Gibt es eine Art Führungshilfe für lange Bohrlöcher in Holz?

Diskutiere Gibt es eine Art Führungshilfe für lange Bohrlöcher in Holz? im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo! Unlängst bin ich in die Verlegenheit gekommen, einen Holzbalken mit 120 mm Dicke, für zwei M10 Gewindestangen parallel durchbohren zu...
wolke

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Hallo!

Unlängst bin ich in die Verlegenheit gekommen, einen Holzbalken mit 120 mm Dicke, für zwei M10 Gewindestangen parallel durchbohren zu müssen. Die notwendigen Schlangenbohrer hatte ich zum Glück da, allerdings mangelte es mir an der notwendigen Übung zur Durchführung, es war immer eine Bohrung ein wenig schief zum Balken bzw. zur jeweils anderen Bohrung. :oops:

Ein vorhandener Mobiler Bohrständer (Wolfcraft) scheiterte am notwendigen Hub für den langen Schlangenbohrer, der ist wirklich nur für kleine Bohrungen gedacht. In 75er Latten ging das damit noch wunderbar.

Gibt es denn eine Art einfache Führungshilfe, oder einen besonderen Trick, wie man den Bohrer exakt im 90° und 45° Winkel ansetzen kann? Ich meine damit keine Spezialwerkzeuge die mehr als die Maschinen selbst kosten und dem Laien nicht verfügbar sind, sondern vielmehr vorhandenes KnowHow und clevere, erschwingliche Lösungen!

Für die im Sommer geplante Gartenhütte müsste ich dann noch mehrere 10x10 und dickere Balken parallel und 45° durchbohren und wäre froh, wenn mir jemand von Euch ein paar Tpps geben könnte!
 
Habe gerade DIESES TEIL entdeckt. Entspricht ziemlich genau den Anforderungen, allerdings hat mich der Preis vom Sessel sinken lassen.... :shock: :shock:

Das kann doch nicht sein, dass es sowas nicht günstiger gibt, oder?
 
Also ich mach sowas immer zu zweit .... einer um den Winkel festzuhalten und einer zum Bohren.

Vor Bohrbeginn den Bohrer rechtwinklig zum Balken ausrichten, ein cm bohren, nochmal Winkel prüfen, nochmal 3-4cm Bohren, Winkel prüfen, und durch. passt eigentlich immer :)

Wenn man auf der anderen Seite genau an einer Stelle rauskommen muß, bohre ich von beiden Seiten rechtwinklig bis zur Balkenmitte. Dann passt das auch.

Ist auf jeden Fall die günstiger Methode, als der Bohrständer für 360€ ... außer man bohrt jeden Tag solche Löcher. Für mich wäre es nichts, ich glaube ich hab in meinem ganzen Leben nur 30 Löcher in Holz > 10cm Dicke gebohrt....

Grüße, Mathias
 
Hallo,

bau dir eine Bohrschablone:

Befestige ein Alu-Rohr, mit dem passenden Innendurchmesser zum Bohrer auf einer Holzkonstruktion. Das Rohr könntest du auch in eine zuvor gefräste Nut in deiner Holzschablone einlegen. Das Rohr ist dann die Führung für den Bohrer. Die Schablone befestigst du mit Schraubzwingen an deinem Balken.

Das erfordert dann eventuell einen längeren Schlangenbohrer. Der Preis für den Bohrer sollte aber unter dem für einen Zimmereibohrständer liegen.

12585_bild_1.jpg

Das rote ist die Schablone (so oder ähnlich könnte die ja aussehen), das braune der Balken.


Gruß

xt-schrauber
 
Danke für die Vorschläge!
Die Schablone wäre eine Überlegung wert, allerdings könnte man dann auch schon ein Gestell ähnlich des Bohrständers bloß einfacher gestrickt in Angriff nehmen. Bei der Schablone würde mich auf den ersten Blick die behinderte Sicht auf die Bohrstelle stören.

Kennt jemand solche Dinger wie die Protool Ständer als günstigere Nachbauten bzw. von anderen Herstellern?
 
