Kränzle und saures Brunnenwasser?

[der_Reisende]

Ein herzliches erstes Hallo an die Forengemeinde aus der indonesischen Hauptstadt Jakarta.
Hier in den Tropen, vor allem in der Millionenstadt Jakarta, hat der Schmutz nochmals einen anderen Stellenwert als in Europa. Innerhalb kürzester Zeit setzt sich alles mit einer Mischung aus Ruß, Staub und Moos zu.

Deshalb denke ich über die Anschaffung eines Kränzle Profi 175 TS T nach.

Das Problem jedoch ist die hiesige Wasserversorgung. Üblicherweise gewinnt jedes Haus das Wasser aus einem gebohrten Brunnen (ca. 20-30m tief). Diese Wasser hat bei mir einen pH-Wert von ca 5,7. Der Wert habe ich mit einem Pool-Testkit ermittelt, der tatsächliche Wert kann davon differieren, erscheint mir jedoch trotzdem etwas zu sauer.

Gibt es denn Erfahrungswerte hinsichtlich der Lebensdauer eines HD-Reinigers unter solchen Betriebsumständen? Kann man evtl. durch Zusetzen von alkalisch wirkenden Chemikalien das Wasser neutralisieren (i.e. basische Reinigungsmittel)?

Fragen über Fragen.

Viele Grüße
Jörg

 

[franznase]

Hallo Jörg,
natürlich könntest du dem Wasser pH-Plus zusetzen, jedoch würde ich das für Ressourcenverschwendung halten.

Ich würde den Hochdruckreiniger mit diesem Wasser benutzen und, wenn vorhanden, mit neutralem Wasser nach der Arbeit durchspülen.

Schwimmbäder benutzen auch zum Reinigen das Chlorwasser aus dem Becken. Natürlich gibt es dort einen etwas höheren Verschleiß, der sich aber in Grenzen hält.

Auf einen Kränzle würde ich bei diesem Schmutz auf keinen Fall verzichten. Dieser wird dir auch unter diesen Umständen viel Freude bereiten.

Viele Grüße nach Jakarta

 

[Thorsmen]

Hallo Jörg,

"saures" Wasser birgt die Gefahr, daß das Zink aus dem Messingpumpenkopf ausgewaschen wird. Übrig bleiben Kupfer und Blei, da Messing eine Legierung aus Kupfer, Zink und Blei ist. Der Pumpenkopf wird also "weich".

Das klingt ziemlich dramatisch, ist aber ein sehr langfristiger Prozess, der je nach ph-Wert mal schneller, mal langsamer verläuft. Bei einem ph-Wert von 5,7 bin ich noch guter Dinge, daß der Pumpenkopf mich (inzwischen 46 Jahre alt) noch überleben wird. Allerdings würde ich auch franznases Empfehlung folgen und den Reiniger nach Gebrauch mit "neutralem" Wasser nachspülen, soweit das verfügbar und möglich ist.

Grundsätzlich abraten würde ich Dir von einem Hochdruckreiniger mit Aluminium-Pumpenkopf.

In Jakarta laufen bereits eine Vielzahl von Kränzle-Geräten, bei denen mir noch keine Defekte durch Auswaschungen bekannt geworden sind.

Eine weitere Gefahr besteht darin, daß Brunnenwasser häufig sehr viele Schwebeteilchen enthält, die bei den hohen Drücken in der Pumpe wie ein Abrasivmittel wirken.

Die Betriebsumstände in Jakarta entsprechen also nicht gerade Laborbedingungen, aber ein Profi 175 TST bietet Dir sicherlich die besten Voraussetzungen unter diesen Umständen: Erstens: einen soliden Messingpumpenkopf, zweitens: freien Zugang zu den Ventilen, so daß Du die ggf. mal selbst reinigen oder ersetzen kannst.

Ein Pumpenkopf aus Edelstahl, der auch säurebeständig wäre, ist einfach unbezahlbar.


Gruß nach Jakarta


Thorsten

 

[der_Reisende]

Vielen Dank franznase und Thorsten für Eure Antworten.
Da ich mich nur noch zwei Jahre in Indonesien aufhalten werde, scheint meine Sorge um die Lebensdauer des Gerätes wohl eher unbegründet zu sein. Der Vorschlag, mit klarem Wasser nachzuspülen lässt sich ohne Probleme realisieren. Dazu muss ich nur den Ansaugschlauch in eine 5 Gallonen Trinkwasserflasche stecken... Andere Länder, andere Wassergegebenheiten.

Was die angesprochenen Schwebeteilchen betrifft, bin ich mir eigentlich sicher, keine Probleme zu bekommen. Wir verwenden das Wasser täglich. Es ist absolut klar und geruchsfrei. Leider ist es aus mikrobiologischer Sicht nicht zum trinken geeignet. Deshalb muß man hier zum Kochen und Trinken auf Flaschenwasser zurück greifen.
Oder ist es möglich, dass die Schwebeteilchen mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind?

Grüße Jörg

 

[Thorsmen]

Hallo Jörg,

ich hatte gestern noch zufällig unseren Exporteur für Indonesien am Telefon und habe ihn mal auf Dein Problem angesprochen. Ihm sind diese Probleme des sauren Wassers durchaus bekannt. Allerdings hauptsächlich bei Maschinen, die Tag für Tag 8 Stunden laufen müssen. Bei privater Nutzung sieht auch er keine Probleme in Bezug auf Auswaschungen.

Wenn keine Schwebeteilchen im Wasser sichtbar sind, so sollte das auch kein Problem sein.

Die meisten Probleme in Indonesien haben wir mit dem abenteuerlichen Wechselstromnetz. Nicht selten kommen an den Steckdosen nur knapp 200 V an. Zuwenig, um einen Hochdruckreiniger zu betreiben. Daher ist der Profi 175 TST mit Drehstrom eine gute Wahl!


Gruß


Thorsten

 

[der_Reisende]

Indonesiens Elektrik - don't get me started...
Tatsächlich hatte ich erst gestern wieder das Vergnügen, 16 Stunden ohne Strom auskommen zu müssen. An einer Sub-Station war ein Trafo abgebrannt.
Ein Elektroing. aus Deutschland erzählte mir, das hier sämtliche Systeme permanent mit 150% gefahren werden...
Glücklicherweise haben wir einen Kraftstromanschluss zur Verfügung (ist ein starkes Vermietargument bei den hiesigen Maklern).

Vielen Dank für die Informationen, ich werde mich jetzt mal nach einem Händler umsehen.