleich langsam, Zünden immer gleich schlecht, wenn der Lichtbogen läuft, dann halt schlecht.

Auch im Programm "Pulse" das gleiche. Wenn ich auf die Funktion mit dem Handsymbol schalte klackt beim betätigen des Brennertasters das Gasventil im Drahtvorschubkoffer, aber der Drahtvorschub läuft überhaupt nicht an. Egal welche der 12 Schaltstufen (Mit fühlbaren Rasten) an der Schweißstromquelle einstelle.

Auf den diversen Platinen befinden sich viele LEDs, die zum Teil beim betätigen des Brennertasters an und ausgehen.. das sieht jetzt aber ohne genaueres Wissen ziemlich regulär und okay aus. Ich kann nirgends etwas erkennen, das "Störung" schreit.

Beobachtung 4: Der "Energy" Poti der auf der Platine im DVK sitzt lässt sich ziemlich leicht drehen, nicht so, als wenn er ganz leer durchgeht, aber er lässt sich schon sehr leicht drehen... Ist leider direkt auf der Platine verlötet.

Was ich noch nicht getestet habe, aber morgen evtl. dazu komme ist das Gerät im E-Hand Modus zu benutzen. Wäre interessant, ob das funktioniert bzw. ob irgend ein Regler hier Einfluss auf den Schweißprozess hat.


Also... wieder mal zum Einstand viel Text... nun mal folgende Fragen:

1. Hat jemand Unterlagen zu dem Gerät?

2. Hat jemand Ahnung von dem Gerät bzw. zumindest schonmal mit so einer Kiste gearbeitet und kann mal das Bedienkonzept beschreiben?

3. Was meint ihr, soll ich als nächstes tun? Wo mit der Fehlersuche beginnen? Das einzige was jetzt, abgesehen von einer möglichen Fehlbedienung, in Frage kommt ist der Poti mit der merkwürdigen Haptik... Was so, weit hergeleitet, möglicherweiße irgendwie mit wenig Leistung und wenig Vorschub zusammenhängen könnte.

Vielen Dank und viele Grüße,

der Schlorg
 

Anhänge

  • IMG_20230824_162016.jpg
    IMG_20230824_162016.jpg
    393,8 KB · Aufrufe: 114
  • IMG_20230824_162404.jpg
    IMG_20230824_162404.jpg
    350,3 KB · Aufrufe: 109
  • IMG_20230824_162401.jpg
    IMG_20230824_162401.jpg
    503,2 KB · Aufrufe: 102
  • IMG_20230824_162044.jpg
    IMG_20230824_162044.jpg
    341 KB · Aufrufe: 107
  • IMG_20230824_162039.jpg
    IMG_20230824_162039.jpg
    344,2 KB · Aufrufe: 97
  • IMG_20230824_162029.jpg
    IMG_20230824_162029.jpg
    284 KB · Aufrufe: 109
  • IMG_20230824_162020.jpg
    IMG_20230824_162020.jpg
    431,8 KB · Aufrufe: 110
  • IMG_20230824_162410.jpg
    IMG_20230824_162410.jpg
    350,5 KB · Aufrufe: 107
  • IMG_20230824_162421.jpg
    IMG_20230824_162421.jpg
    454,3 KB · Aufrufe: 109
Hi
Die Frage die ich mir grad stelle ist folgende:
Folgt der Drahtvorschub dem Schweißstrom oder umgekehrt?
Ob der Schweißstrom sauber funktioniert lässt sich ja mit dem Elektrodenmodus testen den Du noch ausprobieren willst.

PS
 
Ja, genau... des ist des was ich an der Steuerung der Maschine noch überhaupt nicht verstehe.... hat von der Steuerung Parallelen zur HER-MAG mit dem Thyristorgesteuerten Gleichrichter, das war ja auch so ne 1-Knopf Synergiemaschine, allerdings trotzdem noch mit richtig dickem Trafo statt Inverter... Jetzt schau mer mal, was das Teil im E-Hand Betrieb so macht....
 
Ich hatte das einmal bei einem anderen Gerät, ich glaube es war ein Messer Griesheim. Da war der Draht elend langsam beim Testen und wollte nicht schneller werden. Egal mit welcher Einstellung. Erst beim schweißen, wenn Strom fließt, hat der Draht Geschwindigkeit aufgenommen.
 
Das ist ganz normal bei guten Geräten. Das ist die Einschleich/Anschleichautomatik. Dadurch zündet der Lichtbogen insbesondere bei hohen Stromstärkebn und damit verbundenen hohen Drahtfördergeschwindigkeiten zuverlässiger und weicher.

Teste erstmal per E-Hand, ob der Inverter funktioniert.
 
Servus Jürgi und Drehmomentapostel,

danke für eure Beiträge... es schaut also so aus, als wenn das langsame Draht anfahren gar kein Problem ist. Schonmal schön zu wissen!

