Fülldraht

Diskutiere Fülldraht im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, was ist eigentlich genau Fülldraht? Gibt es Fülldraht auch aus Aluminium? Wofür wird es angewendet? Welche Hersteller gibt es von...
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unwissende79

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18.09.2010
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Hallo zusammen,

was ist eigentlich genau Fülldraht?
Gibt es Fülldraht auch aus Aluminium?
Wofür wird es angewendet?
Welche Hersteller gibt es von Fülldrähten?
Welche Vorteile hat Fülldraht beim Schweißen?
Was wird damit geschweißt?


(Ich arbeite im Großhandel und ein Kunde von uns benötigt Aluminium Fülldraht. Da ich als Leihe mich gar nicht damit auskenne, hoffe ich auf ein paar Infos von Euch. Habe schon ein wenig darüber im Netz gegoogelt und nur Infos über Coreshield 8 gefunden. Daher weiss ich nun, dass Fülldraht mit schweißen zu tun hat. Als Leihe sagten mir aber die meisten Infos zum Produkt nichts. Daher bitte ich um Eure Hilfe!)
 
Fülldraht hat sozusagen die ummantelung einer Elektrode (E-schweiß) im inneren des Drahts, desshalb Fülldraht.
Den gibt es auch aus alu schau mal bei rehm, castolin...
In größeren Betrieben schweißt man so weit ichweiß fast nur noch mit Fülldraht höhere Lichtbogenleistung, stabilerer Lichtbogen, vereinfacht das schweißen wenn man es kann. Ist aber schweine teuer das zeug.
gruß
 
Also, Fülldraht ist ein MAG-Schweißdraht (also Schutzgasschweißdraht) , welcher ein Flussmittel enthält und so kein zusätzliches Schutzgas mehr benötigt, da das im inneren enthaltene Flussmittel eine Schlacke wie beim Elektrodenschweißen bildet. Dadurch kann auch problemlos im Freien oder bei starkem Wind geschweißt werden und man braucht kein Gas. Allerdings ist der Fülldraht im Vergleich zum normalem Draht und Gas etwas teuerer. Da es auch Stabelektroden für Alu gibt, nehme ich an, dass es auch Fülldrähte dafür gibt. Dieser Fülldraht ist auf Spulen gewickelt wie der "normale" Draht zum "Schutzgasschweißen" auch. Bei diesem Schweißverfahren wird der auf der Rolle aufgespulte "Endlosdraht" durch ein Schlauchpaket und durch en Schweißbrenner zur Schweißstelle durch einen Motor befördert, wo er dann durch einen elektrischen Lichtbogen abschmilzt, im gleichen Zeitraum wird der abgeschmolzen Draht ja durchgängig von der Spule nachgefördert. Die Schweißstelle wird von einem Schutzgas geschützt, das ebenfalls aus dem Brenner auströmt und durch eine Gasdüse rund um den Draht und um den Bereich des geschmolzenen Metalls ausströmt und verhindert, dass Sauerstoff an die Schmelze kommt und die Schweißnaht zerstört. Das Gas kommt aus einer Gasflasche, die meistens hinten am Gerät befestigt wird. Als Gase werden unbrennbare Gase verwendet. Zum Schweißen von normalem Stahl wird ein Schutzgas aus Argon und Co2 verwendet, meistens mit 18% Co2. Für Aluminium und Edelstahl wird reines Argon verwendet.

Aber wenn man nun mit Fülldraht schweißt wird kein Schutzgas mehr benötigt und so hat sich auch eine evtl. Frage nach dem richtigen Schutzgas erübrigt, da keines benötigt wird.

Für jedes Material, was geschweißt wird, muss ein anderer Draht verwendet werden. Also für Alu ein Draht aus Aluminum und füür Edelstahl ein Draht aus einer Edelstahllegierung und für Stahl ein Draht aus Stahl, der meistens zwecks Rostverhinderung verkupfert ist.
 
wenn ich Fülldraht ohne Gas verschweiße habe ich Poren und was für welche so wie als würde man halt ohne Gas schweißen beim normalen Draht.
 
Danke für Eure schnelle Infos!
So langsam bekomme ich endlich einen Überblick Dank Euch

Habe mir schon die Homepages von Rehm und Castolin auch mal eben angeschaut, damit ich Fülldraht auch mal endlich sehe.
Welche Firmen gibt es denn noch?

