Hallo,
grundsätzlich ist es eine vorteilhafte Sache, wenn das Ladegerät den Akku identifizieren kann. Genaueres dazu habe ich erst letztens im Tread "Bosch Akkuladegeräte" geschrieben. Ob es dazu unbedingt RFID sein muß, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall wäre es ein gangbarer Weg, der sich aber für die von mir beschriebene volle Funktionalität standardmäßig nicht eignet. Aber machbar ist es durchaus. Ich würde das aber grundsätzlich ablehnen und solche Produkte nicht kaufen.
RFID ist bzgl. des Datenschutz (de facto in D sowieso abgeschafft) eine problematische Sache: Stichworte Überwachungsstaat und "gläserner Kunde".
Der ONV kann auch nie genau wissen, was ein RFID-System kann. Im Normalfall wird sicher zu 99,9% nur die ID ausgelesen. Grundsätzlich sind aber beschreibbare Systeme durchaus gängig und hier wohl auch verwendet. Das prominenteste Beispiel dürften die neuen Reisepässe sein. Der darin verwendete SmartMX-Chip (Philips) hat eine Speicherkapazität von 72kB - genug für eine Menge Informationen, die niemanden - nicht einmal bzw. erst Recht nicht den Staat - etwas angehen. Bleibt nur der Rat, den Chip seines Passes mit einer Einlage aus Metallfolie abzudecken, die man bei der Paßkontrolle kurz entfernt und ansonsten Produkte mit RFID-Chips entweder zu meiden oder die Transponder nach dem Kauf zu zerstören - so man sie findet, was leider ein Thema für sich ist. Inzwischen ist man in der Lage, RFID-Transponder in Kunststoffteile - etwa von PKW's - einzuspritzen...
Zurück zur Ladetechnik:
Zuerst würde ich mal das Ladegerät öffnen und schauen, ab es überhaupt mit einer RFID-Lesetechnik ausgerüstet ist. Ich vermute: nein. In diesem Fall kann man den RFID-Chip entfernen oder ggf. nur mit einem selbstklebenden Aluminiumetikett abkleben, falls er für die Garantie noch relevant ist.
Solte ein RFID-System vorhanden sein, dient es vermutlich nur als Zyklenzähler. Wer nach einem Jahr reklamiert und von sporadischem Gebrauch redet, muß sich dann vielleicht vorhalten lassen, daß sein Akku bereits 472 Mal geladen wurde und das Ende der Nutzungsdauer erreicht habe - auch ein Grund, den Chip schlafen zu legen.
Eine Manipulation der Lebensdauer ist möglich und für die Hersteller sicher verlockend. Auch könnte man die Reparatur von Akkus erschweren bis praktisch unmöglich machen. Nur kommt so etwas über kurz oder lang heraus und schadet dem fraglichen Unternehmen dann (hoffentlich) massiv. Als Mitbewerber würde ich verdächtige Geräte dahingehend untersuchen und entsprechende Erkenntnisse erbarmungslos publizieren. Kunden, die das Zeug (oder was auch immer von diesem Hersteller) dann trotzdem noch kaufen, sind selber schuld.
Momentan erfolgt die Reduzierung der Lebensdauer der Akkus vorrangig durch die Verwendung von (möglichst billigen) NiMH-Zellen in Verbindung mit primitiver Ladetechnik. Und die momentan wie die Offenbarung bewordene Lithiumtechnik ist diesbezüglich noch unwirtschaftlicher.
Gruß
Thomas