Folgende Neuigkeiten hat der Tag heute mit sich gebracht:

Erstens:

Elektroden Schweißen funktioniert top.... habe nur schnell 2 Stück 3,2er Elektroden verschweißt... Kurzer Schock... Hatte den "Energy" Poti auf 10 gestellt... also 350A.... da ist mir die 3,2er Elektro recht violent mit großem Lichtbogen ins Werkstück übergegangen... Da hats mal kurzzeitig brutal aus der Werkstatt rausgeleuchtet... :P

Danach das Gas etwas deutlich runtergestellt... Elektroden schweißen funzt mit der richtigen Einstellung einwandfrei, sogar richtig schön und ohne Probleme... der Energy Poti ist definitiv funktional und das Mittel der Wahl um den Schweißstrom einzustellen...

Zweitens:

Dank sehr freundlicher Unterstützung.... Schaltplan! Ob der jetzt oder später eine Hilfe sein kann werden wir noch sehen... aber besser haben, als brauchen! :wink:

Ich stell den Schaltplan fürs erste hier mal noch nicht ein, möchte da lieber erstmal noch um Erlaubnis Fragen ob ich den veröffentlichen darf... Schicke PS, Jürgi und Drehmomentapostel und jedem der sich hier gerne beteiligen möchte diesen aber dann gern per PN zu.

Wenn nachher Zeit ist, geht ich nochmal bisschen zum probieren in die Werkstatt...

Viele Grüße,

Dave
 
Zuletzt bearbeitet:
Nächstes kurzes Update:

Gestern Abend hab ich dann nochmal kurz die "Standard" und "Pulsen" Funktion getestet... Ging beides einwandfrei.... so richtig völlig ohne Probleme... Aber halt jeweils nur für so etwa 20-30 Sekunden...

Was hab ich hier jetzt eigentlich?

Halten wir mal fest.... Die ganzen Leistungsbauteile scheinen eigentlich mal grundsätzlich in Ordnung zu sein... Soweit trifft das ja jetzt auch die Beschreibung des VK...

Das einzige was ich jetzt gemacht hatte von meinen ersten fehlgeschlagenen Tests zu den erfolgreichen Versuchen, war, dass ich die Platine mit dem Energy Regler zur Begutachtung aus dem DVK herausgebaut und dann nur an den Flachbandkabel hängend zum testen wieder montiert habe....

Als nächstes werde ich jetzt mal etwas länger mit dem Gerät schweißen.... Evtl. liegt der Fehler tatsächlich in einer schlechten Lötstelle / Wackelkontakt / schlechtem Poti auf der Steuerplatine des DVK....
 
Servus
Nimm mal die Verbindungsleitung zwischen Mag-Platine und Leistungsteil genauer in Augenschein.
Ich könnte mir vorstellen, dass die MAG-Platine einen Sollwert ausgibt welchem die Leistungsplatine bei der Regelung des Stromes folgen muss.

PS
 
Mit der MAG Platine meinst du die besagte Platine im DVK? Des ist dann im Schalplan die Verbindung X3 meine ich?
 
Auch hier ist schon wieder Ende... Das L-TEC ist (In Einzelteilen) wieder aus der Werkstatt ausgezogen... Hätte das Teil cool gefunden, wenns funktioniert hätte... aber die Zeit und Lust mich da weiter zu beschäftigen hab ich nicht... ein ehrliches Trafogerät in Form einer Merkle M401DW in quasi neuwertigem Zustand ist dafür zu seinen anderen Freunden in die Werkstatt eingezogen... Da weiß ich woran ich bin... :wink:

Danke an alle die sich beteiligt haben!

-edit-

Wenn irgendwann noch jemand Ersatzteile der L-TEC Migpulse 350 sucht, dann bitte bei mir melden. Ein paar Teile sind noch da.
 

Anhänge

  • IMG_20230930_191011.jpg
    IMG_20230930_191011.jpg
    433,7 KB · Aufrufe: 71
Das Ding hat ein Leistungsteil von EWM drin. Also das L-Tec.
Die können an verschiedenen Stellen sehr unangenehm ausfallen.
Die Generationen 1+2 und teilweise auch 3 fallen gerne komplett aus wenn die mal länger nicht am Strom waren.
Bei Wig Geräten fällt auch gerne der Zünder aus. Das passiert irgendwann nach längerer Standzeit. Funktioniert erst. Und dann nicht mehr. Habe davon schon 4 Geräte verschrottet weil eine Reparatur zu aufwändig ist. Die Dinger sind teilweise maximal serviceunfreundlich.
 
Die TRDC oder TRSQW (bei Ac Wig) zeigen dir normalerweise die Fehler auf der linken Seite an. Dahinter kommt dann die Steuerung für Wig oder Mig.
Nur als Info falls jemand Probleme mit diesen Dingern haben sollte.
 
Thema: L-TEC MIGPULSE 350i Inverter mit Problemen

Ähnliche Themen

Neueste Themen

Zurück
Oben