Welche Gegenstände werden denn mit Fülldraht geschweißt?
Welche Alternativen gibt es zum Fülldraht? Sind das z.B. die Stabelektroden?
 
Einmal den normalen Draht (MAG), Elektrode oder WIG je nach dem was, wo, wie schnell!!!
Was man genau damit verschweißt??? Der der genug Geld hat und sich das arbeiten hiermit erleichtern kann der schweißt alles mit Fülldaht.
z.b. Kehlnaht steigend Wurzellage, fallen die Pendelbewegungen weg man kann den Brenner gerade führen wesentlich schneller.....
 
Entweder Stabelektroden zu Elektrodenschweißen, wie es jeder kennt oder ganz normales MIG bzw. MAG Schweißen, also das selbe wie Fülldraht nur ohne, dass ein Flussmittel enthalten ist und da das Gas den Schutz übernimmt und der Draht massiv aus dem jeweiligen Metall ist, also das ganz normale "Schutzgasschweißen". Wird oft angewendet, weil es durch seine hohe Schweißgeschwindigkeit, ist ja Fülldraht ohne Flussmittel sehr kostengünstig ist. Stabelektroden werden immer seltener verwendet und dadurch werden sie immer teurer. Als teurere Alternative wäre da noch das WIG zu nennen, die Geräte und das Gas ist verhältnismäßig teuer, aber die Nähte haben die höchste Güte und es lassen sich alle Metalle schweißen, die irgendwie gefügt werden können. Es lässt sich damit sehr gut Aluminium und Edelstahls chweißen, dabei wird Alu mit Wechselstrom also AC und Edelstahl und Stahl mit Gleichstrom also DC mit dem Brenner am -Pol geschweißt. Bei diesem Verfahren entsteht der Lcihtbogen zwischen einer Wolframelektrode, die angespitzt wird und dem Werkstück. Durch den hohen Schmelzpunkt von Wolfram schmilzt die Eektrode im Brenner selber nicht, muss aber drch Verunreinigungen im Gas oder Werkstück nach einer gewissen Zeit immer wieder mal angeschliffen werden. Um sie un um das Schmelzbad wird ebenfalls durch eine Gasdüse ein Schutzgas zugeleitet, um dafür zu sorgen, dass die Wolframeletrode nicht oxidiert und das Schmelzbad. Dabei wird sehr oft Argon verweendt. Es darf kein Gas mit aktiven Anteilen wie Sauerstoff oder Co2 verwendet werden sondern nur reaktionträge Gase die also inert sind, daher auch Wolfram-Inert-Gas Schweißen. Meistens wird Argon verwendet, aber beim Schweißen von Alu kann dem Argon auch Helium zugemischt werden um einen heißeren Lichtbogen zu erhalten und ein besseres Schweißen bei großen Dicken zu ermöglichen ohne das Bauteil vorzuwärmen. Beim WIG Schweißen entstehen keine Schweißspritzer oder Funken, die die Oberfläche versauen könnten. Das Material zum Schweißen wird in Form eines 1m langen Drahtes in unterschiedlichen Durchmessern und Metallen zugegeben. Beim WIG Schweißen verwendet man einen Gasdurchfluss von etwa 6-9 l/min. Beim "Schutzgasschweißen" rechnet man den Drahtdurchmesser mal 10 ergibt den Gasdurchfluss. Also bei einem Draht von 0,8 mm ca. 8 l/min an Gasfluss.

Es gibt an Herstellern auch noch Oerlikon, Carbo Weld, Esab und noch andere, die mir gerade nicht einfallen.

Hoffe, es hat klick gemacht, nur mal als Antwort für Ahnungslose.
 
Hallo,

wenn ich mich mal dazu einklinken darf.
wie viel Intelligenz /Elektronik ist z.B. in einem Rehm SYNERGIC.PRO² mehr drin als in dem Merkle Mobimig 180k (http://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=19&t=24060

Oder sind diese Kombigeräte (Merkle,Schweisskraft Kempi) überhaupt nicht mit reinen aktuellen Mig /Mag Geräten vergleichbar?

Vielen Dank schon mal

Grüße
 
Meines Wissens gibt es keinen Fülldraht für Alu. Ich mag mich irren, kommt ja ständig was Neues, aber davon habe ich bisher noch nichts gehört. Allein die Anforderungen an den Drahtvorschub wären wohl kaum zu realisieren.
Ich habe allerdings schon erlebt, daß manche Leute (fälschlich) ganz allgemein jede Form von Mig/Mag-Draht als Fülldraht bezeichnen, egal ob massiv oder Röhrchen.

