Hallo tolaff,
im Moment häufen sich natürlich mal wieder die Anfragen bzgl. Hochdruckreinigern. Es ist ja HDR-Hauptsaison.
Eine Umbenennung des Forums ist hoffentlich nicht notwendig.
Es finden sich ja auch immer mal wieder andere Spezialisten hier ein, die sich mit Kärcher oder ALTO bestens auskennen. Aber, in so einem Forum herrscht natürlich auch immer ein Kommen und Gehen und manchmal ist es schon ganz schön zeitaufwendig, wenn man seinen Job auch noch mit nach Hause nimmt. Ich fände es gar nicht schlecht, wenn sich mal wieder ein Kärcher-Experte engagieren würde, wie seinerzeit Donald Druck.
Was die Aluminium-Gehäuseplatte betrifft, so dürfte die gar nicht mit Wasser in Berührung kommen. Wasserseitig wird ja über die Manschetten abgedichtet, so dass sich das Wasser ausschließlich im Messingventilgehäuse befinden dürfte. Sobald also Wasser bis zur Gehäuseplatte gelangt, sind die Manschetten defekt.
Einschlaglöcher in der Gehäuseplatte können eigentlich nur durch äußere Einflüsse dahin gelangen. Z.Bsp. "Montage der Gehäuseplatte" mit Hammerschlägen.
Durch die Plunger kann das nicht verursacht werden.
Was den 125-er Deines Bekannten betrifft, so wäre ich mit einer Kostenabschätzung sehr vorsichtig. Bei dem Kostenvoranschlag sind natürlich auch Frachtkosten und Arbeitslohn (42,00 € pro Stunde - finde ich sehr fair) eingerechnet, die man bei einer Selbstreparatur einsparen könnte. Aber, auch bei den Teilekosten sollte man Vorsicht walten lassen. Wenn ein Plunger defekt ist, so macht es meistens wenig Sinn, nur den einen Kolben auszutauschen, da in der Pumpe eigentlich überall die gleichen Bedingungen herrschen. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sich bald auch die beiden anderen Plunger verabschieden. Deshalb ersetzen die Kollegen aus der Reparaturabteilung natürlich gleich alle Plunger. Das Gleiche gilt auch für Manschetten, Ventile, etc. Da kommt dann schnell ein stattliches Sümmchen zusammen, obwohl der Schaden zuerst ganz harmlos aussieht. Dennoch kann ich guten Gewissens sagen, dass die Kollegen immer bemüht sind, die Reparaturkosten so gering wie möglich zu halten.
Was den zerlegten Zustand des Gerätes bei der Retoure betrifft, so siehst Du dort den Aufwand für einen KV. Um einen KV überhaupt erstellen zu können, muss die Maschine erst fast komplett zerlegt werden, um alle Schäden zu ermitteln. Dann wird ein KV an den Händler geschickt, mit der Frage, was mit dem Gerät geschehen soll. Reparatur, Entsorgung oder eine Retoure im zerlegten Zustand. Offensichtlich hat sich der Händler Deines Bekannten für die letzte Variante entschieden, um weitere Kosten zu vermeiden.
Die Kostenpauschale von 25,00 € für den KV wurde Deinem Bekannten dann bei Neukauf eines Gerätes übrigens wieder erstattet.
Diese Lanze für die Kollegen aus der Reparatur musste ich einfach mal brechen.
Die Reparatur ist bei uns eine reine Serviceleistung, mit der kein Geld verdient wird und die nicht einmal kostendeckend ist. Dennoch bekommen die Kollegen aus der Werkstatt tagtäglich die Prügel ab, dass eine Reparatur auch mal Geld kostet und manchmal auch nicht mehr lohnt.
Die haben es echt nicht leicht, eine nachhaltige Reparatur zu einem günstigen Preis anzubieten und dies dem Händler zu erklären.
Ich habe eben mal versucht, den besagten 125-er aus dem Taunus-Kreis in unseren Unterlagen zu identifizieren. Leider, habe ich ihn nicht gefunden.
Ich hoffe, Du verübelst mir meine Worte nicht, aber Du siehst ja auch hier im Forum, dass sehr häufig anfangs nur ein "kleiner Defekt" angesprochen wird, der sich dann aber nach und nach als ein kapitaler Schaden herausstellt.
Beste Grüße
Thorsten