Hallo Wolfgang

Unter den mobilen Bohständer eine
durchbohrte Mpxplatte als zusätzliche
Führung schrauben,sollte das auswandern
etwas abmildern.

Zu den Zimmereibohrständern: einzige Alternative
ist Mafell=noch teurer.

Gruß Thomas
 
Wenn man das nicht ständig braucht: Was spricht dagegen, zuerst mit dem mobilen Bohrständer und einem normalen (normal langen) Bohrer so weit bohren wie es geht. Das ist dann die notwendige Führung für den Schlangenbohrer, der dann gefühlvoll freihändig geführt wird.
 
Hallo Wolfgang

Hab das wichtigste vergessen zu schreiben,
die Platte noch mit Anschlag versehen und
dann von beiden Seiten bohren.

Gruß Thomas
 
klassisch schrieb:
Wenn man das nicht ständig braucht: Was spricht dagegen, zuerst mit dem mobilen Bohrständer und einem normalen (normal langen) Bohrer so weit bohren wie es geht. Das ist dann die notwendige Führung für den Schlangenbohrer, der dann gefühlvoll freihändig geführt wird.

:crazy:
Danke, warum denkt man an das nächstliegendste immer zuletzt?
Ist wohl die billigste und einfachste Lösung, bedingt aber in diesem Fall viel Zeit oder ev. eine zweite Bohrmaschine.

In den kleinen mobilen Bohrständern ist die Schelle zur Maschinenbefestigung nämlich mit solch dämlich kurzen Inbus-Schrauben ausgestattet, dass die (ungesicherten) Muttern raus fliegen sobald das Bohrfutter endlich durch die Schelle passt. Längere Schrauben stehen am Guss an und sind so unmöglich. Dadurch wird ein dauerndes Wechseln vom kurzen Bohrer zum langen mit der selben Maschine zur Tortur. Man müsste also konsequent alle geplanten Löcher in einem Gang vorbohren und erst dann zum Schlangenbohrer greifen.
 
t.ost schrieb:
Unter den mobilen Bohständer eine
durchbohrte Mpxplatte als zusätzliche
Führung schrauben,sollte das auswandern
etwas abmildern.

Zu den Zimmereibohrständern: einzige Alternative
ist Mafell=noch teurer.

Hallo Thomas!
Danke für den Tipp, aber das auswandern war nicht das Problem, der Bohrer war nur zu lang für das Bohrmobil. :wink:

Außer Mafell und Protool fand ich nun auch noch einen von Famag, aber auch hier lässt der Preis auf Kartellabsprachen schließen... :lol: :wink:

Immer wieder erstaunlich finde ich das Preis/Leistungsverhältnis solcher Zubehörteile. Einerseits bekommt man um 60-100 Euro einen Tischbohrständer mit schon ganz brauchbarer Säule und Schraubstock, auch eine Markenschlagbohrmaschine kriegt man für unter 200 Euro. Und dann wird für zwei Eisenstangen samt Spiralfedern, einen 50 Cent Winkelschleifergriff und einen Gussteil fast 400 Euro verlangt. Sowas ist für mich rational nicht nachvollziehbar...
 
wolke schrieb:
:crazy:
Danke, warum denkt man an das nächstliegendste immer zuletzt?
tröste Dich, da bist Du nicht allein...
wolke schrieb:
Ist wohl die billigste und einfachste Lösung, bedingt aber in diesem Fall viel Zeit oder ev. eine zweite Bohrmaschine.
Der Trend geht eh zur Zweitbohrmaschine. Aber man kann auch sicher eine leihen. Vielleicht schafft es ja auch der Akkuschrauber.
wolke schrieb:
Man müsste also konsequent alle geplanten Löcher in einem Gang vorbohren und erst dann zum Schlangenbohrer greifen.
Auch eine Möglichkeit, aber ich würde mir irgendwie ein zweites Bohrgerät besorgen/borgen.