Fülldraht für Stahl gibt es sowohl für mit, wie als auch für ohne Schutzgas.
 
Genau, es gibt nämlich auch noch Fülldraht, der mit Metallpulver gefüllt ist.
Der bildet dann keine Schlacke und muss unter Schutzgas verschweißt werden.
Wird meines Wissens hauptsächlich beim Hochleistungsschweißen verwendet um höhere Abschmelzleistungen zu erzielen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es sowas auch für Alu gibt, bin mir aber nicht sicher.
Schlackebildender Fülldraht wird auch häufig im Schiff- und Stahlbau verwendet.
Der Einbrand ist mit dem vom E-Schweißen vergleichbar und daher gut für dicke Bleche geeignet.
Nur ist Fülldraht eben sehr teuer :roll:
 
@Agriwelder

Ich habe auch ein Synergic Pro2 230AM. Die Intelligenz des Gerätes besteht hauptsächlich aus fest eingespeicherten Tabellen für unterschiedliche Drähte und Schweißleistungsstufen.
Du stellst also zwei Parameter ein: Drahtmaterial/Stärke und Leistungsstufe. Die davon abhängigen Parameter Drahtvorschub und Induktivität stellt das Gerät automatisch anhand der gespeicherten Tabellen ein.

Beispiel:
Du willst 2mm starken Baustahl schweißen. Dazu verwendest du den üblichen Draht z.B. 0,8mm SG2 Draht ein. Aufgrund der zu verschweißenden Materialstärke stellst du Leistungsstufe 3 (von 7) ein. Weil du dich voll auf die Synergie des Gerätes verlassen willst, stellst du am Drahtvorschub die Standardstellung 12 Uhr ein.

Nun schaut das Gerät in den internen gespeicherten Tabellen nach, welcher Drahtvorschub und welche Induktivität für diesen Draht und dieser Stärke und bei der eingestellten Leistungsstufe passt und das Gerät stellt diese Parameter dann selbstständig ein.

Nehmen wir an, beim Schweißen stellst du fest, dass Leistungsstufe 3 doch irgendwie zu wenig ist. Also erhöhst du auf Stufe 4. Das Gerät schaut nun in die einprogrammierten Tabellen und passt den Drahtvorschub und die Induktivität entsprechend an.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus sage ich mal, dass die eingebauten Kennlinien (Tabellenwerte) ganz gut passen. Wenn aber aus irgendeinem Grund ein etwas höherer Drahtvorschub gewünscht ist, dann stellt man den Drahtvorschub nicht auf den Standardwert 12 Uhr, sondern erhöht oder erniedrigt ihn ein bisschen. Das schaltet die Synergie nicht aus, sondern das Gerät schaut zunächst in die eingebauten Tabellen und stellt dann den Wert für den Drahtvorschub immer ein bisschen höher oder niedriger als in den eingebauten Tabellen ein. Das gleiche gilt für die Indukivität.

Die Synergic-Intelligenz geht aber nicht so weit, dass sie anhand der Geräusche oder anhand der Stromstärkeänderungen oder der Kurzschlussfrequenz oder daran, ob sich der Brenner am Werkstück abstößt die Parameter einstellt, so wie es die Gehirne der Schweißer machen. Und Lernen kann so ein Gerät erst Recht nicht. Von Intelligenz der Synergic zu sprechen ist also eigentlich nicht korrekt.

Das, was das Gerät bietet, ist für einen Anfänger sehr wertvoll. Er kann eine große Fehlerquelle, nämlich die völlige Falscheinstellung des Gerätes schon mal ausschließen. Dem Profi erspart es die Einstellung des Drahtvorschubes, wenn er die Leistungsstufe ändert. Es erspart ihm also Zeit. Es ist aber nicht so, dass ein Profi dadurch bessere Nahtqualitäten produziert.
Der Profi braucht keine automatischen Parametereinstellungen, denn er hört und spürt, dass irgendwas nicht optimal ist und weiß sofort, an welchem Rad er wie rum und wie viel drehen muss.
 
Wieviel kosten denn beispielsweise 10m Fülldraht?
Wieviel kosten hingegen vergleichbare Alternativen?
Kann ich Fülldraht auch online kaufen?
 
Thema: Fülldraht

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