Hallo !
Besitze die Domino-Fräse seit nun mehr knapp 2 Jahren, benutze diese jedoch nicht gewerblich,
sondern eher als Hobby. Folgende Arbeiten habe ich bis jetzt mit dieser durchgeführt:
etliche Korpuse herstellen für Einbauschränke im Dachgeschoss, Reparaturen durchführen an
gebrochenen Verdübelungen, 2 grössere Kommoden inkl. Schubladen komplett neu hergestellt.....
also eigentlich alles Verdübelungen "übers Eck", "flache" Verdübelungen kamen bis jetzt
noch nicht vor, aber dafür ist bei Dir ja eh die Flachdübelfräse vorgesehen.
Nun ja, hatte bis dahin keine Erfahrungen mit solch einem "filigranen" Maschinchen,
habe mal Zimmermann gelernt und da gehts nun mal etwas "gröber" zu, da nimmt man zum "Ausfräsen"
von Zapf-Löchern einen Kettenstemmer....
Ich bin aber sofort mit der Bedienung zurecht gekommen und ich würde behaupten, dass die
Anwendung auch für jemanden, der noch nicht mit der Bearbeitung von Holz vorbelastet ist,
keine handwerklichen Probleme darstellen sollte.
Besonders erwähnenswert ist die einfache Frästiefen-Einstellung abhängig vom verwendeten Dübel,
man kann eigentlich nichts falsch machen.
Auch der Fräser-Wechsel geht unproblematisch von Statten, da die komplette Motor-Einheit
vom "Frästisch" gelöst werden kann. Die Maschine arbeitet ziemlich Vibrationsarm, auch bei der
maximalen Fräsloch-Vorwahl, was insbesondere bei solchen Fräsungen von Vorteil ist, wo man keinen
direkten Anschlag hat und beim 1. Loch "frei" ins Material eintauchen muss, etwa bei Fräsungen von
Seitenwangen wobei die Domino senkrecht zum Werkstück aufliegt.
Allerdings erfordert es hierbei etwas Übung, bevor man die Maschine exakt in Flucht der zu erstellenden
Dübellöcher ausrichten kann, da die Markierungen an der Maschine selber etwas versteckt sind.
Für Fräsungen der vertikalen Bauteile, also in Achse der Maschine, benötigst Du diesen speziellen 2-tlg.
Anschlag (ca. € 35) zur Übertragung der Fräslöcher in das Gegenstück (Seitenwange) und ich würde mir
sofort noch 2 zusätzliche Anschlag-Stifte aus der Ersatzteil-Liste dazu bestellen, damit Du Dir gleich
je Anschlag-Seite insg. 2 Abstände vordefinieren kannst, ist bei schmalen Werkstücken von Vorteil,
da musst Du nicht ständig den Anschlagstift verstellen, wenn der zunächst eingestellte Abstand zu
gross ist, Du diesen aber wiederum für das 1. Loch im Gegenstück benötigst. Ich nehme an, Du hast Dir schon
das Video zur Maschine bei Festool angeschaut und kennst die Arbeitsweise mit dieser bezüglich der
komfortablen Einhaltung der Lochabstände, damit die Löcher auch zueinander passen, es funktionert wirklich so
einfach und perfekt, wie in dem Video.
Lobenswert ist auch die gute Absaugung, an der Fräse selber bleiben absolut keine Rückstände,
Vorausetzung ist natürlich ein einigermassen ordentliches Absauggerät. Ach so ja, bevor ich´s vergesse,
Fräsungen auf Gehrung, wie sie bei der Herstellung der Korpuse der Einbauschränke bei Dachschrägen vorkommen,
sind auch ganz easy zu bewerkstelligen, beim 1. Mal würde ich aber auf jeden Fall ein paar Probe-Dübel setzten.
Wie gesagt, ist aber alles meine subjektive Meinung, da ich andere Maschinen dieser Gattung nicht kenne.
Der einzige wirkliche Nachteil ist der hohe Anschaffungspreis, das Teil kostet ja komplett mit den ganzen Anschlägen
knapp 800 Ocken zzgl. Dübelsystainer, aber eine vergleichbare Dübelfräse von Mafell (Duodübler, oder ??) dürfte ja
auch nicht viel billiger sein, die Dübel sind auch nicht gerade Billig, zumal gibts die ja m.E. nur direkt über
Festool zu beziehen, es gibt noch keine "neutralen" Hersteller wie bei den Lamellen- bzw. Rund-Dübeln.
Ich habe meine inkl. dem Dübel-Systainer für ca. € 580 in der Bucht geschossen, sonst hätte ich davon eventuell
auch Abstand genommen und noch 2 grosse Pakete Dübel zu je 20-25 € und gut ist.
Für mich hat sich das Teil auf jeden fall gelohnt, die Einbauschränke hätte ich sonst so perfekt
nicht selber herstellen können und ein richtiger Schreiner ist ja auch nicht gerade billig, aber ich würde mir auf
jeden Fall die Fräse vorher bei einem Festool-Test-Center in Deiner Umgebung ausführlich vorführen lassen.
MfG