Übrigens: Der Befestigungsfuchs schreibt zu seinen Schlangenbohrern: "Bitte beachten Sie das bei Bohren von Löchern, die tiefer als 460 mm sind der Bohrer zwischendurch gekühlt werden muß, bzw. der Spanauswurf konstant gewährleistet sein muß.
Durch herausziehen des Bohrers aus dem Bohrloch erreicht man einen vollständigen Spanauswurf und gleichzeitig auch eine Kühlung.
Als Praxistip hat sich erwiesen, das man bei sehr tiefen Bohrungen oder bei Bohrungen in hartem Holz mit ein paar Tropfen Öl an der Aussenseite des Bohrers erstaunliche Ergebnisse erzielen kann.
Ein geöltes Tuch, welches an die äußere Wendel des Bohrers gehalten wird ist eine gute Möglichkeit hierzu."
 
@wolke

Das mit dem Vorbohren mit dem kleinen mobilen Bohrständer war auch mein erster Gedanke.

Außer Mafell und Protool fand ich nun auch noch einen von Famag, aber auch hier lässt der Preis auf Kartellabsprachen schließen...
Famag hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Ausführungen im Programm (Katalog mit Preisen unter www.famag.com downloadbar), sind zwar erheblich teurer als die kleinen Heimwerkerausführungen, aber wenn man nur 90 Grad braucht, geht es bei ca. 170 EUR los (210 mm Bohrtiefe).

Übrigens ist mein Händlerrabatt bei den Bohrständern geringer als bei fast allen anderen Produkten, die Produktionskosten scheinen also - wohl bedingt durch sehr geringe Stückzahlen - tatsächlich relativ hoch zu sein!
 
ric schrieb:
@wolke

Famag hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Ausführungen im Programm (Katalog mit Preisen unter www.famag.com downloadbar), sind zwar erheblich teurer als die kleinen Heimwerkerausführungen, aber wenn man nur 90 Grad braucht, geht es bei ca. 170 EUR los (210 mm Bohrtiefe).

Danke für den Hinweis!
Ich wollte Dich gerade kontaktieren um zu fragen und habe zum Glück nochmals den Katalog von Famag geschmökert. Für ausschließlich 90° täte es auch eine selbstgefertigte Bohrführung, aber wenn schon Geld, dann sollte das Ding auch 45° können. Der dem Protool ähnlichste wäre wohl der 1404 und der startet lt. PDF auch bei 360 Euro. Ist also gehüpft wie gesprungen...
 
@wolke
Für ausschließlich 90° täte es auch eine selbstgefertigte Bohrführung
Vielleicht macht es ja auch Sinn, das vorhandene Gerät einfach mit längeren Stangen auszurüsten.

Generell ist Famag bei den mobilen Bohrständern nicht günstiger als Protool, die Ständer sehen ja auch sehr ähnlich aus, vielleicht kommen sie ja vom selben Zulieferer!
 
Wolfgang,

schau Dir mal dieses Teil von hmdif an. Über die Qualität kann ich nichts sagen aber die Länge, die Du benötigst, scheint er zu bringen.

Bis denne

Uwe
 
uwelin schrieb:
Wolfgang,

schau Dir mal dieses Teil von hmdif an. Über die Qualität kann ich nichts sagen aber die Länge, die Du benötigst, scheint er zu bringen.

Hallo Uwe!

Danke für den Link, ist eine super Lösung. Schade, dass man sich das Ding nicht in Natura ansehen kann. Die haben da auch viel Markenware, daher vernute ich mal keinen Ramsch hinter dem Bohrständer. Zwei Sachen die mich aber ein wenig stören sind erstens das Plastik des Grundträgers (ohne es gleich abwerten zu wollen) und die Tatsache, dass eine Bohrmaschine/Schrauber alleine am Bohrfutter gehalten hängt. Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch...
 
Hi Uwe

Hast du in dem Shop schon mal gekauft?

Das Sortiment sieht ja nicht schlecht aus.

Gruß Thomas
 
hi. die Führung ist hier offensichtlich eine Führungshilfe für 6,35 mm Bithalter und wird nicht " am Bohrfutter " geführt. Das System ist wohl mehr für Akkuschrauber gedacht?? Trotzdem sehr Interessant für Winkelverschiebbare Bohrungen ( z,b. in Rohren ) mit dem Akkuschrauber. Für die vor Ort Montage doch sehr Interessant. :wink:
 
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