Forstwirt lohnt sich das noch?

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Frend of Forest

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18.03.2008
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Lindlar
Beruf
Schüler
Hoffe diese Frage passt hier hin!!
Folgende Situation:
Meine Eltern besitzen einen Hof der in die Pferdewirtschaft orientiet ist. Zu diesem Hof gehören zirka 8-10 ha Wald.
Diesen Wald bewirtschafte ich leidenschaftlich gerne. ( zum Taschengeld ausbessern)
Ich selber bin jetzt in der Oberstufe und Überlege was nach dem Abi in 2 Jahren kommen soll! Ich spiele mit dem Gedanken Forstwirtschaft zu studieren.
Meine frage ist jetzt, ob sich das heutzutage überhaupt lohnt und ob in dieser Markt es noch Perspektiven bietet oder schon übersättigt ist? :?: :?: :?:
 
Ich kenne Forstwirt im klassischen Sinne nur als Lehrberuf - was damals ein sog. Waldarbeiter war.
Studierte Forstwirtschaftler haben letzendlich den Beruf des Försters gewählt.
Auch ich spielte nach ein paar Jahren im Wald mit diesem Gedanken.
"Waldarbeiter" kam aufgrund der gesundheitlichen Belastung nicht in Frage: Lunge, Rücken, Gelenke am Ende hinüber - und die Gefahr!
Steht in keinem Verhältnis.
Förster allerdings ist m.E. noch immer ein sehr toller Beruf - und auch mit Erfolgschanchen - denn afaik haben die Nachwuchsprobleme.
Allerdings ists es hier z.B. so, dass sich immer mehr "Forstgemeinschaften" bilden, bei denen am Ende eine Person als Förster steht.
Sind Förster im Staatsforst eigentlich noch immer "Beamte"?!
Damals wars jedenfalls so..
 
@Henniee

Ja, es gibt ihn noch den klassischen beamteten Förster. Auch hat jeder größere Ort mit Waldgebieten ein eigenes Forstamt (Ich hab denen noch vor kurzem 15 Euro in den Hals geschmissen, damit sie ein Vorkaufsrecht für ein Waldstück nicht ausüben :evil: ).
Die Uniform des beamteten Försters und deren "Dienstgradabzeichen" sind meines Wissens die einzige bundesdeutsche Uniform bzw. -bestandteile, die auch für private Förster zugelassen sind. Vielleicht kommt daher die Vermutung, weil alle gleich aussehen, dass es keine Forstbeamten mehr gibt.
 
Studieren um Bäume zu fällen?
Oder Studieren um anderen zu sagen welche Bäume sie
fällen sollen?

Heute kann kaum jemand vorhersagen welche Berufe in 5 Jahren
gefragt sind. Da kann man nur von Vermutungen ausgehen.

Aktuell werden in einigen Regionen Deutschlands Personen
gesucht, die die Baumgesundheit beurteilen sollen und dann
entsprechende Massnahmen ergreifen.
Aber werden diese Personen in 5 Jahren auch noch gesucht?

Wenn du Forstwirtschaft studieren willst, so solltest du, so wie
es zur Zeit aussieht, auch dazu bereit sein deinen Job weltweit
aus zu üben. Fremdsprachen gegenüber solltest du nicht
abgeneigt sein!
Eventuelle Einsatzgebiete - Forstbehörden - grosse Unternehmen
( Waldbesitz oder/und Holzindustrie ) - Gutachter.

Bäume fällen in der EU können ( schein- ) Selbstständige, die ihre
Tätigkeit mit geringen Einschränkungen fast EU-weit ausüben.
Das heisst, wenn du nicht z.B. bei der Stadt einen Job als
Stadtförster auf Lebenszeit hast, musst du mit Entgelten von
unter 10,-Euro konkurieren.

MfG Hainbuche
 
@frend of forest,
zunächst mal Glückwunsch zu den 10 ha Eigenwald. Hege ihn, beernte ihn und freue Dich daran. Wald wird knapp, wie überhaupt Biomasse.

Nun zu Deinen Zukunftsplänen: In der eigentlichen Forstwirtschaft gibt es drei Laufbahnebenen:
1. Den Mittleren Dienst (Waldarbeiter; Rottmeister)
2. Den Gehobenen Dienst (Revierleiter, "Förster")
3. Den Höheren Dienst (Oberförster/Forstmeister, leitet mehrere Reviere).
Revierleiter wurde man früher ohne Studium, durch Lehre und Besuch der "Försterschule". Heute sind die Ansprüche an Revierleiter weitaus höher als früher, und das Fachhochschulstudium ist eine ideale Berufsgrundlage.
Die angehenden Forstmeister studieren auf der Uni.

Aber in Wirklichkeit wird nur ein Bruchteil der Absolventen Revierförster oder Forstmeister. Einige Absolventen nimmt auch der nichtr reviergebundene Staatsdienst auf (Ministerien, Landwirtschaftskammer).

Es gibt jedoch auch abseits des eigentlichen Forstamtswesens interessante Verwendungen für Forstleute: Im Holzhandel, im NawaRo-Bereich etc..
Vielleicht solltest Du auch mal ein Auge auf agrarwissenschaftliche Studiengänge richten. Evtl. kann für Dich auch eine agroforstliche Studienrichtung interessant sein.

Wenn's um Biomassebildung geht, dann ist sowieso das subtropische und tropische Ausland hochinteressant. Im deutschen Wald wachsen im Schnitt vielleicht 7 fm/Jahr zu, in den Tropen problemlos das 10-fache.

Ich kann Dir generell nur raten, Deinen Neigungen zu folgen. Lerne oder studiere das, was Dich wirklich interessiert. Dann wirst Du später auch erfolgreich sein, und Du wirst auch berufliche Alternativen zu ursprünglich beabsichtigten verwendungen erkennen und finden.

Gruß

Boesman
 
Vielen Dank erst einmal für eure Antworten!
Ich werde mir das genze noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Hab ja noch 2 Jahre zeit zum überlegen!
Gruß Michael
(Frend of Forest) :wink:
 
Thema: Forstwirt lohnt sich das noch?

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